Armin H.
NP Custom Guitars
Die Vorgeschichte:
Da auch immer wieder Leute den japanischen Markt nach Les Pauls und
anderen Copies absuchen, dachte ich mir, warum nicht auch mal ein Review
über eine solche Gitarre. Ich hatte nun die Wahl zwischen einer Tokai LS-50 Bj. 85,
einer Burny Super Grade, einer Orville LP Standart Plain Top und eben dieser
Greco EG 500S.
Meine Wahl fiel auf die Greco, weil mir die Gitarre, obwohl die Günstigste,
schon nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen war und ich der Meinung bin, dass
man hier sehr viel "Les Paul" für relativ kleines Geld bekommt.
Die Fakten:
Die Greco EG 500S fällt in die so genannte "Lawsuite" Ära, ist also
eine 1:1 Kopie einer 1960er Gibson Les Paul Standard. D.h. Mahagoni-Korpus
mit Ahorndecke, Mahagonihals mit Griffbrett aus Palisander, zwei Humbucker-Tonabnehmer
mit Chromkappen Perlmutt-Griffbretteinlagen in Trapezdesign und verchromte Metallteile.
Allerdings wurden hier geschlossene Ölmechaniken, anstatt der Kluson Type beim Original, verbaut.
Das Gewicht von 3.9 kg ist für eine Les Paul sehr leicht, was allerdings u. a. auf einen "Chambered Body"
zurückzuführen ist. Das Besondere an diesen "Chambered Bodys" ist, dass der Korpus an diversen Stellen
ausgefräst ist, was der Gitarre ein extrem angenehmes Gewicht verleiht. Die Klangräume wurden dabei so positioniert,
dass das Sustain nicht negativ beeinflusst wird. Die Gitarre klingt deshalb nicht zwangsläufig nach Semi, sondern der Klang
bleibt "Les Paul". Body und Hals haben ein creamfarbenes Binding, die original Greco U 2000 Pickups sind
klangmäßig den P.A.F.´s nachempfunden und haben, wie auch das Original Chromkappen und ebenfalls creamfarbene
Rähmchen. Die Greco hat das "Open Headstock", 22 mitteldicke Bünde und eine 628 mm Mensur. Das 1960er Halsprofil
ist etwas schlanker als bei den 50er Modellen, liegt gut in der Hand und ist auch in oberen Lagen noch gut bespielbar.
Handling u. Klang:
Die Greco "Les Paul" hängt recht komfortabel am Gurt. Das geringe Gewicht und die gute Ausgewogenheit lässt auch nach
längerer Spielzeit keine Ermüdungserscheinungen aufkommen. Der Hals ist kerzengerade, die Saitenlage superflach (ca. 2 mm am 12. Bund)
und lässt auch richtig schnelles Spiel zu. Momentan ist ein 0.10 bis 0.46er Satz aufgezogen.Trocken klingt die Greco schon sehr perkussiv,
was sicherlich auf das gut abgelagerte Holz und die Tonkammern zurück zu führen ist. D.h., der Ton schwingt schnell ein, sodass sich Rhythmen
gut aufbauen und betonen lassen.
Da ich die U 2000 PU´s bereits nach wenigen Tagen gegen Burstbucker 1 u. 2 getauscht habe, kann ich zu deren Klang nicht so viel
sagen, außer dass Greco hier bemüht war den Klang der alten P.A.F. zu klonen. Mir persönlich haben die Tonabnehmer in den Mitten etwas
zu sehr gematscht und besonders der Hals PU klang für mein Empfinden zu dumpf. Im Zusammenspiel mit den Burstbuckern
ist der Ton wahrlich Les Paul amtlich. Single Notes klingen differenziert und kommen sehr klar. Der Grundsound ist leicht Bass- und Mittenbetont,
was aber auch Les Paul-typisch und gewollt ist. Clean kommen die Akkorde klar und voll, der Hals PU lässt auch jazzige Klänge zu, alles klingt rund
und stimmig.
Im Distortionbetrieb verhält sich die Greco erwartungsgemäß, die Burstbucker schieben, matschen aber nie. Vom angezerrten Chrunchsound
bis zum vollen Brett ist alles möglich, ohne dass man Höhen oder saubere Mitten vermissen muss. Ich finde es immer schwer Sounds zu beschreiben, ohne
bei der Beschreibung in Gemeinplätze abzutrifften. Unterm Strich würde ich den Sound so beschreiben, wie man ihn sich von einer guten Paula erwartet.
Der auf Hochglanz lackierte Hals ist für Naturfinish gewohnte Hände sicherlich gewöhnungsbedürftig. Logischerweise lassen sich hier auch keine Knopfler
Balladen zupfen, aber dafür ist die Gitarre ja auch nicht gebaut. Ihre Stärken liegen einwandfrei im Rock und Bluesbereich und hier macht sie auch
eine wirklich gute Figur.
Fazit:
Natürlich lässt sich die Greco LP Standard nicht mit dem zehnmal so teueren V.O.S. Original messen. Aber im Zusammenspiel mit den
Burstbuckern handelt es sich doch um eine echte Les Paul mit dem entsprechenden Sound. Optisch finde ich das Sunburst richtig geil,
aber macht Euch einfach selbst eine Meinung. Im Vergleich zu den handelsüblichen Epi´s im unteren und mittleren Preissegment macht
sie auf alle Fälle eine gute Figur und klingt sehr authentisch. Ich hatte schon LP Studio´s in der Hand, die der Greco nicht das
Wasser reichen können.
Preis: 430 Euro incl. Seefracht, MWSt. u. Zoll
2 Burstbucker gebraucht ca. 140 Euro
= 570 Euro
Test amps: Engl Thunder 320 Combo
Fender Champ "Red Knob" m. Torres Kit
Da auch immer wieder Leute den japanischen Markt nach Les Pauls und
anderen Copies absuchen, dachte ich mir, warum nicht auch mal ein Review
über eine solche Gitarre. Ich hatte nun die Wahl zwischen einer Tokai LS-50 Bj. 85,
einer Burny Super Grade, einer Orville LP Standart Plain Top und eben dieser
Greco EG 500S.
Meine Wahl fiel auf die Greco, weil mir die Gitarre, obwohl die Günstigste,
schon nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen war und ich der Meinung bin, dass
man hier sehr viel "Les Paul" für relativ kleines Geld bekommt.
Die Fakten:
Die Greco EG 500S fällt in die so genannte "Lawsuite" Ära, ist also
eine 1:1 Kopie einer 1960er Gibson Les Paul Standard. D.h. Mahagoni-Korpus
mit Ahorndecke, Mahagonihals mit Griffbrett aus Palisander, zwei Humbucker-Tonabnehmer
mit Chromkappen Perlmutt-Griffbretteinlagen in Trapezdesign und verchromte Metallteile.
Allerdings wurden hier geschlossene Ölmechaniken, anstatt der Kluson Type beim Original, verbaut.
Das Gewicht von 3.9 kg ist für eine Les Paul sehr leicht, was allerdings u. a. auf einen "Chambered Body"
zurückzuführen ist. Das Besondere an diesen "Chambered Bodys" ist, dass der Korpus an diversen Stellen
ausgefräst ist, was der Gitarre ein extrem angenehmes Gewicht verleiht. Die Klangräume wurden dabei so positioniert,
dass das Sustain nicht negativ beeinflusst wird. Die Gitarre klingt deshalb nicht zwangsläufig nach Semi, sondern der Klang
bleibt "Les Paul". Body und Hals haben ein creamfarbenes Binding, die original Greco U 2000 Pickups sind
klangmäßig den P.A.F.´s nachempfunden und haben, wie auch das Original Chromkappen und ebenfalls creamfarbene
Rähmchen. Die Greco hat das "Open Headstock", 22 mitteldicke Bünde und eine 628 mm Mensur. Das 1960er Halsprofil
ist etwas schlanker als bei den 50er Modellen, liegt gut in der Hand und ist auch in oberen Lagen noch gut bespielbar.
Handling u. Klang:
Die Greco "Les Paul" hängt recht komfortabel am Gurt. Das geringe Gewicht und die gute Ausgewogenheit lässt auch nach
längerer Spielzeit keine Ermüdungserscheinungen aufkommen. Der Hals ist kerzengerade, die Saitenlage superflach (ca. 2 mm am 12. Bund)
und lässt auch richtig schnelles Spiel zu. Momentan ist ein 0.10 bis 0.46er Satz aufgezogen.Trocken klingt die Greco schon sehr perkussiv,
was sicherlich auf das gut abgelagerte Holz und die Tonkammern zurück zu führen ist. D.h., der Ton schwingt schnell ein, sodass sich Rhythmen
gut aufbauen und betonen lassen.
Da ich die U 2000 PU´s bereits nach wenigen Tagen gegen Burstbucker 1 u. 2 getauscht habe, kann ich zu deren Klang nicht so viel
sagen, außer dass Greco hier bemüht war den Klang der alten P.A.F. zu klonen. Mir persönlich haben die Tonabnehmer in den Mitten etwas
zu sehr gematscht und besonders der Hals PU klang für mein Empfinden zu dumpf. Im Zusammenspiel mit den Burstbuckern
ist der Ton wahrlich Les Paul amtlich. Single Notes klingen differenziert und kommen sehr klar. Der Grundsound ist leicht Bass- und Mittenbetont,
was aber auch Les Paul-typisch und gewollt ist. Clean kommen die Akkorde klar und voll, der Hals PU lässt auch jazzige Klänge zu, alles klingt rund
und stimmig.
Im Distortionbetrieb verhält sich die Greco erwartungsgemäß, die Burstbucker schieben, matschen aber nie. Vom angezerrten Chrunchsound
bis zum vollen Brett ist alles möglich, ohne dass man Höhen oder saubere Mitten vermissen muss. Ich finde es immer schwer Sounds zu beschreiben, ohne
bei der Beschreibung in Gemeinplätze abzutrifften. Unterm Strich würde ich den Sound so beschreiben, wie man ihn sich von einer guten Paula erwartet.
Der auf Hochglanz lackierte Hals ist für Naturfinish gewohnte Hände sicherlich gewöhnungsbedürftig. Logischerweise lassen sich hier auch keine Knopfler
Balladen zupfen, aber dafür ist die Gitarre ja auch nicht gebaut. Ihre Stärken liegen einwandfrei im Rock und Bluesbereich und hier macht sie auch
eine wirklich gute Figur.
Fazit:
Natürlich lässt sich die Greco LP Standard nicht mit dem zehnmal so teueren V.O.S. Original messen. Aber im Zusammenspiel mit den
Burstbuckern handelt es sich doch um eine echte Les Paul mit dem entsprechenden Sound. Optisch finde ich das Sunburst richtig geil,
aber macht Euch einfach selbst eine Meinung. Im Vergleich zu den handelsüblichen Epi´s im unteren und mittleren Preissegment macht
sie auf alle Fälle eine gute Figur und klingt sehr authentisch. Ich hatte schon LP Studio´s in der Hand, die der Greco nicht das
Wasser reichen können.
Preis: 430 Euro incl. Seefracht, MWSt. u. Zoll
2 Burstbucker gebraucht ca. 140 Euro
= 570 Euro
Test amps: Engl Thunder 320 Combo
Fender Champ "Red Knob" m. Torres Kit
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