[Review] Fender Acoustasonic 150

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Nachdem ich den Amp jetz bei einigen Gigs und noch mehr Proben
reichlich getestet hab, gibts hier ein Review dazu.

Der Acoustasonic ist ein Transistoramp, der hauptsächlich
für Akustikgitarren konzipiert wurde. Ausgestattet mit
2 8" Lautsprechern und einem Hochtöner soll er 2x75 Watt
leisten. Als kleines Gimmic wurde ihm auch eine
Ampsimulaton mitgegeben, die verschiedene Akustikgitarren
und auch drei E-Gitarren-Amps anbietet.

Aufbau

Recht leicht kommt der Amp daher. Das Frontcover ist mit
Klettband befestigt und gibt recht leicht den Zugriff auf
die Lautsprecher frei. Metallenen Eckschutz gibts nur an den
unteren Ecker, dafür hat der Amp die Fendertypischen
Tilt-Back-Legs die ich extrem praktisch finde.

Das Bedienpanel ist auf die beiden vollständig getrennten
Kanäle aufgeteilt. Links haben wir die kombinierte Akustik-
und E-Gitarren-Abteilung, rechts die Akustik/Mikrofon-Sektion.

Akustik/E-Gitarre

Der erste Kanal ist für Akustik- und E-Gitarren ausgelegt.
Hier finden wir neben dem Volume und dem 3-Band-EQ einen
Regler für das Voicing (Dies ist die Gitarren/Amp-Simulation)
und einen simplen Kompressor. Weiter gehts mit einer digitalen
Effektsektion, die verschiedene Effekte sowie Effektkombinationen
und natürlich einen Level-Regler beinhaltet. Ausserdem findet man
hier einen einstellbaren Notchfilter um gegen Feedbacks anzugehen.

Akustik/Mikro

Der zweite Kanal ist deutlich simpler aufgebaut. Hier muss man sich
mit einem 2-Band-EQ zufrieden geben und auch die Ampsimulation fehlt.
Vorhanden sind dagegen der Notchfilter (unabhängig vom ersten Kanal)
und eine eigene FX-Sektion.

Sound

Gitarre einstöpseln und.... Ja, da tut sich erstmal nichts bis man
den kleinen Mute-Schalter ganz rechts am Panel findet. Der ist auch
ganz praktisch da der Amp beim Ein- und Ausschalten nicht gerade
geräuschlos ist.

Ok, Schalter gefunden, Volume auf und los gehts. Der Grundsound
ist recht anständig und kann (im ersten Kanal) noch durch die
Simulation ein wenig getuned werden. Eigentlich zufriedestellend,
wäre da nicht ein kleines Manko, das weiter unten beschrieben wird.
Auch mit einer E-Gitarre macht er eine gute Figur. Natürlich ist
das kein wirklicher Röhrensound, da bin ich etwas verwöhnt, aber
es reicht aus.

Der zweite Kanal arbeitet durch Vorhandensein einer Phantomspeisung auch
mit Kondensatormikros zusammen, so dass der Amp eigentlich eine
kleine PA darstellt, ausreichend für den einen oder anderen Kneipengig
mit Gitarre und Gesang.

Mankos

Ja, nun gehts leider los mit der Kritik. Zum Einen ist da der Notchfilter,
der sich zwar einstellen lässt, diese Einstellungen aber nicht speichert
und also beim Ausschalten vergisst. Unpraktisch, wenn man vor jedem Gig
erstmal alles neu einstellen muss.

Zum anderen ist da das Problem mit der Lautstärke, die eigentlich
nicht vorhanden ist. Mit einer Gitarre, standardmässig angeschlossen an
einen der zwei Klinkeneingänge kommt man bei voller Leistung grad mal
auf ca. 85db was für eine Leistung von 2x75 Watt doch recht wenig ist.
Schliesst man dagegen ein Mikrofon (oder eine Gitarre per DI-Box) an
den XLR-Eingang an, kommt Freude auf. Hier entfaltet der Amp wirklich
Power (ca. 90db bei halber Lautstärke). Leider muss man dann aber auf
die Simulation und den 3-Band-EQ verzichten.

Zuerst dachte ich, das wäre ein Montagsmodell und schickte ihn zwecks
Reparatur ein, jedoch wurde der Amp vom Fender-Service mit der Bemerkung
dass alles OK und der Amp eben so ausgelegt wäre. Der erste Kanal scheint
also nicht für die Bühne gedacht zu sein. Schade.

Fazit

Es wäre so schön gewesen. Mit den Features und dem Sound bin ich ja
zufrieden. Auch mit dem vergesslichen Notchfilter könnte ich leben.
Die Lautstärkeprobleme jedoch sind ein Killer. Ich habe einfach keine
Lust, auf einen sinnvollen Kanal zu verzichten weil ich ihn live
nicht hören kann. Sollte sich der Fender-Support, mit dem ich noch
immer in Kontakt stehe, nichts mehr einfallen lassen, werde ich wohl
zu einem Anderen Amp wechseln müssen.
 
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So, ich habe jetzt die endgültige Antwort von Fender bekommen dass ich den Amp zurückgeben soll wenn ich nicht zufrieden bin. Auf das eigentliche Problem wurde nicht mehr eingegangen. Also werd ich den Amp zurückgeben und gegen einen funktionierenden eines anderen Herstellers austauschen müssen
 
gegen einen funktionierenden eines anderen Herstellers austauschen
Diese Formulierung scheint nahe zu legen, dass der Acoustasonic nicht funktioniert. Der erste Beitrag las sich aber so, dass er das durchaus tut, und zwar genau, wie er sollte - nämlich so, wie er ausgelegt ist.

Das Problem war doch eher, dass sich herausgestellt hat, dass der Käufer mit dieser Auslegung nicht zufrieden ist. Oder habe ich den ersten Beitrag falsch verstanden?
 
Nein, ich lese heraus, dass dei Eingangsempfindlichkeit auf den Instrumentenkanälen zu gering ist und daher keine Vollaussteuerung möglich ist. Das sollte aber bei einem Verstärker für genau diesen Einsatzzweck aber ausreichend ausgelegt sein.
Ich hab ein ähnliches Problem bei einer PA Box, dass ich die mit meiner Gitarre auf Line nicht voll aussteuern kann. Mit dem XLR in Mikrofonempfindlichkeit geht es aber. Bei der PA Box ist das kein Fehler, da die im Line Betrieb auch mit großen Line Signalen fertig werden muss (was sie auch tut). Aber ein Instrumentenverstärker sollte mit Instrumentenpegel auch voll aussteuerbar sein, sonst ist es wirklich ein Mangel.

Gruß
Christoph
 
Kann ich nachvollziehen. Allerdings entspricht das von Dir mehrfach benutzte "sollte" wohl nicht der Sichtweise des Herstellers ("dass alles OK und der Amp eben so ausgelegt wäre").
 
Hmm, das ist wirklich schade, denn das Gerät ist gut ausgestattet und bietet zudem auf dem Instrumentekanal noch ein paar Ampsimulationen für E-Gitarre, die der Hersteller hier problemlos an die Speaker anpassen konnte.
Das klingt recht attraktiv für den A-Gitarristen, der auch mal eine E-Gitarre einstöpseln will.
Fehlen würde mir höchstens noch eine Phantomspeisung auf dem Mikrokanal.
 
An der Phantospeisung solls nicht liegen. Im ersten Beitrag hatte ich schon geschrieben, dass die anliegt (dauerhaft).
 
Ah, danke, das hab ich wohl überlesen ... :redface:
Wieviel Volt Phantomspeisung?
 
Hab ich jetzt nicht im Kopf (und der Amp ist schon auf dem Rückweg), aber es dürften 15-18 V sein.
 
Hatte mich mal vor einer ganzen Weile mit 2-kanaligen Akustikamps beschäftigt, aber Fender war bei den empfehlenswerten nicht dabei ;)
Gearde auch, was den möglichst natürlichen Klang der Gitarre betrifft.
AER war top (für mich allerdings unbezahlbar, dasselbe galt für eine alternativ und klanglich sehr gut Klein-PA von Bose), Scherttler und Roland wurden auch noch empfohlen. Und noch irgendeine recht unbekannte Marke (Name vergessen :(). Da Neukauf für mich ausschied, habe ich mich immer mal auf dem Anzeigenmarkt umgesehen und schließlich mit Glück sehr günstig einen Roland AC-60 bekommen. Der ist leistungsmäßig sicher nicht ganz so toll, aber eine kleine Kneipe habe ich damit schon halbwegs beschallt :D Man kann aber auch noch 2 Boxen anschließen und somit aufrüsten. Auch gravierende Unterschiede zwischen den Kanälen (einer auch mit Phantomspeisung) konnte ich nicht feststellen. Zum. soweit ich das beurteilen kann - bin halt kein Experte. Aber finde, daß er - auch mit den kleinen Effekten - eine ganz gute Figur macht.
In einem Laden hatte mir ein Verkäufer auch Acus empfohlen (sehen - glaub ich - ähnlich aus wie Scherttler), da hatte so ein kleiner 150 o. 200W und - denke ich - sogar 3 Eingänge. Aber habe ihn nicht anhören können. War preislich so bei knapp 800,- wenn ich mich recht erinnere. Schertler hat - glaub ich - 150W für um 600,- im Angebot.
Also doppelt so teuer wie der Fender. Aber die guten sind halt alle etwas teurer....
Alternativ ist dann halt auch immer die Frage, ob man nicht lieber ein Mischpult und 2 Aktivboxen kauft. Ist aber halt auch mehr Krempel, den man rumschleppen muß. Nicht so einfach das Ganze...
 
Zuletzt bearbeitet:
unbekannte Marke (Name vergessen :().
SR Technologies? Das war der Lieferant für die Schertler Amps und hatte den JAm150 und ähnliche. Der oder die Entwickler haben jetzt Acus gegründet. Egal welche Serie, dei 150W Geräte sind laut und klingen astrein (ich kenne einige Musiker, die damit spielen und habe einmal selber darüber gespielt) mit einem wesentlich besseren Preis/Leistungsverhältnis als AER. AER ist schon gut, aber eine Apotheke.
Ich persönlich nutze allerdings die Variante Kleinmixer und Aktivbox. Mit unterschiedlichen Boxen bin ich damit variabler und habe besseren Zugriff auf den Mixer, als wenn er irgenwo oben auf einer Box auf einem Stativ steht.

Gruß
Christoph
 
Weiß nicht, ob es SR war. Meine mich auch dunkel zu erinnern das die Amps ein wenig anders aussahen. Hatten - glaub ich - auch 4 Eingänge.
Vielleicht fällt es meinem schwachen Hirn noch ein :D Oder ich finde den allten Thread noch (anderes Forum).
 
Hab ich jetzt nicht im Kopf (und der Amp ist schon auf dem Rückweg), aber es dürften 15-18 V sein.
Danke für die Info.
Das wäre dann auch nichts, denn ich dachte, mit Phantom ließe sich direkt ein guter empfindlicher Preamp wie der Para Di direkt am XLR speißen, dafür reichen aber 18V nicht.
Es ist immer der gleiche Mist, da wird zwar Phantomspannung bereitgestelt, aber nur ein paar Volt, womit nicht alle Geräte oder Mikros funktionieren.
Find ich etwas ärgerlich, entweder ich baue 48V ein oder lasse es ganz.
 
Hier werden 15 angegeben. Es gibt auch sonst ein paar interessante Infos - z.B., dass das Ding einen USB-Anschluss hat...
 
SR Technologies? Das war der Lieferant für die Schertler Amps und hatte den JAm150 und ähnliche. Der oder die Entwickler haben jetzt Acus gegründet. Egal welche Serie, dei 150W Geräte sind laut und klingen astrein (ich kenne einige Musiker, die damit spielen und habe einmal selber darüber gespielt) mit einem wesentlich besseren Preis/Leistungsverhältnis als AER. AER ist schon gut, aber eine Apotheke.
Ich persönlich nutze allerdings die Variante Kleinmixer und Aktivbox. Mit unterschiedlichen Boxen bin ich damit variabler und habe besseren Zugriff auf den Mixer, als wenn er irgenwo oben auf einer Box auf einem Stativ steht.

Gruß
Christoph

Bin jetzt durch Zufall drauf gestoßen : Chromacord
http://www.cromacord.net/amp/index.php/ger/CROMAcord-Produkte

Sind wohl nicht ganz billig, sollen aber einen sehr natürlichen Sound liefern. Ein Gebrauchtmarkt existiert nach meinen damaligen Erkenntnissen so gut wie nicht.
 

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