Relic einer Fender American Performer Telecaster

[VanRick]

Grüß euch,

ich habe mir in den letzten Wochen zwei gröbere Macken an meiner Telecaster eingefangen .

Einmal ist an der Halstasche ein winziges Stück abgeplatzt,- beim Versuch es zu kaschieren wurde es natürlich schlimmer.

Dann letzte Woche hatte ich keine Sicherung am Gurt,- hintere Gurt löste sich und die Tele krachte auf den Estrich im Probekeller.

Daher wird die Tele Mitte Dezember neu lackiert (Cremeweis-Nitrolack).

Ich war aber verwundert wie leicht die angeblich unzerstörbare Polylackieung abblättert. Daher startete ich mit meinem Sohn ein spontanes Experiment.

Also ab in die Werkstatt zum Relicversuch, wird ja ohnehin neu lackiert.

Wir versuchten im Stil der echten Beschädigungen, den Lack an einigen Stellen abzuschaben. Dies ging auch viel einfacher erwartet nur mit Hilfe eines Taschenmessers. Wir haben versucht es nicht zu sehr zu übertreiben,- naja bei der Armauflage waren wir etwas übereifrig .

Sollte jemand an Aging einer Polygitarre interessiert sein,- mit den AM Performer-Modellen sollte es einigermaßen gut funktionieren. Der Lack ist relativ dünn und empfindlich.

Hier nun die Ergebnisse nach 30min austoben:

Ich finde es eigentlich recht gelungen.

Schönen Abend noch.
Gruß VanRick

 

[boisdelac]

Da wir hier im Biergarten sind ....

Früher (ich tue das immer noch) hat man sich über jede vermeidbare und unvermeidbare Macke in der eigenen Gitarre zu Tode geärgert.
Ich hätte die ursprünglichen Schäden aber so gelassen und hätte das unter "Altern" verbucht. Weitere Schäden kommen mit Sicherheit dazu.

Eine Gitarre aber künstlich und vorsätzlich weiter kaputt zu machen und es auch noch schön zu finden, das überfordert mich gedanklich etwas.

Nichts für ungut ...

Aber wenn Du die Gitarre dann wieder schön machen lässt, dann ist ja alles gut.

Schönen Rest vom Sonntag

Boisdelac

 

[ibanez fan]

Das da wieder die "bösen" Kommentare kommen war klar.

Ich steh ja auch auf den Aging-Quatsch wenn's gut gemacht ist. So kleine Experimente können nicht schaden und wenn man's drauf hat kann das ein echter haptischer Mehrwert sein. Die Armauflage ist immerwieder ein beliebtes Motiv und gerade für Leute die gern mal schwitzen beim Rocken kann das eine willkommene Modifikation sein, wenn da der Lack ab ist und man nichtmehr, mit dem Unterarm anklebt und es an der Haut zieht beim Hin und Her. Der Hals ist auch eine beliebte Stelle zum Agen. Die meisten machens aber immernoch wegen der Optik.... Und übertreibens dabei. Echtes Aging braucht Zeit auch wenn's künstlich herbeigeführt wird.

 

[VanRick]

Hals ist auch eine beliebte Stelle zum Agen.

Stimmt,- würde sicher gut passen, und sich wahrscheinlich auch noch besser anfühlen. Da haben wir uns aber zurück gehalten,- genauso bei der Hardware. Weil eben neu lackiert werden soll.

Eine Gitarre aber künstlich und vorsätzlich weiter kaputt zu machen und es auch noch schön zu finden, das überfordert mich gedanklich etwas.

Ob sich jemand eine kaputte Gitarre für teures Geld kauft, oder jemand seine Gitarre kaputt macht, oder sich eine 59er LP für die Vitrine kauft, oder E-Auto fährt, oder lieber die Farbe rot als blau mag…

Naja.

 

[klaatu]

Naja.

Eben. Führt zu nix, daher weiterhin viel Spaß mit deinem Taschenmesser-Relic.