Restauration einer alten Strat - grundsätzliche Fragen

desty
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Hey :)

Ich spiele schon längere Zeit mit dem Gedanken mir irgendwo her eine alte, total gelittene Strat zu besorgen und diese zu restaurieren. Ich hab dieses Unterfangen bisher allerdings gelassen, da ich zu viele Fragen in meinem Kopf hatte, die jetzt gar nicht mal auf die handwerklichen Arbeiten, sondern eher auf die Beschaffung abzielen.

Ich möchte nun natürlich nicht meine Energie in etwas investieren, wo bereits die Basis mies ist. Daher würde ich für den Anfang ganz gerne wissen, auf was ich bei der Beschaffung einer alten Strat gerne achten muss. Also gibt es irgendwelche Ausschlusskriterien, wo ihr überhaupt keine Arbeit mehr reinstecken würdet? Nach welchen Modellen würdet Ihr Ausschau halten? Gibts da irgendwelche Tipps/Empfehlungen? Worauf ist zu achten, wenn ich so eine geschundene Strat in der Hand habe? Gibts Besonderheiten beim Holz? Frage deshalb, weil ich an diversen Ecken immer wieder von 1959er Strats lese. Keine Ahnung, was diese nun insbesondere ausmacht, etc. Oder ist es nur der Kult ansich?

Die zweite Frage bezieht sich auf Beschaffungsquellen. Wo würdet ihr danach suchen? Bisher fällt mir grundsätzlich nur der Musik Produktiv Flohmarkt ein (wohne relativ nah).

Und Drittens: Ich habe 0 (also wirklich absolut 0 Vorstellung) davon, Was man für so eine alte Keule so auf den Tisch legen sollte. Im Grunde könnten mir die Leute sonst was andrehen und ich würde erstmal völlig naiv meine Kohle um mich werfen. Dem würde ich ganz gerne vorbeugen :)


Es wär verdummt cool, wenn ihr mir hier mal ein paar Sätze zu schreiben könntet.

Danke und so!
 
Eigenschaft
 
Du scheinst wohl die ganze Vintage-Bewegung der letzten Jahre verpennt zu haben! :D

Kommt daher und will eine alte Strat restaurieren.... sowas.....
 
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Geht es denn primär darum eine alte Gitarre wieder flott zu machen,also Spass bei der Arbeit, oder wird denn ein bestimmtes Ergebnis angestrebt?
Spielt der Punkt Aufwand/Nutzen/Kosten eine signifikante Rolle? Ich meine damit, das es durchaus auch gute Gitarren gab/gibt die aber einfach nicht sonderlich gefragt sind und daher im Falle eines Verkaufes wohl nichtmal die Materialkosten wieder reinkommen.
Bezugsquellen, gibt es die gleichen wie für alles andere auch. Normale Flohmärkte, Flohmarkt von Musikläden, evtl. auch einfach mal in einen A&V vorbeischauen oder kleinere Musikläden (wer weiß was die mal vor Ewigkeiten in Zahlung genommen haben).
Kaufkriterien wären meiner Ansicht nach ähnlich derer bei einer jeden anderen gebrauchten Gitarre, mit der Einschränkung das eben auch was defekt sein darf. Dabei muss du dir selber überlegen welche Schäden du beheben kannst und welche nicht.
Dann müsste man noch überlegen ob die Gitarre wirklich restauriert, also originalgetreu wieder aufgebaut werden soll oder ob sie dir einfach nur gefallen muss, sich gut spielen lassen sollte und natürlich auch klanglich überzeugt.
Wenn eine richtige Restauration der Wunsch ist, würde ich erstmal herausfinden was man wo für Teile bekommt, und dann evtl. darauf achten das das Restaurationsobjekt eben alles noch dran hat (und auch brauchbar ist) was man nicht mehr nachkaufen kann.
evtl. bestimtme Mechaniken oder Brücken.

Scherzhafte Anmerkung.
Du kannst ja auch einfach bei Musik Produktiv eine Fender Heavy Relic kaufen und die wieder in Neuzustand versetzen :evil:.
 
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Ich finde die Idee ganz OK, wenn du nicht gerade auf Fender o. ä. aus bist. Will heißen, du zahlst für Markennamen unangemessen viel, wenn du nur ein Restaurationsobjekt suchst.
Abseits davon findest du sicher lohnenswerte Gitarren z. B. deutscher Hersteller oder aus Asien.
Du solltest vor allem darauf achten, dass der Hals nicht verzogen ist und das der Trussrod funktioniert. Evtl. auch darauf ob es für einen Exoten noch Ersatzteile gibt.
Viel Glück bei der Suche
Ich würde in ebay Kleinanzeigen und bei ebay stöbern. Reverb fällt mir noch ein. Vlt. wird es auch eine Partscaster aus einzelnen Bauteilen.
 
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Es gibt verschiedene Möglichkeit, Partscaster oder eine alte etwas oder ganz pimpen. Kritisch ist eigentlich immer der Hals, der sollte passen.
Wenn du Richtung 59er schaust ist das dann aber Rosewood mit nem Slabboard.
Man kann viel machen, z.b. Refinish in Nitro, du kannst mal in meiner Signatur schauen, da habe ich eine schon sehr gute Japanstrat “verwandelt”.
 
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...in den letzten Jahren ist`s da so abgegangen, dass mir parallel nur der alte schwäbische Spruch einfällt der sich auf die "Wohnungssituation" bezieht:

"Hasch zviel Geld ond bisch no domm, kauf a alts Haus und baus om"...

Wenn ich mir den Schrotthaufen so angucke den sich n Kumpel von mir mal für 3800.- Euro rausgelassen hat....die Klampfe sah aus wie nem Punk ausm Jugendhaus Proberaum geklaut...war scheinbar ne 63er Strat…
Die erste Inspektion bei nem Vintage Fachman ergab: Body 3 mal übersprüht, Pickups und Schlagbrett nicht mehr original, Halsstab gebrochen, Tauschmechaniken, Saitenreiter schon getauscht usw.....was sowas angeht: viel Spass!:D

Lohnender sind da schon alte Ibanez Silver Series Strats oder Blazers...

Vorallem die hässlichen rotbraunen Blazers mit den schwarzen Schlagbrettern gibt`s teilweise immens billig...sind richtig gute Gitarren, bei denen sich uU. auch mal ne farblich ansprechende Neulackierung usw. lohnt...

Gruss,
Bernie
 
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Wobei man bei den alten Ibanez bedenken sollte das es wirtschaftlich sich eher nicht lohnt. Selbst in sehr guten Zustand bekommt man die Blazer für 400-600€,je nach Model. Das sollte man halt bedenken,wahrscheinlich bei fast allen Instrumenten. Und man sollte schauen das da alles dran ist. Auch bei Meinl bekommt man kaum noch Ersatzteile für die alten Instrumente. Aber so ne Blazer hat was:D
Im Einkauf wären evtl auch Cimar strats recht interessant. Kommen ja z.T. aus den gleichen Fabriken wie Ibanez,sind aber günstiger.

Gruß Marcus
 
Urgs Ibanez Blazer in CAR war meine erste E Gitarre. Und meine langweiligste Gitarre bisher .....
 
Ich kann mir nicht so recht vorstellen das es an der Gitarre an sich lag. Gerade wenn die erste war...ich finde die BL550 sehr vielseitig und auch klanglich ansprechend....aber ist halt nicht so typisch stratig...obwohl mein Lehrer mit etwas drehen hier und da das auch hinbekommen hat.
 
Ganz genau sie war mir nicht Strat genug. Und inzwischen weiß ich das Ibanez sowieso nix für mich ist.
 
Da kannst du es halt als Erfahrung betrachten.
Jeder ja so seine Vorlieben.
Ich komme mit den Fender Baseballschläger Hälsen nicht zurecht....keine Ahnung warum,ist einfach so.
 
Ich möchte nun natürlich nicht meine Energie in etwas investieren, wo bereits die Basis mies ist. Daher würde ich für den Anfang ganz gerne wissen, auf was ich bei der Beschaffung einer alten Strat gerne achten muss. Also gibt es irgendwelche Ausschlusskriterien, wo ihr überhaupt keine Arbeit mehr reinstecken würdet? Nach welchen Modellen würdet Ihr Ausschau halten? Gibts da irgendwelche Tipps/Empfehlungen? Worauf ist zu achten, wenn ich so eine geschundene Strat in der Hand habe? Gibts Besonderheiten beim Holz? Frage deshalb, weil ich an diversen Ecken immer wieder von 1959er Strats lese. Keine Ahnung, was diese nun insbesondere ausmacht, etc. Oder ist es nur der Kult ansich?

Schade, du hast diese Auktion verpasst:
https://www.gearnews.de/david-gilmour-verkauft-seine-schwarze-stratocaster-black-strat/
die Black Strat wäre sicher ein gutes Restaurationsobjekt, wenn auch nicht ganz so günstig. Ob Sie durch eine Restauration Deinerseits allerdings an Wert gewinnen würde, wage ich zu bezweifeln.
Du scheinst mit der Materie nicht besonders vertraut zu sein, daher würde ich empfehlen erst einmal nicht viel Geld auszgeben für das Restaurationsobjekt. Eventuell eine alte Yamaha Pacifica, wenn sie denn eine Restauration braucht. Die gibt es für schmalen Euro bei Ebay Kleinanzeigen usw.. Da könnte man dann üben. Eine 1958 Fender oder Gbson wird dann aber nicht daraus.

Finanzell lohnen tut sich das in aller Regel nicht, im Gegenteil.
 
Natürlich habe ich jegliche Vintage Bewegungen verpasst. Ich verpasse in der Regel alles, aber komme auch so ganz gut zurecht :D

Also mir geht’s nicht darum, eine möglichst günstige Gitarre abzustauben, sondern mir geht es um die Tätigkeit an sich. Ich habe total Bock darauf, aus ner alten, verlebten Kiste was neues, eigenes zu basteln und meine Zeit darin zu versenken :) Erfahrungen habe ich natürlich keine. Das wäre das erste mal, dass ich an einer Gitarre rummache, aber wen juckts :)


Und es muss auch definitiv keine Fender sein. Es soll insgesamt nur so sein, dass der Kosten/Nutzen-Faktor nicht komplett absurd wird.
 
Vielleicht eine von den Harley Benton-Dekorationsgitarren kaufen und wieder zu einer funktionierenden umbauen;)
 
Finde ich keine so gute Idee...die Dinger werden nicht umsonst als deko verkauft.
Klar kann man alles reparieren...aber ich denke da findet sich eine bessere Basis.
 
Ich habe total Bock darauf, aus ner alten, verlebten Kiste was neues, eigenes zu basteln
Wie muss ich mir das vorstellen?
Du würdest dann z.B. die Gitarre entlacken um anschließend eine neue Farbe aufzutragen. Genauso würdest du mit Parts und die Elektrik tauschen.

Vor 20 Jahren wäre dies meiner Ansicht nach noch möglich gewesen, weil eine abgeranzte Gitarre im Wert stark gefallen war.
Heute fackelt jemand seine Gitarre unprofessionell ab und will das doppelte vom Neupreis haben.


Nimm doch das schicke Teil. Diese wurde "voll professionell" auf alt gemacht :)
https://www.ebay.de/itm/Heavy-Relic...899140?hash=item3d8de98f84:g:yl8AAOSwwKZdD9Ch

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Merke: Vintätsch kostet und ist meist überteuert !
ch habe total Bock darauf, aus ner alten, verlebten Kiste was neues, eigenes zu basteln und meine Zeit darin zu versenken :) Erfahrungen habe ich natürlich keine. Das wäre das erste mal, dass ich an einer Gitarre rummache, aber wen juckts
Merke: Kann gut in die Buxe gehen. Kauf dir nen Hobel für schmales Geld in der bucht und mach einfach. Da würde ich nur gucken, das sie aussieht wie ne Strat. Wenn du viel Kohle für ne echte Strat verballerst und dann nachher alles im Kamin landet: Es wäre doch eine Schande :)
 
Da lohnt es sich wirklich, mal zu einem größeren Musikladen zu gehen und die Billig-Abteilung zu durchforsten nach billigen Gitarren, die aber schon eine gute Grundlage bieten. Das Problem am Billig-Zeug ist vor allem die hohe Qualitätsstreuung. Wenn man aber eine findet, die einen guten Grundklang hat und sich zugleich schon ganz gut spielen lässt, kann man da mit ein paar Tricks und ein paar neuen Teilen schon etwas qualtitativ hochwertiges draus machen.
Solange die Grundlage leidlich stimmt, kann man mit einem Tausch der Mechaniken, des Trems, neuem Sattel, vorsichtigem Abfeilen der Bundstäbchenkanten, Abrichten der Bünde, Abschleifen und individuellem Colour-Job und sorgfältigem Neueinbau des Halses aus einer Billig-Gitarre schon ein individuelles Mittelklasse-Instrument machen.

Wenn es ohnehin mehr um den Prozess geht, hat man damit nicht allzuviel verloren, aber dennoch ein lohnendes Projekt.
 
Was mir gerade einfällt,steht nicht der Thomann Musikerflohmarkt bald an? Da findet sich doch bestimmt was und man hat etwas Auswahl und kann testen. Falls die Reise nicht zu weit ist.
 

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