...klausS...
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Line 6 duoVerb Combo
Seit längerem verfolgen mich akkute Langeweile und der Drang irgendetwas zu machen wovon andere vielleicht auch was haben werden. Da ich noch kein vernünftiges Review im Musikerboard über den Line 6 Duoverb finden konnte, hab ich mir gedacht : Machste mal selber eins und die Welt wird dich lieben...
Auch wurde schon oft wurde nach dem Amp(auch wenn er schon was älter ist und nicht mehr gebaut wird) und seinen Funktionen gefragt und weniger oft wurde ne passende Antwort gefunden außer : "Geh mal auf Harmony Central".
Dem vielleicht "Nicht-Anglistik-Studierenden" kann die Aufnahme des dort Niedergeschriebenen unter Umständen schwer fallen, also muss eine Alternative her.
So packte mich in den späten Stunden eines kalten September Abends der Eiffer mit das besagte Review zu schreiben...
Der Line 6 duoVerb
Der duoVerb ist eigentlich ein sehr unbekannter Modeler da er auch früh wieder aus dem Programm genommen wurde und auch glaube ich, nicht weit verbreitet ist.
Warum nur ? Zu schlecht ? War die Werbekampagne nicht gut genug ? Zu teuer ? ... who knows....
Erst mal fange ich mich den Technischen Daten an
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Daten :
Line 6 duoVerb Combo :
-100 Watt Stereo-Endstufe
-2x12" Custom Celestion Speaker
-knappe 30 kg
-2 Kanäle (Dual-Amp-Technologie)
-4 Speicherplätze am Amp
-16 Speakersimulationen basierend auf Vetta-Technologie
-Accutronics Reverb
-unendliche Anschlussmöglichkeiten(Effektschleife, XLR und und und)
Line 6 duoVerb Ampsimulationen :
Line 6 Clean
'53 Fender Tweed Deluxe
'58 Fender Bassman
'64 Fender Blackface Deluxe Reverb
'65 Fender Blackface Twin Reverb
'59 Gibson GA-18T Explorer
'73 Hiwatt Custom 100
'65 Marshall JTM45
'68 Marshall Super Lead
'87 Marshall JCM 800
'93 Matchless DC-30
'94 Mesa Boogie Dual Rectifier Solo Head
'93 Soldano SLO 100
'67 Vox AC30 TB (Top Boost)
'61 Vox AC15 '01 Budda Twinmaster
Der Amp ist durch die verschiedenen Speakersimulationen schwer Seperat zu beschreiben (Clean & Overdrive) deshalb bring ich mal meine Lieblingssimulationen als Beispiel.
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Simulationen :
Man stelle sich den Amp so vor :
Oben ist Amp 1 unten ist Amp 2.
Die Speakersimulationen sind nochmal unterteilt, aber so, dass oben und unten "von jedem etwas" ist oder sich amps ergänzen
z.B. unten Blackface Deluxe Reverb und oben Blackface Twin Reverb
oder oben nen High-Gainer wie Soldano SLO 100 und unten Mesa Boogie Dual Recti. Angewählt werden beide durch ein Dreh-Rädchen
Alles in allem gut überlegt.
Interessant ist auch im Manual die Beschreibung wie die Amps so simuliert wurden.
Hier ein kleiner Auszug :
'59 Gibson GA-18T Explorer
Der Amp, den wir modelliert haben, hat mal dem Vater eines Klassenkameraden von unserem "Artist Relations"-Guru Tim Godwin gehört. Jahre lang stand er auf dem Dachboden, bis Tim seinen Freund fragte, ob es den Amp immer noch gäbe und ob er ihn denn verkaufen würde. Als Tim dann endlich Hand anlegen durfte, sah er, dass der Amp noch die Original-Gibson-Röhren enthielt!
Nach ein paar Monaten brachte Tim dieses Prachtstück dann mit in die Firma. Mehrere Line 6-Jungs spielten den Amp an und beschlossen einhellig, sofort ein Modell davon zu erstellen.
Dank der Codes auf den Reglern und dem Lautsprecher konnten wir ermitteln, dass dieser Amp in der Woche vom 21. Mai 1960 gebaut wurde. Der Amp leistet 14W, enthält einen 10" Jensen-Lautsprecher, entspricht Class A und enthält 6SJ7 Vorverstärkerröhren, 6V6 Leistungsröhren und einen 5Y3 Gleichrichter falls dich das überhaupt interessiert.
Das Boxenmodell beruht ebenfalls auf dem Gibson und seinem 10"-Jensen Blue Bell-Lautsprecher.
`58 Fender Bassman
Besonders interessant am Bassman und dem Tweed 410-Modell des Duoverb ist jene Wechselwirkung zwischen dem Mid- und Treble-Regler. Der Mid-Regler ist nämlich nicht als Bandpass ausgeführt, wie das normalerweise der Fall ist. Er ist eher ein zweiter Höhenregler. Wenn du also den Mid-Regler von der Mitte aus etwas weiter nach rechts drehst, kann es vorkommen, dass der Treble-Regler den Klang plötzlich zu hell macht. Wenn du den Mid-Regler auf einen relativ kleinen Wert stellst, musst du den Treble-Regler vermut lich ziemlich weit nach rechts drehen.
Wie so viele Verstärker, die nun als Modelle im Duoverb vorliegen, hatte auch der Bassman keinen Master Volume-Regler. Man musste ihn also voll aufdrehen, um jenen typischen Sound zu erzielen. Beim Duoverb kann man diesen Sound zum Glück auch bei Schlafzimmerpegel und sogar im Kopfhörer erzielen, indem man den Drive-Reg-
ler voll aufdreht. Stelle Drive auf "4" oder "5": Du wirst sehen, dass deine besten R&B-Licks nur so aus dir hervorsprudeln.
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Nun zum Klang :
Meine Lieblings Clean-Simulation ist der Line 6 Clean :
Warm, Rein und nicht zu transparent !
Humbucker Bridge --> Zu hell und nicht ganz mein Fall
Split Position 1 --> Geiler Strat Sound und Absolut Funk-Überzeugend (noch in Verbindung mit CryBaby --> Geil³ )
Split Position 2 --> Country Sound und sehr mittenbetohnt
Split Position 3 --> California Sound
Humbucker Neck --> Warm, Voll --> B.B. King like =)
Dann gibts noch den Blackface Clean der auch einer meiner Favoriten ist, aber alle haben halt wieder einen eigenen Charakter.
Meine Lieblings Distortion-Simulation ist der '94 Mesa Boogie Dual Rectifier Solo Head :
Mit dem Bridge Humbucker machts sich sehr geil und mit dem Spiel ich auch fast ausschließlich.
Wenn ich den Drive-Regler so auf 9 Uhr hab, klingts noch n bissel britisch aber schon gut verzerrt.
Wenn ich den Drive-Regler so auf 12 Uhr hab, bekomm ich ne gute Punk-Zerre à la Green Day etc.
Wenn ich den Drive-Regler so auf 3-4 Uhr hab, (und das hab ich meistens =) ) machts WUMMS..... und es kommt Metal, Hardcore und alles was die Ohren kaputt macht raus.
Also find auf dem Gebiet kommt die Simulation sehr gut an Original ran und kann manch anderer "Vollröhre" das WAsser reichen = sprich valveking gezeugs etc...
Wenn man High-Gain Pur haben will, kann man den Dual Recti zusammen mit dem SLO 100 spielen, was aber nicht jedem Geschmack passt.
Mesa Boogie verwend ich ebenso, wenn ich z.B. ans Knocking on Heavens Door Solo denke, mit dem Neck-HB weils einfach total voll klingt.
Die anderen Amp-Models sind auch echt nett, wenn man die Musikrichtung spielt z.B. '53 Fender Tweed Deluxe für Rock n Roll ohne Ende.
Da weiß ich aber nicht wie gut gemodelt wurde, weil ich halt die Originalen nicht kenne.... komischerweise =)
Sonst ist für jeden was dabei von Metal (SLO 100) über Funk & Clean (Blackface) oder Crunch etc (JCM 800, Marshall Super Lead).
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Einstellmöglichkeiten :
Oben wie unten :
-Ordentliches Dreh-Rädchen für Speakersimulation mit Leds
-Drive-Regler, Bass-Regler, Mid-Regler, Treble-Regler, Presence-Regler, Volume-Regler, Reverb-Regler
Allgemein :
-Master-Regler
-"Split"- und "Blend"
-Amp1 und Amp2
-Power
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Sonderfunktionen :
Geniale Funktionen hat der Amp im Übrigen auch :
Möglichkeit des Splittens der Amps
Man kann nämlich auf den linken Speaker den oberen Kanal legen und auf den rechten Speaker den unteren.
So hat man links z.B. dann den Clean-Kanal und Rechts den Verzerrten-Kanal
Diese Funktion ist super praktisch zur Mikrofonischen Abnahme etc.
Will man des nicht, einfach auf "Blend" drücken und beide Kanäle kommen über beide Speaker.
Möglichkeit des Zusammenlegens beider Kanäle.
Zusätzlich kann man, wie oben schon erwähnt, beide Kanäle zusammen legen z.B. für Ultra-Verzerrung oder leicht Verzerrt + mehr Verzerrt oder für z.B. Solo-Geplänkel, oben Clean und unten volles Gain, was bei der richtigen Kombination einfach geil klingt.
Oder man packt zwei passende Clean-Simulationen zusammen, drück "split" und lässt sich von dem Sound beeindrucken.
Speicher
Eigentlich fast bei jedem Modeler Standard, aber trotzdem cool in Verbindung mit nem Floorboard.
4 Speicher Möglichkeiten am Amp, oder mit dem mittlerem Line 6 Shortboard 32 Speicher Möglichkeiten.
Reverb
Zwar keine sonstigen Effekte (was eig. ungewöhnlich ist) aber dafür ein klasse Accutronics-Reverb welches richig eingestellt auch den richtigen Klang erzeugt von Badezimmer bis Live Music Hall.
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Anschlüsse auf der Rückseite :
-Phones
-Midi In & Out
-Effects Loop
-Level Trim(Ausgangspegel der XLR-Buchsen)
-XLR-Ausgänge & Ground Lift-Schalter
-Speaker Outs
-Output Impedance
-Cabinet Modeling
-I/II Switch
-Netzanschluss
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Fazit :
Dieses Teil hats wirklich in Sich und im Gegensatz zu den kleinen Line 6 Kollegen sind die Simulationen wirklich sehr gut gelungen und können es mit den echten Aufnehmen. Der Amp ist echt Mega-Felxibel was Soundmöglichkeiten angeht und jeder guitarrero ist mit diesem Teil bedient.
Auch in der Band setzt er sich gut durch und geht auf keinen Fall unter(nimmts auch mit so manchem Halfstack auf).
Hinzuzufügen sei noch die Optik welche echt gelungen ist (Leder und Vintage-Speaker-Abdeckung). Aber nicht täuschen lassen, denn auch auf dem Metal Gebiet schlägt der Duoverb ordentlich zu genüge.
Einziger Nachteil war warscheinlich der Preis damals von knapp über 1100 € und jetzt immer noch das Gewicht !
Kann den Amp weiterempfehlen, nur leider wird er ja nicht mehr gebaut =)
Gruß
Klaus
(Kritik und Vorschläge zum Review heiße ich Wilkommen)
übrigens hab ich den Text nicht hier in der Text-Box geschrieben sondern einfach im Word-Pad deshalb sry für die ein oder andere komische Formatierung
Hier(zwar schon gepostet) Bilder :
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