Stoney
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Grüß Euch!
Da mein Review-Konzept auch das letzte Mal bei meinem Hot Rod Deluxe schon gut funktioniert hat, werde ich es auch hier beibehalten:
Da liegt sie, auf meinem Eisbären-Baby-Fell... (das ist als Scherz gemeint!)
Einleitung
Nachdem ich 3 meiner Babys verkaufen konnte und eines davon eine Ibanez JX70T Westerngitarre war, stand ich die letzten Monate ohne echten Stahlsaiter da. Und irgendetwas fehlte.
Also muss etwas neues her - doch was? Ein neue Westerngitarre, ganz klar. Doch welche?
Ein Bekannter von mir hat sich erst unlängst eine echte Martin gegönnt, welche da erstklassig klingt. Mein altes großes Vorbild John Frusciante spielt auch Martin.
Also was solls: Da ich mehr Geld mit meinen Verkäufen eingenommen habe, als erwartet und mein Urlaubsgeld gerade auf meinem Konto gelandet ist (13tes Gehalt sei dank), konnte ich mein Budget etwas nach oben ausrichten und mich wirklich nach einer Martin umsehen. Doch welche soll es sein? Ich wollte ja schon immer kein Mainstream-Instrument haben und hab mich dann eigentlich auf Anhieb auf Mahagoni eingeschossen.
Dank der Beratung hier im Forum und einem Tagesausflug nach Wien in die Klangfarbe hab ich mich nach ein paar Nächten für die Martin D15M entschieden. Es sollte ja die 0015M zuerst werden, doch vom Sound her, war dann doch nicht das, was ich eigentlich haben wollte.
Anmerkung: D15M bedeutet bei Martin natürlich "Body/Style/Extras" - also D für Dreadnought, Style 15 (Mahogany top, back, and sides, with rosewood fingerboard and bridge. No binding on this model.) und M für natürlich ... Mahagoni ... glaube ich zumindest.
Die Bestellung
Da bei Thomann nicht lieferbar, hab ich kurzerhand das Teil bei gear4music am Mittwoch bestellt und am Freitag Nachmittag hielt ich das Baby bereits in den Händen. Und ich muss sagen: Die Gitarre ist sauber verpackt, sehr schnell und angeblich fertig eingestellt (Saitenlage, Oktavenreinheit) zu mir gekommen.
Ein guter Service sozusagen.
Technische Daten
Was wäre ein Review, ohne zuerst die strammen Fakten aufzuzählen:
Optik, Haptik und Schnick/Schnack
Als ich den Koffer am Freitag öffnete, stieg erstmals ein markanter Duft auf: Holz, pures Holz - Mahagoni um genau zu sein. Hui ... ich mag zwar den Duft von Holz, aber das ist mir dann doch etwas zu viel. (Anmerkung: Zum Glück verging der Duft recht schnell, sobald die Gitarre länger ausgepackt war)
Der zweite Eindruck nach dem Nasen-Flash: Wow, ist die leicht. Ja gut - meine alte Ibanez hatte noch viel Elektronik eingebaut, aber dennoch hätte ich mir jetzt eine Gitarre aus massivem Mahagoni schwerer vorgestellt.
In dritter Instanz lies ich meinen Blick über das Gesamtkunstwerk schweifen: Alles sauber verarbeitet, wirklich qualitativ hochwertig. Die Griffbretteinlagen (Diamonds & Squares) sind erstaunlich klein ausgefallen und wenn mans nicht weiß, kann man sie schnell übersehen. Dafür funkeln sie in alle Regenbogenfarben je nach Blickwinkelbetrachtung.
Die Mahagonidecke ist recht dünn ausgefallen, deshalb also das geringe Gewicht. Dafür kommt der Hals schon sehr massiv rüber. Der ostindische Palisander macht optisch einen sehr schönen Eindruck - ich dachte zuerst, dass es Rio-Palisander (mittlerweile geschütztes Tropenholz und nur mit Zertifikat zu bekommen) sei. Sehr schön jedenfalls. Alles in allem ein guter erster Eindruck von der Verarbeitung und den verwendeten Materialien her - was lediglich nicht so elegant erscheint, scheinen die Mechaniken zu sein - diese "Butterbean-Flügel" sehen nicht sehr hochwertig aus, erfüllen aber ihren Zweck.
Bin dann erstmal aufrecht am Küchentisch hingesessen und hab die Gitarre "standardmäßig" in die Hand genommen, auf mein rechtes Bein gelegt und etwas gespielt. Zum Sound komm ich noch später, aber gleich mal vorne weg: Ich gab die Gitarre für die nächste Stunde nicht mehr aus der Hand. Was vielleicht gar nicht so schlecht war, um für die Haptik ein gutes Gefühl zu bekommen.
Und da muss ich leider der D15M den ersten Minuspunkt geben: Für eine Dreadnought sicherlich ganz angenehm, abe im Gegensatz zu meiner alten Ibanez, die ein Stage-Gitarre war und andererseits zu 0015M (welche ich in Wien recht lange angespielt habe), liegt die D15M nicht so ergonomisch am Körper an, als erwartet. Die D15M verfügt eben doch über Kanten, die härter ausfallen, als man eventuell am ersten Blick erhaschen kann. Siehe dazu das Bild:
Besonders da wo mein rechter Schlagarm um die Kante Oben und meine Brust an der Kante hinten auflag, traten erste nervige Druckspuren nach einiger Zeit auf.
Schade irgendwie, aber das ist wohl der Preis, wenn man Dreadnought spielt, oder? Leider kann ich das nicht genauer beurteilen, weil ich andere Dreadnought-Gitarre nie so lange in der Hand halten konnte.
Wie dem auch sei: Man benötigt immer etwas Zeit sich an ein neues Instrument zu gewöhnen und nach mittlerweile einer Woche, liegt das Teil schon ganz gut in der Hand.
Ansonsten ist die D15M natürlich super spielbar. Der Hals gleich von der Breit und Größe her meiner Strat. Was ich ebenfalls genial finde, ist der Übergang zum Klang-Körper am 14ten Bund und nicht wie z.b. bei meiner Ibanez am 12ten. Und auf die ersten paar Blicke finde ich sogar die Saitenlage schon recht gut eingestellt von gear4music.
Doch davon wollte ich meinem Musiklehrer (und Gitarreneinsteller) um eine objektive Meinung bitten. Ich war dann auch gleich am Montag bei ihm und wir haben das Instrument genauer unter die Lupe nehmen können:
Saitenlage ist optimal, Oktavenreinheit ist vollkommen gegeben und sogar das Mahagoni hat meinen Gitarrenlehrer positive erstaunt. Er meinte letztendlich sogar: "Hätte mich auch nicht gewundert, wenn das gute Stück 1800€ gekostet hätte. Echt wunderbar und jeden Cent der 1300€ wert!"
Klar ist es keine 5000€ Gitarre, aber so viel hängt da die D15M nicht mehr nach.
Sonstigen Schnick&Schnack gibt es nicht - ich habe mich bewusst für das Modell ohne Tonabnehmer entschieden, da ich ohnehin nicht damit live spielen will/werde. Und für Aufnahmen im Studio klingt jedes davor gestellte Mikrofon besser.
Einzig anderer wichtiger Bestandteil der Lieferung war noch der Hartschalenkoffer: Innen pelzig und flauschig, außen stabil und hart - so wie ich bin und es die Frauen gern haben.
Im Ernst: Der Koffer ist echt gut verarbeitet und die D15M passt perfekt rein. So muss das sein!
Sound
Tja - dann wollen wir mal sehen, was Mahagoni ausnahmsweise mal nicht in einer E-Gitarre verbaut an akustischem Sound hergibt.
Kurz gesagt: Warm und schöne Bässe? Dann ist die D15M richtig - ein breites klares Klangspektrum? Dann eher nicht Mahagoni. Natürlich kommt euch nun ein Gedanke: Hey, dann geht doch der Sound vollkommen unter, oder? Nein. Tut er nicht, zumindest nicht so viel, wie man annimmt. Ganz wahrscheinlich gibt die D15M keine so breiten klaren Sound ab, wie man anderen Dreadnoughts mit anderem Holz in der selben Preisklasse, aber dafür ist der Sound der D15M doch etwas sehr eigenes. Er kommt fast schon bluesig, warm und gemütlich daher.
Offene Akkorde und simples Strumming kommen mit der D15M natürlich sehr schön daher. Wenn man reiner Finger-Picker ist, würde ich aber die Finger von ihr lassen. Da geht irgendwie die Dynamik verloren. Es liegt sicher auch daran, dass auf der Gitarre ein 12-er Saitensatz installiert ist. das nächste Mal werde ich einen 11-er Satz raufgeben und dann mich mehr dem Picking widmen.
Klar klingen Pickings auch mit 12-er Saiten gut, aber ich denke doch, dass es gerade hier andere gezieltere Lösungen gibt. Nicht nur mit anderen Saiten, sondern auch andere Mahagoni-Gitarren - etwa sogar die Martin 0015M ... schon allein wegen ihrer ergonomischen Form.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt: Aber wenn etwas von der Klangbreite und Klarheit durchs massive Mahagoni verloren geht, muss man die nicht elektrisch verstärken? Jein - Zum einen gibt es ja das Schwesternmodell, die D15ME. Das ist die D15M mit Tonabnehmer versehen, der einen Preisaufschlag mit 200€ daherkommt. (Hat mir persönlich aber nicht zugesagt vom Sound her!)
Und zum anderen hat man mit der D15M ein wirklich gutes Instrument in der Hand: Das merkt man vor allem wenn man sich mit der Anschlaglautstärke "spielt". Von ganz leise bis sehr laut ist hier alles möglich und Verstärkung muss nicht unbedingt sein.
Doch halt! Sound kann man nicht wirklich gut in Worte fassen - zumindest scheint es mir nicht zu gelingen, wie ich finde.
Deshalb gibts nun ein Video (welches natürlich ohne professionelles Aufnahmegerät gemacht wurde deshalb recht wenig aussagt ...) - außerdem bin ich nicht gerade ein Virtuose, somit entschuldigt mein mieses "Spiel":
Vorsicht: eventuell zu laut ...
Pro/Contra
Nichts geht doch über eine beinharte Checkliste, oder?^^
Was spricht für die D15M
Was spricht gegen die D15M
Es tut mir Leid, aber ich bin von diesem edlen Gerät so subjektiv überwältigt, dass ich kaum noch objektive negative Punkte finde. Profis mögen hier sicherlich viele kleine Macken entdecken, aber ich kann beim besten Willen nicht mehr an dem Gerät aussetzen.
Zu guter Letzt gibt es noch haufenweise Bilder von mir:
Hab hier ein tolles Imguralbum erstellt: http://imgur.com/a/3ddr1
Fazit (TL;DR)
Das Modell ist schon ein sehr eigenes. Genau wie ich: Ich mag exotische Sachen, die nicht jeder hat und die trotzdem noch im Preisrahmen bleiben. Wahrscheinlich habe ich auch deswegen einen Hot Rod Deluxe in der Red October Ausgabe oder eine Fender Mustang in der Shakira Ausgabe^^ Und genau in diese besondere Auswahl passt auch die D15M rein. Ich mag sie. Sie ist mein ganz persönlicher Zauberstab.
Besonders bedanken will ich mich mit diesem Fazit bei Euch. Danke dass ihr mir durch eure Beratung hier [LINK] zu diesem Baby verholfen hat.
Was bleibt also noch vom Tage über?
Ich rate euch dringend dieses Modell mal beim Musikladen eures Vertrauens eine Chance zu geben. Meist wird dann das Urteil recht eindeutig ausfallen: Entweder die D15M sagt euch zu, oder eben gar nicht. Dazwischen gibts eigentlich nichts!
Ich werde mich in ein paar Monaten hier nochmals melden und Bericht, ob sich etwas verändert hat und wie es mit dem Finger-Picking mit einem 11er-Saitensatz aussieht.
___________________________________ _ _____________________________
Danke, für die Aufmerksamkeit.
Fehler, hab ich Blödsinn geschrieben, Beschwerden? Bitte hier posten
Da mein Review-Konzept auch das letzte Mal bei meinem Hot Rod Deluxe schon gut funktioniert hat, werde ich es auch hier beibehalten:
Da liegt sie, auf meinem Eisbären-Baby-Fell... (das ist als Scherz gemeint!)
Einleitung
Nachdem ich 3 meiner Babys verkaufen konnte und eines davon eine Ibanez JX70T Westerngitarre war, stand ich die letzten Monate ohne echten Stahlsaiter da. Und irgendetwas fehlte.
Also muss etwas neues her - doch was? Ein neue Westerngitarre, ganz klar. Doch welche?
Ein Bekannter von mir hat sich erst unlängst eine echte Martin gegönnt, welche da erstklassig klingt. Mein altes großes Vorbild John Frusciante spielt auch Martin.
Also was solls: Da ich mehr Geld mit meinen Verkäufen eingenommen habe, als erwartet und mein Urlaubsgeld gerade auf meinem Konto gelandet ist (13tes Gehalt sei dank), konnte ich mein Budget etwas nach oben ausrichten und mich wirklich nach einer Martin umsehen. Doch welche soll es sein? Ich wollte ja schon immer kein Mainstream-Instrument haben und hab mich dann eigentlich auf Anhieb auf Mahagoni eingeschossen.
Dank der Beratung hier im Forum und einem Tagesausflug nach Wien in die Klangfarbe hab ich mich nach ein paar Nächten für die Martin D15M entschieden. Es sollte ja die 0015M zuerst werden, doch vom Sound her, war dann doch nicht das, was ich eigentlich haben wollte.
Anmerkung: D15M bedeutet bei Martin natürlich "Body/Style/Extras" - also D für Dreadnought, Style 15 (Mahogany top, back, and sides, with rosewood fingerboard and bridge. No binding on this model.) und M für natürlich ... Mahagoni ... glaube ich zumindest.
Die Bestellung
Da bei Thomann nicht lieferbar, hab ich kurzerhand das Teil bei gear4music am Mittwoch bestellt und am Freitag Nachmittag hielt ich das Baby bereits in den Händen. Und ich muss sagen: Die Gitarre ist sauber verpackt, sehr schnell und angeblich fertig eingestellt (Saitenlage, Oktavenreinheit) zu mir gekommen.
Ein guter Service sozusagen.
Technische Daten
Was wäre ein Review, ohne zuerst die strammen Fakten aufzuzählen:
- Typ: Westerngitarre - Dreadnought
- Preis: Ich hab dafür im Internet rund 1300€ geläppt. Vielleicht bekommt man sich noch irgendwo billiger mit runterhandeln, wer weiß ...
- Material: Decke, Boden, Hals & Zargen aus massivem Mahagoni; Steg & Griffbrett aus massivem ostindischem Palisander, Sattel aus echtem Knochen (wahrscheinlich T-Rex)
- Bundierung: 20 Bünde (Übergang am 14. Bund, was sehr angenehm ist, im Gegensatz zu meiner alten Ibanez, die zwar ein Cut-Away hatte, aber der Übergang am 12 Bund war)
- Mensur: 645 mm
- Sattelbreite: 42,85 mm
- Griffbrett Einlagen: Laut offizieller Homepage: Diamonds & Squares - wenn man genauer hinsieht kann man das sogar erkennen, für mich persönlich aber nicht ausschlaggebend.
- Mechanik: Nickel Open-Geared mit Butterbean Flügeln
- Pickguard: "Delmar Tortoise Color"
- Farbe: natur? Aber überzogen mit ein dünnen klaren matten Lackschicht (ich glaube das matt bezieht sich darauf, dass es auch eine teurere Sunburst-Variante der Gitarre gibt)
- Zubehör: Hartschalenkoffer (macht einen guten Eindruck, aber dazu später mehr), 12-Saiten-Satz bespannt, Pin zur Gurtbefestigung hinten, basta!
- Elektronik: Keine vorhanden
- Gurthalter: Keiner vorhanden (ich finde, das ist eine wichtige Info!^^)
Optik, Haptik und Schnick/Schnack
Als ich den Koffer am Freitag öffnete, stieg erstmals ein markanter Duft auf: Holz, pures Holz - Mahagoni um genau zu sein. Hui ... ich mag zwar den Duft von Holz, aber das ist mir dann doch etwas zu viel. (Anmerkung: Zum Glück verging der Duft recht schnell, sobald die Gitarre länger ausgepackt war)
Der zweite Eindruck nach dem Nasen-Flash: Wow, ist die leicht. Ja gut - meine alte Ibanez hatte noch viel Elektronik eingebaut, aber dennoch hätte ich mir jetzt eine Gitarre aus massivem Mahagoni schwerer vorgestellt.
In dritter Instanz lies ich meinen Blick über das Gesamtkunstwerk schweifen: Alles sauber verarbeitet, wirklich qualitativ hochwertig. Die Griffbretteinlagen (Diamonds & Squares) sind erstaunlich klein ausgefallen und wenn mans nicht weiß, kann man sie schnell übersehen. Dafür funkeln sie in alle Regenbogenfarben je nach Blickwinkelbetrachtung.
Die Mahagonidecke ist recht dünn ausgefallen, deshalb also das geringe Gewicht. Dafür kommt der Hals schon sehr massiv rüber. Der ostindische Palisander macht optisch einen sehr schönen Eindruck - ich dachte zuerst, dass es Rio-Palisander (mittlerweile geschütztes Tropenholz und nur mit Zertifikat zu bekommen) sei. Sehr schön jedenfalls. Alles in allem ein guter erster Eindruck von der Verarbeitung und den verwendeten Materialien her - was lediglich nicht so elegant erscheint, scheinen die Mechaniken zu sein - diese "Butterbean-Flügel" sehen nicht sehr hochwertig aus, erfüllen aber ihren Zweck.
Bin dann erstmal aufrecht am Küchentisch hingesessen und hab die Gitarre "standardmäßig" in die Hand genommen, auf mein rechtes Bein gelegt und etwas gespielt. Zum Sound komm ich noch später, aber gleich mal vorne weg: Ich gab die Gitarre für die nächste Stunde nicht mehr aus der Hand. Was vielleicht gar nicht so schlecht war, um für die Haptik ein gutes Gefühl zu bekommen.
Und da muss ich leider der D15M den ersten Minuspunkt geben: Für eine Dreadnought sicherlich ganz angenehm, abe im Gegensatz zu meiner alten Ibanez, die ein Stage-Gitarre war und andererseits zu 0015M (welche ich in Wien recht lange angespielt habe), liegt die D15M nicht so ergonomisch am Körper an, als erwartet. Die D15M verfügt eben doch über Kanten, die härter ausfallen, als man eventuell am ersten Blick erhaschen kann. Siehe dazu das Bild:
Besonders da wo mein rechter Schlagarm um die Kante Oben und meine Brust an der Kante hinten auflag, traten erste nervige Druckspuren nach einiger Zeit auf.
Schade irgendwie, aber das ist wohl der Preis, wenn man Dreadnought spielt, oder? Leider kann ich das nicht genauer beurteilen, weil ich andere Dreadnought-Gitarre nie so lange in der Hand halten konnte.
Wie dem auch sei: Man benötigt immer etwas Zeit sich an ein neues Instrument zu gewöhnen und nach mittlerweile einer Woche, liegt das Teil schon ganz gut in der Hand.
Ansonsten ist die D15M natürlich super spielbar. Der Hals gleich von der Breit und Größe her meiner Strat. Was ich ebenfalls genial finde, ist der Übergang zum Klang-Körper am 14ten Bund und nicht wie z.b. bei meiner Ibanez am 12ten. Und auf die ersten paar Blicke finde ich sogar die Saitenlage schon recht gut eingestellt von gear4music.
Doch davon wollte ich meinem Musiklehrer (und Gitarreneinsteller) um eine objektive Meinung bitten. Ich war dann auch gleich am Montag bei ihm und wir haben das Instrument genauer unter die Lupe nehmen können:
Saitenlage ist optimal, Oktavenreinheit ist vollkommen gegeben und sogar das Mahagoni hat meinen Gitarrenlehrer positive erstaunt. Er meinte letztendlich sogar: "Hätte mich auch nicht gewundert, wenn das gute Stück 1800€ gekostet hätte. Echt wunderbar und jeden Cent der 1300€ wert!"
Klar ist es keine 5000€ Gitarre, aber so viel hängt da die D15M nicht mehr nach.
Sonstigen Schnick&Schnack gibt es nicht - ich habe mich bewusst für das Modell ohne Tonabnehmer entschieden, da ich ohnehin nicht damit live spielen will/werde. Und für Aufnahmen im Studio klingt jedes davor gestellte Mikrofon besser.
Einzig anderer wichtiger Bestandteil der Lieferung war noch der Hartschalenkoffer: Innen pelzig und flauschig, außen stabil und hart - so wie ich bin und es die Frauen gern haben.
Im Ernst: Der Koffer ist echt gut verarbeitet und die D15M passt perfekt rein. So muss das sein!
Sound
Tja - dann wollen wir mal sehen, was Mahagoni ausnahmsweise mal nicht in einer E-Gitarre verbaut an akustischem Sound hergibt.
Kurz gesagt: Warm und schöne Bässe? Dann ist die D15M richtig - ein breites klares Klangspektrum? Dann eher nicht Mahagoni. Natürlich kommt euch nun ein Gedanke: Hey, dann geht doch der Sound vollkommen unter, oder? Nein. Tut er nicht, zumindest nicht so viel, wie man annimmt. Ganz wahrscheinlich gibt die D15M keine so breiten klaren Sound ab, wie man anderen Dreadnoughts mit anderem Holz in der selben Preisklasse, aber dafür ist der Sound der D15M doch etwas sehr eigenes. Er kommt fast schon bluesig, warm und gemütlich daher.
Offene Akkorde und simples Strumming kommen mit der D15M natürlich sehr schön daher. Wenn man reiner Finger-Picker ist, würde ich aber die Finger von ihr lassen. Da geht irgendwie die Dynamik verloren. Es liegt sicher auch daran, dass auf der Gitarre ein 12-er Saitensatz installiert ist. das nächste Mal werde ich einen 11-er Satz raufgeben und dann mich mehr dem Picking widmen.
Klar klingen Pickings auch mit 12-er Saiten gut, aber ich denke doch, dass es gerade hier andere gezieltere Lösungen gibt. Nicht nur mit anderen Saiten, sondern auch andere Mahagoni-Gitarren - etwa sogar die Martin 0015M ... schon allein wegen ihrer ergonomischen Form.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt: Aber wenn etwas von der Klangbreite und Klarheit durchs massive Mahagoni verloren geht, muss man die nicht elektrisch verstärken? Jein - Zum einen gibt es ja das Schwesternmodell, die D15ME. Das ist die D15M mit Tonabnehmer versehen, der einen Preisaufschlag mit 200€ daherkommt. (Hat mir persönlich aber nicht zugesagt vom Sound her!)
Und zum anderen hat man mit der D15M ein wirklich gutes Instrument in der Hand: Das merkt man vor allem wenn man sich mit der Anschlaglautstärke "spielt". Von ganz leise bis sehr laut ist hier alles möglich und Verstärkung muss nicht unbedingt sein.
Doch halt! Sound kann man nicht wirklich gut in Worte fassen - zumindest scheint es mir nicht zu gelingen, wie ich finde.
Deshalb gibts nun ein Video (welches natürlich ohne professionelles Aufnahmegerät gemacht wurde deshalb recht wenig aussagt ...) - außerdem bin ich nicht gerade ein Virtuose, somit entschuldigt mein mieses "Spiel":
Vorsicht: eventuell zu laut ...
Pro/Contra
Nichts geht doch über eine beinharte Checkliste, oder?^^
Was spricht für die D15M
- + Ist eine Martin, und Martin Gitarren klingen nun mal gut. Zumal man bei dem Preis wohl hauptsächlich das Holz bezahlt und bewusst auf Schnick&Schnack wie Gold-Mechaniken usw. verzichtet.
- + Das Preis/Leistungsverhältnis fällt fast schon zu gut aus
- + Sie hat einen komplett eigenen Sound, der sich wohl durch das Mahagoni von vielen anderen Dreadnoughts abhebt
- + Man hat echt echt gut verarbeitetes Musikinstrument in der Hand.
- + Sie kommt mit einem tollen Hartschalenkoffer
- + Hat ein Klangbild, das nicht jedem zusagt.^^
Was spricht gegen die D15M
- - Keine Ahnung, ob der irgendwann vergeht, aber zu Beginn hat das Mahagoni schon einen sehr penetranten Geruch
- - Die Dreadnought-Form ist gewöhnungsbedürftig ... man stoßt und reibt sich vor allem zu Beginn an den scharfen Kanten des Klangkörpers
- - Hat ein Klangbild, das nicht jedem zusagt.^^
Es tut mir Leid, aber ich bin von diesem edlen Gerät so subjektiv überwältigt, dass ich kaum noch objektive negative Punkte finde. Profis mögen hier sicherlich viele kleine Macken entdecken, aber ich kann beim besten Willen nicht mehr an dem Gerät aussetzen.
Zu guter Letzt gibt es noch haufenweise Bilder von mir:
Hab hier ein tolles Imguralbum erstellt: http://imgur.com/a/3ddr1
Fazit (TL;DR)
Das Modell ist schon ein sehr eigenes. Genau wie ich: Ich mag exotische Sachen, die nicht jeder hat und die trotzdem noch im Preisrahmen bleiben. Wahrscheinlich habe ich auch deswegen einen Hot Rod Deluxe in der Red October Ausgabe oder eine Fender Mustang in der Shakira Ausgabe^^ Und genau in diese besondere Auswahl passt auch die D15M rein. Ich mag sie. Sie ist mein ganz persönlicher Zauberstab.
Besonders bedanken will ich mich mit diesem Fazit bei Euch. Danke dass ihr mir durch eure Beratung hier [LINK] zu diesem Baby verholfen hat.
Was bleibt also noch vom Tage über?
Ich rate euch dringend dieses Modell mal beim Musikladen eures Vertrauens eine Chance zu geben. Meist wird dann das Urteil recht eindeutig ausfallen: Entweder die D15M sagt euch zu, oder eben gar nicht. Dazwischen gibts eigentlich nichts!
Ich werde mich in ein paar Monaten hier nochmals melden und Bericht, ob sich etwas verändert hat und wie es mit dem Finger-Picking mit einem 11er-Saitensatz aussieht.
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Danke, für die Aufmerksamkeit.
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