Review Fame Rock Force V - Laboga Blaster 50/100 Guitar Head

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Vollröhre - 3 ECC83 - 4 6L6 - 2 Gleichrichterröhren

Der Verstärker wird in Polen von Adam Laboga angefertigt und in Deutschland von Musicstore Köln unter Fame Rock Force V vertrieben.

Verarbeitung/ Optik:

Der Amp kommt in einem fast vintage style Outfit daher. Ein Plexiglasfenster gibt eine Sicht auf das Innenleben. Das Sichtfenster ist in gelb gehalten, was jedoch im Bühnenbetrieb nicht positiv/negativ zur Geltung kommt.
In normalem Tageslicht wirken die Reflexionen des Plexiglases als würde er von innen angestrahlt.
Die Vorstufenröhren werden von unten durch rote LED´s angestrahlt. Dabei fällt jedoch negativ die Anordnung der Röhren im Verstärker auf - so sind zwei
Vorstufenröhren vor den Endstufenröhren plaziert, eine jedoch weiter hinten plaziert, so dass es ein wenig verwirrend wirkt.
Die Endstufenröhren, sowie die beiden Gleichrichterröhren sind nicht angestrahlt und liegen im hinteren Bereich des Verstärkers.
Das Frontpanel ist glänzend verchromt und ähnelt sehr den Bedienelementen von Engl.
Die Drehknöpfe kommen ebenfalls im Vintage Style daher und sind ähnliche denen von Engl.

Die Verarbeitung des Gehäuses ist völlig makellos. Die Drehknöpfe sind leichtgängig und haben einen leichten Widerstand, so dass die Bedienung auch haptisch
sehr edel ist.
Die Ecken des Gehäuses sind mit einem Eckenschutz - der ebenvalls verchromt ist - ausgestattet.
Ledichlich eine Fräsung in dem Sichtfenster ist nicht 100% eben - so dass man daran aber erkennen kann, dass das Gerät in Handarbeit hergestellt wurde.
Lediglich der Tolex, mit dem das Gehäuse umgeben ist wirkt etwas dünn, so dass die Zukunft zeigen wird, ob er einem Tourbetrieb standhält.


Ausstattung:

Der Ampt bietet zwei Kanäle - Clean + Lead - die über einen Relaisschalter geschaltet werden

- Einen Dreiband EQ, der auf beide Kanäle zugreift.

- Beide Kanäle verfügen über eine Höhenanhebung

- Der Lead Kanal ist mit separatem Gain und Volume ausgestattet.

- röhrengebufferter Federhall - greift auf beide Kanäle zu

- natürlich ist ein Master Regeler ebenfals vorhanden

- Ein einfacher Effekteinschleifweg, der vollständig die Vorstufe von der Endstufe trennt ( nicht regelbar )

- Lautsprecherausgänge von 8ohm bis 16 ohm ( für 1 oder 2 Boxen )

- Einen Klinkeeingang für einen Kanalumschalter

- Auswahlschater zwischen Röhren, Gleichrichterröhren und Standby

- Leistungsauswahl 50 / 100 Watt - ( kein Powersoak - lediglich zwei der 6l6 Röhren werden abgeschaltet )


Sound:

Jetzt kommen wir zu dem wohl subjektivesten des Reviews - da ich jedoch Jazz, Blues und auch Metal spiele versuche ich objektiv zu bewerten.
Alle Soundeinstellungen werden bei einem neutralen EQ angegeben, so dass natürlich immer Möglichkeiten bestehen den Sound zu verändern.

Grundsätzlich läßt sich dem Toteil positiv ein extrem leises Eigenrauschen bescheinigen, was weit unter dem eines JCM 900 oder eines Engl Fireballs liegt.

Clean Channel:
Der Cleankanal klingt recht warm neigt aber dazu etwas dumpf zu klingen - dagegen lässt sich leicht mit der Höhenanhebung entgegenwirken, die dem Sound
einen fast fendertypischen Sound verleiht.
Ab einer Kanallautstärke von ca. 12 Uhr fängt der Verstärker leicht an zu zerren, was sich mit zunehmender Lautstärke leicht linear anhebt
,bis zu einem sanftem Crunch.
Für einen angezerrten Sound ist der Cleankanal jedoch auch bei voller Lautstärke nur schwer zu bewegen.
Dies ändert sich, wenn man statt der Röhren die Gleichrichterröhren auswählt. Dabei steigt jedoch auch die Lautstärke an und der Klang erhält mehr Höhen,
so dass ein warmer cruch nur durch eingrefen mit dem EQ zu bewerkstelligen ist.

Der EQ greift linear ein und läßt eine breite Veränderung des Sounds zu - im Gegensatz zu anderen Verstärkern lässt sich damit in allen EQ Bereichen
Low/Mid/high der Klang ordentlich verändern. Verglichen wurde dabei mit einem Warp T - der sich erheblich schwerer einstellen ließ und nicht so linear reagierte.


Lead Channel:

Der Lead Channel lässt sich knackfrei und schnell durch das interne Relais schalten. Die Verzerrung setzt sehr sanft ein und errreicht bei 12 Uhr Gain-Einstellung
einen Deep Purple like Sound. Dabei fällt auf, dass der Verstärker von bottom end des Sounds her definierter klingt als ein Marshall JCM 800 ohne jedoch den
typischen Brittischen Soundeinschlag zu verlieren. Bei 3Uhr Gaineinstellung ist eine AC/DC Typische Verzerrung erreicht - ein weiteres Anheben des Gains
bewirkt keine weitere Verzerrung, sondern eine zunehmende Kompression, wobei anzumerken ist, dass der Verstärker das Signal nur sehr schwach komprimiert.
Dies ist zum einen sehr lobenswert, weil wirklich alle Spielnuancen präzise wiedergegeben werden andererseits möchte man vielleicht beim Solopiel noch einen
Booster davorschalten, um dem Leadsound mehr Kompression und etwas Verzerrung hinzuzufügen. Dies ist aber reine Geschmackssache.
Für einen hard Rock liefert das Top von Hause her genug Verzerrung, für einen Einsatz im Bereich des Metal ist er aber nicht gedacht.
Die Umschaltung von Röhren auf Gleichrichterröhren bewirkt einen ordentlichen Schub des Sounds im Bereich des Basses und der Höhen, wobei auch etwas mehr Verzerrung
hinzukommt. Entgegen der Aussage von Musicstore muss man sich aber dabei nicht "Anschnallen". Mit den Gleichrichterröhren ist der Sound etwas agressiver und hat noch mehr Attack, ohne jedoch die Kontouren zu verliegen und zu komrimieren, so dass immernoch alle nuancen des Spiels wiedergegeben werden.
Auch stakkato Spiel lässt sich damit ohne Verwaschen realisieren.

Der Federhall des verstärkers entspricht in der Hallzeit dem guten Durchschnitt. Jedoch kommt er sehr warm rüber, was ihm ein Plus gegenüber vergleichbaren Federhallen einbringt.
Durch den Fußschalter lässt sich der Hall an bzw. ausschalten.


Fazit:

Der Verstärker ist sehr gut verarbeitet und stellt einen soliden 100watt Vollröhrenverstärker dar. Für den Bereich des Rocks ist er sehr zu empfehlen.
Er orientiert sich mehr an den klassischen Verstärkern a la jcm 800 und ist für allem für Leute interessant, die einen unverfälschten Sound wünschen, der
wirklich alle Spielnuancen wiedergibt. Auf diesem puritischen Konzept baut der ganze Verstärker auf. Auch das Innenleben ist handverdrahtet und diese hochwertige
Verarbeitung spiegelt sich auch in dem sehr präzisen Sound wieder. Der Sound atmet und lebt, so dass man mit diesem Verstärker sehr glücklich werden kann,
wenn man nicht anstrebt damit in Metal Gefilde vorzudringen oder eine große Auswahl von Soundeinstellungen erwartet.
 
Eigenschaft
 
Super Review *thumbsup*
Kann mich auch zu den Besitzern eines Fame zählen, habe den Fame DUO COmbo mit 2x12". Klingt auch sehr amtlich und wird oft mit Marshall verglichen, obwohl ich persönlich nicht so den vergleich zu JCMs habe. Aber mir gefällt er sehr gut, geht mehr in Richtung Vintage und klingt sehr warm und seeeehr dynamisch, ich denke mit dieser Palette hat Fame /Laboga schon was gutes geliefert, wenn man jetzt mal von dem neuen Billig Mist absieht!
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit der Dynamik und dem SOund, echt super und das mit den No-Name Röhren ;) Der Clean kanal fängt bei mir aber shcon ab 1/4 an zu crunchen, aber vllt liegts an den Hi-Output PUs... aber sonst kann ich mich dem zufriedensein nur anschließen, hatte ihn damals auch gespielt und fand ihn super, nur leider gabs den nicht als Combo...
 
hi
kein schlechtes review, aber was heißt bitte "von Röhren auf Gleichrichterröhren umschalten" ?
Entweder die Gleichrichtung wird von Dioden oder von Gleichrichterröhren übernommen.
Und das mit dem Gain im Leadchannel verwundert mich ebenfalls.
Ich konnte den Amp leider noch nicht spielen aber wenn bei 3 Uhr nur AC/DC-Chrunch möglich ist, wärs ja echt mager. Bei mir muss es zwar auch nicht HiGain sein aber AC/DC spielen halt mit so wenig Gain, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass da schon schluss ist.
Soundsamples wären aufschlussreich.
Ansonsten ein schönes Review.
Grüße
 
Nein nein, wenn ich mich recht entsinne, hatte der Rockforce knapp mehr Gain als mein Duo als ich beide getestet habe und somit ist das jetzt nicht sooo wenig, wie du meinst, dass es sein könnte ;) Vllt kein Hi-Gain in dem Sinne, aber für ACDC locker ;)
 
Es kommt mir komishc vor das der Soudn mit Gleichtichterröhre härter, steriler und vor llem lauter wird....ich glaub es is genau andersrum...weil die Bestriebsspannugn ist bei Dioden bei gleichem Trafo IMMER höher!

LG alex
 
Das Ding ist mit zwei SC3S Gleichrichterröhren ausgestattet - man kann mittels eines Kippschalters am Frontpannel wählen wischen "Tube" und "Diode" - warum technisch gesehen der Sound im Gleichrichterbetrieb lauter ist, vermag ich nicht zu sagen - aber er ist definitiv höhenlastiger und auch lauter als im Tubebetrieb - er nähert sich dadurch etwas mehr dem amerikanischen Gain, wobei der Vergleich mit dem bekannten Mesa Sound aufgrund mangelnder Verzerrung definitv in das Reich der Märchen gehört.

Die Verzerrung reicht meineserachtens auch aus, aber das ist eine Geschmackssache - einen HiHain Sound kann man aber nicht erwarten. Wie der Name schon sagt ist es ehr ein Rock Verstärker.
 
Das Ding ist mit zwei SC3S Gleichrichterröhren ausgestattet - man kann mittels eines Kippschalters am Frontpannel wählen wischen "Tube" und "Diode" - warum technisch gesehen der Sound im Gleichrichterbetrieb lauter ist, vermag ich nicht zu sagen - aber er ist definitiv höhenlastiger und auch lauter als im Tubebetrieb - er nähert sich dadurch etwas mehr dem amerikanischen Gain, wobei der Vergleich mit dem bekannten Mesa Sound aufgrund mangelnder Verzerrung definitv in das Reich der Märchen gehört.

Tube = Röhre = Gleichrichterröhre = Gleichrichterdiode
Diode = Halbleiterdiode = Gleichrichterdiode

=> unsinnige Beschriftung. Gleichrichter sind auf jeden Fall beides...
 
Also der Fame SR kann bei aufgedrehtem Gain locker ältere Metallica-Sounds produzieren.
Ich fahre ihn so auf Guns N' Roses-Niveau, und das geht mit vielen Mitten auf Gain 10.30 Uhr und Master ab 13 Uhr ...
 
Schöner Review! :great:
Klingt wirklich gut was man so vom Rock force V hört! Jedoch hätte ich und möglicherweise auch einige andere Leute hier Soundsamples zum Anhören gern. Lässt sich das bei jemandem bewerkstelligen? Kann irgendwer bitte ein paar Sounds hochladen?

Gruß Stefan
 
Sondsamples in diesem Sinne habe ich nicht, aber unsere Songs wurden dem Rockforce V eingespielt - die kannst Du unter
http://www.myspace.com/foreshadowingnet
anhören - dadurch bekommt man schein einen guten Eindruck vom Clean und Zerrklang des Amps..

Ich kann aber die nächsten Tage auch was aufnehmen und ins Netz stellen.

Grüße Olli

ps: ich benutze einen MXR Bob Bradshaw Booster um Ihn noch etwas anzufahren - also kein Zerrpedal sondern ein reiner Booster
 
Danke Olli für den Link. Übrigens ein Kompliment an die Band, klasse Musik!
 
Danke! Aber eigentlich mache ich hier ungern Werbung in eigener Sache :) , daher werde ich in ca. 1 Woche Soundsamples allein vom 5er reinstellen ggf. ein Video auf Youtube auch, denn auch dort findet sich leider nichts von dem Verstärker...

Grüße Olli
 
Moin Moin,
ich hab mir den Rockforce 5 auch geholt und bin echt happy! Macht einen Super Sound auch wenn mans gerne härter hat. In diesem Zusammenhang kann ich bestätigen das der Amp paradoxer Weise bei der Röhrengleichrichtung dreckiger und agressiever klingt als bei Gleichrichtung per Diode.

Ein Problem habe ich jedoch nun, denn ich hab leider keine Betriebsanleitung für das gute Gerät. Nun habe ich schon Google stark bemüht und versucht irgendwo ne Betriebsanleitung aufzutreiben, aber leider ohne Erfolg. Aber auf der Seite von Laboga hab ich mir mal die Anleitung für den Mr. Hector angeschaut. Da Steht unter anderem drinn, dass man wenn man nur Gleichrichtung per Diode nutzt auch getrost die Gleichrichter Röhren Ausbauen kann, womit man die Abnutzung durch Thermik und Vibrationen unterbindet. Gleiches soll wohl auch bei dem 50 Watt Betrieb möglich sein, einfach 2 der Endstufenröhren rausnehmen und auch kein verschleiß. Bei beiden "Optionen" sinkt natürlich die Stromaufnahme des Amps.

Weiß jemand was darüber`??
 
V
  • Gelöscht von peter55
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