dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Ich hab in den letzten Jahren verschiedene Pedale im Einsatz gehabt, nutze gerne für jedes Keyboard ein Volumenpedal, für die Orgel-Sounds brauche ich einen Schweller, für den Nord Stage verwendet man am besten ein CV Pedal. Auch da hab ich diverse probiert, das klassische EV5, ein günstige Bespeco, ein Yamaha usw. Als Volumenpedal hatte ich überwiegend Ruka Doppelpedale genutzt. Das eine oder andere schwächelt mittlerweile, daher nutze ich die aktuell spielfreie Corona-Pause für einen Umbau meines Floorboard. Das Problem bei den meisten Controller-Pedalen ist, dass man sie nur schwer auf einem Floorboard befestigt bekommt. Daher ist auch das für mich ein Kriterium bei der Auswahl.
Hier mein Eindruck des
Behringer FCV100
Ich hatte schon mal eins verbaut, das hatte ich irgendwo günstig abgegriffen, und fand das sehr gut. Leider ist mir die Batterie ganz fies ausgelaufen und hat es aufgrunddessen, dass ich das Floorboard hochkant im Keller gelagert hatte zerschossen, indem das alles auf die Platine gelaufen ist.
Das FCV100 ist vom Gehäuse im Prinzip baugleich mit dem Yamaha FC7, sieht sogar so erschreckend identisch aus, dass man Behringer fast wieder des Plagiats bezichten könnte.
Im Gegensatz zum Yamaha handelt es sich bei dem FCV100 um ein kombiniertes Volumen-/Expression-Pedal, ähnlich wie auch beim Boss FV-500-L, nur das bei dem Boss die Klangregelung rein passiv funktioniert, während das Behringer mit aktiver Unterstützung regelt.
Von den Boss Pedalen hab ich auch einige im Einsatz. Die hatte ich mal angeschafft, weil sie a. flexibel einsetzbar sind, aber auch stabil wie ein Panzer sind. Der Nachteil beim Boss FV-500-L ist allerdings die Größe, und dass man es nur mit Aufwand auf einem Floorboard befestigt bekommt. Das Behringer Pedal ist kürzer, und hat auch die Anschlüsse an der Seite.
Was die Stabilität angeht, braucht man sich beim Behringer keine Sorgen zu machen. Es ist eher noch etwas schwerer als das FV-500, auch wenn es kein komplettes Metallgehäuse hat. Dafür ist die Trittfläche aus Stahlblech mit stabilem Gummi überzogen, daher auch schön griffig. Auch die Bodenplatte, die an den Seiten hochgezogen ist, ist ebenso mit stabilem Gummi überzogen.
Es gibt zwei Betriebsarten, die man über einen Schiebeschalter auswählt. Entweder man fährt es als Stereo-Volumenpedal, wofür es rechts zwei 6,35mm Klinken Inputs und links zwei 6,35mm Klinken Outputs hat. In dieser Betriebsart benötigt es eine Stromversorgung, entweder über eine 9V Batterie oder über ein externes 12V Netzteil.
Für diese Betriebsart gibt es auch das obligatorische Poti, um die Mindestlautstärke einzustellen. In der Betriebsart CV nutzt man ein Kabel mit TRS Steckern und verbindet dies mit dem Output2. Hier benötigt das Pedal keine Stromversorgung.
Um die Batterie zu wechseln, muss man an der Bodenplatte eine Schraube lösen (s. roter Kreis auf der Abbildung), und dann kann man das Pedal von der Bodenplatte lösen, um an das Innere zu gelangen.
Der Stromverbrauch ist meiner Erinnerung ziemlich gering, man sollte aber darauf achten - wie bei allen Batterie gespeisten Effekt-/Stimm-Geräten und auch z.B. bei Gitarren, dass man bei Nichtgebrauch den Stecker aus dem Input zieht. Wenn man es auf einem Floorboard befestigt, wo man eh nicht mehr mal eben an die Schraube auf der Unterseite kommt, würde man vermutlich sowieso ein externes Netzteil verwenden.
Die Befestigung auf einem Floorboard hab ich so gelöst, in dem ich einfach Löcher durch die Bodenplatte gebohrt und es von oben mit Schrauben befestigt habe. Es besitzt aber auch bereits 4 Bohrungen mit 4mm Gewinde. Auch das hat Behringer offensichtlich bei Yamaha abgekupfert, wo ersichtlich wird, wofür diese Bohrungen gedacht sind, nämlich dass man dort Laschen anbringen kann, um es auf einer Platte zu befestigen.
Hier das Behringer: und hier das Yamaha:
Mein Fazit:
Für den Preis unschlagbar und uneingeschränkt empfehlenswert. Von der Ausstattung fehlt ihm gegenüber einem fast 4mal so teurem FV500 in Tuner Out, für den ich als Keyboarder keine Verwendung sehe. Zu bemängeln hätte ich sonst höchstens, dass nicht die Befestigungslaschen wie beim Yamaha FC7 mitgeliefert werden. Der Regelweg ist super, an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Wer ein Expression-Pedal in der Qualität eines Yamahas sucht, oder nur ein reines Volumenpedal ist hier gut bedient, und kann sich gegenüber alternativen Kandidaten eine Menge Geld sparen.
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