[Review] Mackie EleMent Wave Wireless Microphone Systems: Drahtlossysteme für Podcaster/Vlogger etc.

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Einleitung

Insbesondere für Podcaster, Vlogger etc. bietet US-Hersteller Mackie mit den EleMent Wave Wireless Microphone Systems zwei interessante Funkpakete an, um bei Interviews oder Musikdarbietungen den Sound direkt dort abnehmen und drahtlos zur Kamera bzw. zum Recorder übertragen zu können. Noch vor der offiziellen Verfügbarkeit in den einschlägigen Online-Shops erhielt ich fürs Musiker-Board die Gelegenheit, sowohl die XLR- als auch die Lavalier-Variante zu testen :cool:.

Mackie EleMent Wave XLR


Mackie EleMent Wave LAV


Zur Volleinsicht der eingebundenen Bilder diese bitte anklicken!


Lieferumfang und technische Daten

Beide Modelle werden in chicen Versandverpackungen geliefert, die auf der Rückseite die entsprechenden Anwendungsbeispiele zeigen. Sie enthalten jeweils ein Reißverschluss-Case mit Trageschlaufe, das im Mackie-typischen Design gehalten ist und den "Running Man" zeigt und sämtliche Komponenten des jeweiligen Sets enthält.



Im Inneren enthält das Unterteil des Täschchens eine Formeinlage aus stabilem Schaumstoff, um Sender und Empfänger an Ort und Stelle zu halten, und das Oberteil ein Netz zum Verstauen des Zubehörs (Kabel).
Bei der Verbindung des Empfängers, der übrigens bei beiden Systemen identisch ist, hat Mackie an Nutzer von Smart-Devices mit TRRS-Klinke (4-poliger Miniklinkenanschluss) und herkömmlichen Kameras/Recordern (mit 3-poliger TRS-Miniklinke) gedacht und je ein entsprechendes (farblich und per Etikett unterscheidbares) 30 cm langes Anschlusskabel mit Winkelsteckern beigelegt, so dass man keinen zusätzlichen Adapter benötigt :great:. Außerdem wird ein USB-Kabel mitgeliefert, mit dem man Sender und Empfänger (USB-C) gleichzeitig an einem vorhandenen USB-Netzteil (mit A-Anschluss) laden kann (auch während des Ladevorgangs ist eine Nutzung möglich!). Alle Kabel sind mit Mini-Kabelkletts ausgestattet, um sie bündeln zu können - meiner Meinung nach allerdings verzichtbar bzw. eher störend.



Die LAV-Variante enthält zusätzlich einen Windschutz für das im Sender integrierte Mikrofon als auch ein extern abschließbaren Knopfmikro samt Windschutz - dazu weiter unten mehr...



Ein mehrsprachiges Handbuch (Quick Start Guide in winziger und deshalb kaum zu entziffernder Schrift :rolleyes:) sowie Download-Gutscheine für Tracktion Waveform OEM und Pro Tools First runden den Lieferumfang ab.

Hier beide Sender XLR TX und LAV TX, die den Empfänger RX einrahmen - LAV TX und RX ca. 5 x 4 x 3 cm bei einem Gewicht von ca. 30 g, XLR TX 8,5 x 4 x 2,5 cm bei etwa 40 g:



Nehmen wir zunächst den Empfänger RX genauer unter die Lupe:



Der I/O-Taster ist selbsterklärend, muss jedoch gedrückt und gehalten werden, um die erwartete Funktion zu erfüllen ;). Drückt man ihn im ausgeschalteten Zustand kurz, so blinkt die Status-LED an der Oberkante nach einem bestimmten Schema, um den Ladezustand des integrierten Lithium-Ionen-Akkus zu signalisieren:
  • 1x – weniger als 25% Restkapazität
  • 2x – 25-50% Restkapazität
  • 3x – 50-75% Restkapazität
  • 4x – 75-100% Restkapazität
Vollgeladen soll sich lt. Handbuch eine maximale Betriebsdauer von 7 Stunden ergeben.

Die Taste mit der stilisierten Kette dient zum Initiieren des Paring-Prozesses zwischen Sender und Empfänger. Drückt und hält man sie, fängt die Status-LED abwechselnd rot und grün an zu blinken, und die Verbindung zum Gegenstück wird durch drücken der entsprechenden Taste dort hergestellt - dann leuchtet die LED wieder dauerhaft grün.

Über die Tasten "+/-" an der rechten Gehäuseseite lassen sich Gesamt-Output und Kopfhörerlautstärke zwischen 0 und -24 dB variieren - die entsprechenden Anschlüsse (3,5 mm Miniklinke) befinden sich an der oberen Stirnseite des Empfängers. Links befindet sich der Ladeanschluss, ausgeführt als USB-C-Buchse.

Auf der Rückseite sorgt eine durchdachte Befestigungsklammer dafür, dass der RX gut fixiert werden kann (dazu später mehr).


Der Lavaliersender LAV TX besitzt nicht nur die gleichen Maße und das gleiche Gewicht wie der Empfänger, sondern die Bedienelemente ähneln ebenfalls dem RX:



Als dritter Taster auf der Frontseite gesellt sich lediglich ein Mute-Drücker hinzu, der das Eingangssignal stummschaltet. In diesem Betriebszustand blinkt die Status-LED dann grün, um zu signalisieren, dass zwar eine Verbindung besteht, aber kein Pegel übertragen wird.
Für alles weitere sprechen die Fotos für sich, und der geneigte Leser mag sich an die ausführliche Erklärung der Drücker und Anschlüsse des Empfängers erinnern :engel:. Das Foto der Rückseite mit der Befestigungsklammer (die allerdings umgekehrt als beim Empfänger mit der Öffnung zur Unterseite hin angebracht ist) habe ich mir deshalb ebenfalls gespart ;)...

Statt der Outputs befinden sich auf der oberen Stirnseite logischerweise ;) die Inputs des Senders - zum einen ein integriertes Elektret-Mikrofon, zum anderen eine Miniklinkenbuchse zum Einstöpseln des mitgelieferten Clipmikrofons. Leider schweigt sich Mackie bei den technischen Daten hinsichtlich Richtcharakteristik und Frequenzverlauf aus, aber eine Nachfrage bei Mackie ergab: Kugel mit recht linearen Klangeigenschaften.
Für die Kapsel direkt im Gehäuse wird ein Windschutz-"Fell" mitgeliefert, das mit einer Art Bajonettverschluss eingedreht wird. Beim Lavaliermikro (mit obligatorischer Halteklammer) ist ein Schaumstoff-Poppschutz aufsteckbar, und sogar der Korb zum Schutz der Kapsel ist wechselbar.






Kommen wir zu guter letzt zum XLR-Aufstecksender XLR TX: Aus der oberen Stirnseite ragt eine XLR-Buchse heraus, so dass hier einfach ein (dynamisches) Mikrofon angeschlossen werden kann. Mein Testpaket beinhaltete dazu das Mackie EM-89D (das aber selbstverständlich sonst separat erworben werden muss). Auch hier verzichte ich auf die Erklärung der identischen Bedienelemente und das Foto der Rückseite ;).




Funktechnisch arbeitet das EleMent Wave Wireless System im Frequenzbereich von 2.4 GHz, in dem sich auch WLAN, Bluetooth und so manch anderes Funkmikrofon-System tummeln. Die Übertragung erfolgt komplett digital mit einer 128-Bit-Verschlüsselung zwischen Sender und Empfänger. Unter Idealbedingungen sind maximal 6 Wave-Systeme parallel verwendbar, und es kann eine Reichweite von etwa 70 Metern erreicht werden.


Praxistest, Fazit

Dann mal "ran ans Gerät" ;) - schauen wir, wie sich das Mackie EleMent Wave LAV in Verbindung mit meiner betagten Nikon D7100 schlägt.
Zunächst einmal gilt es, Sender und Empfänger aufzuladen. Mackie empfiehlt ein USB-Ladegerät mit mindestens 2.0 Ampère - dann klappt auch das Auftanken beider Geräte gleichzeitig, d. h. hier ist das Netzteil eines Tablets gegenüber einem einfachen Smartphone-Netzteil zu bevorzugen. Im ausgeschalteten Zustand leuchtet die Status-LED von TX bzw. RX dauerhaft rot, solange der integrierte Akku noch nicht seine volle Kapazität erreicht hat - danach erlischt sie. Das Laden während des Betriebs ist ebenfalls kein Problem - s. o.
Der Halteclip des Empfängers ist so konstruiert, dass er sich in die Schienen des Blitzschuhs einer Kamera einschieben lässt. Die Klammer könnte dazu allerdings ein klein wenig schmaler und dünner sein, damit man nicht ganz so viel Kraft aufwenden muss. Bauartbedingt steht das Gehäuse des RX dann allerdings über die Rückseite des Suchers hinaus, was die Verwendung desselben erschwert. Allerdings stört das nicht weiter, da man beim Filmen mit einer DSLR ohnehin aufs LCD-Display umschalten muss (Spiegel klappt hoch). Das Klinkenkabel hätte für mich sogar ein kleines Stück kürzer sein können ;):



Die beiden wohl wichtigsten Kriterien bei der Verwendung von Funksystemen sind die Verbindungssicherheit und die Latenz:
Obwohl sich in meinem (dörflichen) Wohnzimmer außer zwei eigenen WLAN-Netzen auch noch zwei Netzwerke aus der Nachbarschaft tummeln, verbinden sich TX und RX direkt beim Einschalten und halten den Kontakt stabil, auch ohne mein Daten-WiFi zu beeinträchtigen.
Eine spürbare Latenz ist ebenfalls nicht vorhanden, zumindest wirkt sich diese nicht störend auf die Audio-Video-Synchronität beim Filmen aus. Hierzu, aber auch zum Klangvergleich von integriertem Mikro, Aufsteckmikro und Kameramikro: Film ab!


Natürlich hätte man den Lavalier-Knopf etwas günstiger am Instrument befestigen können, aber ich wollte eine vergleichbare Position zum Gehäuse-Mikro wahren. Das integrierte Mikro klingt recht dumpf, das Clipmikro einigermaßen ausgewogen, das Kameramikro (Abstand ca. 1,50 Meter) doch ziemlich dünn...
Ein kleines Manko speziell beim LAV-Produktpaket: Ich finde das Täschchen etwas zu klein geraten, denn man muss Ladekabel und Lavaliermikro doch ziemlich in das Netz im Case-Oberteil hineinquetschen :rolleyes:.


Gleiches Bild (bzw. gleicher Ton :D) beim Mackie EleMent Wave XLR: An einem dynamischen Mikrofon spart es das XLR-Kabel. Allerdings hat der Aufstecksender ein klein wenig Spiel dadurch, dass er nicht komplett am XLR-Anschluss des Mikros anliegt. Dies könnte man durch einen dünnen Gummiring, wie man ihn an manchen XLR-Verbindern findet, minimieren. Die Arretierung funktioniert allerdings zuverlässig, so dass Herausfallen oder Aussetzer in der Übertragung (Wackelkontakt) ausgeschlossen sind. Der AD-Wandler arbeitet unauffällig, so dass der Klang des Mikros nicht beeinflusst wird :great:.




Beide Varianten des EleMent Wave funktionieren so, wie sie sollen, und bieten eine gute Praxistauglichkeit für den voraussichtlichen Straßenpreis von 190 € - Verfügbarkeit vorausgesetzt. Hier hat Mackie zwei tolle Pakete für Filmer und Tonmenschen geschnürt, die unterwegs drahtlos Sprache/Instrumente/Töne direkt in die Kamera/den Recorder einspielen möchten, ohne schweres oder sperriges Equipment mitschleppen zu müssen. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag sei an dieser Stelle noch erlaubt: Speziell am LAV TX, aber auch am Empfänger, wäre eine drehbare Halteklammer ein Gewinn, um bei der Platzierung/Befestigung der kleinen Kästchen noch ein bisschen flexibler zu sein.
 
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Moin,

a) Eine Variante direkt mit dem Smartphone zu verbinden gibt es aber wohl nicht. Da die aktuellen und im Videobetrieb sehr gut zu verwendenden Smartphones in der Regel aber keinen physikalischen Kopfhörereingang mehr besitzen (Adapter Lightning auf TRRS ist nötig) finde ich es etwas schade, dass Mackie nicht direkt ein Kabel für Empfänger auf Lightning + USB C (iPad Pro) mitgeliefert hat.

Wobei noch besser natürlich wäre, wenn das Tel direkt als Empfänger dienen könnte ...

b) Auch an der Kamera ist ja oft noch ein Gain Regler für den externen Eingang vorhanden. Ist das bei dir so und wenn ja, gab es da Probleme die Pegel vernünftig abzustimmen? Die Kamera versucht ja oft "Gain" ausreichend hoch zu stellen und fängt dabei an zu rauschen, wenn ein zu schwaches Signal kommt.

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

da sowohl mein iPhone als auch mein iPad noch konventionelle Klinkenbuchsen besitzen, bin ich mit Problem a) nicht konfrontiert worden - dies könnte aber tatsächlich für die meisten Anwender relevant sein, die aktuellere Geräte als ich benutzen.
Über Problem b) habe ich mir beim Testen ebenfalls keine Gedanken gemacht, sondern einfach Plug‘n‘Play gefilmt (siehe Beispielvideo). Ob meine vergleichsweise alte Nikon D7100 einen Gainregler für das externe Signal besitzt, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht :redface:.

Da ich die beiden Funksysteme schon vor den Feiertagen an den nächsten Tester weitergeschickt habe, kann ich hier leider auch keine weiteren Tests durchführen…
 
Hallo,

ich schaue mir schon eine Zeitlang diese Teile an, gibt ja einige dieser Art davon z. B. XVive U3, Sennheiser XSW-D Boss WL, DAP-Audio oder Fun Generation und jetzt dieses hier.
Was mich bisher davon abhielt ist der festeingebaute Akku und die Nutzung ist meist etwas eingeschränkt. Was mache ich wenn der Akku nach 3-4 Stunden leer ist und ich noch 2 Stunden vor mir habe?

So habe ich mein uralt Teil wieder aus der Versenkung geholt, 1994 gekauft, 10 Jahre Dauereinsatz auf der Bühne, sowohl für Mikro (auch Condenser) als auch für Instrumente geeignet: "Zeck daisy"- Eingemottet weil man die Frequenzen nicht mehr benutzen durfte, jetzt wieder zugelassen (fragt sich nur wie lange noch)
Die Sender konnte man entweder mit 9V Batterie oder Akku betreiben, war nach ein paar Stunden die Batt. oder Akku ziemlich am Ende blinkte die LED, in einer Minute war die Batt. gewechselt und weiter ging es.
Im Moment benutze ich die beiden Sender ohne jegliche Störung und bin auch mit der sound Qualtät zufrieden.
Nostalgie!
Ich bin mal gespannt ob ich so ein "Multifunktionsteil" nochmal zu einem erschwinglichen Preis finde. Ich habe wenig Hoffnung dass die Frequenzen von der daisy auf Dauer frei bleiben.
Habe noch ein Bildchen drangehängt.

Grüße
atrofent
 

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Das ist Äpfel mit Birnen verglichen (Instrumentenfunk mit stationärem Empfänger vs. Funk für Videoton mit mobilem Empfänger) - passt also irgendwie nicht in diesen Review-Thread.
 
passt also irgendwie nicht in diesen Review-Thread.
ist richtig.

was mich drauf gebracht hat es mir ev einmal näher anzusehen-wenn lieferbar- ist die Beschreibung auf der thomann-Seite

Grüße
atrofent
 

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