[Review] Mackie DLZ Creator XS: Digitalmixer / USB-Audio-Interface

Wil_Riker
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Einleitung

Vor einem guten Jahr durfte ich mit dem DLZ Creator Mackies damals neuen Digitalmixer mit schwerpunktmäßiger Verwendung fürs Digital Creator Studio ausprobieren. Der US-Hersteller hat in der zweiten Jahreshälfte 2024 nachgelegt und mit dem DLZ Creator XS eine kleinere Ausführung speziell als Podcast Mixer auf den Markt gebracht. Auch diese Variante, die mit dem Mix Agent einen persönlichen Audio Assistenten enthält, der den Workflow optimieren soll, durfte ich nun für einige Wochen testen. Das Gerät ist aktuell (Stand Januar 2025) zu einem Straßenpreis von 529 € erhältlich.

Mackie DLZ Creator XS


Anm.: Ein Klick/Touch auf die als Thumbnails eingebundenen Bilder öffnen diese in Vollansicht.


Lieferumfang, Ausstattung, technische Daten

Schon anhand der Verkaufsverpackung im bekannten Mackie Design wird klar: Der Hersteller hat den ursprünglichen DLZ Creator geschrumpt ;). Der Karton enthält neben dem Gerät selbst mehrere Beipackzettel, von denen das beidseitig bedruckte Cheat Sheet sowie der Quick Start Guide und das Kärtchen mit einem kostenlosen Download Link für die DAW Tracktion am erwähnenswertesten sind. Speziell das Cheat Sheet finde ich persönlich sehr gelungen, weil es die grundlegende Bedienung kompakt zusammenfasst - am besten deponiert man diesen Spickzettel (in der Anfangszeit) in der Nähe des Geräts :). Das ausführliche Handbuch,
Zur Stromversorgung liegt ein Tischnetzteil bei (Kabellänge 1,20 m steckdosenseitig und 1,50 m geräteseitig); außerdem ein 1 Meter langes USB-A-auf-USB-C-Kabel zum Anschluss des DLZ Creator XS an einen PC/Mac.



Der DLZ Creator XS ist etwa 260 x 200 mm groß und vorne 25 sowie hinten 75 mm hoch.



Dominiert wird die Bedienoberfläche vom 7" großen Touchscreen (zum Vergleich: Ein handelsübliches iPhone 16 besitzt einen 6,1" großen Bildschirm). Auch wenn das Gehäuse nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff besteht, macht es einen hochwertigen und stabilen Eindruck, so dass das nur etwa 1 kg leichte Gerät nicht wie ein billiges Spielzeug aus Fernost wirkt ;). Im Vergleich zum großen Bruder gibt es nur 5 Drehpotis statt Fadern für die Kanalzüge; Mackie hat außerdem einen der fünf Multifunktionsencoder neben dem Touchscreen eingespart (beim DLZ Creator XS sind also nur 4 vorhanden), die je nachdem, welche Displanansicht zu sehen ist, kontextbasiert unterschiedliche Funktionen haben. Die Buttons für Home, Rec und Automix sind von oben rechts links unten neben die Kanalpotis versetzt, um einen kompakte Bauform zu erhalten.
Zwischen Kanalpotis und Display gibt es beleuchtete Tasten zur Aktivierung der Solo-Funktion (links/gelb: Vorhören einzelner Kanäle per Kopfhörer) und zum Stummschalten des Kanals (rechts/rot). Poti 5 (verantwortlich für den Stereoeingang 7/8, also die Sample Pads) lässt sich als einziger nicht per Knopf stummschalten, was logischerweise auch nicht notwendig ist...
Keine physikalischen Regler sind für die USB-Wege und den Summenausgang vorhanden - diese In-/Outputs stellt man i. d. R. ja auch nur einmal (per Touchscreen) ein und benötigt sie deshalb nicht dauerhaft im Zugriff.



Auf der Rückseite befinden sich die Ein- und Ausgangsbuchsen zur Integration des DLZ Creator XS in die vorhandene (Podcast-) Infrastruktur:
Zwei Kombieingänge, die dank der bekannten Onyx 80 Preamps Mikrofonsignale verarbeiten, aber auch für Instrumenten- oder Linesignale geeignet sind (Ur-DLZ: 4), zwei Stereoeingänge 3/4 (auch Mono nutzbar, 6,35-mm-Klinkenpärchen) und 5/6 (Stereo-Miniklinkenbuchse) - darunter befindet sich eine parallel nutzbare USB-C-Buchse für den Anschluss von Rechnern oder Mobilgeräten: Das Interface überträgt 14 Eingänge in Richtung PC/Mac und empfängt zwei konfigurierbare Stereorückwege. Über eine RJ45-Netzwerkbuchse lässt sich der XS in eine vorhandene NDI-Infrastruktur einbinden; hierzu bietet Mackie eine Schnellstartanleitung OBS-NDI zum Download an. Der microSD-Slot ermöglicht Zuspielen und Aufnehmen, ebenso wie die USB-A-Buchse zum Anschluss von Sticks - letztere bietet außerdem eine Ladefuntionalität für Smart Devices :great:.
Ganz links wird über eine Hohlsteckerbuchse das mitgelieferte Netzteil angeschlossen. Der Netzteilstecker besitzt eine Überwurfmutter, um versehentliches Herausziehen zu verhindern. Den Kippschalter zum Ein-/Ausschalten hat Mackie direkt darüber platziert (nicht ganz optimal bei der Bedienung, aber wohl der geringen Baugröße geschuldet :gruebel:).
Fehlen noch die Signalausgänge: Ein symmetrisch beschaltetes Klinkenpärchen im 6,35-mm-Format für Monitore o. ä. sowie zwei Kopfhörerausgänge.
Ganz am rechten Gehäuserand gibt es noch ein Kensington-Schloss, um das Ministudio anzuketten ;). Inwiefern es aufgrund des Plastikgehäuses einen wirklichen Diebstahlschutz bietet, ist eher fraglich :nix:...



Gänzlich unspektakulär zeigen sich die beiden Seitenwangen inkl. Running Man ;).



Auf der Unterseite sorgen vier große Schaumgummipads für geraden und rutschfesten Stand. Außer den Lüftungsschlitzen sei noch das Typenschild mit der Seriennummer erwähnt...



Probieren wir den Mackie DLZ Creator XS doch mal aus!


Praxistest, Fazit

Ich bin selbst kein Podcaster, möchte aber zumindest die grundlegenden Funktionen des Geräts anhand eines kurzen Videos erläutern. Anzumerken ist, dass das Flackern der Kanal-LEDs an der Bildwiederholrate des Films liegt - mit echten Augen leuchten diese Lämpchen konstant. Außerdem bin ich kein geübter Filter und so ging mancher Touch auf den Screen leicht daneben, so dass es so aussehen könnte, als würde er nicht richtig funktionieren. Vorhand auf für den Mackie DLZ Creator XS:


Im Video ausgespart habe ich einige weitergehende Funktionen, die hier in Textform erwähnt seien, damit der interessierte Anwender nicht denkt, diese fehlten :engel::
Im Pro-Modus besitzt das Kanal-Menü weitere Reiter, um einen Hochpassfilter zu schalten und einen 3-Band-EQ zu konfigurieren. Letzterer ist im Mitten- und Höhenband vollparametrisch, und die EQ-Kurve lässt sich bequem per Touchscreen "ziehen". Auch Kompressor, Noise Gate und De-Esser sind vorhanden.
Im FX-Menü sind unterschiedliche Effektgeräte visualisiert, die sich ebenso intuitiv bedienen lassen wie ein "echtes" Gerät.
Sowohl für die EQ-Kurven und Effekteinstellungen, als auch für HPD, Gate, Kompressor und De-Esser lassen sich Presets abspeichern - aber auch Presets für komplette Kanaleinstellungen sind speicher- und wieder abrufbar.
Es lassen sich Mute Groups definieren, Ducking aktivieren etc. Die Einbindung in eine Studioumgebung mittels OBS-NDI konnte ich aus den erwähnen gründen leider nicht testen...

Der DLZ Creator XS ist ein Minimischpult mit vielen Features! Interessant wäre, ihn auch mal für eine Livebeschallung auszuprobieren, wobei die geringe Zahl der Eingangskanäle den Spaß wohl ziemlich einschränkt und man dafür eher den großen Bruder wählen würde.
Die einfache Bedienung ist toll, ebenso die qualitative Anmutung. Sicher wird das Gerät seine Anwender und Liebhaber finden, auch wenn es eher ein Nischenprodukt ist.
 
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