whisk
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen, hier mal mein erstes Review im Musiker-Board.
Vorgeschichte:
Zur Komplettierung meines Boards gehörte meiner Meinung nach noch ein Reverb. Ich wollte ein Gerät haben bei welchem ich mir mindestens zwei Sounds zurechtlegen kann. Einen kurzen Room-Reverb zum anfeuchten meines Zerrsounds, und einen langen für Soli bzw. Clean gezupftes. Durch dieses Kriterium fielen schonmal eine ganze Menge Geräte weg. Nach längerem Preis/Leistungs-Check und langen Abenden am PC war für mich klar das ich die Auswahl zwischen dem T.C. Electronics Nova Reverb sowie dem EHX Holiest Grail treffen würde. Die Wahl viel dann schliesslich auf den Holiest Grail da ich die noch etwas variableren Einstellmöglichkeiten sowie Acht anstatt Zwei Presets einfach verlockender fand, und das Gerät gebraucht im neuwertigen Zustand für einen guten Preis bekam.
Verarbeitung:
Mein Holiest Grail war bereits ein halbes Jahr alt, dennoch liessen sich keine Mängel wie lockere Buchsen oder sonstige Verschleisserscheinungen feststellen. Die Input- und Output-Buchsen sind leider mit einem Plastikring befestigt, was zwar farblich nett zum Gehäuse passt, aber meiner Meinung nach bei einem fast 300€ teuren Gerät nicht sein muss. Dennoch wackelt nichts. Das Gehäuse ist wie bei EHX üblich sehr robust. Sehr schöner Lack, welcher auch ziemlich abriebfest ist (den Schraubenzieher hab ich beim Testen mal weggelassen). Die Fußschalter (bzw. Taster) machen auch einen sehr robusten Eindruck, genau wie die Schieberegler, welche sich mit einem angenehmen Widerstand bewegen lassen, aber leider beim bewegen ein leichtes Knistern verursachen. Insgesamt sehr robust verarbeitet. Ein Manko wie ich finde ist die DC-Buchse, welche nicht durch einen handelsüblichen 2,1mm DC-Stecker (Boss, Ibanez etc.) gespeist wird, sondern durch einen 2,5mm-Stecker. Den kann man zwar z.B. bei Banzai-Effects nachbestellen und dann für das eigen Netzteil zurechtlöten, falls man weithin nur ein Netzteil benutzen will, ist aber trotzdem ein wenig doof.
Praxis:
Zuerst sei gesagt: Man muss sich Zeit lassen.
Die Bedienung ist im Handbuch zwar sehr gut erklärt, dennoch muss man sich ein wenig einarbeiten. Ein bis Zwei Stunden dürfens da schonmal sein, da die verschiedenen Regler nicht linear eine Sache machen, sondern mit den anderen Reglern interagieren.
Wer etwas über die Funktion wissen will, liest sich am besten das Manual durch!
Den klaren Vorteil beim Holiest Grail sehe ich in der vollkommen dynamischen Mix-Sektion, wo man das Dry-, Spring-, und Reverb-Signal frei zusammen mischen kann. Spring ist allerdings nicht direkt als Reverb zu sehen, sondern eher das zumischbare Geräusch der Feder im Federhall, sehr gut gemacht meiner Meinung nach.
Am besten ist es bei der ersten Benutzung, die Presets alle mal durchzuhören, und nachzubauen. Dadurch kriegt man ein recht gutes Gefühl für das Handling des Gerätes und der verschiedenen Schieberegler. Wenn man dieses Handling hat, kann man sich an eigene Sounds machen. Hier heisst es dann, sich in Geduld zu üben. Wenn man es nicht richtig macht hat man plötzlich Lautstärkeunterschiede oder einfach einen sehr großen Soundunterschied zum Originalsound. Das kann natürlich auch gewünscht sein, aber wenn man einfach einen Hall hinter sein Gitarrensignal legen will muss man öfters zwischen Bypass und Effekt wechseln um es genau so einzustellen. Wer dazu keine Lust hat ist mit einem einfacheren Pedal oder den Werkspresets gut bedient. Unschön ist auch noch, dass im Bypass kein Stereosignal ausgegeben wird, das heisst, der Stereo-Output ist imn Bypass stumm.
Sound:
Ich persönlich finde den Sound sehr gut. Die Möglichkeiten reichen von einer sehr guten Federhall-Simulation, über einen sehr schönen Delay-Sound (ja, das kann er auch), bis zum "Kölner Dom"-Sound. Das Umschalten der Presets passiert weräuschlos und schnell. Der Holiest Grail verändert den Sound im Bypass nach meinem Gehör überhaupt nicht.
Hier findet ihr ein von mir aufgenommenes Hörbeispiel.
Aufgenommen wie folgt:
Squier M-70 -> Holiest Grail -> ESI ESP 1010 (Soundkarte) -> Cubase
Reihenfolge im Hörbeispiel: Room-Reverb -> Langer Reverb -> Swell Sound -> Ein Werksound der extrem geil klingt
Ein Minus hab ich da aber noch:
Beim gleichzeitigen betreiben analoger Pedale und dem Holiest Grail über ein Netzteil haben sich unschöne Nebengeräusche breitgemacht. Kann man überleben, muss man aber nicht. Die Lösung ist einfach getrennte Netzteile für analoge und digitale Pedale, und schon hört man nichts mehr. Mit dem mitgelieferten Original-Netzteil waren desweiteren auch keine Nebengeräusche hörbar!
Fazit:
Der Holiest Grail ist ein Gerät für die experimentier-freudigen Gitarristen. Ein paar Sachen sind Verbesserungswürdig, vor allem bei dem immensen Preis. Es handelt sich aber um Nebensachen. Das Gerät an sich ist großartig. Wer einen einfachen Reverb sucht sollte sich eher bei den kleinen Brüder (Holy Grail, Holiest Grail) umschauen. Wer aber gerne mit einer Menge Einstellungen experimentiert liegt hier genau richtig.
Vorgeschichte:
Zur Komplettierung meines Boards gehörte meiner Meinung nach noch ein Reverb. Ich wollte ein Gerät haben bei welchem ich mir mindestens zwei Sounds zurechtlegen kann. Einen kurzen Room-Reverb zum anfeuchten meines Zerrsounds, und einen langen für Soli bzw. Clean gezupftes. Durch dieses Kriterium fielen schonmal eine ganze Menge Geräte weg. Nach längerem Preis/Leistungs-Check und langen Abenden am PC war für mich klar das ich die Auswahl zwischen dem T.C. Electronics Nova Reverb sowie dem EHX Holiest Grail treffen würde. Die Wahl viel dann schliesslich auf den Holiest Grail da ich die noch etwas variableren Einstellmöglichkeiten sowie Acht anstatt Zwei Presets einfach verlockender fand, und das Gerät gebraucht im neuwertigen Zustand für einen guten Preis bekam.
Verarbeitung:
Mein Holiest Grail war bereits ein halbes Jahr alt, dennoch liessen sich keine Mängel wie lockere Buchsen oder sonstige Verschleisserscheinungen feststellen. Die Input- und Output-Buchsen sind leider mit einem Plastikring befestigt, was zwar farblich nett zum Gehäuse passt, aber meiner Meinung nach bei einem fast 300€ teuren Gerät nicht sein muss. Dennoch wackelt nichts. Das Gehäuse ist wie bei EHX üblich sehr robust. Sehr schöner Lack, welcher auch ziemlich abriebfest ist (den Schraubenzieher hab ich beim Testen mal weggelassen). Die Fußschalter (bzw. Taster) machen auch einen sehr robusten Eindruck, genau wie die Schieberegler, welche sich mit einem angenehmen Widerstand bewegen lassen, aber leider beim bewegen ein leichtes Knistern verursachen. Insgesamt sehr robust verarbeitet. Ein Manko wie ich finde ist die DC-Buchse, welche nicht durch einen handelsüblichen 2,1mm DC-Stecker (Boss, Ibanez etc.) gespeist wird, sondern durch einen 2,5mm-Stecker. Den kann man zwar z.B. bei Banzai-Effects nachbestellen und dann für das eigen Netzteil zurechtlöten, falls man weithin nur ein Netzteil benutzen will, ist aber trotzdem ein wenig doof.
Praxis:
Zuerst sei gesagt: Man muss sich Zeit lassen.
Die Bedienung ist im Handbuch zwar sehr gut erklärt, dennoch muss man sich ein wenig einarbeiten. Ein bis Zwei Stunden dürfens da schonmal sein, da die verschiedenen Regler nicht linear eine Sache machen, sondern mit den anderen Reglern interagieren.
Wer etwas über die Funktion wissen will, liest sich am besten das Manual durch!
Den klaren Vorteil beim Holiest Grail sehe ich in der vollkommen dynamischen Mix-Sektion, wo man das Dry-, Spring-, und Reverb-Signal frei zusammen mischen kann. Spring ist allerdings nicht direkt als Reverb zu sehen, sondern eher das zumischbare Geräusch der Feder im Federhall, sehr gut gemacht meiner Meinung nach.
Am besten ist es bei der ersten Benutzung, die Presets alle mal durchzuhören, und nachzubauen. Dadurch kriegt man ein recht gutes Gefühl für das Handling des Gerätes und der verschiedenen Schieberegler. Wenn man dieses Handling hat, kann man sich an eigene Sounds machen. Hier heisst es dann, sich in Geduld zu üben. Wenn man es nicht richtig macht hat man plötzlich Lautstärkeunterschiede oder einfach einen sehr großen Soundunterschied zum Originalsound. Das kann natürlich auch gewünscht sein, aber wenn man einfach einen Hall hinter sein Gitarrensignal legen will muss man öfters zwischen Bypass und Effekt wechseln um es genau so einzustellen. Wer dazu keine Lust hat ist mit einem einfacheren Pedal oder den Werkspresets gut bedient. Unschön ist auch noch, dass im Bypass kein Stereosignal ausgegeben wird, das heisst, der Stereo-Output ist imn Bypass stumm.
Sound:
Ich persönlich finde den Sound sehr gut. Die Möglichkeiten reichen von einer sehr guten Federhall-Simulation, über einen sehr schönen Delay-Sound (ja, das kann er auch), bis zum "Kölner Dom"-Sound. Das Umschalten der Presets passiert weräuschlos und schnell. Der Holiest Grail verändert den Sound im Bypass nach meinem Gehör überhaupt nicht.
Hier findet ihr ein von mir aufgenommenes Hörbeispiel.
Aufgenommen wie folgt:
Squier M-70 -> Holiest Grail -> ESI ESP 1010 (Soundkarte) -> Cubase
Reihenfolge im Hörbeispiel: Room-Reverb -> Langer Reverb -> Swell Sound -> Ein Werksound der extrem geil klingt
Ein Minus hab ich da aber noch:
Beim gleichzeitigen betreiben analoger Pedale und dem Holiest Grail über ein Netzteil haben sich unschöne Nebengeräusche breitgemacht. Kann man überleben, muss man aber nicht. Die Lösung ist einfach getrennte Netzteile für analoge und digitale Pedale, und schon hört man nichts mehr. Mit dem mitgelieferten Original-Netzteil waren desweiteren auch keine Nebengeräusche hörbar!
Fazit:
Der Holiest Grail ist ein Gerät für die experimentier-freudigen Gitarristen. Ein paar Sachen sind Verbesserungswürdig, vor allem bei dem immensen Preis. Es handelt sich aber um Nebensachen. Das Gerät an sich ist großartig. Wer einen einfachen Reverb sucht sollte sich eher bei den kleinen Brüder (Holy Grail, Holiest Grail) umschauen. Wer aber gerne mit einer Menge Einstellungen experimentiert liegt hier genau richtig.
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