OosmAiden
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Review Marshall MG15 CDR
So, da ja hier im Forum immer harsch um die vor allem kleinen MGs von Marshall diskutiert wird, will ich nun auch einmal meinen Senf im Zuge eines (alternativen?) Reviews meines Marshall MG15 CDR . Ist mein erstes Amp-Review, darum bitte nicht so böse seinJ (ich hoffe es hapert nicht so sehr mit den Fachbegriffen), über Kritik freue ich mich natürlich und für Fragen stehe ich offen. Die Bewertung eines Amps ist natürlich immer eine subjektive Angelegenheit, ich bitte das zu berücksichtigen.
Äußeres und inneres Erscheinungsbild:
Der Amp ist in schlichtem Schwarz gehalten, das eigentliche Marshall Design ist erhalten geblieben, auf dem Netz vor dem Speaker prangt das Marshall Logo und die Potis sind auf goldenem Hintergrund befestigt und bestehen aus schwarzem griptape (wenn man das so sagen kann ) und goldenem Deckel. Es gibt eine emulated line out/ cd in Buchse, eine für die Kopfhörer und logischerweise auch eine Buchse für den Gitarreneingang. Der Amp verfügt über einen 3 Band equalizer, die Lautstärke des clean und od canals (die übrigens vorhanden sind :/) lässt sich separat regeln, es lässt sich noch der Grad der Verzerrung einstellen und ein Reverb. Wirft man einen Blick ins Innere sieht man, dass auf der Platine sehr ordentlich gearbeitet wurde und alles sauber verlötet ist.
Soundeigenschaften Clean Kanal:
Im Clean Kanal muss man dem kleinen Brüllwürfel ein Kompliment aussprechen. Dieser Teil ist deutlich der beste des amps und besser als sein Ruf. Mit meiner LTD EC-400 At entsteht ein schöner, voller (trotz des kleinen speakers), klarer Sound, der durch den Reverb noch sehr schön verändert, individualisiert und variiert werden kann. Erstaunlich ist jedoch, dass mein Exemplar diesen schönen sound nur bei einer Lautstärke von ungefähr 10-11Uhr von sich gibt. Bei geringeren Lautstärken ist der sound unspektakulär, aber genießbar. Bei höheren Lautstärken wird es eher unschön, irgendwie übertrieben, übertönt und undifferenziert. Mit meinem Korg AX 1500g lassen sich dem Brüllwürfel nicht wirklich schöne cleansounds entlocken, da entspricht die 11-Uhr Geschichte eher meinem Geschmack. Hierbei hat man einen schönen Ton bei Zimmerlautstärke.
Soundeigenschaften Overdrive Kanal:
Mit einem Wort zu beschreiben: Furchtbar. Und das nimmt mit steigender Lautstärke (logischerweise?) zu. Bei geringen Lautstärken und geringer Verzerrung klingt es, als würde man EMG Pickups clean an einem Peavey XXX spielen (wers schon mal gemacht hat, weiss wovon ich rede, für die anderen sei gesagt dass es anzerrt sobald man ein wenig in die Saiten greift und sich ein unschöner Ton entwickelt). Dreht man bei sehr geringer Lautstärke den Verzerrgrad hoch entsteht etwas, das man im weitesten Sinne als positiv rotzig beschreiben könnte. Das Problem dabei ist jedoch: Es ist so leise dass man es kaum hört. Bei höheren Lautstärken macht mein Brüllwürfel seinem Namen alle Ehre, er schreit quietscht und trötet was das Zeug hält und man stellt ihn lieber schnell wieder leise und müht sich ab, wenigsten einen Ton akustisch zu erhaschen (weils so leise ist). Mit meinem Multi-FX ist der od-canal jedoch bereit, besser zu kooperieren als der clean kanal, es ist mit viel Mühe möglich, ordentliche sounds zu erstellen, die bei genauem ausjustieren des Eqs und der Lautstärke ganz manierlich klingen können.
Fazit:
Clean hui, verzerrt pfui. Der ampeigene clean Kanal entspricht sehr meinem Geschmack, die Verzerrung kann man dagegen jedoch vergessen. Letztendlich ist dieser Verstärker nur nach langer Überlegung und Ausprobieren zu empfehlen. Mit einem Schielen in Richtung Micro Cube muss man jedoch sagen, dass es für das gleiche oder sogar weniger Geld bessere Alternativen gibt.
- Eigenschaft