Reußenzehn Slave 200 - 200 Watt Röhre Sinnvoll ?

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Paulaslover
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Hallo ,

ich spiele mit einem Hughes und Kettner Tubefactor über og. Endstufe Metal. Da beide Sachen schon sehr alt und oft gebraucht sind, dacht ich mir, mach ich mal einen kompletten Röhrenwechsel. Da die Endstufe 2x 100 watt liefert und ich immer gehört habe man solle einen Röhrenverstärker möglichst weit aufdrehen ,mach ich mir sorgen um mein gehör bei 200 watt röhre. Deswegen meine Frage: ist es Sinnvoll die Endstufe voll aufzudrehen und dann die Lautstärke über den Preamp zu regeln, oder macht das wegen des niedrigeren Eingangspegel wenig Sinn(Stattdessen die Lautsärke über die Endstufe regeln). Ich hab gehör man kann durch herausnehmen von Röhren die Endstufe auf 2x50 Watt betreiben. Wäre das Sinnvoller ? Das Problem ist das die Endstufe nicht mir gehört , sondern einem bekannten, der selber davon keine Ahnung hat, aber glaubt sie zu haben und meint, man müsse unbedingt 2x100 watt haben und dann die Vorstufe runterregeln.

MfG
Paula's Lover ;)
 
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Ohne dich jetzt mit technischen Details zu langweilen:

Müssen tut man gar nichts.



Die Sache mit "Röhrenamps immer bis zum Anschlag aufdrehen" stammt aus Zeiten, wo die Amps NUR AUF DIESE ART verzerrte Sounds produzieren konnten.
Puristische, einkanalige Röhrentops ohne Master-Volume formen einen entscheidenden Anteil des Gesamtsounds in der Endstufe ("Endstufen-Sättigung").

Bei modernen Amps (dazu gehört dein Setup) geschieht die Klangformung typischerweise aber nur in der Vorstufe -> Lautstärke wird also in der Endstufe geregelt.
 
Bleibt zu ergänzen, dass 200W Röhre brutal laut sind. Im Normalfall sollten 50W locker reichen. Wenn Du tatsächlich auf puristische Endröhrenverzerrung stehst, solltes Du also eher "niedriger stapeln". Schon 15W können extrem laut sind, für eine gehörige Endstufensättigung greifen viele Leute ja gerne auf die Kleinkaliber um die 5W zurück.

Und nochmal zum Verständnis: wenn Du die Endstufe voll aufdrehst, aber die Vorstufe nicht genug "Pegel" liefert, entsteht auch keine Endstufenzerrung. Deswegen führt Dein Gedanke, die Endstufe komplett aufzudrehen und die Gesamtlautstärke mit der Vorstufe zu regeln eher auf den Holzweg. ;)
Wie eben schon gesagt, sind 50W ausgefahren unmenschlich laut - die Endstufe auf 2x50W zu drosseln spart höchstens auf sehr lange Sicht Röhren, aber bringt Dir sicherlich keinen grundlegend anderen (=besseren Röhren)-sound.

Dein bekannter hat also - wenn Du's richtig wiedergegeben hast - wirklich keine Ahnung. Wenn du 2x100W ausfährst, kriegst Du ordentlich Probleme mit Deiner Band, mit Deinem Gehör und mit der Polizeit. :D

Und nochwas: nur weil die Röhren alt sind (das ist sehr relativ !), müssen sie nicht wirklich wechselbedürftig sein. Wenn alles vernünftig klingt, gibt es dafür keinen wirklichen Anlass und wäre Verschwendung von Geld und Material.
 
Bleibt zu ergänzen, dass 200W Röhre brutal laut sind.

Auch ein 50Watt Röhrenamp ist laut, allerdings kann ein 200Watt Amp nur so laut sein wie es seine Speaker zulassen...
Beispielsweise ist ein Vintage 30 100 dB laut. Wenn du nun einen Amp mit 30 watt an einem Vintage 30 betreibst wäre er wohl gleich laut wie ein 60Watt Amp an dem selben Speake, oder verstehe ich das falsch?!
 
Beispielsweise ist ein Vintage 30 100 dB laut.
Der Techniker sagt: "Der Celestion V30 hat eine Sensitivität von 100 dB/W/m".

Soll heißen wenn eine Last von 1 Watt anliegt, misst man in 1 m Entfernung 100 dB.


Eine Endstufe mit 30 Watt ist an einem V30 leiser als eine mit 60 Watt (natürlich nur, wenn beide auf Maximum laufen, also auch tatsächlich 30 bzw 60 Watt liefern)
Wie man auf die Leistungsangaben bei Endstufen (hier eben die 30 bzw. 60 Watt) kommt, ist wieder eine andere Geschichte.

Der V30 ist für maximal 60 Watt ausgelegt, d.h. bis 60 Watt Leistung aus der Endstufe wird er lauter, danach verzerrt er und wird irgendwann mehr oder weniger kaputt...
Was genau passiert, wenn man zB einen 100 Watt Amp an EINEN V30 anhängt und volle Kanne ausfährt, kann ich euch erst am Ende des Semesters sagen, soweit bin ich noch nicht, fragt die Spezialisten hier im Board :)



Edit:
Aber darum geht's ja hier nur am Rande, und diese Diskussion wurde schon gefühlte drölf Mal in diesem Forum geführt.

Fazit:
Nein, deine 200 W Endstufe muss NICHT voll ausgefahren werden. Niemals.
 
Ähm...nein. Jetzt geht hier aber einiges durcheinander ! :D

Die 100db beim Vintage 30 Speaker sind der Kennschalldruck, auch fälschlicherweise landläufig als "Wirkungsgrad" bezeichnet. Das hat in der Tat einen Einfluß darauf, wie laut der Verstärker eben an diesem Lautsprecher ist, so dass tatsächlich die Lautstärke nicht nur von der Leistung des Verstärkers abhängt, sondern auch vom Kennschalldruck des Lautsprechers.
Das man einen Verstärker mit einer Box betreiben sollte, die mindestens der maximalen Ausgangsleistung des Verstärkers entspricht, sollte ja zumindest klar sein. :D
Und wenn man das beachtet, sollte ein ausgefahrener 200W Röhrenverstärker doch hörbar lauter sein als ein 50W Röhrenamp. Da müßte dann der "Wirkungsgrad" der Boxen (am 200 vs 50W Amp) schon recht unterschiedlich sein, um den Leistungsunterschied auszugleichen.

EDIT: Zu späääät ! :D
 
Hey,

erstma dankeschön für die Erklärung. Jetz muss ich diesen Dickschädel nur noch überzeugen , dass man 200 watt Röhre nicht braucht und sich somit 4 Röhren sparen kann. Naja ich denk ein röhrenwechsel ist schon angebracht, da da teilweise noch stark gebrauchte DDR Röhren drinne stecken ...
 
DDR-Röhren sind bei dem einen oder anderen GERADE ein Grund in Verzückung zu geraten. Wie gesagt: entweder es klingt, oder nicht. Vor allem Vorstufenröhren können ewig halten: in einem meiner Verstärker sind seit bald 40 Jahren die selben drin !

Ansonsten nehme ich mal an, dass Du einfach nur einen Kanal der Endstufe benutzen wirst, also ein Mono-Setup fährst. Dann lässt Du den zweiten Kanal ausgeschaltet, spielst also über 1x100W. Ob Du das nochmal "runterregeln" willst, indem Du da 2 Endstufenröhren ziehst, bleibt natürlich Dir überlassen. Weiß nicht, ob das jedem Verstärker bekommt - kenn mich da nicht aus.

Wie gesagt sind normalerweise auch 100W weit mehr als genug, aber es kann eben doch mal die extreme Ausnahme auftreten, dass man etwas mehr Leistung benötigt, als eigentlich vernünftig ist: beschissene Ackustik, laut schepperndes Drumset und keine PA - zumindest EINMAL hatte ich meinen alten 100W Boliden auch fast auf Anschlag. Die Lautstärke war jenseits von gut und böse, aber mit Watte im Ohr hat man wenigstens alles irgendwie so gehört. :D
Und wenn unter solchen Umständen kristallklare Cleanpassagen spielen will, braucht man schon ordentlich Headroom, also Leistung...
 
Was genau passiert, wenn man zB einen 100 Watt Amp an EINEN V30 anhängt und volle Kanne ausfährt, kann ich euch erst am Ende des Semesters sagen, […]

Das Semester ist doch schon am Ende :D

Das man einen Verstärker mit einer Box betreiben sollte, die mindestens der maximalen Ausgangsleistung des Verstärkers entspricht, sollte ja zumindest klar sein. :D
Nicht zwangsläufig, in der PA-Technik is es ja meines Wissens genau umgekehrt. Da kann man schonmal durcheinenader kommen ;)
Und wenn man das beachtet, sollte ein ausgefahrener 200W Röhrenverstärker doch hörbar lauter sein als ein 50W Röhrenamp.
Äußert sich darin, dass man beim 50Watt Amp danach nur taub ist und beim 200 Watt Amp zusätzlich noch innere Verletzungen hat :D
 
Nicht zwangsläufig, in der PA-Technik is es ja meines Wissens genau umgekehrt. Da kann man schonmal durcheinenader kommen ;)

Jetzt bin ich verwirrt. Was willst Du uns damit sagen ? Das man doch eher auf der sicheren Seite ist, wenn man seine 100W durch eine 25W Box jagt ?

Äußert sich darin, dass man beim 50Watt Amp danach nur taub ist und beim 200 Watt Amp zusätzlich noch innere Verletzungen hat :D

Also das 200W heute keine Sau wirklich braucht, hatten wir ja doch schon festgestellt. Nur sollte man wiederum bedenken, dass man vor 35 Jahren noch gerne mit Slave Amps gearbeitet hat und man seine Gitarrenanlage somit auch auf teilweise einige hundert Watt aufgeblasen hat. Die Leute sind trotzdem eher an Drogen als an inneren Verletzungen verreckt. Und Iommi hat sogar beides überlebt ! :D
 
Nicht zwangsläufig, in der PA-Technik is es ja meines Wissens genau umgekehrt. Da kann man schonmal durcheinenader kommen ;)
Richtig, in der PA-Technik fährt man Verstärker, die "mehr könnten" als die Box "verträgt". Aus dem einfachem Grund, damit die Verstärker nicht ständig am Limit arbeiten müssen.
Ich meine mich zu erinnern, dass es hier speziell um die Hochtöner geht, die empfindlich gegenüber Verzerrungen (in der Endstufe) sind.

Das gilt aber nur für PA-Technik, für Verstärkerschaltungen, die NICHT darauf ausgelegt sind, außerhalb ihrer Spezifikationen betrieben zu werden.



Äußert sich darin, dass man beim 50Watt Amp danach nur taub ist und beim 200 Watt Amp zusätzlich noch innere Verletzungen hat :D
200 Watt sind nicht soviel lauter als 50 Watt, jedenfalls nicht so sehr wie man denkt.
Da kommt nämlich der Spaß mit der logarithmischen Größe ins Spiel -> 200 Watt sind z.B. doppelt so "laut" wie 20 Watt, 50 Watt halb so laut wie 500 Watt.


Also das 200W heute keine Sau wirklich braucht, hatten wir ja doch schon festgestellt. Nur sollte man wiederum bedenken, dass man vor 35 Jahren noch gerne mit Slave Amps gearbeitet hat und man seine Gitarrenanlage somit auch auf teilweise einige hundert Watt aufgeblasen hat. Die Leute sind trotzdem eher an Drogen als an inneren Verletzungen verreckt. Und Iommi hat sogar beides überlebt ! :D
Ja, die Leutchen damals hatten aber auch noch keine PA, die mussten ein Stadion noch allein mit ihren Gitarrenboxen beschallen :)
 
Noch mal kurz zur Slave 200: Habe sie selber lange gespielt, wenn Du sie aufreisst, kannst Du mit der entstehenden Wärme eine Kleinstadt heizen. Meine lief auf "1" und jeder (!) in der Band hat sich beschwert, sie wäre zu laut (zwei v30-Boxen). Gruß Alex.
 

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