Resonatorgitarre Anfängerfragen

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Hallo.

Schon seit einiger Zeit spiele ich mit der Idee mir ein Dobro zuzulegen. Allerdings bin ich ziemlich verunsichert was einige Begriffe betrifft.

Was verbirgt sich bitte bei einer Resonatorgitarre hinter
Hals: Roundneck oder Squareneck

Bridge: Biscuit-Bridge oder Spider-Bridge

Gravur: keine Gravur oder vielleicht doch besser mit???

Ich möchte die Gitarre in "normaler" Haltung spielen (also nicht übers Knie legen) und dabei ein Bottleneck benutzen. Welchen Hals sollte ich wählen und welche Bridge ist für mich wichtig? Brauch icn ne Gravur oder ist die nur was zum Anschauen? Und überhaupt, wo gibts beim Musik Service die Resonatoren???

PS... ein bissle Erfharung auf der normalen Gitarre bring ich schon mit, ich weiß wierum man sie hält und darf auch im Beisein meiner Familie noch klimpern. ;) Nur hab ich von Dobros bisher null Ahnung.
 
Eigenschaft
 
Hallo,

ein Squareneck haben die Instrumente, die man zum Sliden auf den Schoß legt und von oben, d.h. wie eine Steelguitar spielt.
Gitarren mit Bisquit Bridge verwenden eher die Blueser, während Gitarren mit Spiderbridge von Bluegrass und Country Musikern gespielt werden.
Sound ist etwas unterschiedlich, aber Geschmacksache. Mir gefällt der Sound einer Spiderbridge besser und ich spiele damit Blues.
Diese Gravuren mit Hawai-Motiven finde ich schrecklich kitschig - aber auch hier alles Geschmacksache.

Gruß
N.
 
@nasi_goreng: thx, genau die Infos die ich gesucht habe. Es wird dann wohl auf jeden Fall eine Roundneck. Bei der Bridge bin ich ich mir noch nicht so sicher. Wenn es nur einen unterschidlichen Sound erzeugt, werde ich die Entscheidung der Bridge erst im Geschäft beim Testen fällen.
Ich bin übrigends erleichter, dass ich keine Gravur benötige... dachte schon das wär was Sinnvolles :D

@peter55: Jaaa.... den Thread hatte ich heute auch schon vor der Nase. Ich finde ihn sehr Lesenswert und werde mich sicher noch in den nächsten Tagen ausgiebig dort einlesen. Leider konnte ich aber mein großes "HÄ?" auf der Stirn dort net ablegen... sind aber auch schon mächtig Informationen dort. Je mehr ich mich aber mit der Thematik befasse, desto besser finde ich mich dort zurecht. :)
 
Die "Spider" Bridge ist klassisches Merkmal der "Dobros", während die "Biscuit" Bridge eher bei den "Nationals" zu finden war. Ich nehme "Dobro" jetzt mal als Archetyp der Resonatorgitarren mit Holzbody und runden Löchern, die "National" als Urtyp der Metall-Resonatorgitarren (verchromte Bronze o.ä.) mit f-Löchern. Traditionell findet man viele Dobros in der Country- und Bluegrass-Ecke, und die metallenen Nationals werden vielfach mit traditionellem Blues assoziiert (vor allem deshalb, weil Größen wie Son House oder Bukka White auf diesen Teilen seit den 1930ern gespielt haben).

Das heißt aber GAR NIX. Man kann auf einer Dobro phantastischen Blues spielen (vgl. Eric Clapton Unplugged), auf einer National sanfte Rockballaden (Dire Straits - Romeo & Juliet)... die Kombination aus Body (Holz Metall), Bridge (Spider, Biscuit), Resonator (einer oder gar drei), Spielweise (Finger, Plek, Fingerpicks), Greifweise (Bottleneck oder Finger) macht "die Musik"! Eigentlich entscheidet hier nur das Ohr bzw. das eigene Spielgefühl! Ganz wichtig: Gravuren, besondere Farben, etc. machen für den Sound gar nix sondern nur Optik.

Aber: Als Blues-Fan war es für mich natürlich klar, dass nur eine National Style O in Frage kommt - das Instrument meines Vorbilds Son House. Ein bisschen Konvention und Fanboi darf also ruhig sein! :D

Wenn Du also mit Slide in normaler Haltung spielen willst, dann vielleicht sogar in die Blues-Richtung gehen magst - ich würde zu einer Roundneck mit Metallbody im National-Stil (=Biscuit Bridge) tendieren. Ist dann halt ne Preisfrage:

Die Harley Benton gibt's beim Thomann für 250 EUR, und auch auf der kann man durchaus Musik machen.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbn100.htm

In der 500-EUR-Preisklasse gibt's dann Regals und Johnsons:
https://www.thomann.de/de/johnson_jm998d_dobro.htm
https://www.thomann.de/de/regal_rc2_resonator_guitar.htm

Bei den schon sehr guten Continentals hast Du die 1500-EUR-Grenze überschritten:
https://www.thomann.de/de/continental_cs_o_style_o.htm

Für mich nach wie vor das Nonplusultra (aber da bin ich eben als Fan nicht neutral) sind die National Reso-Phonic Guitars:
http://www.nationalguitars.com/instruments/singleconebiscuit/styleO/styleO.html
Listenpreis $3000 - viele in Deutschland verfügbare Modelle gehen so ab 2000 EUR für die "einfachen" los.

Das als erster Überblick... viel Spaß bei der Suche!

Ach ja: Ein Punkt, der gerne vergessen wird, ist der Neck-Body-Joint, also der Punkt, an dem der Hals mit dem Body verbunden ist. "Klassischerweise" ist dies der 12. Bund (=1 Oktave), viele "moderne" Akustikgitarren haben hingegen den 14. Bund, was bei Capos und Solospiel mehr Freiraum schafft. Sollte man sich mal ein paar Gedanken drüber machen, was man da so will.
 
@ DerZauberer: Danke für die vielen Infos. Du hast mir bei der Entscheidungsfindung sehr geholfen. Es ist diese hier geworden:
http://www.musik-produktiv.de/johnson-jm-998-d.aspx

@ nasi_goreng: nu hab ich doch gravuren, aber sie sind wenigstens nicht so Dominant ;)

@ saitentsauber: Im Beisein der Fam darf ich noch, aber wohl nicht mehr am Abend. Die Reso ist doch recht kräftig in der Stimme. ^^
 

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