Dr.Oktylizer
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Ich möchte hier mal ein kurzes Review abgeben. Zu einzelnen Punkten nehme ich bei Bedarf gerne gesondert Stellung.
Allgemeines und Konzept:
Bei dem Savage SE handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Savage 120, die mit einigen Zusatzfeatures aufwartet. So hat der Savage SE einen Federhall. Ferner werden mit 6L6 andere Endstufenröhren verwendet.
Der AMP hat zwei getrennte Hauptkanäle, wobei der erste Kanal, im folgenden MCH1 genannt, zwei Sounds bietet: Zum einen Clean, zum anderen Crunch1. Der zweite Kanal, MCH2, bietet einen etwas heisseren Crunch sowie einen deftigen Leadsound, dazu aber später mehr. MCH2 verfügt zudem über eine Umschaltung namens Rough/Smooth. Die Position smooth hebt die Mitten an und sorgt für einen sehr netten und weichen Sound.
Alles in allem bietet der AMP also 6 verschiedene Sounds. Beide MCH verfügen jeweils über eine Klangregelung, die sich bei Kanäle teilen. Allerdings gibt es jeweils einen Treble Balance Regler, der die Höhen der beiden Sounds aufeinander abstimmt. Die Klangregelung arbeitet eher zurückhaltend, ich fahre eigentlich alle Regler in etwa in der 12 Uhr Position und bin mit diesem Grundsound zufrieden.
Für alle viel Sounds von clean bis Lead stehen separate GainRegler zur Verfügung, die sich im jeweiligen MCH gegenseitig beeinflussen, d.h. addieren. Erhöht man bspw. den Gain für Crunch2 im MCH2, so erhöht sich auch die Verzerrung im Lead Sound. Nun zu den Sounds:
MCH1 Clean:
Sehr weicher, seidiger Sound, vll. findet ihn der eine oder andere sogar etwas muffig. Alles in allem gut, aber nicht DER Grund, den AMP zu kaufen. Mittels eines Bright Schalters kann man den Sound etwas luftiger machen. Mit einer offenen Box kommt der Sound sicherlich besser zur Geltung.
MCH2 Crunch1:
Exzellenter Crunch Sound. Bietet von ganz clean bis saftig verzerrt eine breite Palette. Der Sound ist dabei niemals bröselig, sondern immer dicht und dennoch transparant. Kennt Ihr "One Vision" von Queen? So in etwa klingt es bei drei Uhr Stellung des Gain Regler im Crunch1.
MCH2 Crunch2:
Ähnlich wie Crunch2, nur mit mehr Biss und wesentlich höheren Gain Reserven. Ab 13 Uhr absolut tragfähige Leadsounds, hervorragend für HardRock oder Metal ala Iron Maiden. Hier fällt mir immer der Anfang von Two Minutes to Midnight ein, wenn ich den Sound umschreiben soll.
MCH2 Lead:
Eine unheimlich Wand kommt da aus dem AMP. Nicht wesentlich mehr Gain als Crunch2, aber viel mehr Wind Das Voicing ist erheblich anders, aber auch eher klassischer Natur. Das heisst vor allem, dass der Klang nie sägt oder untransparent wird. Im Gegenteil, selbst bei sehr viel Gain, also beide MCH2 Gain Regler über 12 Uhr hört man stets alle einzelnen Töne heraus und kann sehr gut offene Akkorde spielen. Der AMP ist deutlich offener als z.B. der Powerball. Die Gainreserven sind mehr als deftig. Fiese Drop Tunings oder Scoopy Sounds bekommen dem AMP nicht so besonders, das ist eher was für die FB/PB Kameraden.
Sonstiges:
Federhall:
Der Federhall ist meiner Meinung nach nicht besonders gelungen, das können andere AMPs besser...
Depth Boost:
Diese Funktion erhöht die Bassanteile in der Endstufe erheblich, was zu im wahrsten Sinne des Wortes flatternde Hosenbeine sorgt. Macht aber eher bei niedrigen Lautstärken Sinn, wenn der AMP lauter wird, isses einfach zuviel Bass.
Nebengeräusche:
Bis zu den genannten Gain Settings ist der AMP sehr nebengeräuscharm, ausser man nähert sich auf unter ein Meter mit der Gitarre an, dann fängt es an zu brummen. Bei mehr Gain kommt schon ein übles Brummen zustande, aber dannbefindet man sich ohnehin in einem praktisch nicht mehr nutzbaren Soundspektrum.
FAZIT:
Alles in allem ein Super AMP, der vier (sechs) wirklich hochwertige Sounds bietet, anders als viele andere AMPs. Wer noch einen ergattern kann, macht mit etwa 1.600 wirklich ein gutes Geschäft. WICHTIG: Der AMP muss schon ein bisschen laut gespielt werden, sonst kommt man nicht in den Genuss des geilen Sounds.
Falls mir noch was einfällt, addiere ich es noch. Viel Spass beim lesen.
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