Corkonian
Registrierter Benutzer
Disclaimer:
Ich bin - wenn ueberhaupt - ein Spieler und Sammler akustischer Gitarren. Die meisten meiner Gitarren sind so akustisch wie es nur geht, haben also keine Elektronik, nix. Ein paar davon - vornehmlich Ovations - haben Pickups und Vorverstaerker, die kann und soll man auch mal verstaerkt - zum Beispiel bei Pub-Sessions - spielen koennen, aber eleggdrisch, das ist bei mir 30 Jahre her. Ich habe aus der Zeit noch eine bleischwere LesPaul und eine noch schwerere Morris - die Morris mit massivem Palisanderkorpus und (damals hochmodern) durchgehendem Ahorn/Mahagonihals. Beide sind unersetzlich und denentsprechend klimakontrolliert gelagert. Nix, was ich freiwillig die Treppen 'rauf und 'runter wuchten wollte oder was ich dem Risiko des wedelnden Hundeschwanzes, der scharfen Katzenkrallen oder der Anfasswut der Besucher meines Stiefsohnes aussetzen wollte.
Nun aber hat mir mein Herzblatt "damit ich mal aus meiner Rumpelkammer herauskomme" Rocksmith fuer die PS3 geschenkt. Das Ding funktioniert zwar auch mit den Ovations, aber es klingt eher komisch und das "Digitalecho" nervt. Hinzu kommt, dass wen ich versuche die Lautstaerke des Fernsehers der Lautstaerke der Ovation anzupassen, das Ganze nicht mehr sozialkompatibel ist.
Dementsprechend also was Eleggdrisches, was leichtes, Wohnzimmer kompatibles fuer Rocksmith. Nun haengen und stehen im Wohnzimmer schon ein paar Schmuckstuecke der Gitarrenbaukunst, daher ist ein schwarzes, verkratztes Brett mit Saiten 'drauf nicht Frauen kompatibel. Es muss auch nach bisschen was aussehen. Aber nicht zu sehr verblingt sein, so eine Mother-of-Toiletseat Weinranke .... das muss nicht sein.
Eine Nachfrage hier im Forum ergab keine grundsaetzliche Aversion gegen das hier:
also wurde einfach mal bestellt.
Die Frage ist: Bei den Akustikgitarren hat es in den letzten 10, 20 Jahren eine deutliche Qualitaetsverbesserung, vor Allem in den unteren Preisklassen gegeben. Ich wuerde eine Yamaha FJX720SC etwa so gut einschaetzen wie ein Instrument, dass vor 20 Jahren das drei- bis vierfache gekostet hatte. Gitarren um die 1000 Euro sind nicht mehr signifikant schlechter als das 2000 Euro teure Zeug mancher Markenhersteller. Klar gibt es auch noch Ausreisser aber die gehen mittlerweile eher nach oben als nach unten.
Nun ist das Paket vom T. angekommen:
Drin sind Kilometer Luftpolster.
Wirklich ... Kilometer und wir haben hier Muelltrennung. Der Haufen Luftpolsterfolie wuerde meine Muelltonne fuellen, das geht nicht. Also poppe ich jetzt schon eine halbe Folge von "Long Way Round" Luftpolsterfolie. Plopp..Plopp..Plopp...
Drin ist noch ein Karton
und yeah... endlich, eine Gitarre.
Erstaunlich, was an optischer Qualitaet fuer 180 Euro heute geht. Es sieht gut aus, sehr, sehr wertig und wenn man da an den Preis eine Null angebappt haette, waere das nicht weiter aufgefallen... naja, fast, denn der Palisander auf dem Griffbrett sieht etwas stumpf aus. Aber vielleicht hilft ja ein bisschen Lemon Oil...
Weitere genaue Betrachtung offenbart dann doch Merkwuerdigkeiten...
Der Korpus der Gitarre scheint aus mindestens 5 Teilen zu bestehen. Einer
Decke, belegt mit Ahornfurnier, bei der man nicht sagen kann, aus wievielen Teilen sie besteht, dem eigentlichn Korpus, der aus mindestens zwei Teilen besteht, die grob laengs 60/40 zusammengestzt und dem Boden, der auch aus 2 Teilen besteht, hier aber schraeg 40/60 zusammengesetzt. Die semitransparente rote Farbe verdeckt das Puzzle recht gut und es faellt nicht auf ... solange man halt nicht genau hinsieht.
Der Hals ist einteilig aus einem Holz das wie mittelpraechtiger Ahorn aussieht und ist im Vergleich zu dem, was mir von Teles im Gedaechtnis geblieben ist eher "wide flat" als Fendertypisch schmal.
Das Griffbrett aus etwas stumpfen Palisander traegt 22 medium Buende und Abalam Dot Einlagen. Der Sattel ist aus Plaste und erfreulicherweise sogar recht praezise abgerichtet. Da habe ich schon schlimmeres gesehen.
Die Buende sind mittelpraechtig, es fuehlt dsich an, als waeren sie irgendwie klebrig. Schauen wir nach einer Politur mal, ob das bleibt.
Wenn man nochmal genauer hinsieht, stellt man fest, dass das Binding kein Binding ist. In den F-Loechern ist es ja offensichtlich aufgepinselt, aber auch das Deckenbinding ist eine Malerarbeit. Gefickt eingeschaedelt!
Der Rest der Hardware ist auch erstaunlich gut, die Mechaniken laufen sahnig und lassen sich feinfuehlig verstellen, die Wilkinson Bruecke scheint solide zu sein und die Pickups sehen aus, wie P90. Go figure!
Der ganze Aufbau scheint stimmig und rappelfrei --- mit Ausnahme des Pickup-Wahlschalters. Der funktioniert zwar, aber hat deutlich Spoielin alle Richtungen. Da wird dann wohl mal irgendwann ein Ersatz faellig sein. Zurueckschicken lohnt nicht - das kostet zu viel, dauert zu lang' und so einen Schalter kann ich auch umloeten. Waere nur schoen, wenn ich das nicht erst durch das F-Lock schlaengeln muesste. Aber der Trick ist ja, am Gewinde des Schalterkopfes einen Faden fest zu machen, an dem man das Geraffel dann wieder an die richtige Stelle ziehen kann.
An Rocksmith angeschlossen, ist das Klangbild schon freundlicher als bei der Ovation. Die "Tele" ist zwar noch hoerbar, aber die TV-Lautstaerke kann relativ niedrig bleiben. Natuerlich nervt der Digitaldelay immer noch, aber man kann tatsaechlich jetzt den "Klang" der GItarre hoeren.
Die Pickups haben eiun durchaus unterschiedliches Klangbild. Viel kann man natuerlich nicht sagen, da muss ein ordentlicher Amp her, aber er scheint nicht schlecht zu klingen und das Volumen- und Tone-Poti scheinen auch einen nutzbaren Taper zu haben.
Allerdings klingt die Gitarre irgendwie schief und eine Ueberpruefung der Oktaven zeigt, dass die Oktaven sharp sind.
Also werden dann morgen die Saiten gewechselt und dabei dann auch die Oktavreinheit eingestellt. Hoffentlich reicht der Verstellweg der Saitenreiter aus...
Und ich schau' mal im Pawnshop nach einem kleinen Amp...
Ich bin - wenn ueberhaupt - ein Spieler und Sammler akustischer Gitarren. Die meisten meiner Gitarren sind so akustisch wie es nur geht, haben also keine Elektronik, nix. Ein paar davon - vornehmlich Ovations - haben Pickups und Vorverstaerker, die kann und soll man auch mal verstaerkt - zum Beispiel bei Pub-Sessions - spielen koennen, aber eleggdrisch, das ist bei mir 30 Jahre her. Ich habe aus der Zeit noch eine bleischwere LesPaul und eine noch schwerere Morris - die Morris mit massivem Palisanderkorpus und (damals hochmodern) durchgehendem Ahorn/Mahagonihals. Beide sind unersetzlich und denentsprechend klimakontrolliert gelagert. Nix, was ich freiwillig die Treppen 'rauf und 'runter wuchten wollte oder was ich dem Risiko des wedelnden Hundeschwanzes, der scharfen Katzenkrallen oder der Anfasswut der Besucher meines Stiefsohnes aussetzen wollte.
Nun aber hat mir mein Herzblatt "damit ich mal aus meiner Rumpelkammer herauskomme" Rocksmith fuer die PS3 geschenkt. Das Ding funktioniert zwar auch mit den Ovations, aber es klingt eher komisch und das "Digitalecho" nervt. Hinzu kommt, dass wen ich versuche die Lautstaerke des Fernsehers der Lautstaerke der Ovation anzupassen, das Ganze nicht mehr sozialkompatibel ist.
Dementsprechend also was Eleggdrisches, was leichtes, Wohnzimmer kompatibles fuer Rocksmith. Nun haengen und stehen im Wohnzimmer schon ein paar Schmuckstuecke der Gitarrenbaukunst, daher ist ein schwarzes, verkratztes Brett mit Saiten 'drauf nicht Frauen kompatibel. Es muss auch nach bisschen was aussehen. Aber nicht zu sehr verblingt sein, so eine Mother-of-Toiletseat Weinranke .... das muss nicht sein.
Eine Nachfrage hier im Forum ergab keine grundsaetzliche Aversion gegen das hier:
also wurde einfach mal bestellt.
Die Frage ist: Bei den Akustikgitarren hat es in den letzten 10, 20 Jahren eine deutliche Qualitaetsverbesserung, vor Allem in den unteren Preisklassen gegeben. Ich wuerde eine Yamaha FJX720SC etwa so gut einschaetzen wie ein Instrument, dass vor 20 Jahren das drei- bis vierfache gekostet hatte. Gitarren um die 1000 Euro sind nicht mehr signifikant schlechter als das 2000 Euro teure Zeug mancher Markenhersteller. Klar gibt es auch noch Ausreisser aber die gehen mittlerweile eher nach oben als nach unten.
Nun ist das Paket vom T. angekommen:
Drin sind Kilometer Luftpolster.
Wirklich ... Kilometer und wir haben hier Muelltrennung. Der Haufen Luftpolsterfolie wuerde meine Muelltonne fuellen, das geht nicht. Also poppe ich jetzt schon eine halbe Folge von "Long Way Round" Luftpolsterfolie. Plopp..Plopp..Plopp...
Drin ist noch ein Karton
und yeah... endlich, eine Gitarre.
Erstaunlich, was an optischer Qualitaet fuer 180 Euro heute geht. Es sieht gut aus, sehr, sehr wertig und wenn man da an den Preis eine Null angebappt haette, waere das nicht weiter aufgefallen... naja, fast, denn der Palisander auf dem Griffbrett sieht etwas stumpf aus. Aber vielleicht hilft ja ein bisschen Lemon Oil...
Weitere genaue Betrachtung offenbart dann doch Merkwuerdigkeiten...
Der Korpus der Gitarre scheint aus mindestens 5 Teilen zu bestehen. Einer
Decke, belegt mit Ahornfurnier, bei der man nicht sagen kann, aus wievielen Teilen sie besteht, dem eigentlichn Korpus, der aus mindestens zwei Teilen besteht, die grob laengs 60/40 zusammengestzt und dem Boden, der auch aus 2 Teilen besteht, hier aber schraeg 40/60 zusammengesetzt. Die semitransparente rote Farbe verdeckt das Puzzle recht gut und es faellt nicht auf ... solange man halt nicht genau hinsieht.
Der Hals ist einteilig aus einem Holz das wie mittelpraechtiger Ahorn aussieht und ist im Vergleich zu dem, was mir von Teles im Gedaechtnis geblieben ist eher "wide flat" als Fendertypisch schmal.
Das Griffbrett aus etwas stumpfen Palisander traegt 22 medium Buende und Abalam Dot Einlagen. Der Sattel ist aus Plaste und erfreulicherweise sogar recht praezise abgerichtet. Da habe ich schon schlimmeres gesehen.
Die Buende sind mittelpraechtig, es fuehlt dsich an, als waeren sie irgendwie klebrig. Schauen wir nach einer Politur mal, ob das bleibt.
Wenn man nochmal genauer hinsieht, stellt man fest, dass das Binding kein Binding ist. In den F-Loechern ist es ja offensichtlich aufgepinselt, aber auch das Deckenbinding ist eine Malerarbeit. Gefickt eingeschaedelt!
Der Rest der Hardware ist auch erstaunlich gut, die Mechaniken laufen sahnig und lassen sich feinfuehlig verstellen, die Wilkinson Bruecke scheint solide zu sein und die Pickups sehen aus, wie P90. Go figure!
Der ganze Aufbau scheint stimmig und rappelfrei --- mit Ausnahme des Pickup-Wahlschalters. Der funktioniert zwar, aber hat deutlich Spoielin alle Richtungen. Da wird dann wohl mal irgendwann ein Ersatz faellig sein. Zurueckschicken lohnt nicht - das kostet zu viel, dauert zu lang' und so einen Schalter kann ich auch umloeten. Waere nur schoen, wenn ich das nicht erst durch das F-Lock schlaengeln muesste. Aber der Trick ist ja, am Gewinde des Schalterkopfes einen Faden fest zu machen, an dem man das Geraffel dann wieder an die richtige Stelle ziehen kann.
An Rocksmith angeschlossen, ist das Klangbild schon freundlicher als bei der Ovation. Die "Tele" ist zwar noch hoerbar, aber die TV-Lautstaerke kann relativ niedrig bleiben. Natuerlich nervt der Digitaldelay immer noch, aber man kann tatsaechlich jetzt den "Klang" der GItarre hoeren.
Die Pickups haben eiun durchaus unterschiedliches Klangbild. Viel kann man natuerlich nicht sagen, da muss ein ordentlicher Amp her, aber er scheint nicht schlecht zu klingen und das Volumen- und Tone-Poti scheinen auch einen nutzbaren Taper zu haben.
Allerdings klingt die Gitarre irgendwie schief und eine Ueberpruefung der Oktaven zeigt, dass die Oktaven sharp sind.
Also werden dann morgen die Saiten gewechselt und dabei dann auch die Oktavreinheit eingestellt. Hoffentlich reicht der Verstellweg der Saitenreiter aus...
Und ich schau' mal im Pawnshop nach einem kleinen Amp...
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