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Hallo,
nachdem ich ebenfalls als glücklicher Gewinner für eine der Dynacord AXM 12A Monitorboxen gelost wurde, folgt jetzt endlich mein Review. Es hat sehr lange gedauert, das lag aber mit dadran das ich die Box vorher in verschiedenen Situationen testen wollte, um sinnvolle Praxiserfahrung zu sammeln.
Erster Eindruck
Der Monitor kam in einem doch recht kompakten Karton bis vor meine Haustür. Als ich ihn dann aus seinem Pappsarg befreit habe war ich doch erstmal erstaunt - das Ding ist klein! Mit 42x49cm Stellfläche um 34cm Höhe passt die Kiste auf so ziemlich jede Bühne, wenn nicht - dann passt da gar nichts hin.
Verarbeitungsmäßig bleibt der Eindruck gut - ein ordentlich lackiertes Birken-Multiplex Gehäuse, Stahlgitter mit Stofffilter. Das ist alles solide gebaut und weckt Vertrauen in's Material. Die einzigen Schwachpunkte die mir auffallen sind die Potis/das Datenrad. Diese sind nicht mit dem Metalleinschub für den eingebauten Verstärker verbunden, sondern nur mit der Platine selbst so wie es sich anfühlt. Man muss also ein bisschen beim Handling aufpassen dass man da nicht gegenstößt - sie sind aber weit hinter die Gehäusekante eingelassen, deswegen sehe ich da jetzt nicht die größten Probleme bei vernünftiger Behandlung.
Anschlusstechnisch ist der Monitor prima ausgestattet. Es gibt 2 Mic/Line Inputs per Neutrik XLR/TRS-Kombibuchse und einen Stereo-Linein per RCA-Buchsen. Dank dem DSP ist man da sehr flexibel aufgestellt, aber gleich mehr dazu. Bei den Anschlüssen bleibt mir nur die Frage: Wieso kein PowerCon? Das wäre meiner Meinung nach die bessere Variante gewesen. Aber gut, auch damit kann man gut leben.
Beim Einschalten fällt gleich auf dass der Monitor vergleichsweise ruhig ist. Es gibt ein Rauschen, das man auch gut hören kann - allerdings nur im Wohnzimmer. Sobald es dann auf die Bühne oder in den Proberaum geht verliert sich dieses Rauschen mit Sicherheit in den restlichen Raumgeräuschen, bzw. Verstärkerbrummen oder Gesplapper der Zuschauer.
DSP
Ein großes Kaufargument bei diesem Monitor ist sicherlich der DSP und die vielen Möglichkeiten die man dadurch gewinnt. Dieser Monitor ist nicht einfach nur ein Bühnenmonitor sondern ein kleiner Mixer und ein praktisches "schweizer Taschenmesser".
Durch die maximal 3 Inputs, die man beliebig im Pegel zusammenmischen kann hat man einen Kleinmixer immer dabei. Sowas ist meiner Meinung nach unglaublich praktisch wenn man Mikrogigs schmeißen will.
- Dank des PA-fähigen Sound hat man hier die Möglichkeit z.B. einen Singer/Songwriter ohne Mischpult fix in einer kleinen Kneipenecke aufzustellen, bzw. sich selbst aufzustellen. 1x Strom-, 1x XLR-, 1x Klinkenkabel, Stativ, SM58, Monitor, ab zum Gig. ÖPNV-tauglich!
- Auch auf großen Bühnen kann sowas verdammt praktisch sein. Z.B. für E-Gitarristen: Monitormix von der PA in LineIn 1, E-Gitarre per DI mit CabSim in LineIn 2, selber den Pegel drehen können.
Das alle sind natürlich nicht die vorgesehenen Anwendungsbereiche dieses Monitors und Mangels EQs für die einzelnen Eingänge auch nicht die besten Lösungen, aber wenn man mal in der Not ist haben solche Geräte mit Bastelpotential einfach einen unglaublichen Wert.
Ansonsten hat der DSP umfangreiche Optionen um den Monitorsound zu optimieren: Kuhschwanzfilter für Höhen und Tiefen, Semi-Paramitrische Mitten, verstellbarer Hochpass, extrem schmalbandiger Filter um Feedback zu eliminieren. Damit hat man prima Möglichkeiten um z.B. bei analogen Boards den fehlenden GEQ zu kompensieren - mit guter Mikroaufstellung kann man hier ordentlichen Pegel zaubern ohne Feedbackprobleme zu haben, gleichzeitig lässt sich der Monitor individuell an die Raumakustik anpassen. Obendrauf gibt es noch einige Lautsprecherprofile die den Gesamtklang etwas anpassen: 3 Monitorprofile, ein PA profil und eine GitarrenCab-Simulation. Schade finde ich dass diese Simulation nur auf den gesamten Output wirken kann und nicht nur auf einen einzelnen Input. Damit wäre mein 2. McGyver-Anwendungsfall noch einfacher zu bewerkstelligen.
Eine sehr angenehme Option ist die Möglichkeit 6 Presets zu speichern. So kann man fix zwischen Proberaum, Kneipen und großen Bühnen wechseln ohne sich die einzelnen Einstellungen immer merken zu müssen.
Insgesamt bin ich mit dem DSP sehr glücklich. Ich fänd's prima wenn das Datenrad zur Bedienung gummiert wäre. Momentan ist es aus glattem Plastik, das kann evtl. mit feuchten Fingern oder Handschuhen etwas nervig sein.
Erster Höreindruck zu Hause
Nachdem ich den Monitor zu Hause in Empfang genommen habe ging's erstmal zum ersten Hörtest. Dazu habe ich sowohl fertig produzierte CDs verschiedener Genres als auch simulierte "Monitormixe" aus Multitrack-Aufnahmen vergangener Konzerte durch den Monitor geschickt und mich mit dem DSP etwas warm gemacht.
Beim CD abspielen hat die PA-Einstellung einen sehr guten Eindruck gemacht. Die Kiste geht sehr tief runter für ihre Größe, behält dabei aber immernoch einen schnellen Attack. Geht man dann im Pegel hoch merkt man irgendwann das Limit der Gehäusegröße. Da ist dann der Punkt erreicht, ab dem man einen Sub dazustellt - was bei dedizierten PA-Lautsprechern aber auch nicht viel später eintritt. Einen Hauch mehr Präsenz hätte ich mir vielleicht noch gewünscht. Die Box ist definitiv nicht dumpf, ich würde sie in den hohen Lagen als eher neutral einstufen. Geschmackssache, aber auf jeden Fall für die Maße beeindruckend!
Den Monitormix habe ich direkt aus der DAW herausgemischt und in den Monitor geschickt. Hier hatte ich einen positiven Eindruck - Es war eine klare Wiedergabe, die aber nicht zu analytisch herüberkam. Meiner Meinung nach genau der richtige Grad um Details herauszuhören, sich aber akustisch nicht wie unter der Lupe zu fühlen. Ein gesunder Mittelweg der die meisten Musiker zufriedenstellen wird.
Praxis: Proberaumbetrieb mit Akustikband
Der erste Praxistest fand dann im neuen Proberaum statt. Geprobt haben 9 Musiker mit Akustikgitarren, Schlagzeug, Percussion (incl. Congas und Djembe), E-Bass, E-Piano, Vibraphone, Banjo, Dobro und Cello. Ein gutes Feuerwerk in allen Frequenzbereichen also. Das alles auf 7 Meter x 4.5 Meter. Den Monitor hat der Hauptsänger bekommen. Vor der Probe habe ich den Monitor schonmal grob eingestellt - Monitorpreset 1, Lowcut, Bässe leicht runter, Mitten etwas hoch, Höhen minimal hoch. Der DSP hat die Einstellungen in 10 Sekunden ermöglicht, das analoge Mischpult im Proberaum hätte dazu gar keine Möglichkeit gehabt. Prima!
Nach den ersten 2 Songs kam dann vom Sänger der Kommentar das er sich wohl selten so gut gehört hat. Mit dieser Band bin ich regelmäßig als Tontechniker unterwegs, und der Monitormix für ihn ist immer eine kleine Herausforderung. Test also bestanden!
Am zweiten Probetermin gleiches Setup, diesmal aber mit Monitorpreset 2. Dieses soll laut Manual ein bisschen besser durch viel Bühnenlärm zu hören sein, einer speziellen Mittenanhebung sei dank. Die Beschreibung kann ich bestätigen - der Gesang war im Monitor wie man so schon sagt "auf die Fresse", aber dabei immer noch sehr klar. Auch mit geringerem Pegel als bei der ersten Probe gab es für den Sänger eine sehr gute Verständlichkeit. Die Reserven waren nach oben hin sehr, sehr weit offen.
Praxis: Proberaumbetrieb mit Rockband
Der nächste Test war mit einer Rockband, Schlagzeug, 2x E-Gitarre, Bass, E-Piano, Akustikgitarre. Die Sängerin hat hier eine deutlich leisere Stimme als der Sänger in der Akustikband. Aber auch hier gab es keine Probleme - ich konnte mehr als genug Pegel auf den Monitor geben, es war alles sehr klar verständlich, die Sängerin glücklich. Trotz der sehr verschiedenen Stimmfarben der beiden musste ich am Monitor selber nichts drehen, es klang jeweils ausgewogen und klar. Prima!
Praxis: Volle Bühne mit der Akustikband
Diesen Sonntag gab's dann noch einen Praxistest in der freien Wildbahn. Da wir für die Akustikband insgesamt 7 Monitore eingeplant haben, aber nur 6 im Verleih verfügbar waren habe ich kurzerhand den Dynacord eingepackt. Hier hat sich die kompakte Bauform absolut bezahlt gemacht, der Monitor wurde genau in der Bühnenmitte für einen der A-Gitarristen aufgestellt und hat so gut wie keinen Platz weggenommen. Mit seitlicher Platzierung gab es hier massig Pegelreserven. Bei den Proben für diesen Auftritt wurde zuvor ein Monitor von LD Systems vor seinen Füßen aufgestellt. Resultat hier war schnelles Feedback, schlechte Verständlichkeit durch schwachen Mittenbereich. Beim Auftritt mit dem Dynacord hingegen war der Gitarrist absolut zufrieden mit seinem Bühnensound, ohne dass er groß in die vielen offenen Mikros hereingeballert hat. Prima!
Sonstige Gedanken/Fazit
Insgesamt bin ich absolut positiv beeindruckt von dem kleinen Würfel. Ich würde ihn als guten Allrounder einschätzen. Er ist nicht der beste Monitor den ich kenne. Ich persönlich bevorzuge meinen Monitorsoud noch etwas gebündelter, analytischer. Hier merkt man dass ein gewisser Mittelweg gegangen wurde. Der Dynacord AXM12A stellt jedoch eine ganze Menge Monitore in den Schatten, gerade die halb zerschmetterten Brüllwürfel die man in vielen Jugendzentren und kleinen Clubs vor die Füße gestellt bekommt.
Aber auch als PA-Lautsprecher möchte ich ihn nicht unterschätzen. Für Rockgigs sicherlich nicht meine erste Wahl, aber nächsten Sonntag gibt es ein sehr kleines Akustik-Konzert mit 2 A-Gitarren, Vocals und Cajon in gemäßigter Lautstärke. Hier bin ich absolut froh das wir den kleinen Monitor haben. Eine große PA mitzuschleppen wäre übertrieben und dem kleinen Monitor traue ich die Beschallung absolut zu. Kompakt aber immernoch sehr voll und da.
Für mich passt der Monitor wie die Faust auf's Auge. Ich brauche keinen großen Fuhrpark an Equipment, das stellt meistens der Veranstalter. Aber es gibt immer wieder die Situation in der man irgendwie noch einen Monitor oder eine mini PA gebrauchen könnte, und da komm der Dynacord ins Spiel. Ein richtiger kleiner McGyver.
Hier nochmal ein riesengroßes Dankeschön an das Musiker-Board und Dynacord. Der Monitor wird bei mir wohl noch einige Jährchen mehrmals die Woche nützlich werden.
Fragen/Anregungen?
Ich höffe dass ich meinen Eindruck hier gut vermitteln konnte. Falls ihr aber noch ein paar Fragen habt die ich nicht beantwortet habe, spezifische Details zu meinen Erfahrungen haben wollt, oder oder oder... einfach drunterschreiben und ich werde versuchen alles zu beantworten
nachdem ich ebenfalls als glücklicher Gewinner für eine der Dynacord AXM 12A Monitorboxen gelost wurde, folgt jetzt endlich mein Review. Es hat sehr lange gedauert, das lag aber mit dadran das ich die Box vorher in verschiedenen Situationen testen wollte, um sinnvolle Praxiserfahrung zu sammeln.
Erster Eindruck
Der Monitor kam in einem doch recht kompakten Karton bis vor meine Haustür. Als ich ihn dann aus seinem Pappsarg befreit habe war ich doch erstmal erstaunt - das Ding ist klein! Mit 42x49cm Stellfläche um 34cm Höhe passt die Kiste auf so ziemlich jede Bühne, wenn nicht - dann passt da gar nichts hin.
Verarbeitungsmäßig bleibt der Eindruck gut - ein ordentlich lackiertes Birken-Multiplex Gehäuse, Stahlgitter mit Stofffilter. Das ist alles solide gebaut und weckt Vertrauen in's Material. Die einzigen Schwachpunkte die mir auffallen sind die Potis/das Datenrad. Diese sind nicht mit dem Metalleinschub für den eingebauten Verstärker verbunden, sondern nur mit der Platine selbst so wie es sich anfühlt. Man muss also ein bisschen beim Handling aufpassen dass man da nicht gegenstößt - sie sind aber weit hinter die Gehäusekante eingelassen, deswegen sehe ich da jetzt nicht die größten Probleme bei vernünftiger Behandlung.
Anschlusstechnisch ist der Monitor prima ausgestattet. Es gibt 2 Mic/Line Inputs per Neutrik XLR/TRS-Kombibuchse und einen Stereo-Linein per RCA-Buchsen. Dank dem DSP ist man da sehr flexibel aufgestellt, aber gleich mehr dazu. Bei den Anschlüssen bleibt mir nur die Frage: Wieso kein PowerCon? Das wäre meiner Meinung nach die bessere Variante gewesen. Aber gut, auch damit kann man gut leben.
Beim Einschalten fällt gleich auf dass der Monitor vergleichsweise ruhig ist. Es gibt ein Rauschen, das man auch gut hören kann - allerdings nur im Wohnzimmer. Sobald es dann auf die Bühne oder in den Proberaum geht verliert sich dieses Rauschen mit Sicherheit in den restlichen Raumgeräuschen, bzw. Verstärkerbrummen oder Gesplapper der Zuschauer.
DSP
Ein großes Kaufargument bei diesem Monitor ist sicherlich der DSP und die vielen Möglichkeiten die man dadurch gewinnt. Dieser Monitor ist nicht einfach nur ein Bühnenmonitor sondern ein kleiner Mixer und ein praktisches "schweizer Taschenmesser".
Durch die maximal 3 Inputs, die man beliebig im Pegel zusammenmischen kann hat man einen Kleinmixer immer dabei. Sowas ist meiner Meinung nach unglaublich praktisch wenn man Mikrogigs schmeißen will.
- Dank des PA-fähigen Sound hat man hier die Möglichkeit z.B. einen Singer/Songwriter ohne Mischpult fix in einer kleinen Kneipenecke aufzustellen, bzw. sich selbst aufzustellen. 1x Strom-, 1x XLR-, 1x Klinkenkabel, Stativ, SM58, Monitor, ab zum Gig. ÖPNV-tauglich!
- Auch auf großen Bühnen kann sowas verdammt praktisch sein. Z.B. für E-Gitarristen: Monitormix von der PA in LineIn 1, E-Gitarre per DI mit CabSim in LineIn 2, selber den Pegel drehen können.
Das alle sind natürlich nicht die vorgesehenen Anwendungsbereiche dieses Monitors und Mangels EQs für die einzelnen Eingänge auch nicht die besten Lösungen, aber wenn man mal in der Not ist haben solche Geräte mit Bastelpotential einfach einen unglaublichen Wert.
Ansonsten hat der DSP umfangreiche Optionen um den Monitorsound zu optimieren: Kuhschwanzfilter für Höhen und Tiefen, Semi-Paramitrische Mitten, verstellbarer Hochpass, extrem schmalbandiger Filter um Feedback zu eliminieren. Damit hat man prima Möglichkeiten um z.B. bei analogen Boards den fehlenden GEQ zu kompensieren - mit guter Mikroaufstellung kann man hier ordentlichen Pegel zaubern ohne Feedbackprobleme zu haben, gleichzeitig lässt sich der Monitor individuell an die Raumakustik anpassen. Obendrauf gibt es noch einige Lautsprecherprofile die den Gesamtklang etwas anpassen: 3 Monitorprofile, ein PA profil und eine GitarrenCab-Simulation. Schade finde ich dass diese Simulation nur auf den gesamten Output wirken kann und nicht nur auf einen einzelnen Input. Damit wäre mein 2. McGyver-Anwendungsfall noch einfacher zu bewerkstelligen.
Eine sehr angenehme Option ist die Möglichkeit 6 Presets zu speichern. So kann man fix zwischen Proberaum, Kneipen und großen Bühnen wechseln ohne sich die einzelnen Einstellungen immer merken zu müssen.
Insgesamt bin ich mit dem DSP sehr glücklich. Ich fänd's prima wenn das Datenrad zur Bedienung gummiert wäre. Momentan ist es aus glattem Plastik, das kann evtl. mit feuchten Fingern oder Handschuhen etwas nervig sein.
Erster Höreindruck zu Hause
Nachdem ich den Monitor zu Hause in Empfang genommen habe ging's erstmal zum ersten Hörtest. Dazu habe ich sowohl fertig produzierte CDs verschiedener Genres als auch simulierte "Monitormixe" aus Multitrack-Aufnahmen vergangener Konzerte durch den Monitor geschickt und mich mit dem DSP etwas warm gemacht.
Beim CD abspielen hat die PA-Einstellung einen sehr guten Eindruck gemacht. Die Kiste geht sehr tief runter für ihre Größe, behält dabei aber immernoch einen schnellen Attack. Geht man dann im Pegel hoch merkt man irgendwann das Limit der Gehäusegröße. Da ist dann der Punkt erreicht, ab dem man einen Sub dazustellt - was bei dedizierten PA-Lautsprechern aber auch nicht viel später eintritt. Einen Hauch mehr Präsenz hätte ich mir vielleicht noch gewünscht. Die Box ist definitiv nicht dumpf, ich würde sie in den hohen Lagen als eher neutral einstufen. Geschmackssache, aber auf jeden Fall für die Maße beeindruckend!
Den Monitormix habe ich direkt aus der DAW herausgemischt und in den Monitor geschickt. Hier hatte ich einen positiven Eindruck - Es war eine klare Wiedergabe, die aber nicht zu analytisch herüberkam. Meiner Meinung nach genau der richtige Grad um Details herauszuhören, sich aber akustisch nicht wie unter der Lupe zu fühlen. Ein gesunder Mittelweg der die meisten Musiker zufriedenstellen wird.
Praxis: Proberaumbetrieb mit Akustikband
Der erste Praxistest fand dann im neuen Proberaum statt. Geprobt haben 9 Musiker mit Akustikgitarren, Schlagzeug, Percussion (incl. Congas und Djembe), E-Bass, E-Piano, Vibraphone, Banjo, Dobro und Cello. Ein gutes Feuerwerk in allen Frequenzbereichen also. Das alles auf 7 Meter x 4.5 Meter. Den Monitor hat der Hauptsänger bekommen. Vor der Probe habe ich den Monitor schonmal grob eingestellt - Monitorpreset 1, Lowcut, Bässe leicht runter, Mitten etwas hoch, Höhen minimal hoch. Der DSP hat die Einstellungen in 10 Sekunden ermöglicht, das analoge Mischpult im Proberaum hätte dazu gar keine Möglichkeit gehabt. Prima!
Nach den ersten 2 Songs kam dann vom Sänger der Kommentar das er sich wohl selten so gut gehört hat. Mit dieser Band bin ich regelmäßig als Tontechniker unterwegs, und der Monitormix für ihn ist immer eine kleine Herausforderung. Test also bestanden!
Am zweiten Probetermin gleiches Setup, diesmal aber mit Monitorpreset 2. Dieses soll laut Manual ein bisschen besser durch viel Bühnenlärm zu hören sein, einer speziellen Mittenanhebung sei dank. Die Beschreibung kann ich bestätigen - der Gesang war im Monitor wie man so schon sagt "auf die Fresse", aber dabei immer noch sehr klar. Auch mit geringerem Pegel als bei der ersten Probe gab es für den Sänger eine sehr gute Verständlichkeit. Die Reserven waren nach oben hin sehr, sehr weit offen.
Praxis: Proberaumbetrieb mit Rockband
Der nächste Test war mit einer Rockband, Schlagzeug, 2x E-Gitarre, Bass, E-Piano, Akustikgitarre. Die Sängerin hat hier eine deutlich leisere Stimme als der Sänger in der Akustikband. Aber auch hier gab es keine Probleme - ich konnte mehr als genug Pegel auf den Monitor geben, es war alles sehr klar verständlich, die Sängerin glücklich. Trotz der sehr verschiedenen Stimmfarben der beiden musste ich am Monitor selber nichts drehen, es klang jeweils ausgewogen und klar. Prima!
Praxis: Volle Bühne mit der Akustikband
Diesen Sonntag gab's dann noch einen Praxistest in der freien Wildbahn. Da wir für die Akustikband insgesamt 7 Monitore eingeplant haben, aber nur 6 im Verleih verfügbar waren habe ich kurzerhand den Dynacord eingepackt. Hier hat sich die kompakte Bauform absolut bezahlt gemacht, der Monitor wurde genau in der Bühnenmitte für einen der A-Gitarristen aufgestellt und hat so gut wie keinen Platz weggenommen. Mit seitlicher Platzierung gab es hier massig Pegelreserven. Bei den Proben für diesen Auftritt wurde zuvor ein Monitor von LD Systems vor seinen Füßen aufgestellt. Resultat hier war schnelles Feedback, schlechte Verständlichkeit durch schwachen Mittenbereich. Beim Auftritt mit dem Dynacord hingegen war der Gitarrist absolut zufrieden mit seinem Bühnensound, ohne dass er groß in die vielen offenen Mikros hereingeballert hat. Prima!
Sonstige Gedanken/Fazit
Insgesamt bin ich absolut positiv beeindruckt von dem kleinen Würfel. Ich würde ihn als guten Allrounder einschätzen. Er ist nicht der beste Monitor den ich kenne. Ich persönlich bevorzuge meinen Monitorsoud noch etwas gebündelter, analytischer. Hier merkt man dass ein gewisser Mittelweg gegangen wurde. Der Dynacord AXM12A stellt jedoch eine ganze Menge Monitore in den Schatten, gerade die halb zerschmetterten Brüllwürfel die man in vielen Jugendzentren und kleinen Clubs vor die Füße gestellt bekommt.
Aber auch als PA-Lautsprecher möchte ich ihn nicht unterschätzen. Für Rockgigs sicherlich nicht meine erste Wahl, aber nächsten Sonntag gibt es ein sehr kleines Akustik-Konzert mit 2 A-Gitarren, Vocals und Cajon in gemäßigter Lautstärke. Hier bin ich absolut froh das wir den kleinen Monitor haben. Eine große PA mitzuschleppen wäre übertrieben und dem kleinen Monitor traue ich die Beschallung absolut zu. Kompakt aber immernoch sehr voll und da.
Für mich passt der Monitor wie die Faust auf's Auge. Ich brauche keinen großen Fuhrpark an Equipment, das stellt meistens der Veranstalter. Aber es gibt immer wieder die Situation in der man irgendwie noch einen Monitor oder eine mini PA gebrauchen könnte, und da komm der Dynacord ins Spiel. Ein richtiger kleiner McGyver.
Hier nochmal ein riesengroßes Dankeschön an das Musiker-Board und Dynacord. Der Monitor wird bei mir wohl noch einige Jährchen mehrmals die Woche nützlich werden.
Fragen/Anregungen?
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