starling
Gesperrter Benutzer
- Zuletzt hier
- 25.11.13
- Registriert
- 24.07.08
- Beiträge
- 554
- Kekse
- 15.915
Hallo liebe Akustiker,
nachdem die Western nun fertig ist, gebe ich euch in diesem Thread mal Einblicke in das Instandsetzen bzw. die Restauration eines (sehr) alten Instruments. Auch kann ich vll. den ein oder anderen Tipp zur Qualitätsbeurteilung alter Instrumente geben.
Die Restauration wird bei diesem Instrument vom Reparieren heftiger Risse über das Ersetzen fehlender Originalteile bishin zur neuen, historisch korrekten Schelllack-Lackierung reichen.
Aber nun zum eigentlichen Instrument:
Die Gitarre hat mir ein Bekannter überlassen, der sie sich damals als ebay-Schnäppchen gesichert hat. Allerdings ist er leider falsch an das Instrument "herangegangen" - er spannte einfach Stahlsaiten auf und meinte, sich eine günstige "Schrammel-Gitarre" gesichert zu haben. Leider hat er dabei die wahren Qualitäten der Gitarre ziemlich verkannt.
Mir präsentierte sich die Gitarre dann wie folgt:
Die Gitarre hat relativ große Risse in der Decke - am Halsansatz (Bild 2) sowie am Steg (Bild 3) - sowie einen wirklich heftigen Riss im Boden (Bild 4).
Auch hat sich der Boden "rechts oben" etwas zusammengezogen, sodass ein Stück der Zarge übersteht (Bild 5). Der Lack ist kaum mehr vorhanden, es handelte sich wohl aber um Schelllack.
Die Risse kommen höchstwahrscheinlich alle durch falsche Lagerung (zu trocken).
Es handelt es sich auf jeden Fall um eine vollmassive, handgebaute Gitarre, die ihrerzeit zwar nicht super hochwertig war; verglichen mit vielem heutigen "Hochglanzschrott" aber immer noch sehr sehr gut ist. Die Kopfplattenanschäftung (Bild 6), die mein Bekannter eher für ein Indiz minderer Qualität hielt, ist ein Highlight und war nur bei hochwertigeren Gitarren üblich. Es handelt sich um die klassische Schwalbenschwanzverbindung - die aufwändigste und bruchsicherste Verbindung. Darauf wird heute aus Kostengründen verzichtet.
Eine Restauration lohnt sich also trotz des relativ schlimmen Zustandes auf jeden Fall!
Ich werde nun also versuchen, die Gitarre zu reparieren und in einen weitesgehend originalen, spielbaren Zustand zu versetzen.
Grüße,
Paul
nachdem die Western nun fertig ist, gebe ich euch in diesem Thread mal Einblicke in das Instandsetzen bzw. die Restauration eines (sehr) alten Instruments. Auch kann ich vll. den ein oder anderen Tipp zur Qualitätsbeurteilung alter Instrumente geben.
Die Restauration wird bei diesem Instrument vom Reparieren heftiger Risse über das Ersetzen fehlender Originalteile bishin zur neuen, historisch korrekten Schelllack-Lackierung reichen.
Aber nun zum eigentlichen Instrument:
Die Gitarre hat mir ein Bekannter überlassen, der sie sich damals als ebay-Schnäppchen gesichert hat. Allerdings ist er leider falsch an das Instrument "herangegangen" - er spannte einfach Stahlsaiten auf und meinte, sich eine günstige "Schrammel-Gitarre" gesichert zu haben. Leider hat er dabei die wahren Qualitäten der Gitarre ziemlich verkannt.
Mir präsentierte sich die Gitarre dann wie folgt:
Die Gitarre hat relativ große Risse in der Decke - am Halsansatz (Bild 2) sowie am Steg (Bild 3) - sowie einen wirklich heftigen Riss im Boden (Bild 4).
Auch hat sich der Boden "rechts oben" etwas zusammengezogen, sodass ein Stück der Zarge übersteht (Bild 5). Der Lack ist kaum mehr vorhanden, es handelte sich wohl aber um Schelllack.
Die Risse kommen höchstwahrscheinlich alle durch falsche Lagerung (zu trocken).
Es handelt es sich auf jeden Fall um eine vollmassive, handgebaute Gitarre, die ihrerzeit zwar nicht super hochwertig war; verglichen mit vielem heutigen "Hochglanzschrott" aber immer noch sehr sehr gut ist. Die Kopfplattenanschäftung (Bild 6), die mein Bekannter eher für ein Indiz minderer Qualität hielt, ist ein Highlight und war nur bei hochwertigeren Gitarren üblich. Es handelt sich um die klassische Schwalbenschwanzverbindung - die aufwändigste und bruchsicherste Verbindung. Darauf wird heute aus Kostengründen verzichtet.
Eine Restauration lohnt sich also trotz des relativ schlimmen Zustandes auf jeden Fall!
Ich werde nun also versuchen, die Gitarre zu reparieren und in einen weitesgehend originalen, spielbaren Zustand zu versetzen.
Grüße,
Paul
- Eigenschaft
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: