Jay
HCA Piano/Spieltechnik
Lexicon MPX110
Bereits im "Was-soll-ich-mir-kaufen"-Thread wurden nach der Entscheidung für das Lexicon MPX110 die Rufe laut nach einem Review. Mittlerweile hatte ich genügend Zeit, mich mit dem Gerät vertraut zu machen, und die ersten Live-Einsätze hat es auch schon hinter sich gebracht.
Bilder
Features
- Dual-Channel-MultiFX
- 19" Rackgerät, 1 HE, 10 cm tief, 1 Kg schwer (leicht)
- unglaublich viele Hall-Programme
- Tremolo, Rotary, Chorus, Delay, Echo, Flange, Pitch, Detune
- MIDI-Steuerung
- Tapping für tempoabhängige Effekte (Taste, Fussschalter, automatisch)
Das Wichtigste hierzu ist gesagt, und da endlose Features mit teils undurchsichtigen Bezeichnungen aufzuzählen müßig ist, gibts hier den Link zur Herstellerseite mit mehr Details.
Der erste Eindruck
Äußerlich kommt das MPX110 recht unspektakulär daher, besonders fällt auf, dass im Gegensatz zu den meisten Multieffektgeräten ein LCD fehlt. Die ebenso einfache wie intuitive Bedienung macht das auch völlig überflüssig. Von links beginnend regeln zwei LEDs pro Kanal (Level, Clip) und drei Potis (Input, Mix, Output) die Signalstärke. Danach folgen zwei Potis für die Feineinstellung der Effekte (Adjust, Effect Level/Balance) und die Bypass-Taste. Eine LED zeigt an, ob die Grundeinstellung des aktuellen Effekts verändert wurde. Zu guter Letzt kommen zwei große Auswahlregler für die Effekte und ihre Variationen/Kombinationen sowie eine Speicher- und die Tap-Taste.
Was steckt drin?
Das bringt uns zu den wichtigen inneren Werten des Gerätes, wo glücklicherweise Qualität vor Quantität kommt, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Gemessen an der reinen Anzahl der Effekttypen sind es nicht allzu viele: Reverb, Echo, Delay, Tremolo, Rotary, Chorus, Flanger, Pitch, Detune. Allerdings verfügen diese Effekte über eine Vielzahl an Untertypen und Einstellungsmöglichkeiten, die kaum Wünsche offenlassen. Natürlich überzeugt der schon berühmte Lexicon-Hall auf ganzer Linie. Bei den unzähligen Variationen und Einstellungen ist ganz sicher für jeden erdenklichen Soundwunsch etwas dabei. Ebenso gut sind Delay und Echo (maximal 5,5 Sek. mono bzw. 2,7 Sek. stereo) sowie Chorus und Flanger. Pitch und Detune kann ich mangels Erfahrung schlecht beurteilen und habe es auch nicht im Einsatz. Das Tremolo ist ein Kapitel für sich und für meine Begriffe in Ordnung, doch auch hier fehlen mir Vergleichswerte. Die Rotary-Speaker-Simulation kann erwartungsgemäß nicht mit den eigens dafür vorgesehen Geräten (z.B. Korg G4) mithalten, tut's aber bei fehlenden Alternativen.
Kombinationen? Bedingt...
Die Effekte des MPX110 sind nur einzeln einsetzbar. Lediglich Delay oder Reverb sind jeweils mit Flange, Pitch und Chorus kombinierbar. Gerade mit dem wirklich guten Hall wäre ein "Reverb plus Effekt"-Konzept wie z.B. beim TC M300 noch besser gewesen, um wirklich alle Effekte und speziell verschiedene Variationen, die nur im Single-Modus verfügbar sind, mit dem häufig benötigten Hall verwenden zu können.
Steuerung und Anschlüsse
Ein weiterer großer Pluspunkt des Gerätes ist die schon angesprochene gut gelöste Bedienung. Wenn man das Handbuch daneben liegen hat, um eine Übersicht über die genauen Parameter der vielen Variationen zu haben, kommt vom ersten Moment an Spaß am Probieren auf. Die tempoabhängigen Effekte wie Delay können manuell oder automatisch auf verschiedene Notenwerte "getappt" werden. Tapping und Bypass sind dabei auch über einen optional erhältlichen Fußschalter steuerbar. Das MPX110 verfügt ebenfalls über einen MIDI-Anschluss zur externen Steuerung. Zur Speicherung von Presets existieren 16 User-Speicherplätze, nicht überragend viel, aber ausreichend.
Die Anschlüsse des MPX110 befinden sich allesamt auf der Rückseite. Neben den zwei analogen Ein- und Ausgängen gibt es auch einen digitalen Ausgang, dazu kommen MIDI-IN und MIDI-OUT/THRU sowie der Anschluss für den Footswitch. Nicht optimal gelöst ist der Stromanschluss: Vom Steckernetzteil führt ein ungesicherter Niedervoltstecker ins Gerät, ein separater Power-Schalter fehlt ganz.
Fazit
Gekauft habe ich das Lexicon MPX110 als Auslaufmodel für 139 Euro, um die "trockenen" E-Piano-Sounds (Rhodes, etc.) aus meinem Sampler zu bearbeiten. Positiv stechen hervor die sehr gute Qualität und Möglichkeiten der vorhandenen Effekte, die besser sind als bei anderen Low-Budget-Multieffektgeräten (Behringer DSP2024, Alesis Microverb), und die Bedienbarkeit. Negativ fällt nur die unsicher und unpraktisch gelöste Stromversorgung auf. So ist das Lexicon MPX110 zumindest für meinen Einsatzzweck ein in dieser Preiskategorie unschlagbares Gerät und absolut empfehlenswert.
Bereits im "Was-soll-ich-mir-kaufen"-Thread wurden nach der Entscheidung für das Lexicon MPX110 die Rufe laut nach einem Review. Mittlerweile hatte ich genügend Zeit, mich mit dem Gerät vertraut zu machen, und die ersten Live-Einsätze hat es auch schon hinter sich gebracht.
Bilder
Features
- Dual-Channel-MultiFX
- 19" Rackgerät, 1 HE, 10 cm tief, 1 Kg schwer (leicht)
- unglaublich viele Hall-Programme
- Tremolo, Rotary, Chorus, Delay, Echo, Flange, Pitch, Detune
- MIDI-Steuerung
- Tapping für tempoabhängige Effekte (Taste, Fussschalter, automatisch)
Das Wichtigste hierzu ist gesagt, und da endlose Features mit teils undurchsichtigen Bezeichnungen aufzuzählen müßig ist, gibts hier den Link zur Herstellerseite mit mehr Details.
Der erste Eindruck
Äußerlich kommt das MPX110 recht unspektakulär daher, besonders fällt auf, dass im Gegensatz zu den meisten Multieffektgeräten ein LCD fehlt. Die ebenso einfache wie intuitive Bedienung macht das auch völlig überflüssig. Von links beginnend regeln zwei LEDs pro Kanal (Level, Clip) und drei Potis (Input, Mix, Output) die Signalstärke. Danach folgen zwei Potis für die Feineinstellung der Effekte (Adjust, Effect Level/Balance) und die Bypass-Taste. Eine LED zeigt an, ob die Grundeinstellung des aktuellen Effekts verändert wurde. Zu guter Letzt kommen zwei große Auswahlregler für die Effekte und ihre Variationen/Kombinationen sowie eine Speicher- und die Tap-Taste.
Was steckt drin?
Das bringt uns zu den wichtigen inneren Werten des Gerätes, wo glücklicherweise Qualität vor Quantität kommt, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Gemessen an der reinen Anzahl der Effekttypen sind es nicht allzu viele: Reverb, Echo, Delay, Tremolo, Rotary, Chorus, Flanger, Pitch, Detune. Allerdings verfügen diese Effekte über eine Vielzahl an Untertypen und Einstellungsmöglichkeiten, die kaum Wünsche offenlassen. Natürlich überzeugt der schon berühmte Lexicon-Hall auf ganzer Linie. Bei den unzähligen Variationen und Einstellungen ist ganz sicher für jeden erdenklichen Soundwunsch etwas dabei. Ebenso gut sind Delay und Echo (maximal 5,5 Sek. mono bzw. 2,7 Sek. stereo) sowie Chorus und Flanger. Pitch und Detune kann ich mangels Erfahrung schlecht beurteilen und habe es auch nicht im Einsatz. Das Tremolo ist ein Kapitel für sich und für meine Begriffe in Ordnung, doch auch hier fehlen mir Vergleichswerte. Die Rotary-Speaker-Simulation kann erwartungsgemäß nicht mit den eigens dafür vorgesehen Geräten (z.B. Korg G4) mithalten, tut's aber bei fehlenden Alternativen.
Kombinationen? Bedingt...
Die Effekte des MPX110 sind nur einzeln einsetzbar. Lediglich Delay oder Reverb sind jeweils mit Flange, Pitch und Chorus kombinierbar. Gerade mit dem wirklich guten Hall wäre ein "Reverb plus Effekt"-Konzept wie z.B. beim TC M300 noch besser gewesen, um wirklich alle Effekte und speziell verschiedene Variationen, die nur im Single-Modus verfügbar sind, mit dem häufig benötigten Hall verwenden zu können.
Steuerung und Anschlüsse
Ein weiterer großer Pluspunkt des Gerätes ist die schon angesprochene gut gelöste Bedienung. Wenn man das Handbuch daneben liegen hat, um eine Übersicht über die genauen Parameter der vielen Variationen zu haben, kommt vom ersten Moment an Spaß am Probieren auf. Die tempoabhängigen Effekte wie Delay können manuell oder automatisch auf verschiedene Notenwerte "getappt" werden. Tapping und Bypass sind dabei auch über einen optional erhältlichen Fußschalter steuerbar. Das MPX110 verfügt ebenfalls über einen MIDI-Anschluss zur externen Steuerung. Zur Speicherung von Presets existieren 16 User-Speicherplätze, nicht überragend viel, aber ausreichend.
Die Anschlüsse des MPX110 befinden sich allesamt auf der Rückseite. Neben den zwei analogen Ein- und Ausgängen gibt es auch einen digitalen Ausgang, dazu kommen MIDI-IN und MIDI-OUT/THRU sowie der Anschluss für den Footswitch. Nicht optimal gelöst ist der Stromanschluss: Vom Steckernetzteil führt ein ungesicherter Niedervoltstecker ins Gerät, ein separater Power-Schalter fehlt ganz.
Fazit
Gekauft habe ich das Lexicon MPX110 als Auslaufmodel für 139 Euro, um die "trockenen" E-Piano-Sounds (Rhodes, etc.) aus meinem Sampler zu bearbeiten. Positiv stechen hervor die sehr gute Qualität und Möglichkeiten der vorhandenen Effekte, die besser sind als bei anderen Low-Budget-Multieffektgeräten (Behringer DSP2024, Alesis Microverb), und die Bedienbarkeit. Negativ fällt nur die unsicher und unpraktisch gelöste Stromversorgung auf. So ist das Lexicon MPX110 zumindest für meinen Einsatzzweck ein in dieser Preiskategorie unschlagbares Gerät und absolut empfehlenswert.
- Eigenschaft