really no one
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Mein nächstes Review beschäftigt sich mit einem meiner Lieblingsgeräte im Studio, dem Elysia Xpressor.
Kapitel 1: Kompressor für die meisten Lebenslagen
Der Elysia Xpressor steht jetzt schon eine ganze Weile bei mir im Studio und erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur bei mir. Ich nutze ihn sehr oft auf Drumgruppen und zur Summenbearbeitung, seltener auf Gesang oder Instrumenten. Ich finde werde ihn auf keinen Fall wieder hergeben
Im Innern des Kompressors befindet sich ein diskreter Class-A VCA-Stereokompressor. Die Ein- und Ausgangsschaltungen sind die Originalschaltungen aus dem Alpha Kompressor.
Kapitel 2: Aufbau des Elysia Xpressor
Der Xpressor ist im Prinzip sehr Intuitiv aufgebaut. Die Regler sind allesamt sehr gut verarbeitet und in 41 Stufen gerastert.
Auf dem Frontpanel befinden sich auf der linken Seite "Treshhold", "Attack", "Release" und "Ratio". Diese Einstellungsmöglichkeiten sollten jedem ein Begriff sein. Anzumerken wäre hier das Attack- und Releasewerte sowie die Einstellungen des Treshholds einen recht weiten Bereich abdecken. Da der Elysia Xpressor dem großen Bruder Mpressor nachempfunden ist, ist diese weite Range wohl dem Hintergrund geschuldet einen sehr breiten Arbeitsbereich bereit zu stellen.
Direkt neben den ersten 4 Reglern befinden sich einige für mich sehr interessante Einstellungsmöglichkeiten.
Hinter dem "Hit It!" Schalter versteckt sich nichts anderes als ein waschechter Hardwirebypass, mit dem sich das Signal folgerichtig unkomprimiert weiterleiten lässt.
Direkt daneben folgt einer meiner Lieblingsschalter im Studio. Der "Warm Mode" stellt durch die Veränderung im Frequenzgang und Zeitempfinden noch mal einen ganz anderen Klangcharakter des Xpressor bereit. Dies geschieht durch einen sogenannten Slewrate-Limiter, welcher die Anstiegsgeschwindigkeit der Ausgangsstufen verlangsamt. Meinem Empfinden nach wirkt sich das besonders auf die höheren Frequenzen aus. Insgesamt wirkt das ganze Signal ein wenig runder. Eines muss jedoch klar sein, transparente Kompression ist im Warm Mode nicht mehr wirklich möglich.
Als dritter Schalter schließt sich dann der sogenannte "Log Release" an, welcher ganz einfach den linearen Releaseverlauf in einen logarithmischen umwandelt. Um das ein wenig zu veranschaulichen habe ich mal etwas gezeichnet.
Der lineare Releaseverlauf eignet sich durch sein geradliniges Profil eher für Einzelsignale und wurde von mir zum Beispiel bei Gitarrenaufnahmen schon verwendet.
Der logarithmische Releaseverlauf eignet sich im Gegensatz zum linearen Verlauf eher für Gruppen- oder Summenkompression. Er hat eben den Vorteil das schnelle, hohe Frequenzen auch einen angepasste schnelle Releasezeit haben, während der Präsenzbereich eher langsame Realeasezeiten aufzeigt. Ich nutze diesen Modus immer bei Drumgruppen um Snares in den Griff zu bekommen oder eben beim Mastering.
Als letzten Schalter bietet uns der Xpressor noch die "Auto Fast" Funktion. Mit dieser kann man sich das Leben ein wenig erleichtern. Um diese Funktion auschöpfen zu können sollte man eine recht lange Attackzeit einstellen und den Schalter dann betätigen. Was nun passiert, ist Folgendes. Der Kompressor orientiert sich nun vorerst an der eingestellten Attackzeit. Kommt es jedoch im Signal zu schnellen, lauten Impulsen, so verkürzt der Kompressor die eingestellte Attackzeit selbst. Nach dieser Verkürzung geht der Kompressor direkt wieder auf die eingestellte Attackzeit zurück. In der Praxis funktioniert dieses System ziemlich gut, besonders bei Signalen die sehr dynamisch sind. Um dies wiederum zu veranschaulichen habe ich mich wieder an Zeichnungen gemacht.
Auf der rechten Seite des Kompressors befinden sich dann die Regler für "Sidechain Filter", "Gain Reduction Limiter", "Gain" und "Mix".
Hier sticht vorallem der integrierte Sidechain Filter heraus, welcher eigentlich ein Low-Cut Filter ist. Mit diesem kann man recht simpel die tiefen Frequenzen in den Griff bekommen.
Der Gain Reduction Limiter arbeitet direkt im Regelweg des Kompressors, quasi als zweiter Treshhold und verhindert ganz einfach ab dem eingestellten Pegel eine zu starke Kompression. In der Praxis verhindert dies einen zu starken Dynamikverlust.
Zu Gain und Mix Regler muss eigentlich bei Kompressoren nicht mehr viel gesagt werden.
Leider, wie erwartet, is der Netzschalter hinten am Gerät verbaut, finde ich persöhnlich für ein 19" Rackgerät etwas schlecht gewählt.
Kapitel 3: Die Praxis
In der Praxis bewährt sich der Xpressor vor allem bei der Kompression von Gruppen und Summen. Besonders im "Warm Mode" verschwinden lästige Höhen und die Tiefen werden prägnanter. Schöne Klangfärbung wie ich finde, irgendwie ähnlich wie ein EQ. Tolles Feature ist die zusätzliche Gain-Reduction, welche in Zusammenarbeit mit dem Treshhold eine Kompression ermöglicht, die nur die leisen Anteile des Audiosignals anhebt. Im Grunde muss man einfach sagen das der Xpressor trotz meiner Fokussierung, sehr breit einsetzbar ist. Man kann durchaus kraftvolle Färbungen erreichen, aber auch recht transparent arbeiten. Aufgefallen ist mir eben besonders das Snares sehr schön "bereinigt" werden, vor allem wenn man bei eingeschalteter Auto-Fast Funktion ein wenig herumspielt.
Ich glaube ehrlich gesagt dass ich, in den Jahren in denen sich der Kompressor nun in meinen Besitz befindet, die Möglichkeiten des Xpressors noch nicht voll ausgeschöpft habe. Da gibt es noch einiges zu entdecken. Anfangs sind seine vielen Einstellungsmöglichkeiten auch nicht einfach in den Griff zu bekommen. Es ist eben kein No-Brainer bei dem man nur Input und Output Gain einstellt.
Manche wird wohl stören, das der Kompressor nicht für den DUAL-MONO Betrieb ausgelegt ist. Er ist eben ein reiner, ehrlicher Stereokompressor.
Kapitel 4: Fazit
Pro:
Contra:
So, dann kann ich mich nur noch fürs Durchlesen bedanken!!
liebe Grüße Viktor
Kapitel 1: Kompressor für die meisten Lebenslagen
Der Elysia Xpressor steht jetzt schon eine ganze Weile bei mir im Studio und erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur bei mir. Ich nutze ihn sehr oft auf Drumgruppen und zur Summenbearbeitung, seltener auf Gesang oder Instrumenten. Ich finde werde ihn auf keinen Fall wieder hergeben
Im Innern des Kompressors befindet sich ein diskreter Class-A VCA-Stereokompressor. Die Ein- und Ausgangsschaltungen sind die Originalschaltungen aus dem Alpha Kompressor.
Kapitel 2: Aufbau des Elysia Xpressor
Der Xpressor ist im Prinzip sehr Intuitiv aufgebaut. Die Regler sind allesamt sehr gut verarbeitet und in 41 Stufen gerastert.
Auf dem Frontpanel befinden sich auf der linken Seite "Treshhold", "Attack", "Release" und "Ratio". Diese Einstellungsmöglichkeiten sollten jedem ein Begriff sein. Anzumerken wäre hier das Attack- und Releasewerte sowie die Einstellungen des Treshholds einen recht weiten Bereich abdecken. Da der Elysia Xpressor dem großen Bruder Mpressor nachempfunden ist, ist diese weite Range wohl dem Hintergrund geschuldet einen sehr breiten Arbeitsbereich bereit zu stellen.
- Treshhold: -42dB - 22dB
- Attack: 0.01ms - 120ms
- Release: 5ms - 1,3s
Direkt neben den ersten 4 Reglern befinden sich einige für mich sehr interessante Einstellungsmöglichkeiten.
Hinter dem "Hit It!" Schalter versteckt sich nichts anderes als ein waschechter Hardwirebypass, mit dem sich das Signal folgerichtig unkomprimiert weiterleiten lässt.
Direkt daneben folgt einer meiner Lieblingsschalter im Studio. Der "Warm Mode" stellt durch die Veränderung im Frequenzgang und Zeitempfinden noch mal einen ganz anderen Klangcharakter des Xpressor bereit. Dies geschieht durch einen sogenannten Slewrate-Limiter, welcher die Anstiegsgeschwindigkeit der Ausgangsstufen verlangsamt. Meinem Empfinden nach wirkt sich das besonders auf die höheren Frequenzen aus. Insgesamt wirkt das ganze Signal ein wenig runder. Eines muss jedoch klar sein, transparente Kompression ist im Warm Mode nicht mehr wirklich möglich.
Als dritter Schalter schließt sich dann der sogenannte "Log Release" an, welcher ganz einfach den linearen Releaseverlauf in einen logarithmischen umwandelt. Um das ein wenig zu veranschaulichen habe ich mal etwas gezeichnet.
- Linearer Release:
Der lineare Releaseverlauf eignet sich durch sein geradliniges Profil eher für Einzelsignale und wurde von mir zum Beispiel bei Gitarrenaufnahmen schon verwendet.
- Logarithmischer Release:
Der logarithmische Releaseverlauf eignet sich im Gegensatz zum linearen Verlauf eher für Gruppen- oder Summenkompression. Er hat eben den Vorteil das schnelle, hohe Frequenzen auch einen angepasste schnelle Releasezeit haben, während der Präsenzbereich eher langsame Realeasezeiten aufzeigt. Ich nutze diesen Modus immer bei Drumgruppen um Snares in den Griff zu bekommen oder eben beim Mastering.
Als letzten Schalter bietet uns der Xpressor noch die "Auto Fast" Funktion. Mit dieser kann man sich das Leben ein wenig erleichtern. Um diese Funktion auschöpfen zu können sollte man eine recht lange Attackzeit einstellen und den Schalter dann betätigen. Was nun passiert, ist Folgendes. Der Kompressor orientiert sich nun vorerst an der eingestellten Attackzeit. Kommt es jedoch im Signal zu schnellen, lauten Impulsen, so verkürzt der Kompressor die eingestellte Attackzeit selbst. Nach dieser Verkürzung geht der Kompressor direkt wieder auf die eingestellte Attackzeit zurück. In der Praxis funktioniert dieses System ziemlich gut, besonders bei Signalen die sehr dynamisch sind. Um dies wiederum zu veranschaulichen habe ich mich wieder an Zeichnungen gemacht.
- Attack ohne Auto Fast:
- Attack mit Auto Fast:
Auf der rechten Seite des Kompressors befinden sich dann die Regler für "Sidechain Filter", "Gain Reduction Limiter", "Gain" und "Mix".
Hier sticht vorallem der integrierte Sidechain Filter heraus, welcher eigentlich ein Low-Cut Filter ist. Mit diesem kann man recht simpel die tiefen Frequenzen in den Griff bekommen.
Der Gain Reduction Limiter arbeitet direkt im Regelweg des Kompressors, quasi als zweiter Treshhold und verhindert ganz einfach ab dem eingestellten Pegel eine zu starke Kompression. In der Praxis verhindert dies einen zu starken Dynamikverlust.
Zu Gain und Mix Regler muss eigentlich bei Kompressoren nicht mehr viel gesagt werden.
Leider, wie erwartet, is der Netzschalter hinten am Gerät verbaut, finde ich persöhnlich für ein 19" Rackgerät etwas schlecht gewählt.
Kapitel 3: Die Praxis
In der Praxis bewährt sich der Xpressor vor allem bei der Kompression von Gruppen und Summen. Besonders im "Warm Mode" verschwinden lästige Höhen und die Tiefen werden prägnanter. Schöne Klangfärbung wie ich finde, irgendwie ähnlich wie ein EQ. Tolles Feature ist die zusätzliche Gain-Reduction, welche in Zusammenarbeit mit dem Treshhold eine Kompression ermöglicht, die nur die leisen Anteile des Audiosignals anhebt. Im Grunde muss man einfach sagen das der Xpressor trotz meiner Fokussierung, sehr breit einsetzbar ist. Man kann durchaus kraftvolle Färbungen erreichen, aber auch recht transparent arbeiten. Aufgefallen ist mir eben besonders das Snares sehr schön "bereinigt" werden, vor allem wenn man bei eingeschalteter Auto-Fast Funktion ein wenig herumspielt.
Ich glaube ehrlich gesagt dass ich, in den Jahren in denen sich der Kompressor nun in meinen Besitz befindet, die Möglichkeiten des Xpressors noch nicht voll ausgeschöpft habe. Da gibt es noch einiges zu entdecken. Anfangs sind seine vielen Einstellungsmöglichkeiten auch nicht einfach in den Griff zu bekommen. Es ist eben kein No-Brainer bei dem man nur Input und Output Gain einstellt.
Manche wird wohl stören, das der Kompressor nicht für den DUAL-MONO Betrieb ausgelegt ist. Er ist eben ein reiner, ehrlicher Stereokompressor.
Kapitel 4: Fazit
Pro:
- Class-A Schaltung
- Extrem breiter Einsatzbereich
- Sidechain-Filter
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Klangvielfallt von transparent bis färbend
Contra:
- Powerswitch auf dem Rearpanel
So, dann kann ich mich nur noch fürs Durchlesen bedanken!!
liebe Grüße Viktor
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