Harle
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Auf der Suche nach einem kompakten Keyboard-Monitor wurde mir in verschiedenen internationalen Foren der ZXA1 von EV empfohlen. Ich habe ihn mir daher mal bestellt und will hier meine Eindrücke festhalten.
Der erste Eindruck
Der Karton ist schon mal sehr kompakt. Ausgepackt wirkt die Box gut verarbeitet und sieht auch sehr edel aus. Sehr gut finde ich das durchgängige Frontgitter, welches auch Blickdicht ist. Man kann also nicht auf die Lautsprecher schauen. In meinen Augen ein großer Vorteil gegenüber dem typischen Design von Plastikboxen, bei denen meist nur der Tieftöner hinter einem Gitter steckt und der Hochtöner direkt zu sehen ist.
Der erste Hörtest in der Wohnung war sehr gut. Bei niedriger Lautstärke produziert die Box einen sehr vollen und zugleich transparenten Sound. Das gefällt schonmal. Was weniger gefällt ist das hohe Eigenrauschen des Verstärkers. In einer ruhigen Umgebung fällt das schon auf. Für den vorgesehenen Liveeinsatz ist dieser Punkt aber irrelevant. Auf der Bühne war das Rauschen nicht zu hören.
Der erste große Kritikpunkt ist allerdings die Griffmulde! Was haben sich die Designer denn bloß bei diesem Konstrukt gedacht? Die Box ist mit 8,5kg wirklich leicht, aber man kann die Box mit einer Hand dennoch nur schwer tragen, ohne das sich die Finger verkrampfen, da man überhaupt keinen Halt in dieser Mulde findet. Das hätte man wirklich besser machen können.
Auf der Bühne
Letztes Wochenende habe ich die ZXA1 bei 2 Open Air Veranstaltungen als Monitor eingesetzt. Einmal eine mittelgroße Veranstaltung mit vielleicht 2000 bis 3000 Zuschauern und einmal ein Mini-Open-Air vor lediglich 150 Leuten. Das Signal ging von meinem Nord Stage 2 in eine DI-Box und von dort habe ich das Signal abgezweigt und bin direkt in die ZXA1. Meine Position auf der Bühne war jeweils direkt neben dem (sehr lauten) Drummer. Beide Gigs habe ich mit Elacin Gehörschutz abgespult, da mir die Bühnenlautstärke zu hoch war. Ich würde sagen, dass typische Gigs leiser bei uns deutlich leiser sind, als hier.
Die ZXA1 hatte keine Probleme auch den lauten Drummer zu übertönen. Ich habe mich bei beiden Gigs sehr gut hören können. Im Soundcheck (ohne Elacin) hat mir der Keyboard-Sound sehr gut gefallen. Der Laustärkeregler musste allerdings bis auf 3 Uhr aufgedreht werden. Sehr viel Luft ist da nicht mehr. Das liegt aber auch daran, dass der Nord Stage Signale mit -10 dBV ausgibt und der Eingang der ZXA1 auf +4 dBu ausgelegt ist, was einen Pegelunterschied von fast 12 dB ausmacht. D.h. wenn man einen Mixer dazwischenschaltet, der ein Signal mit +4 dBZu liefert, dann kann man deutlich mehr Pegel aus der Box raus holen.
Ich hatte bei beiden Gigs den 100Hz Tiefpassfilter aktiviert. Mit dieser Einstellung hat sich die ZXA1 auch bei hohen Pegeln recht entspannt angehört.
Vergleich mit RCF 310A Mk1
In einer meiner Bands verwenden wir bisher ausschließlich die 310er von RCF in der Mk1 Version als Monitore (insgesamt 4 Stück). Ich habe gestern in der Probe einen Direktvergleich zwischen der RCF und der ZXA1 gemacht. Beide Boxen wurden per rosa Rauschen auf gleiche Lautstärke eingepegelt. Lautstärkemessungen habe ich per iPad App "dB" von Faber Acoustical durchgeführt, daher können die tatsächlichen Werte auch ein wenig von meinen gemessenen abweichen. Gemessen haben wir die Lautstärke immer von der Abhörposition aus im Abstand von etwa 3 bis 4 Metern von den Boxen. Die Boxen standen auf einem Tisch. Als Zuspieler kam ein iPod zum Einsatz mit verschiedenen Songs unterschiedlicher Stilrichtungen.
Im Pegelbereich zwischen 90 und 100 dB war das Ergebnis erstaunlich. Die ZXA1 konnte im Bassbereich locker mit der RCF mithalten. Der Sound war zugleich deutlich offener. Man konnte mehr Details hören und der Klangeindruck war transparenter. Allen Bandmitgliedern hat der Klang der ZXA1 besser gefallen. Die RCF klang verglichen etwas komprimiert.
Wenn man die Lautstärke erhöht hat, dann hat sich das Bild aber langsam gewandelt. Im Bereich 100 bis 110 dB waren die Boxen etwa gleichauf. Ein deutlicher Klangunterschied war nicht zu hören. Die einen fanden in diesem Bereich die RCF besser, die anderen die ZXA1.
Über 110 dB hat sich die ZXA1 schon deutlich schwerer getan. Der Klang wurde schriller. Für mein Empfinden hat die Box bei etwa 115 dB die Segel gestrichen. Lauter ging zwar, aber es klang dann nur noch schlecht. Die RCF hat in diesem Bereich eindeutig die Nase vorn. Auch bei hohen Lautstärken war der Klang noch gut.
Ein anderer Vorteil der RCF ist, dass die Box weiter trägt. Bei der ZXA1 lässt die Klangfülle nach etwa 10 Metern schon nach. Die Bässe verschwinden dann immer mehr. Die RCF kommt da weiter.
Fazit
Ich bin zufrieden mit der ZXA1. Bei den Laustärken, mit denen ich normalerweise unterwegs bin, gefällt mir der Klang besser, als bei der RCF 310er. Die Reserven der 310er brauche ich bei meiner Anwendung nicht. Viel mehr zählt das sehr kleine Packmaß und das geringe Gewicht.
Im Zusammenspiel mit einem Subwoofer kann ich mir die Kombination aus 2 ZXA1 und einem Sub auch gut für kleine Kneipen-Gigs vorstellen. Ich denke, dass diese Kombi einen volleren Sound produzieren wird, als meine 2 Opera Live 405, die wir bisher (ohne Sub) für solche Gigs einsetzen. Vielleicht leihe ich mir mal eine ZXA1-Sub, um das zu testen.
Interessant finde ich, dass die passive Variante der ZXA1, die ZX1, letztes Jahr beim MB-Boxentest ziemlich schlecht abgeschnitten hat. Da frage ich mich, ob meine Ansprüche an die Box einfach so gering sind, oder ob die aktive Bestückung so sehr den Sound verbessert. Aber andererseits ist die RCF 310er in der Mk1 Variante laut übereinstimmender Meinung eine sehr gute Box. Für mich und die übrigen Bandmitglieder hört sich die ZXA1 bei mittleren Lautstärken allerdings übereinstimmend besser an. Erst wenn es richtig Laut werden soll, zieht die 310er locker davon.
Nächste Woche stehen 2 Clubigs an, bei denen ich die ZXA1 als Gesangsmonitor einsetzen werde. Bei Bedarf kann ich dann noch etwas zur Feedbackanfälligkeit schreiben.
Der erste Eindruck
Der Karton ist schon mal sehr kompakt. Ausgepackt wirkt die Box gut verarbeitet und sieht auch sehr edel aus. Sehr gut finde ich das durchgängige Frontgitter, welches auch Blickdicht ist. Man kann also nicht auf die Lautsprecher schauen. In meinen Augen ein großer Vorteil gegenüber dem typischen Design von Plastikboxen, bei denen meist nur der Tieftöner hinter einem Gitter steckt und der Hochtöner direkt zu sehen ist.
Der erste Hörtest in der Wohnung war sehr gut. Bei niedriger Lautstärke produziert die Box einen sehr vollen und zugleich transparenten Sound. Das gefällt schonmal. Was weniger gefällt ist das hohe Eigenrauschen des Verstärkers. In einer ruhigen Umgebung fällt das schon auf. Für den vorgesehenen Liveeinsatz ist dieser Punkt aber irrelevant. Auf der Bühne war das Rauschen nicht zu hören.
Der erste große Kritikpunkt ist allerdings die Griffmulde! Was haben sich die Designer denn bloß bei diesem Konstrukt gedacht? Die Box ist mit 8,5kg wirklich leicht, aber man kann die Box mit einer Hand dennoch nur schwer tragen, ohne das sich die Finger verkrampfen, da man überhaupt keinen Halt in dieser Mulde findet. Das hätte man wirklich besser machen können.
Auf der Bühne
Letztes Wochenende habe ich die ZXA1 bei 2 Open Air Veranstaltungen als Monitor eingesetzt. Einmal eine mittelgroße Veranstaltung mit vielleicht 2000 bis 3000 Zuschauern und einmal ein Mini-Open-Air vor lediglich 150 Leuten. Das Signal ging von meinem Nord Stage 2 in eine DI-Box und von dort habe ich das Signal abgezweigt und bin direkt in die ZXA1. Meine Position auf der Bühne war jeweils direkt neben dem (sehr lauten) Drummer. Beide Gigs habe ich mit Elacin Gehörschutz abgespult, da mir die Bühnenlautstärke zu hoch war. Ich würde sagen, dass typische Gigs leiser bei uns deutlich leiser sind, als hier.
Die ZXA1 hatte keine Probleme auch den lauten Drummer zu übertönen. Ich habe mich bei beiden Gigs sehr gut hören können. Im Soundcheck (ohne Elacin) hat mir der Keyboard-Sound sehr gut gefallen. Der Laustärkeregler musste allerdings bis auf 3 Uhr aufgedreht werden. Sehr viel Luft ist da nicht mehr. Das liegt aber auch daran, dass der Nord Stage Signale mit -10 dBV ausgibt und der Eingang der ZXA1 auf +4 dBu ausgelegt ist, was einen Pegelunterschied von fast 12 dB ausmacht. D.h. wenn man einen Mixer dazwischenschaltet, der ein Signal mit +4 dBZu liefert, dann kann man deutlich mehr Pegel aus der Box raus holen.
Ich hatte bei beiden Gigs den 100Hz Tiefpassfilter aktiviert. Mit dieser Einstellung hat sich die ZXA1 auch bei hohen Pegeln recht entspannt angehört.
Vergleich mit RCF 310A Mk1
In einer meiner Bands verwenden wir bisher ausschließlich die 310er von RCF in der Mk1 Version als Monitore (insgesamt 4 Stück). Ich habe gestern in der Probe einen Direktvergleich zwischen der RCF und der ZXA1 gemacht. Beide Boxen wurden per rosa Rauschen auf gleiche Lautstärke eingepegelt. Lautstärkemessungen habe ich per iPad App "dB" von Faber Acoustical durchgeführt, daher können die tatsächlichen Werte auch ein wenig von meinen gemessenen abweichen. Gemessen haben wir die Lautstärke immer von der Abhörposition aus im Abstand von etwa 3 bis 4 Metern von den Boxen. Die Boxen standen auf einem Tisch. Als Zuspieler kam ein iPod zum Einsatz mit verschiedenen Songs unterschiedlicher Stilrichtungen.
Im Pegelbereich zwischen 90 und 100 dB war das Ergebnis erstaunlich. Die ZXA1 konnte im Bassbereich locker mit der RCF mithalten. Der Sound war zugleich deutlich offener. Man konnte mehr Details hören und der Klangeindruck war transparenter. Allen Bandmitgliedern hat der Klang der ZXA1 besser gefallen. Die RCF klang verglichen etwas komprimiert.
Wenn man die Lautstärke erhöht hat, dann hat sich das Bild aber langsam gewandelt. Im Bereich 100 bis 110 dB waren die Boxen etwa gleichauf. Ein deutlicher Klangunterschied war nicht zu hören. Die einen fanden in diesem Bereich die RCF besser, die anderen die ZXA1.
Über 110 dB hat sich die ZXA1 schon deutlich schwerer getan. Der Klang wurde schriller. Für mein Empfinden hat die Box bei etwa 115 dB die Segel gestrichen. Lauter ging zwar, aber es klang dann nur noch schlecht. Die RCF hat in diesem Bereich eindeutig die Nase vorn. Auch bei hohen Lautstärken war der Klang noch gut.
Ein anderer Vorteil der RCF ist, dass die Box weiter trägt. Bei der ZXA1 lässt die Klangfülle nach etwa 10 Metern schon nach. Die Bässe verschwinden dann immer mehr. Die RCF kommt da weiter.
Fazit
Ich bin zufrieden mit der ZXA1. Bei den Laustärken, mit denen ich normalerweise unterwegs bin, gefällt mir der Klang besser, als bei der RCF 310er. Die Reserven der 310er brauche ich bei meiner Anwendung nicht. Viel mehr zählt das sehr kleine Packmaß und das geringe Gewicht.
Im Zusammenspiel mit einem Subwoofer kann ich mir die Kombination aus 2 ZXA1 und einem Sub auch gut für kleine Kneipen-Gigs vorstellen. Ich denke, dass diese Kombi einen volleren Sound produzieren wird, als meine 2 Opera Live 405, die wir bisher (ohne Sub) für solche Gigs einsetzen. Vielleicht leihe ich mir mal eine ZXA1-Sub, um das zu testen.
Interessant finde ich, dass die passive Variante der ZXA1, die ZX1, letztes Jahr beim MB-Boxentest ziemlich schlecht abgeschnitten hat. Da frage ich mich, ob meine Ansprüche an die Box einfach so gering sind, oder ob die aktive Bestückung so sehr den Sound verbessert. Aber andererseits ist die RCF 310er in der Mk1 Variante laut übereinstimmender Meinung eine sehr gute Box. Für mich und die übrigen Bandmitglieder hört sich die ZXA1 bei mittleren Lautstärken allerdings übereinstimmend besser an. Erst wenn es richtig Laut werden soll, zieht die 310er locker davon.
Nächste Woche stehen 2 Clubigs an, bei denen ich die ZXA1 als Gesangsmonitor einsetzen werde. Bei Bedarf kann ich dann noch etwas zur Feedbackanfälligkeit schreiben.
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