[Review] D'Addario EXP16 NY Steel

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Seit Jahren spiele ich fast ausschließlich beschichtete Saiten, und zwar meistens Elixir Nanoweb oder D'Addario EXP - die Saiten, die auch am häufigsten verfügbar sind. Im Rahmen der Aktion von D'Addario zur Markteinführung der neuen EXP NY Steel wurde mir vom deutschen Vertrieb, der Firma Meinl, ein 12er-Satz (EXP16, Phosphor-Bronze) zur Verfügung gestellt. Hier möchte ich über meine Erfahrungen mit diesen Saiten berichten.

Der Satz kam auf eine Lakewood D32, also eine eher höhenlastige Dread. Die neuen NY-Steel-Saiten sind an einen silberfarbenen Punkt vorne auf der Verpackung zu erkennen. D'Addario verspricht verbesserte Stimmstabilität und Reißfestigkeit.

Meine Erfahrungen waren leider durchwachsen:
  • Zufrieden war ich mit der guten Stimmstabilität, die D'Addario auch bewirbt. Die Saiten waren schnell gestimmt und hielten die Stimmung gut.
  • Gerissen ist mir auch keine Saite, allerdings passiert mir das grundsätzlich nur alle paar Monate bis Jahre.
  • Enttäuscht war ich vom Sound. Am Abend nach dem Aufziehen klangen die Saiten wie gewohnt frisch und strahlend. Nach ein paar Spielstunden kam die Gitarre im Gigbag mit zu einer Party, auch dort war alles in Ordnung. Am nächsten Tag alllerdings waren die umwickelten Saiten schlicht tot: Keine Lautstärke, keine Obertöne, die Lakewood klang wie eine Kaufhaus-Gitarre Jahre nach dem letzten Saitenwechsel. Ich habe schon einen Schaden an der Gitarre befürchtet, konnte aber keinen erkennen. Kurz darauf kam dann mein Gitarren-Quintett (5x Stahl) zur Probe und wurde gleich auf den dumpfen Klang aufmerksam, ohne dass ich etwas dazu gesagt hätte.
Es mag sein, dass die Gitarre etwas viel Luftfeuchtigkeit abbekommen hat, aber sowas habe ich auch bei Auftritten mit mehreren Stunden Spielzeit nicht erlebt. Inzwischen habe ich nochmal die Saiten gewechselt, normale EXPs ohne 'NY Steel' sind drauf und das schon seit zwei Wochen. Der Sound stimmt wieder.

In der Hörprobe kommt der Unterschied einigermaßen rüber, auch wenn ich nur ein iPad zur Verfügung hatte und die zusätzlichen Obertöne der neuen Saiten nicht ganz einfangen konnte. Zu hören sind zuerst die NY-Steel-Saiten mit etwa fünf Spielstunden, dann normale EXPs. Der Unterschied kommt am besten raus, wenn man zwischen den Strumming-Passagen hin- und herspringt.


Fazit: Das war nix. An reinen Zufall kann ich nicht glauben, weil alle vier umwickelten Saiten betroffen waren. Auf der anderen Seite ist D'Addario ein renommierter Hersteller, mit dem ich über Jahre zufrieden war - genau wie andere Tester mit ihren Sätzen. Allerdings hat toni12345 vergleichbare Erfahrungen gemacht, ebenfalls mit einer Lakewood D32:
https://www.musiker-board.de/threads/review-daddario-coated-phosphor-bronze-exp16.603170/

Bei Gelegenheit werde ich nochmal einen Satz aufziehen und diesen Bericht updaten.
 
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Interessant, dass die Lakewoods so "allergisch" auf die EXP NY Steel reagieren ...

Würde mich interessieren, ob andere Lakewoodspieler auch solche Erfahrungen gemacht haben, dass ihr Instrument mit einer bestimmten Saitenmarke so gar nicht klingen will.
 
Ich vermute eher, dass jemand mit relativ viel Handschweiß zu Gange war. Ich habe bei mir die EXP-26 aufgezogen, seit nunmehr drei Monaten. Ich spiele nicht jeden Tag, aber die Saiten sind noch frisch. Ich schwitze beinahe gar nicht an den Fingern - das hilft natürlich.
 
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Das deckt sich aber ziemlich genau mit meinen Erfahrungen des Tests.


Bei mir hat die "Frische" auch recht schnell nachgelassen. Woran das lag weiß ich nicht, zumal ich mit den Elixirs wieder zufrieden bin. Gut, dass es genug vielfalt auf dem Saitenmarkt gibt. Jedem das Seine :)
 
Ich vermute eher, dass jemand mit relativ viel Handschweiß zu Gange war.
Nee, ich schwitze auch wenig an den Händen, und sonst hatte niemand die Gitarre in der Hand. So einen drastischen Soundverlust habe ich vielleicht früher mal bei unbeschichteten Saiten erlebt - 5 Stunden Livemusik und ab in den Koffer. Beschichtete Saiten spiele ich sonst auch oft über Monate.
 

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