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Hagstrom Siljan CE Grand Auditorium 12-String - Review
Ich möchte euch, wie der Titel schon verrät, (endlich) die Hagstrom Siljan CE Grand Audition in der 12 String Variante vorstellen.
Leider ist mit dem Studium, einer Verletzung, Renovierung und Prokrastination einiges dazwischen gekommen. Dafür möchte ich mich zu aller erst einmal entschuldigen.
Als einer der glücklichen Gewinner im voll fetten Akustikgitarren Gewinnspiel (Klicking me softly), möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei den Bordbetreibern und den Sponsoren bedanken. Es ist echt total klasse, dass ihr sowas überhaupt ermöglicht (und ich dann auch noch was gewinne)!
Nun zum Objekt der Begierde…
Da die Hagstrom gleichzeitig auch mein erster Kontakt mit einer 12 saitigen Akustikgitarre darstellt, kann ich leider nicht aus einem reichen Fundus an Erfahrungen schöpfen. Also seid nicht zu streng mit mir
Specs
Hier zunächst nur mal die nüchternen Daten (auch nachzulesen: hier)
Optik und Verarbeitung
Bevor ich großartig Worte zur Optik verschwende, lasse ich lieber ein paar Bilder sprechen.
Die Verarbeitung ist allgemein ok. Es gibt optisch ein paar Mängel am Binding, die Nuss ist nicht optimal angepasst (auf einer Seite ca 0,5mm Lücke zwischen Nuss und Griffbrett) und die Brücke ist ebenfalls nicht 100%ig sauber aufgesetzt - man sieht, dass minimal nachkorrigiert wurde.
Ist für mich erst mal nicht weiter tragisch, denn es zählen die inneren Werte.
...wobei ich natürlich auch auf "billige Reize" anspringe: Die Kopfplatte ist ohne Einschränkungen ein absoluter Traum! Die Inlays sind sehr sauber und filigran eingearbeitet und wirken hochwertig. Ist natürlich total subjektiv, aber die Dinger sind für mich die Jacobs Krönung der Kopfplatten.
Die Bünde sind sauber abgerundet, nichts schnarrt oder kratzt. Als ich sie ausgepackt habe, musste ich nur minimal nachstimmen und konnte direkt loslegen. Die Saitenlage ist für eine Akustik recht flach, trotzdem kein Schnarren.
Die Werkssaiten waren nach ca. 4 Wochen tot, ließen sich aber bis zuletzt überraschend gut bespielen und blieben stabil. Zum Vergleich: die Werkssaiten meiner Super Swede waren nach zwei Wochen gerissen und klangen von Anfang an nicht gut.
Der Hals liegt sehr angenehm in der Hand und hat ein samtiges Finish bekommen - find ich super, denn nichts ist schlimmer als ne fette (hochglanz) Lackschicht aufm Hals. Ich würde ihn als medium C bezeichnen…er ist also deutlich fleischiger als die E-Gitarrenmodelle von Hagstrom, aber keineswegs mit nem 59er Paula Neck zu vergleichen.
Verglichen zur Baton Rouge R11 ist der Hals etwas flacher, dafür aber breiter.
Hardware und Elektronik
Die Stimmmechaniken sind Standard Hagstrom Tuner - die Dinger sind super! Sehr präzise, recht leichtgängig und gut verarbeitet.
Die Nuss ist ebenfalls sauber gekerbt und auch die Brücke lässt soweit keine Wünsche offen.
Als Tonabnehmer ist der B-Band T35 mit integriertem Tuner verbaut. Neben dreiband-Equalizer gibt es noch einen Phase Schalter und einen Lautstärkeregler. Der Tuner arbeitet zügig und präzise - für mich bleiben da keine Wünsche offen.
Schön ist, dass der Tuner auch benutzt werden kann, wenn kein Instrumentenkabel angeschlossen ist. Keine Ahnung, ob das andere A-Pickupsysteme auch können, aber das Feature finde ich gut!
Haptik
Also die Bespielbarkeit ist für eine Akustikgitarre wirklich sehr gut. Ich hab mich eigentlich sofort zuhause gefühlt, als ich die Gitarre das erste Mal in der Hand gehalten habe - mal abgesehen von doppelt so vielen Saiten und dem deutlich breiteren Griffbrett .
Die Finger bekomme ich gut sortiert und trotz 12 Saiten lassen sich Akkorde recht angenehm greifen. Selbst Bare Griffe gehen erstaunlich gut von der Hand. Ich würde das Spielgefühl also als angenehm weich bezeichnen. Das zieht sich übrigens durch alle Hagstrom Modelle, die ich bisher in der Hand hatte (Super Swede, Swede, Viking).
Da ich totaler Picking Noob bin, kann ich nur sagen, dass es mir auf einer 12 saitigen Gitarre einfach schwer fällt. Ich bleibe gern mal in den Saitenpaaren hängen - naja, Übung macht den Meister.
Die Kopflastigkeit will ich wenigstens erwähnen, allerdings dürfte das bei anderen Herstellern wohl ähnlich sein. 12 Meachniken und die große Kopfplatte wiegen halt ein bisschen was.
Sound
Nun zum wohl wichtigsten Punkt. Wie klingt die Dame?
Ich würde den Klang als sehr ausgewogen bezeichnen. Er ist filigran in den Höhen, aber doch durchsetzungsfähig und insgesamt sehr voll. Anders als zu anderen 12 Saitern, die ich mal (in Videos oder auf Aufnahmen) gehört habe, klingt die Hagstrom aber nicht so sehr nach Cembalo sondern eher so, als ob mehrere Gitarren spielen. Finde ich persönlich sehr gut und sehe das als immensen Vorteil gegenüber der Konkurrenz....naja, Geschmäcker...
Sie liefert allein schon bauformbedingt keine Dreadnought-typischen fetten Bässe, sondern einen eher mittenorientierten Sound - allerdings nicht quäkig oder unangenehm. Alles in allem ist die Gute klanglich sehr schön abgestimmt. Ich bin auch nach den vergangenen Wochen jedes Mal baff, wenn ich sie vom Ständer nehme. Das ist wie so 'n kleines Orchester auf dem Schoß.
Der EQ des Tonabnehmers funktioniert soweit ganz gut, wenn auch eher dezent. Er reichert den Ton einfach nur an und hebt je nach Einstellung bestimmte Klangbereiche hervor. Man kann sich den Sound damit eigentlich (und auch uneigentlich) nicht versauen, dementsprechend sind natürlich extreme Sounds nicht möglich. Klanglich finde ich den T35 sehr gelungen. Mit ein bisschen tweaking kommt man schon sehr nahe an den echten Akustiksound der Gitarre ran.
Fazit
Habe ich mich schon bei den Boardbetreibern und den Sponsoren bedankt? Falls nicht, dann hier noch mal ein riesen Dankeschön! Ihr seid echt der Hammer - ich kann's nicht oft genug betonen!
Jedenfalls hoffe ich, dass ich euch die Gitarre in dem Review ein Stück näher bringen konnte. Sollten noch Fragen oder Wünsche offen sein, bin ich gern bereit, Rede und Antwort zu stehen.
Für mich ist die Gitarre auf jeden Fall ein Keeper! Sie sieht wahnsinnig gut aus, spielt sich klasse und hat einen tollen Sound. Ich finde sie perfekt, um ein solides Fundament für einen Song zu schaffen. Strumming ist definitiv ihre Stärke und jeder, der sie bisher gehört hat, war begeistert vom natürliichen und musikalischen Sound.
Wer also eine sehr gut klingende und angenehm spielbare 12 Saiter im unteren mittleren Preissegmnent sucht, sollte die Hagstrom Siljan CE Grand Audition 12 String definitv mit auf der Liste haben. Hier gibt's für vergleichsweise wenig Geld ein wirklich gutes Instrument, das klanglich und haptisch trotz einiger Verarbeitungsmängel einfach nur überzeugt.
Nochmals vielen Dank für den Gewinn und eure Geduld mit mir.
Ich möchte demnächst gerne noch Soundsamples bereitstellen, leider bin ich kein besonders guter (A-)Spieler (und die 6 zusätzlichen Saiten machen es nicht gerade leichter ), also seid nicht zu streng mit mir.
Mein Equipment ist für eine A-Aufnahme nicht wirklich geeignet, aber ich werde mal sehen, was ich tun kann.
Geplant habe ich eigentlich, meinen Orange zu mikrofonieren - das fällt aber aus div. Gründen leider flach. Ausweichplan ist der Roland Micro Cube über direct out...
Falls sich jemand mit kuh base 5 auskennt, wäre ich für jegliche Hilfestellung sehr dankbar.
(Nicht, dass ich es nicht selber hinbekommen würde, aber ich hab einfach im Moment kaum Zeit lange zu experimentieren. Da wäre ich für ein einfaches und sicheres "Best Practise" ganz dankbar. Gerne auch einfach nur n Video oder ein guter Link zum Nachlesen.)
Ich möchte euch, wie der Titel schon verrät, (endlich) die Hagstrom Siljan CE Grand Audition in der 12 String Variante vorstellen.
Leider ist mit dem Studium, einer Verletzung, Renovierung und Prokrastination einiges dazwischen gekommen. Dafür möchte ich mich zu aller erst einmal entschuldigen.
Als einer der glücklichen Gewinner im voll fetten Akustikgitarren Gewinnspiel (Klicking me softly), möchte ich mich noch mal ganz herzlich bei den Bordbetreibern und den Sponsoren bedanken. Es ist echt total klasse, dass ihr sowas überhaupt ermöglicht (und ich dann auch noch was gewinne)!
Nun zum Objekt der Begierde…
Da die Hagstrom gleichzeitig auch mein erster Kontakt mit einer 12 saitigen Akustikgitarre darstellt, kann ich leider nicht aus einem reichen Fundus an Erfahrungen schöpfen. Also seid nicht zu streng mit mir
Specs
Hier zunächst nur mal die nüchternen Daten (auch nachzulesen: hier)
- Decke: Sitka-Fichte, massiv
- Boden & Zarge: Mahagoni, laminiert
- Hals: Mahagoni, eingeleimt
- Griffbrett: Resinator™ Wood
- Bünde: 20 Medium Frets
- Preamp: B-Band T35 mit eingebautem Tuner
- Bridge: Resinator Wood
Optik und Verarbeitung
Bevor ich großartig Worte zur Optik verschwende, lasse ich lieber ein paar Bilder sprechen.
Die Verarbeitung ist allgemein ok. Es gibt optisch ein paar Mängel am Binding, die Nuss ist nicht optimal angepasst (auf einer Seite ca 0,5mm Lücke zwischen Nuss und Griffbrett) und die Brücke ist ebenfalls nicht 100%ig sauber aufgesetzt - man sieht, dass minimal nachkorrigiert wurde.
Ist für mich erst mal nicht weiter tragisch, denn es zählen die inneren Werte.
...wobei ich natürlich auch auf "billige Reize" anspringe: Die Kopfplatte ist ohne Einschränkungen ein absoluter Traum! Die Inlays sind sehr sauber und filigran eingearbeitet und wirken hochwertig. Ist natürlich total subjektiv, aber die Dinger sind für mich die Jacobs Krönung der Kopfplatten.
Die Bünde sind sauber abgerundet, nichts schnarrt oder kratzt. Als ich sie ausgepackt habe, musste ich nur minimal nachstimmen und konnte direkt loslegen. Die Saitenlage ist für eine Akustik recht flach, trotzdem kein Schnarren.
Die Werkssaiten waren nach ca. 4 Wochen tot, ließen sich aber bis zuletzt überraschend gut bespielen und blieben stabil. Zum Vergleich: die Werkssaiten meiner Super Swede waren nach zwei Wochen gerissen und klangen von Anfang an nicht gut.
Der Hals liegt sehr angenehm in der Hand und hat ein samtiges Finish bekommen - find ich super, denn nichts ist schlimmer als ne fette (hochglanz) Lackschicht aufm Hals. Ich würde ihn als medium C bezeichnen…er ist also deutlich fleischiger als die E-Gitarrenmodelle von Hagstrom, aber keineswegs mit nem 59er Paula Neck zu vergleichen.
Verglichen zur Baton Rouge R11 ist der Hals etwas flacher, dafür aber breiter.
Hardware und Elektronik
Die Stimmmechaniken sind Standard Hagstrom Tuner - die Dinger sind super! Sehr präzise, recht leichtgängig und gut verarbeitet.
Die Nuss ist ebenfalls sauber gekerbt und auch die Brücke lässt soweit keine Wünsche offen.
Als Tonabnehmer ist der B-Band T35 mit integriertem Tuner verbaut. Neben dreiband-Equalizer gibt es noch einen Phase Schalter und einen Lautstärkeregler. Der Tuner arbeitet zügig und präzise - für mich bleiben da keine Wünsche offen.
Schön ist, dass der Tuner auch benutzt werden kann, wenn kein Instrumentenkabel angeschlossen ist. Keine Ahnung, ob das andere A-Pickupsysteme auch können, aber das Feature finde ich gut!
Haptik
Also die Bespielbarkeit ist für eine Akustikgitarre wirklich sehr gut. Ich hab mich eigentlich sofort zuhause gefühlt, als ich die Gitarre das erste Mal in der Hand gehalten habe - mal abgesehen von doppelt so vielen Saiten und dem deutlich breiteren Griffbrett .
Die Finger bekomme ich gut sortiert und trotz 12 Saiten lassen sich Akkorde recht angenehm greifen. Selbst Bare Griffe gehen erstaunlich gut von der Hand. Ich würde das Spielgefühl also als angenehm weich bezeichnen. Das zieht sich übrigens durch alle Hagstrom Modelle, die ich bisher in der Hand hatte (Super Swede, Swede, Viking).
Da ich totaler Picking Noob bin, kann ich nur sagen, dass es mir auf einer 12 saitigen Gitarre einfach schwer fällt. Ich bleibe gern mal in den Saitenpaaren hängen - naja, Übung macht den Meister.
Die Kopflastigkeit will ich wenigstens erwähnen, allerdings dürfte das bei anderen Herstellern wohl ähnlich sein. 12 Meachniken und die große Kopfplatte wiegen halt ein bisschen was.
Sound
Nun zum wohl wichtigsten Punkt. Wie klingt die Dame?
Ich würde den Klang als sehr ausgewogen bezeichnen. Er ist filigran in den Höhen, aber doch durchsetzungsfähig und insgesamt sehr voll. Anders als zu anderen 12 Saitern, die ich mal (in Videos oder auf Aufnahmen) gehört habe, klingt die Hagstrom aber nicht so sehr nach Cembalo sondern eher so, als ob mehrere Gitarren spielen. Finde ich persönlich sehr gut und sehe das als immensen Vorteil gegenüber der Konkurrenz....naja, Geschmäcker...
Sie liefert allein schon bauformbedingt keine Dreadnought-typischen fetten Bässe, sondern einen eher mittenorientierten Sound - allerdings nicht quäkig oder unangenehm. Alles in allem ist die Gute klanglich sehr schön abgestimmt. Ich bin auch nach den vergangenen Wochen jedes Mal baff, wenn ich sie vom Ständer nehme. Das ist wie so 'n kleines Orchester auf dem Schoß.
Der EQ des Tonabnehmers funktioniert soweit ganz gut, wenn auch eher dezent. Er reichert den Ton einfach nur an und hebt je nach Einstellung bestimmte Klangbereiche hervor. Man kann sich den Sound damit eigentlich (und auch uneigentlich) nicht versauen, dementsprechend sind natürlich extreme Sounds nicht möglich. Klanglich finde ich den T35 sehr gelungen. Mit ein bisschen tweaking kommt man schon sehr nahe an den echten Akustiksound der Gitarre ran.
Fazit
Habe ich mich schon bei den Boardbetreibern und den Sponsoren bedankt? Falls nicht, dann hier noch mal ein riesen Dankeschön! Ihr seid echt der Hammer - ich kann's nicht oft genug betonen!
Jedenfalls hoffe ich, dass ich euch die Gitarre in dem Review ein Stück näher bringen konnte. Sollten noch Fragen oder Wünsche offen sein, bin ich gern bereit, Rede und Antwort zu stehen.
Für mich ist die Gitarre auf jeden Fall ein Keeper! Sie sieht wahnsinnig gut aus, spielt sich klasse und hat einen tollen Sound. Ich finde sie perfekt, um ein solides Fundament für einen Song zu schaffen. Strumming ist definitiv ihre Stärke und jeder, der sie bisher gehört hat, war begeistert vom natürliichen und musikalischen Sound.
Wer also eine sehr gut klingende und angenehm spielbare 12 Saiter im unteren mittleren Preissegmnent sucht, sollte die Hagstrom Siljan CE Grand Audition 12 String definitv mit auf der Liste haben. Hier gibt's für vergleichsweise wenig Geld ein wirklich gutes Instrument, das klanglich und haptisch trotz einiger Verarbeitungsmängel einfach nur überzeugt.
Nochmals vielen Dank für den Gewinn und eure Geduld mit mir.
Ich möchte demnächst gerne noch Soundsamples bereitstellen, leider bin ich kein besonders guter (A-)Spieler (und die 6 zusätzlichen Saiten machen es nicht gerade leichter ), also seid nicht zu streng mit mir.
Mein Equipment ist für eine A-Aufnahme nicht wirklich geeignet, aber ich werde mal sehen, was ich tun kann.
Geplant habe ich eigentlich, meinen Orange zu mikrofonieren - das fällt aber aus div. Gründen leider flach. Ausweichplan ist der Roland Micro Cube über direct out...
Falls sich jemand mit kuh base 5 auskennt, wäre ich für jegliche Hilfestellung sehr dankbar.
(Nicht, dass ich es nicht selber hinbekommen würde, aber ich hab einfach im Moment kaum Zeit lange zu experimentieren. Da wäre ich für ein einfaches und sicheres "Best Practise" ganz dankbar. Gerne auch einfach nur n Video oder ein guter Link zum Nachlesen.)
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