Ronnie van Zant
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Rezension zu: Aria Pro II Cardinalseries, CS-250
Nun, vor einiger Zeit kaufte ich ohne größere Erwartungen zu hegen, eine Hagstrom F301. Ein Instrument das in Design stark an eine SG erinnert, klanglich aber Stratocaster und SG auf unglaubliche Art und Weise kombiniert. Mit anderen Worten: Ich war so begeistert von dem Instrument, dass ich dachte ich bräuchte nie wieder etwas anderes. Somit verkaufte ich alle anderen Instrumente die ich neben der F301 noch besaß.
Nach einiger Zeit stellte ich jedoch fest, eine einzige Gitarre zu besitzen wird irgendwann doch langweilig. Je nach Laune ist es immer wieder schön, wenn man mal zu einer anderen Gitarre greifen kann. So kam es, dass ich begann mich nach einem neuen Instrument umzusehen. Meine Musikrichtung: Punk & Roll wie the Hellacopters, Bloodlights, the Bones u.s.w.
Normalerweise sollte die Wahl einfach sein: Einfach zusätzliche eine Gibson SG Standard kaufen, und das Problem ist gelöst. Die liegt mir, und der Sound ist genau was ich suche. Nun, die SG gehörte zu den Instrumenten, die ich nach dem Kauf der Hagstrom auch verkaufte. Deshalb kam das nicht in Frage. Ich spielte auch viele andere Instrumente an, u.a. eine Gibson Flying V, Explorer, Les Paul Special, Esp Eclipse, Viper und vieles mehr. Leider war nichts wirklich passendes dabei. Die Neue sollte einfach nur eine Ergänzung zur F301 werden, da diese schon alle Sounds gut abdeckt. Aber wenn ich etwas kaufe, soll es etwas besonderes sein, und die genannten Instrumente waren leider für mich nichts besonderes.
Nach einiger Forschung im Musiker Board stieß ich dank dem Onkel auf die Aria Pro II Cardinal Serie. Nun, Aria war mir schon vorher bekannt, nur diese Gitarre hatte es mir angetan, die musste ich einfach ausprobieren.
Leider ist das Instrument nur äußerst selten zu finden, und selbst eine ausgiebige Tour durch Gitarrenshops im Rhein-Main Gebiet brachte keinen Erfolg.
Deshalb blieb nur noch das Risiko über die Bucht. Normalerweise handele ich sehr ungern über Ebay, einfach weil es mir immer ein unwohliges Gefühl beschert. Doch wollte ich eine Cardinal Series haben, blieb mir nichts anderes übrig. Nach einigen Misserfolgen bei denen ich um 5 Euro überboten wurde hatte ich letztendlich Erfolg. Für 250 Euro inkl. Versand hatte ich schließlich Glück. Allerdings ist es schon interessant wie sehr der Preis für diese Gitarre in den letzten Jahren gestiegen ist. Ich glaube einige von Euch haben vor 2 Jahren noch 50 bis 100 Euro bezahlt. Richtig?
Nach einiger Zeit des Wartens traf sie dann bei mir ein. Nachdem ich mich durch die Verpackung gekämpft hatte, lag sie endlich in meinen Händen- jedoch traf mich ein schwerer Schlag. Das Instrument, so schön es auch aussah, war in einem katastrophalen Zustand. Dreckig, viel mehr Schrammen und Dellen als im Verkaufstest angegeben, große Abschürfungen auf der Rückseite, und Elektronik die eigentlich gar nicht vorhanden war. Der Hals PU tat es überhaupt nicht, ebenso wie Out of Phase und Coil Split Schalter. Da ich selbst leider zu wenig Ahnung von Technik habe, blieb mir nichts anderes übrig als die Gitarre zur Reparatur zu bringen. Zum Glück sind Bünde und Hals noch völlig in Ordung, und der Hals PU ist nicht kaputt, wie befürchtet. Somit hielten sich die Kosten der Reparatur auch in Grenzen.
Heute kann ich sagen, es hat sich gelohnt. Ich habe noch nie ein Instrument so singen gehört. Die Specs der Cardinal Serie können ja alle sehr genau in Onkels Thread nachgelesen werden. Da man das nun wirklich nicht besser beschreiben kann als der Onkel es bereits getan hat, spare ich mir das an dieser Stelle. Die Gitarre ist Made in Japan und mit der Seriennummer 1081940 versehen.
Verarbeitungstechnisch gibt es nach der Reparatur absolut nichts mehr zu kritisieren. Nichts klappert oder scheppert, die Saitenlage ist wunderbar und die Tonabnehmer machen einen tollen Dienst. Die Mensur liegt offenbar zwischen Fender und Gibson. Auch wenn mir der etwas breitere Hals der F301 ein kleines bisschen besser liegt komme ich auf dem Hals der CS-250 wunderbar zurecht, sowohl im sitzen als auch im stehen.
Vor allem aber der Klang ist es, der es mir angetan hat. Dieses Instrument singt wie ich es noch nie zuvor gehört habe. Der Hals Pu, der jetzt richtig verlötet ist, klingt sehr schön bauchig, und warm. Für cleane Töne ist es einfach wunderbar. Aber auch verzerrt klingt es sehr warm, und fruchtig. Solos a la Slash sind überhaupt kein Problem. Der Ton leuchtet wie bei Santana.
Der Bridge PU lässt sehr viel Verzerrung zu, und lässt das Instrument schreien. Wie bereits beschrieben spiele ich gerne Punk & Roll Zeug wie Hellacopters oder the Bones und das macht die Gitarre sehr gut mit. Aber auch Gebrüll geht perfekt.
Nun, dieses Review klingt vielleicht etwas utopisch. Es gibt keine Gitarre, die perfekt ist. Jedoch muß ich ganz ehrlich sagen, dass mir bis jetzt nichts negatives aufgefallen. Nur der Schock nach dem Auspacken war hart. Er hat mir zumindest bestätigt, dass es keinen Sinn macht, diese Plattform für weitere Käufe dieser Art zu nutzen. Wie man so ein feines Stück so vor die Hunde gehen lassen und dann noch als schön beschreiben kann, ist mir wirklich ein Rätsel. Klar, es ist sehr alt, dennoch kamen die Missstände durch schlechte Behandlung. So war das Elektronikfach fast ausschließlich mit Lötzinn gefüllt. Hätte ich nicht den Willen gehabt dieses Instrument fit zu machen, wäre mir diese Gitarre durch die Lappen gegangen.
Ich kann nur Jedem empfehlen, sich alte Gitarren anzusehen und zu probieren. Es ist mir mal wieder gezeigt worden, wie viel Qualität für wenig Geld zu bekommen ist.
Bilder werden noch nachgeliefert!
Nun, vor einiger Zeit kaufte ich ohne größere Erwartungen zu hegen, eine Hagstrom F301. Ein Instrument das in Design stark an eine SG erinnert, klanglich aber Stratocaster und SG auf unglaubliche Art und Weise kombiniert. Mit anderen Worten: Ich war so begeistert von dem Instrument, dass ich dachte ich bräuchte nie wieder etwas anderes. Somit verkaufte ich alle anderen Instrumente die ich neben der F301 noch besaß.
Nach einiger Zeit stellte ich jedoch fest, eine einzige Gitarre zu besitzen wird irgendwann doch langweilig. Je nach Laune ist es immer wieder schön, wenn man mal zu einer anderen Gitarre greifen kann. So kam es, dass ich begann mich nach einem neuen Instrument umzusehen. Meine Musikrichtung: Punk & Roll wie the Hellacopters, Bloodlights, the Bones u.s.w.
Normalerweise sollte die Wahl einfach sein: Einfach zusätzliche eine Gibson SG Standard kaufen, und das Problem ist gelöst. Die liegt mir, und der Sound ist genau was ich suche. Nun, die SG gehörte zu den Instrumenten, die ich nach dem Kauf der Hagstrom auch verkaufte. Deshalb kam das nicht in Frage. Ich spielte auch viele andere Instrumente an, u.a. eine Gibson Flying V, Explorer, Les Paul Special, Esp Eclipse, Viper und vieles mehr. Leider war nichts wirklich passendes dabei. Die Neue sollte einfach nur eine Ergänzung zur F301 werden, da diese schon alle Sounds gut abdeckt. Aber wenn ich etwas kaufe, soll es etwas besonderes sein, und die genannten Instrumente waren leider für mich nichts besonderes.
Nach einiger Forschung im Musiker Board stieß ich dank dem Onkel auf die Aria Pro II Cardinal Serie. Nun, Aria war mir schon vorher bekannt, nur diese Gitarre hatte es mir angetan, die musste ich einfach ausprobieren.
Leider ist das Instrument nur äußerst selten zu finden, und selbst eine ausgiebige Tour durch Gitarrenshops im Rhein-Main Gebiet brachte keinen Erfolg.
Deshalb blieb nur noch das Risiko über die Bucht. Normalerweise handele ich sehr ungern über Ebay, einfach weil es mir immer ein unwohliges Gefühl beschert. Doch wollte ich eine Cardinal Series haben, blieb mir nichts anderes übrig. Nach einigen Misserfolgen bei denen ich um 5 Euro überboten wurde hatte ich letztendlich Erfolg. Für 250 Euro inkl. Versand hatte ich schließlich Glück. Allerdings ist es schon interessant wie sehr der Preis für diese Gitarre in den letzten Jahren gestiegen ist. Ich glaube einige von Euch haben vor 2 Jahren noch 50 bis 100 Euro bezahlt. Richtig?
Nach einiger Zeit des Wartens traf sie dann bei mir ein. Nachdem ich mich durch die Verpackung gekämpft hatte, lag sie endlich in meinen Händen- jedoch traf mich ein schwerer Schlag. Das Instrument, so schön es auch aussah, war in einem katastrophalen Zustand. Dreckig, viel mehr Schrammen und Dellen als im Verkaufstest angegeben, große Abschürfungen auf der Rückseite, und Elektronik die eigentlich gar nicht vorhanden war. Der Hals PU tat es überhaupt nicht, ebenso wie Out of Phase und Coil Split Schalter. Da ich selbst leider zu wenig Ahnung von Technik habe, blieb mir nichts anderes übrig als die Gitarre zur Reparatur zu bringen. Zum Glück sind Bünde und Hals noch völlig in Ordung, und der Hals PU ist nicht kaputt, wie befürchtet. Somit hielten sich die Kosten der Reparatur auch in Grenzen.
Heute kann ich sagen, es hat sich gelohnt. Ich habe noch nie ein Instrument so singen gehört. Die Specs der Cardinal Serie können ja alle sehr genau in Onkels Thread nachgelesen werden. Da man das nun wirklich nicht besser beschreiben kann als der Onkel es bereits getan hat, spare ich mir das an dieser Stelle. Die Gitarre ist Made in Japan und mit der Seriennummer 1081940 versehen.
Verarbeitungstechnisch gibt es nach der Reparatur absolut nichts mehr zu kritisieren. Nichts klappert oder scheppert, die Saitenlage ist wunderbar und die Tonabnehmer machen einen tollen Dienst. Die Mensur liegt offenbar zwischen Fender und Gibson. Auch wenn mir der etwas breitere Hals der F301 ein kleines bisschen besser liegt komme ich auf dem Hals der CS-250 wunderbar zurecht, sowohl im sitzen als auch im stehen.
Vor allem aber der Klang ist es, der es mir angetan hat. Dieses Instrument singt wie ich es noch nie zuvor gehört habe. Der Hals Pu, der jetzt richtig verlötet ist, klingt sehr schön bauchig, und warm. Für cleane Töne ist es einfach wunderbar. Aber auch verzerrt klingt es sehr warm, und fruchtig. Solos a la Slash sind überhaupt kein Problem. Der Ton leuchtet wie bei Santana.
Der Bridge PU lässt sehr viel Verzerrung zu, und lässt das Instrument schreien. Wie bereits beschrieben spiele ich gerne Punk & Roll Zeug wie Hellacopters oder the Bones und das macht die Gitarre sehr gut mit. Aber auch Gebrüll geht perfekt.
Nun, dieses Review klingt vielleicht etwas utopisch. Es gibt keine Gitarre, die perfekt ist. Jedoch muß ich ganz ehrlich sagen, dass mir bis jetzt nichts negatives aufgefallen. Nur der Schock nach dem Auspacken war hart. Er hat mir zumindest bestätigt, dass es keinen Sinn macht, diese Plattform für weitere Käufe dieser Art zu nutzen. Wie man so ein feines Stück so vor die Hunde gehen lassen und dann noch als schön beschreiben kann, ist mir wirklich ein Rätsel. Klar, es ist sehr alt, dennoch kamen die Missstände durch schlechte Behandlung. So war das Elektronikfach fast ausschließlich mit Lötzinn gefüllt. Hätte ich nicht den Willen gehabt dieses Instrument fit zu machen, wäre mir diese Gitarre durch die Lappen gegangen.
Ich kann nur Jedem empfehlen, sich alte Gitarren anzusehen und zu probieren. Es ist mir mal wieder gezeigt worden, wie viel Qualität für wenig Geld zu bekommen ist.
Bilder werden noch nachgeliefert!
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