[Review] Sennheiser - XSW-D Instrument Base Set

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Sennheiser XSW-D Instrument Base Set
Digitale Funkstrecke


Preis: 298 Euro

Spezifikationen:
  • Basis-Set für Instrumente mit Klinkenkupplung
  • XSW-D Sender mit 6.3 mm Klinke
  • XSW-D Empfänger mit 6.3 mm Klinke
  • inkl. Gürtelclip, 6.3 mm Klinkenkabel und Ladekabel USB-A auf USB-C
  • Frequenzbereich: 2400 MHz – 2483.5 Mhz
  • Lizenz: Frei
  • Maximale Sendeleistung: 100 mW EIRP (61 mW ERP)
Hersteller:

Die Sennheiser Electronic SE & Co. KG ist ein deutscher Hersteller von Studio- und Übertragungstechnik mit Sitz in Wedemark-Wennebostel. Gegründet wurde das Unternehmen 1945 von Fritz Sennheiser als Laboratorium Wennebostel (Labor W), das zunächst Messgeräte für Siemens fertigte. Bereits 1946 brachte Sennheiser mit dem MD 1 sein erstes Mikrofon auf den Markt, gefolgt von weiteren Innovationen wie dem ersten Richtrohrmikrofon (1956), dem dynamischen Mikrofon MD 421 (1960) und dem weltweit ersten offenen Kopfhörer HD 414 (1968).

Ab 1982 führte Jörg Sennheiser, der Sohn des Gründers, das Unternehmen und trieb die Internationalisierung voran. Der HD 25-Kopfhörer (1988) wurde weltweit erfolgreich, insbesondere bei DJs und als Inflight-Kopfhörer. 1996 änderte Sennheiser seine Rechtsform und setzte auf ein Führungsteam.

Nach der Einführung der evolution-Mikrofonserien (ab 1998) und der Gründung eines Joint Ventures mit William-Demant (2003) übernahmen 2013 Andreas und Daniel Sennheiser die Geschäftsführung. 2022 verkaufte Sennheiser die Sparte Consumer Electronics an Sonova, um sich auf Studiotechnik und Mikrofone zu konzentrieren. Im selben Jahr erfolgte die Übernahme des Schweizer Audiospezialisten Merging Technologies.

Das hier vorgestellte System gibt es meines Wissens seit 2019.

IMG_4205.jpg


Bedienung:

Sowohl Sender als auch Empfänger sind mit einem zentralen Betriebs- und Mute-Schalter ausgestattet. Die Kopplung der Kanäle erfolgt automatisch im weltweit lizenzfreien 2,4-GHz-Band.

Dreifarbige LEDs zeigen den Betriebs- und Ladezustand beider Geräte an. Sobald der Akku eines der Geräte schwach wird, signalisiert dies automatisch einen kritischen Zustand bei beiden. Neben TS-Klinkensteckern verfügen beide Geräte über eine USB-C-Buchse, die zum Aufladen der Akkus dient.

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Die Klinkenstecker sind in einem Winkel von 90 Grad flexibel. So kann das System problemlos an unterschiedlichen Gitarren betrieben werden. Es passt für meine Strat ebensogut wie für meine Tele oder meine Westerngitarren.

IMG_4207.jpg


Mit dem System wird auch noch eine kurze Kabelverlängerung und ein Gürtelclip geliefert. Da der Sender jedoch super an meine Instrumente passt, habe ich dieses Zubehör nie benutzt und kann das kein Urteil abgeben.

Funktechnik und Reichweite:

Der Empfang erfolgt im Diversity-Betrieb mit zwei Antennen, was für eine stabile Funkverbindung sorgt. Zusätzlich wird das Signal des Senders redundant an den Empfänger übertragen: Zwei Datenpakete werden gleichzeitig gesendet, um sicherzustellen, dass bei Beschädigung eines Pakets immer ein intaktes verfügbar ist. Das System weist laut Hersteller eine Latenz von unter 4 ms auf. Ich habe nie eine spürbare Latenz wahrgenommen. Das ist auf jeden Fall ein Plus für das System. Die Funkstrecke nutzt den aptX Live Codec, der mit einer 8:1-Komprimierung bei 24 Bit und 48 kHz arbeitet und eine dynamische Bandbreite von etwa 120 dB bietet.

Die Geräte erreichen laut Hersteller eine maximale Reichweite von 100 Metern und ermöglichen den parallelen Betrieb von bis zu fünf Funkstrecken. Ich selber habe nie einen Abriss der Funkverbindung erlebt, allerdings habe ich auch nie eine Entfernung von mehr als etwa 25 Metern gebraucht. Ob die angegebenen 100 Meter Reichweite realistisch sind kann ich also nicht sagen. Allerdings war die Reichweite für mich nie ein Problem.

Akkus:

Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit mit fünf Stunden an, was ich in der Praxis jedoch nicht bestätigen kann. In meinem Test hielten die Akkus im Neuzustand eher 3 bis 3,5 Stunden. Das vollständige Aufladen dauert etwa drei Stunden, wobei der Akku nach einer Stunde bereits zu 50 % geladen ist.

Nach etwa 3 Jahren ließ bei mir die Leistung des Akkus erheblich nach, so dass zum Schluss nur noch ca. 30 Minuten Betrieb möglich waren. Das ist natürlich viel zu wenig. Nun stand ich vor dem Problem, dass die Akkus nicht einfach getauscht werden können. Sennheiser bietet in solchen Fällen einen kostenpflichtigen Reparaturservice an. Dafür werden pro Einheit ca. 40 Euro aufgerufen, also knapp 80 Euro für das Set.

Ich habe zunächst recherchiert, ob man dies auch selber machen kann und bin dabei auf folgende Anleitung gestoßen:
View: https://www.youtube.com/watch?v=niPlGweAk7E

Allerdings traute ich mir diese Reparatur selber nicht zu und habe sie deshalb bei Musik-Aktiv ausführen lassen. Dort habe ich für das Set 50 Euro bezahlt. Dabei wurden die verschlissenen Akkus durch welche mit höherer Kapazität ausgetauscht. Damit schafft das System nun tatsächlich die ursprünglich versprochenen fünf Stunden Betrieb.

Klang:

Das System bietet einen Frequenzgang von 10 Hz bis 18 kHz. Der Klang ist transparent, knackig und genauso druckvoll wie bei einer Kabelverbindung. Dank des Diversity-Empfangs wird jedes Signal zuverlässig erfasst, selbst bei dynamischem Spiel mit dem Instrument. Der Klang spricht eindeutig für dieses System.

Fazit:

Auf der Pro-Seite stehen neben der einfachen Bedienbarkeit der wirklich sehr gute Klang und die nicht wahrnehmbare Latenz. Negativ finde ich die Tatsache, dass die Akkus von Laien nicht ausgetauscht werden können. Das ist aus meiner Sicht nicht nur suboptimal sondern vollkommen inakzeptabel. Das Problem ist für einen versierten Techniker zwar lösbar, aber sowas ist einfach unnötig in meinen Augen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das System erneut kaufen würde, denn trotz einer super Performance ist dies für mich ein echter Dealbreaker.
 
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Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für das Review. Ich liebäugele tatsächlich aktuell mit eben diesem System. Allerdings ist der Punkt mit der Laufzeit echt ein fettes Minus, und wenn ich dann nicht mal selbst Akkus wechseln kann, werde ich wohl weitersuchen müssen.
 

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