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HCA Veranstaltungstechnik
LD Systems Dave 8 Roadie
Die Firma Adam Hall hat zwei Sets der LD Dave 8 Roadie für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt. Ich werde diesen im Vergleich zu der bei mir seit einigen Jahren vorhandenen Omnitronic AS360 anlegen. Eine gewisse Ähnlichkeit ist den Anlagen ja von vornerein nicht abzusprechen. Bevor hier aber eine Meinung gebildet wird, möchte ich bitten den Bericht vollständig zu lesen. Für Ungeduldige, die auch zuerst hinten im Buch lesen, wer der Mörder ist, sei ein Hinweis auf "Topteile" gegeben
Allgemeine Übersicht
Die Dave 8 Roadie ist ein kleines Satellitensystem. Es beinhaltet zwei passive Topteile mit je zwei 4" Mitteltöner und einem 1" Hochtöner, sowie ein aktiver Subwoofer mit einem 8" Treiber. Der Subwoofer beinhaltet auch das Endstufenmodul für die Topteile. Ich werde mich nun eher den inneren Werten widmen.
Subwoofer
Ab hier werde ich in erster Linie das LD System beschreiben, allerdings den direkten Vergleich zur AS360 suchen. Es befindet sich auf den Bildern immer die Omnitronic auf der linken Seite, die LD Dave auf der rechten.
Bereits auf dem ersten Bild wird klar, die Subwoofer können nicht die gleichen sein. Der LD hat etwas größere Abmaße und einige Anschluss- und Einstellmöglichkeiten mehr. Beide haben einen Mastervolumenregler, einen gesonderten Regler für den Subwoofer und einen Phasenschalter. Während der Omnitronic aber nur einen Stereo-XLR-Eingang bietet, der parallel mit einem Chinchanschluss geschalten ist, bietet der LD Dave XLR-Klinke-Kombibuchsen. Darüber hinaus erhielt das Modul einen gesonderten Mikrofoneingang mit Preamp und einen weiteren Eingang für Instrumente (6,3mm Klinke) und Player (3,5mm Klinke). Das finde ich schon mal toll.
Auf dem folgenden Bild findet man einen ersten Grund für die etwas größeren Abmaße des LD Dave Subwoofers. Das Modul befindet sich nun im Gehäuse versenkt. Das macht den Lautsprecher deutlich angenehmer zu transportieren und schützt die Regler vor Stößen. Auch ist der nun vorhandene Hochständerflansch erkennbar.
Außerdem wurden dem LD Tragegriffe spendiert, was ich nach einigen leidigen Erfahrungen nur noch mit einem kommentieren kann. Das ist wirklich notwendig.
(hier sind zwei Seiten des LD Dave zu sehen)
Beim Aufschrauben direkt der nächste Unterschied. Der LD Dave (wieder rechts) hat einige Schrauben mehr verpasst bekommen:
Auch innen wurde das Gehäuse angepasst. Die direkte Kammer zum Endstufenmodul und zur unteren Wooferkammer wurde geschlossen. Obwohl die Dicke des Holzes nicht verändert wurde (15.25/15.5mm) und der Deckel diese Öffnungen eigentlich schließt, ist der LD Dave deutlich steifer.
Als nächstes möchte ich noch auf ein kleines Begeisterungsmerkmal hinweisen, welches in meinen Augen ein Konstruktionsfehler der Omnitronic ist. Die Kanten des Kühlkörpers haben eine Fase bekommen. Wie oft habe ich schon meine Hand an diesen Rippen aufgerissen?
Eine Kleinigkeit noch. Beim tragen ist mir diese kleine Spitze aufgefallen. Ich kann mir nicht erklären, wofür die ist. Greift man aber mit den Fingern rein, kann das unangenehm wehtun.
Topteile
Bei den Topteilen gibt es etwas weniger Unterschiede. Die Abmaße sind im Grunde die gleichen. Nur die LD Dave hat ein Frontgitter bekommen. Das ist zwar in erster Linie eine gute Idee, aber hätte man das von meiner Seite aus gerne schließen und/oder versenken können. Aber schon mal besser als gar keines.
Beim Öffnen der Topteile erlebte ich die erste Überraschung. Fand ich in der LD Dave doch tatsächlich mit Omnitronic AS360 gelabelte Speaker. Ein Telefonat mit dem Adam-Hall Kontakt brachte die Aufklärung: Adam Hall hat die Anlage von Omnitronic übernommen, als die keinen Markt mehr für die Anlage gesehen hatten. Die Anlage wurde weiter entwickelt, die Speaker erhielten in der Produktion aber noch alte Etiketten. Ein Fehler in der Produktion.
Am Hochtöner sind bereits die korrekten Etiketten zu sehen.
Hier sind die zwei Flugpunkte im Deckel von hinten zu erkennen. Schön ist zwar die breite Auflagefläche. Weniger schön ist aber, dass das gesamte Gewicht später per Holzschrauben ans Gehäuse übertragen wird. Also lieber die 4 Punkte rechts und links des Gehäuses nutzen.
Hier sieht man aber ein weiteres Gimmick der LD-Dave. Die Topteile haben ebenfalls zwei Griffe erhalten. Auch hier:
Endstufenmodul
Die Module ähneln sich, der LD hat ein paar elektronische Bauteile mehr, da er auch mehr Anschluss- und Einstellungsmöglichkeiten hat. Ansonsten sind die beiden recht ähnlich. Die Kapazität der Kondensatoren ist gleich.
Hier ist die Endstufenplatine zu sehen. Man erkennt, dass jeder Speaker sein eigenes Endstufenmodul hat. Also handelt es sich hier um eine aktive Trennung (in den Topteilen ist allerdings eine Passivweiche. Wobei ich das nicht weiter tragisch finde).
Die jeweils grauen Leitungen sind die +-Pole der einzelnen Lautsprecher.
Angeschlossen und eingeschaltet
Von der Funktion sind die beiden Anlagen sehr ähnlich. Es gibt einen Masterlautstärkeregler und einen gesonderten Regler für die Bässe. Der LD Dave hat zusätzlich einen Vorverstärkerregler um die einzelnen Kanäle abmischen zu können. Was es nicht gibt, ist eine Pegelanzeige oder zumindest eine Clip-LED die anzeigt, wo man sich pegelmäßig befindet.
An beiden Anlagen würde ich den Bass nicht dauerhaft auf rechtsanschlag stehen lassen, der Sub erhält so zu viel Pegel und dröhnt dabei gerne etwas.
Klang & Lautstärke
Beim ersten probehören fällt eines direkt auf: Die LD-Dave liefert deutlich mehr Pegel. Der Subwoofer rumst ein deutliches Stückchen mehr. Erster Einsatz war eine Party in einem Wohnzimmer, mit ca. 30 Gästen. Für diesen Bereich ist die Anlage absolut geeignet und die Lautstärke mit genügend Headrum optimal. Allerdings muss ich sagen, obwohl die LD mehr Lautstärke bringt als die Omnitronic wird auch sie nicht mehr als für Hintergrundbeschallung für größere Lokalitäten reichen.
Ich habe dann mit einigen Songs, die ich gut kenne im direkten Vergleich gehört. Allgemein kann man sagen, die LD geht mehr nach vorne, ist mehr auf Lautstärke getrimmt. Die Omnitronic klingt etwas weicher und wärmer.
Die Referent: Chris Jones - no sanctuary here
Dieser Song ist ja im Allgemeinen sehr klar und transparent aufgenommen. Hier stört die leichte Aggressivität der LD beinahe. Die Omnitronic klingt zurückhaltender und liefert etwas mehr Auflösung im Vocalpräsentsbereich. Über den kompletten Frequenzbereich gesehen klingt die LD-Dave aber etwas voller und besser abgestimmt. Vor allem liefert sie einen deutlich knackigeren Sound, den ich mir für einen Livegesang sehr gut vorstellen kann.
Die Feuerprobe: arch enemy - my apocalypse
Dieser Song der etwas heftigeren Gangart verlangt viel vom Subwoofer und ist stilbedingt auf allen Frequenzen ziemlich laut. Eine solche Musik differenziert zum Klingen zu bringen ist keine leichte Aufgabe. Im oberen Bereich konnte ich keinen wirklichen Unterschied hören. Beide Systeme machen ihren Job mittelmäßig. Das bedeutet, es klingt nicht schlecht, wird aber vor allem bei hoher Lautstärke unheimlich nervig im Höhenbereich.
Bei den Bässen allerdings kann hier ein deutlicher Unterschied heraus gehört werde. Obwohl ich die LD etwas zurück genommen habe, um den Pegel nach Gehör anzugleichen, liefert der LD Sub einen richtigen Kick. Das kann der Omnitronic eher nicht. Der klingt eher weich und etwas schwammig.
Zweiraumwohnung - 36 Grad
Hier verliert die LD etwas. Sie klingt im mittleren Höhenbereich etwas blechern und quäkig. Die Omnitronic punktet hier mit dem etwas weicheren Klang.
Der typische Rocksong: Three doors down - Kryptonite
Auch hier punktet die Omnitronic mit der etwas zurückhaltenderer Abstimmung. Wobei in höherer Lautstärke die LD mit ihrer leichten Aggression mehr Spaß macht.
Amy Mc Donalds - This ist the Life
Ein Song mit einem sehr schönen Kontrabass. Hier werden die Unterschiede der Subwoofer am deutlichsten. Der Omnitronic unterstützt mit seiner leichten Schwammigkeit den weichen Bass wunderbar. Klingt wirklich gut, nicht nur für eine Omnitronicanlage.
Stone Sour - Through Glasses
Auch hier. Die Omnitronic liefert mehr Hifiklang. Die LD schreit einen gerade zu an. Allerdings auch hier, wie oben bereits erwähnt: Für einen Livegesang ist es wirklich beachtlich was für ein Druck aus den kleinen Speakern kommt.
Deep Purple - Picture within (by John Lord)
Seit einigen Jahren meine Referenz für höchstauflösende Hifitests. Da gewinnt auch die Omnitronic mit ihrer weichen Abstimmung. Klare Sache.
Fazit
Die beiden Anlagen sind sich auf der einen Seite so ähnlich, auf der anderen Seite nicht zu vergleichen. Während die Omnitronic einen durchschnittlich guten Hifiklang mit leichten Schwächen liefert, ist die LD Dave Roadie absolut auf Livesituationen und Lautstärke getrimmt. Sie klingt dabei nicht schlechter, springt einen im direkten Vergleich aber nahezu an. Im Direktvergleich liest sich der Test, als wäre die Omnitronic die bessere Anlage. Das kommt aber sehr stark auf den gezielten Einsatz an.
Während ich mit der Omnitronic keinesfalls eine Livesituation machen würde, könnte ich mir das bei der LD noch durchaus vorstellen. Für ein kleines Konzert oder eine Vorführung ist das durchaus eine feine Anlage. Sehr robust gebaut, gut zu transportieren, nicht all zu schwer. Dafür mit ordentlich Wums bei Bedarf.
Einzig das Zubehörset, in dem die Anschlusskabel und Stative sind, dass aber zusätzlich gekauft muss, stört etwas die Harmonie. Bei der Omnitronic waren zumindest die Kabel dabei.
Danke für die Möglichkeit diesen Test durchzuführen. Der direkte Vergleich war sehr interessant und hat gezeigt, was eine konsequente Weiterentwicklung eines Produktes für verborgene potentiale freilegen kann
Die Firma Adam Hall hat zwei Sets der LD Dave 8 Roadie für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt. Ich werde diesen im Vergleich zu der bei mir seit einigen Jahren vorhandenen Omnitronic AS360 anlegen. Eine gewisse Ähnlichkeit ist den Anlagen ja von vornerein nicht abzusprechen. Bevor hier aber eine Meinung gebildet wird, möchte ich bitten den Bericht vollständig zu lesen. Für Ungeduldige, die auch zuerst hinten im Buch lesen, wer der Mörder ist, sei ein Hinweis auf "Topteile" gegeben
Allgemeine Übersicht
Die Dave 8 Roadie ist ein kleines Satellitensystem. Es beinhaltet zwei passive Topteile mit je zwei 4" Mitteltöner und einem 1" Hochtöner, sowie ein aktiver Subwoofer mit einem 8" Treiber. Der Subwoofer beinhaltet auch das Endstufenmodul für die Topteile. Ich werde mich nun eher den inneren Werten widmen.
Subwoofer
Ab hier werde ich in erster Linie das LD System beschreiben, allerdings den direkten Vergleich zur AS360 suchen. Es befindet sich auf den Bildern immer die Omnitronic auf der linken Seite, die LD Dave auf der rechten.
Bereits auf dem ersten Bild wird klar, die Subwoofer können nicht die gleichen sein. Der LD hat etwas größere Abmaße und einige Anschluss- und Einstellmöglichkeiten mehr. Beide haben einen Mastervolumenregler, einen gesonderten Regler für den Subwoofer und einen Phasenschalter. Während der Omnitronic aber nur einen Stereo-XLR-Eingang bietet, der parallel mit einem Chinchanschluss geschalten ist, bietet der LD Dave XLR-Klinke-Kombibuchsen. Darüber hinaus erhielt das Modul einen gesonderten Mikrofoneingang mit Preamp und einen weiteren Eingang für Instrumente (6,3mm Klinke) und Player (3,5mm Klinke). Das finde ich schon mal toll.
Auf dem folgenden Bild findet man einen ersten Grund für die etwas größeren Abmaße des LD Dave Subwoofers. Das Modul befindet sich nun im Gehäuse versenkt. Das macht den Lautsprecher deutlich angenehmer zu transportieren und schützt die Regler vor Stößen. Auch ist der nun vorhandene Hochständerflansch erkennbar.
Außerdem wurden dem LD Tragegriffe spendiert, was ich nach einigen leidigen Erfahrungen nur noch mit einem kommentieren kann. Das ist wirklich notwendig.
(hier sind zwei Seiten des LD Dave zu sehen)
Beim Aufschrauben direkt der nächste Unterschied. Der LD Dave (wieder rechts) hat einige Schrauben mehr verpasst bekommen:
Auch innen wurde das Gehäuse angepasst. Die direkte Kammer zum Endstufenmodul und zur unteren Wooferkammer wurde geschlossen. Obwohl die Dicke des Holzes nicht verändert wurde (15.25/15.5mm) und der Deckel diese Öffnungen eigentlich schließt, ist der LD Dave deutlich steifer.
Als nächstes möchte ich noch auf ein kleines Begeisterungsmerkmal hinweisen, welches in meinen Augen ein Konstruktionsfehler der Omnitronic ist. Die Kanten des Kühlkörpers haben eine Fase bekommen. Wie oft habe ich schon meine Hand an diesen Rippen aufgerissen?
Eine Kleinigkeit noch. Beim tragen ist mir diese kleine Spitze aufgefallen. Ich kann mir nicht erklären, wofür die ist. Greift man aber mit den Fingern rein, kann das unangenehm wehtun.
Topteile
Bei den Topteilen gibt es etwas weniger Unterschiede. Die Abmaße sind im Grunde die gleichen. Nur die LD Dave hat ein Frontgitter bekommen. Das ist zwar in erster Linie eine gute Idee, aber hätte man das von meiner Seite aus gerne schließen und/oder versenken können. Aber schon mal besser als gar keines.
Beim Öffnen der Topteile erlebte ich die erste Überraschung. Fand ich in der LD Dave doch tatsächlich mit Omnitronic AS360 gelabelte Speaker. Ein Telefonat mit dem Adam-Hall Kontakt brachte die Aufklärung: Adam Hall hat die Anlage von Omnitronic übernommen, als die keinen Markt mehr für die Anlage gesehen hatten. Die Anlage wurde weiter entwickelt, die Speaker erhielten in der Produktion aber noch alte Etiketten. Ein Fehler in der Produktion.
Am Hochtöner sind bereits die korrekten Etiketten zu sehen.
Hier sind die zwei Flugpunkte im Deckel von hinten zu erkennen. Schön ist zwar die breite Auflagefläche. Weniger schön ist aber, dass das gesamte Gewicht später per Holzschrauben ans Gehäuse übertragen wird. Also lieber die 4 Punkte rechts und links des Gehäuses nutzen.
Hier sieht man aber ein weiteres Gimmick der LD-Dave. Die Topteile haben ebenfalls zwei Griffe erhalten. Auch hier:
Endstufenmodul
Die Module ähneln sich, der LD hat ein paar elektronische Bauteile mehr, da er auch mehr Anschluss- und Einstellungsmöglichkeiten hat. Ansonsten sind die beiden recht ähnlich. Die Kapazität der Kondensatoren ist gleich.
Hier ist die Endstufenplatine zu sehen. Man erkennt, dass jeder Speaker sein eigenes Endstufenmodul hat. Also handelt es sich hier um eine aktive Trennung (in den Topteilen ist allerdings eine Passivweiche. Wobei ich das nicht weiter tragisch finde).
Die jeweils grauen Leitungen sind die +-Pole der einzelnen Lautsprecher.
Angeschlossen und eingeschaltet
Von der Funktion sind die beiden Anlagen sehr ähnlich. Es gibt einen Masterlautstärkeregler und einen gesonderten Regler für die Bässe. Der LD Dave hat zusätzlich einen Vorverstärkerregler um die einzelnen Kanäle abmischen zu können. Was es nicht gibt, ist eine Pegelanzeige oder zumindest eine Clip-LED die anzeigt, wo man sich pegelmäßig befindet.
An beiden Anlagen würde ich den Bass nicht dauerhaft auf rechtsanschlag stehen lassen, der Sub erhält so zu viel Pegel und dröhnt dabei gerne etwas.
Klang & Lautstärke
Beim ersten probehören fällt eines direkt auf: Die LD-Dave liefert deutlich mehr Pegel. Der Subwoofer rumst ein deutliches Stückchen mehr. Erster Einsatz war eine Party in einem Wohnzimmer, mit ca. 30 Gästen. Für diesen Bereich ist die Anlage absolut geeignet und die Lautstärke mit genügend Headrum optimal. Allerdings muss ich sagen, obwohl die LD mehr Lautstärke bringt als die Omnitronic wird auch sie nicht mehr als für Hintergrundbeschallung für größere Lokalitäten reichen.
Ich habe dann mit einigen Songs, die ich gut kenne im direkten Vergleich gehört. Allgemein kann man sagen, die LD geht mehr nach vorne, ist mehr auf Lautstärke getrimmt. Die Omnitronic klingt etwas weicher und wärmer.
Die Referent: Chris Jones - no sanctuary here
Dieser Song ist ja im Allgemeinen sehr klar und transparent aufgenommen. Hier stört die leichte Aggressivität der LD beinahe. Die Omnitronic klingt zurückhaltender und liefert etwas mehr Auflösung im Vocalpräsentsbereich. Über den kompletten Frequenzbereich gesehen klingt die LD-Dave aber etwas voller und besser abgestimmt. Vor allem liefert sie einen deutlich knackigeren Sound, den ich mir für einen Livegesang sehr gut vorstellen kann.
Die Feuerprobe: arch enemy - my apocalypse
Dieser Song der etwas heftigeren Gangart verlangt viel vom Subwoofer und ist stilbedingt auf allen Frequenzen ziemlich laut. Eine solche Musik differenziert zum Klingen zu bringen ist keine leichte Aufgabe. Im oberen Bereich konnte ich keinen wirklichen Unterschied hören. Beide Systeme machen ihren Job mittelmäßig. Das bedeutet, es klingt nicht schlecht, wird aber vor allem bei hoher Lautstärke unheimlich nervig im Höhenbereich.
Bei den Bässen allerdings kann hier ein deutlicher Unterschied heraus gehört werde. Obwohl ich die LD etwas zurück genommen habe, um den Pegel nach Gehör anzugleichen, liefert der LD Sub einen richtigen Kick. Das kann der Omnitronic eher nicht. Der klingt eher weich und etwas schwammig.
Zweiraumwohnung - 36 Grad
Hier verliert die LD etwas. Sie klingt im mittleren Höhenbereich etwas blechern und quäkig. Die Omnitronic punktet hier mit dem etwas weicheren Klang.
Der typische Rocksong: Three doors down - Kryptonite
Auch hier punktet die Omnitronic mit der etwas zurückhaltenderer Abstimmung. Wobei in höherer Lautstärke die LD mit ihrer leichten Aggression mehr Spaß macht.
Amy Mc Donalds - This ist the Life
Ein Song mit einem sehr schönen Kontrabass. Hier werden die Unterschiede der Subwoofer am deutlichsten. Der Omnitronic unterstützt mit seiner leichten Schwammigkeit den weichen Bass wunderbar. Klingt wirklich gut, nicht nur für eine Omnitronicanlage.
Stone Sour - Through Glasses
Auch hier. Die Omnitronic liefert mehr Hifiklang. Die LD schreit einen gerade zu an. Allerdings auch hier, wie oben bereits erwähnt: Für einen Livegesang ist es wirklich beachtlich was für ein Druck aus den kleinen Speakern kommt.
Deep Purple - Picture within (by John Lord)
Seit einigen Jahren meine Referenz für höchstauflösende Hifitests. Da gewinnt auch die Omnitronic mit ihrer weichen Abstimmung. Klare Sache.
Fazit
Die beiden Anlagen sind sich auf der einen Seite so ähnlich, auf der anderen Seite nicht zu vergleichen. Während die Omnitronic einen durchschnittlich guten Hifiklang mit leichten Schwächen liefert, ist die LD Dave Roadie absolut auf Livesituationen und Lautstärke getrimmt. Sie klingt dabei nicht schlechter, springt einen im direkten Vergleich aber nahezu an. Im Direktvergleich liest sich der Test, als wäre die Omnitronic die bessere Anlage. Das kommt aber sehr stark auf den gezielten Einsatz an.
Während ich mit der Omnitronic keinesfalls eine Livesituation machen würde, könnte ich mir das bei der LD noch durchaus vorstellen. Für ein kleines Konzert oder eine Vorführung ist das durchaus eine feine Anlage. Sehr robust gebaut, gut zu transportieren, nicht all zu schwer. Dafür mit ordentlich Wums bei Bedarf.
Einzig das Zubehörset, in dem die Anschlusskabel und Stative sind, dass aber zusätzlich gekauft muss, stört etwas die Harmonie. Bei der Omnitronic waren zumindest die Kabel dabei.
Danke für die Möglichkeit diesen Test durchzuführen. Der direkte Vergleich war sehr interessant und hat gezeigt, was eine konsequente Weiterentwicklung eines Produktes für verborgene potentiale freilegen kann
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