[Review] Harley Benton D-120 NT

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Nebst meinen E-Gitarren, sollte jetzt auch eine Western Gitarre bei mir einziehen.
Wie bei elektrischen, ist es auch hier eine "Reise" um die richtige Gitarre zu finden, da ich noch keine Ahnung habe welche die richtige für mich ist. Hiermit beginnt es.

Auf Kleinanzeigen wurde ich nicht fündig, für den Weg in den lokalen Musikladen habe ich aktuell leider keine Zeit. Preislich war ich eigentlich relativ flexibel. Das Budget hatte ich so bei max. 500€ gesetzt. Und Harley Benton war eigentlich überhaupt nicht auf meinen Radar. Eher war ich bei den günstigen Fender, Takamine oder Epiphone Gitarren gewesen. Jedoch beim durchforsten der typischen Online Shops und auf Youtube bin ich auf die Harley Benton D120 gekommen. Aber erst auf Grund der wirklich vielen positiven Rezensionen habe ich mich dann für die Harley Benton D-120 NT entschieden - eine klassische Westerngitarre im Naturlook.

Zum Lieferumfang gehört ein rotes und eine schwarzes Pickguard zum aufkleben. Werkzeug (z.B. Innensechskant für Trussrod Einstellung) gehört nicht zum Lieferumfang.

Verarbeitung und Qualität
Der erste Eindruck ist wirklich gut. Erstaulich gut verarbeitet für den Preis. Ebenso auch super lackiert - keine Lacktränen oder sowas. Für das Label im inneren wurde ein bisschen viel Leim verwendet. Manche Bundstäbchen sind am Ende ein bisschen scharf, aber nicht tragisch. Man spürt es nur, wenn man direkt mit den Fingern rüberfährt.
Was auffällt ist die sehr hohe Saitenlage. Des Weiteren drehen die Mechaniken manchmal etwas durch und sind eher von minderer Qualität.
Von Hause aus wurde ein 12er Satz Saiten aufgezogen. Man kann davon ausgehen, dass diese auch von Harley Benton stammt.
Ausversehen bin ich mit der Gitarre an den Body einer Tele gerempelt und man sieht keine Schäden, Kratzer oder sowas.
Das Fretboard ist etwas trocken und die Saiten sind eher solala.

Wie spielt sie sich?
Als fortgeschrittener Anfänger kann ich sagen, dass sie gut in der Hand liegt. Der Hals ist nicht zu dick und sie lässt sich sehr gut spielen - wird als modernes C Profil beworben. Die Gitarre klingt sehr schön und hat einen satten Sound. So wie ich es mir von einer Westerngitarre wünsche. Die Fingerkuppen müssen sich aber erstmal an die dicken Saiten gewöhnen, da ich auf meinen E-Gitarren vorweigen 9er Sätze verwenden.

Fazit
Man bekommt für wirklich wenig Geld (79€) sehr viel Gitarre. Wer noch nicht so genau weiß was er genau will ist bei dieser Gitarre genau richtig.
Mit wenigen Handgriffen für das Setup ist es wirklich für wenig Geld eine sehr tolle Westerngitarre.

Was kommt jetzt?
Da die Mechaniken in der Qualität nicht sehr gut sind werde ich diese austauschen.
Unter dem Steg befindet sich ein kleines Holzstäbchen mit ca. 2mm Stärke. Wenn man dieses entfernt, lässt sich Saitenlage so einfach auf ein gutes Niveau absenken - ganz ohne abschleifen des Stegs.


HB D-120 NT SoundholeHB D-120 NT von vorneHB D-120 NT BodyHB D-120 NT von hintenMechanikenHolzstäbchen unter dem Stegmitgelieferte PickguardsTrussrod Einstellschraube
 
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Danke für den Review. Ist ja schon interessant, was die liefern für's Geld. Das mit dem Holzstäbchen war bei einem Kumpel von mir auch so. Das habe entfernt und die Gitarre hat das klaglos hingenommen. Da fragt man sich doch warum die das machen?
 
Da fragt man sich doch warum die das machen?

Das ist eine gute Frage. The Guitar Geek hat vor 6 Jahren die Gitarre mal auf seinem YT Channel vorgestellt. Bei ihm war es das selbe. Es scheint irgendwie sinnlos zu sein. Zumal die Gitarre ja eher Anfänger anspricht und mit so einer hohen Saitenlage diese kein Anfänger wirklich spielen kann. Besonders nicht bei so dicken Saiten.
 
Noch schlimmer: gerade Anfänger verlieren den Spass an der Sache un geben dann komplett auf. Dabei ist es ja nun längst kein Hexenwerk mehr Gitarren mit angenehmer Saitenlage zu prodzieren.
 
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Es scheint irgendwie sinnlos zu sein.

Dabei ist es ja nun längst kein Hexenwerk mehr Gitarren mit angenehmer Saitenlage zu prodzieren.
Man nennt diese Unterlegplättchen "Shims" und sie sind gar nicht sinnlos:
Da verschiedene Menschen unterschiedliche Saitenhöhen bevorzugen, ist so ein Shim eine super einfache Möglichkeit dem Käufer ohne Aufwand eine Veränderung der Saitenlage zu ermöglichen.
Wenn man es höher mag, lässt man ihn drin, wenn man niedriger bevorzugt, nimmt man ihn raus.
Und generell produzieren die meisten Firmen ihre Gitarren eher so, dass sie eine relativ hohe Saitenlage haben. Denn die kann man dann ja simpel anpassen, wenn gewollt und der Klang beim Anspielen gefällt.
Eine Gitarre mit zu niedriger Saitenlage, die deswegen scheppert kauft direkt erstmal niemand.
 
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Ist schon klar. Ich nutze Shims ebenfalls, allerdings am Hals bei Fender & Co.
Ich habe bestimmt schon ca 100 Gitarren für Bekannte, Schüler, Nachbarn usw eingestellt. Niemand wollte eine hohe Saitenlage. Und ich stehe dazu - gerade Anfängern kann es den Spaß verderben.
Meiner Meinung nach machen es sich die Hersteller zu leicht und "drehen" die Brücke nach oben, damit nichts schnarrt (genau wie Du schreibst). Einstellarbeiten sind meist zeitaufwändig und das will man eben in der Preisklasse nicht investieren.
 
Mir wird schlecht bei solchen Preisen! Das ist doch vollkommen realitätsfremd. Sowas geht nur, weil sich Menschen für nichts und wieder nichts abrackern und Bäume illegal gefällt werden. Kinderarbeit? Dazu kommt wahrscheinlich noch ein gratis Versand.
 
Mir wird schlecht bei solchen Preisen! Das ist doch vollkommen realitätsfremd.
Harley Benton Instrumente etc sind deswegen so günstig, weil Thomann hier gegenüber anderen Marken einige große Vorteile hat:
Thomann ist eines der größten Importeure und hat dementsprechend gute Konditionen bei vielen Firmen im asiatischen Bereich.
Zudem gibt es keine Zwischenhändler die mitverdienen, das sind durchaus wesentliche Kosten, die da eingespart werden.
In diesem Fall hier werden dann noch große Kosten für den Transport von Hölzern etc eingespart, indem Nyatoh verwendet wird, das quasi vor Ort wächst.
Und die größte Ersparnis wird wohl einfach in der Menge liegen, die Thomann kauft. Ist halt deutlich günstiger 1000 Gitarren zu kaufen, als 5..
Wundere dich nicht, wenn Harley Benton Instrumente aus der gleichen Fabrik fallen, wie einige namhafte Firmen. Das ganze Konzept hinter Harley Benton ist Preis/Leistung und Geschwindigkeit mit neuen Ideen.
Dass in so einer Gitarre nicht viel Handarbeit steckt, sondern die Teile da von Maschinen produziert werden liegt auf der Hand. Ist aber bei doppelt so teuren Instrumente, anderer Firmen auch nicht anders.
Die Instrumente müssen auch nicht schlecht sein, sie haben nur üblicherweise eine höhere Streuung.
 
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Das ist bei Turnschuhen z.B. nicht anders. Die Mengen macht's. Nur sind die Leute bei gewissen Marken bereit idiotische Preise zu bezahlen. Das ganze ist einfach nur krank. Diese Quelle: https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/holz-abc/nyatoh/ sagt aber nichts über Verwendung im Musikinstrumentenbau. Wie auch immer: Es sind Bäume die Jahrzehnte brauchen um zu wachsen und gefällt, getrocknet, transportiert und verarbeitet werden müssen. 79.00 für eine Gitarre finde ich nicht passend;)
 
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Hier ist aber nicht der Ort, um über solche Herstellungsmethoden/preise/bedingungen zu diskutieren.
Es ist ein Review zu einem Instrument, keine gesellschaftliche/wirtschaftliche/politische Diskussion!

Weitere Beiträge in dieser Richtung würden gelöscht werden ... ;)
 
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Könntest du ggf. ein Video wie diese machen, wo du ein paar Bendings simulierst?

Mich würde mal interessieren, ob deine Bünde auch so extrem rau sind.

Das wäre nett von dir.



 
Igitt. Aber leicht zu beheben. MeinTipp: Hals abschrauben und Bünde polieren. Dazu brauchst Du entweder eine Menge Klebeband oder (besser) die kleinen Schienen, die eine Aussparung für die Bünde haben. Außerdem Stahlwolle 0000. Achte auf die viermal null, dann werden die Bünde wunderbar.

https://www.rockinger.com/werkstatt/werkzeug/1116/fretboard-guard?c=120
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Äh, Hals abschrauben? Das geht? (Wir sind hier bei den Akustikgitarren)
 
Es gab/gibt durchaus A-Gitarren, bei denen der Hals geschraubt ist ... z.B. meine alte Framus Texan aus den 70ern.
 
Ne, mein Fehler, sorry. Wenn man den Hals nicht abschrauben kann ist das aber nicht schlimm, geht auch so. Allerdings dann bitte sämtliche Elektronik, sofern vorhanden, mit Kreppband oder ähnlichem abkleben
 
@Tokaier
Du befindest Dich immer noch im Akustikgitarren-Forum 😅
 
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