"Revebond" - hat jemand Ahnung?

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Ich bin gerade so halb auf der Suche nach einer Gitarre zum Mitschleppen, Grillparty, usw. - also eher die günstigere Schiene, aber auch kein Brennholz.

Bei der Recherche stoße ich vermehrt auf Griffbretter aus "Revebond" - und wenig bis gar keine Erklärungen, was das nun ist.

Ich vermute, dass...
...das erstens dran liegt, dass es halt mit Palisander usw. dank CITES schwierig ist und man eben nach Griffbrett-Alternativmaterial sucht,
...das Zeug irgenwie ein Komposit-/Sperrholz-/MDF- oder sowas ist, wegen des "bond" im Namen,
...die Griffbretter eingefärbt sind oder das Material mit Farbe versetzt ist.

Auch Internet-Recherche bringt nix Hilfreiches zutage, ausser Fragen wie meiner in Richtung "wast ist das, was kann das, wer kennt das?"
https://umgf.com/what-is-revebond-t185410.html

Also - hat jemand Ahnung? Oder Erfahrung? Oder Infos?
 
Eigenschaft
 
Frag doch mal Thomann, die habe die Gurken auch..
Die Anfrage ist schon unterwegs, keine Angst ;)

Aber hier im Forum tummelt sich ja auch Fachwissen.

(By the way, die Recording Kings sind nicht allesamt "Gurken" ... sondern bei dem Preis gar nicht mal so schlecht)
 
Ich hab mal einen unserer direkten T-Kontakte auf die Frage gehetzt ;)

Und ja, die Recording Kings haben ihre Qualität!
Ich habe ein 5-String Banjo der Marke, da gibt es absolut nichts dran auszusetzen :great:
 
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Ich versuch's mal:

Mit CITES ist ja ein "neues Zeitalter" für den Handel mit dem Rohstoff Holz angebrochen. Also geht man als Hersteller entweder den hürdenreichen Erwerb-/Produktions-/Verkaufsweg mit dem gewachsenen fossilen Rohstoff oder versucht, qualtitativ zumindest annähernd gleichwertigen Ersatz zu verwenden, der die CITES nicht tangiert. Der mir bereits vorher bekannte Begriff Stratabond z.B. verweist auf einen Holzverbund-Werkstoff. So dachte ich mir, wo ein Stratabond ist, kann ein Revebond vielleicht nicht weit sein ;).

Ebenso wie Stratabond vermutete ich hinter Revebond auch ein "Kunstwort", dessen einer Teil ('Bond') natürlich das Bindemittel (vereinfacht 'Leim') benennt. Tja, aber was ist Reve- ? Ich vermute jetzt einfach mal ganz stark, dass es sich zusammensetzt aus Reconstituted und veneer. Davon hatte ich schon einmal gelesen, aber nicht in Verbindung mit Gitarrenbau. Dabei handelt es sich um "wieder zusammengesetztes" (reconstituted) "(Schäl-)Furnier" (veneer).
Grob gesagt, wird hier geschältes Furnier so eingefärbt, wie man es für nachlaufende Prozesse benötigt, danach geschichtet und unter hohem Druck zu Blöcken verleimt/verpresst. Der Vorteil ist natürlich, dass man hier CITES-freies Holz als Grundwerkstoff nutzt und die Optik des "Ur-Rohstoffs" nachempfinden kann.

Das alles ist natürlich nur (m)eine unmassgebliche Vermutung. Aber für eigenes Nachlesen/Recherchieren/Michwiederlegen zum Einstieg vielleicht mal H*I*E*R oder H*I*E*R klicken oder mit den Tags 'reconstituted' / 'veneer' / 'rosewood' bei Tante Google nachfragen :).

LG Lenny
 
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Na da bin ich mal gespannt was sich noch so tut. Man kauft ja ungern die komplette Katze im Sack. Das Zeug färbt bestimmt ab, ist noch nicht gescheit getestet, usw usw...
 
Das Zeug färbt bestimmt ab,
Nun, da gibt's bereits erste Diskussionen (Beispiel: Quelle1 / Quelle2) ;) :

According to RK’s site, the fretboard is made of “Revebond.” What is that? I suspect it’s a synthetic/composite material, dyed black to resemble ebony. My fingers turn black, from playing; again, this should improve, over time.
I haven't gotten black fingers from the 'rivebond' yet, but I haven't yet had time to play it more than a few minutes.
After playing I wiped it down with a white cotton cloth and did notice a little black on the cloth after wiping the bridge.
Hope the color shedding stops after it's used a while and this is not a permanent thing with this new 'revebond'.

LG Lenny
 
Nur ganz am Rande ... auf meiner CITES freien Strat bin ich mit Nussbaum als Griffbrett sehr zufrieden. In 2 Wochen besuche ich Lakewood, die ja auch einige einheimische Hölzer verwenden und bin gespannt, was da gut funktioniert.

Und dann können mir die "verschleierten Kunstwörter" ... mal den Buckel runter rutschen :D

Gruß
Martin
 
Zur Vervollständigung:

Die Thomann-Gitarrenabteilung schreibt, dass es sich um laminiertes Hartholz - nicht weiter spezifiziert - handelt.
Ähnliches findet man mittlerweile auch bei Martin, Hagstrom, Lanikai und Flaxwood.

Passt also schon in Summe mit unseren Annahmen. ich bin ja neuen Materialien gegenüber aufgeschlossen, aber etwas skeptisch dass das so auf den Markt geworfen wird ohne Erklärung. Ich will eigentlich ein "haben wir ausgiebig getestet, im Klimaschrank gehabt, das Zeug ist super und dauerhaft haltbar". Mein skeptischer Teil vermutet nicht endendes Abfärben, mit der Zeit brechende Verklebung, Griffbrett-Implosion bei Neubundierung, und und und ...

Naja, vielleicht kaufe ich mir mal so ne Recording King "Gurke" und teste mal. Kosten ja nicht die Welt.
 
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Mal abgesehen von den Verrenkungen beim Wording - die Hagstrom-Griffbretter sind schon ziemlich cool. Ich habe noch keine Hagstrom im Besitz, aber alleine das Griffbrett wäre schon ein Grund für die Entscheidung. Ich denke, dass Du hier deine skeptische Gehirnhälfte ausschalten darfst:) Ähnliches Hartgewebe ("Tufnol") tut auf Seeschiffen seit Jahrzehnten seinen Job unter Bedingungen, die niemand von uns seinen Instrumenten antun möchte... Und auch "ebonized rosewood fretboards" von Ibanez Ende der 1970er färbten nicht gleich die ganze Umgebung schwarz.
 
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Also das Zeug von Martin - "Micarta" ist Papier und Harz. Und ist ziemlich unkaputtbar. Das Zeug von Hagstrom ist aehnlich aufgebaut und ebenfalls mehr als brauchbar. Ist ja auch nicht so, als waere das was neues. Hagstrom baut das schon seit Ewigkeiten und Martin auch seit der X-Serie. Wir werden noch mehr solcher Werkstoffe sehen und ich persönlich finde das nicht wirklich schlimm. Gerade bei Ebenholz ist der Verschnitt nahe bei 80%, sowas kann man nicht machen. Punkt.
 
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Naja, den "Punkt" sehe ich anders - wenn das Holz anständig an- und abgebaut wird, kann und "darf" man damit "alles" machen. Auch Ebenholz-Fingerboards.

Davon ab - durch meine Vorliebe für kleine Korpusformen (yay!) und die Tatsache dass Recording King exakt EINE Lefty-Gitarre anbietet (boo!), habe ich mal gekauft:

Ist verschifft, mal sehen was das Teil kann ... oder ob es eine Lagerfeuergitarre mit Brennwert wird. :D
 
Naja, den "Punkt" sehe ich anders - wenn das Holz anständig an- und abgebaut wird, kann und "darf" man damit "alles" machen. Auch Ebenholz-Fingerboards.

Natürlich. Ohne Frage. Aber es gibt noch kein nachhaltig gewonnenes Ebenholz. Bob Taylor pflanzt gerade die ersten Plantagen, aber das dauert noch, bis da geerntet werden kann. Aber dummerweise kann man wild geschlagenes Holz nicht von Plantagenholz unterscheiden und leider wird seit langem Holz gewildert und dann mit "offiziellen" Zertifikaten verkauft.
 
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Mikelee
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Nekropost ...

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