Relic - eine Domäne nur für Gibson und Fender ?

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Gast252951
Guest
Gerade habe ich einen Beitrag in einen anderem Thread zum Thema Relic gelesen und kam dann auf diese Fragestellung.

Es gibt ja eine Menge Gitarrenfirmen die auch schon ein ein paar Tagen Instrumente herstellen.
Sprich, unter den Ibanezen, Kramers, ESPs, Jacksons oder PRSe dieser Welter gibt es einen Haufen Gitarren, die auch schon 30 oder 40 Jahre auf dem Buckel haben und entsprechend gealtert sind ... zwar nicht zwingend von Geburt an mit Nitrolack versehen, aber auch da gehen die Jahre nicht spurlos vorbei.

Selbst die jüngeren Modelle ( insbesondere die ganzen "Custom" 7 und 100 Saiter im Metalbereich ) werden ja auf Tour hart rangenommen.

Trotzdem scheint das Thema Relic und Aging fast nur Gibsons oder Fenders zu betreffen.

Ich habe fast noch nie eine Jackson Relic Serie gesehen oder eine ge-agedte PRS.

Sind die Metal Player einfach die ordentlicheren Gitarristen ? ;-)
Ja, es gibt die Frankenstein von EVH ...

Aber ist die Metalfraktion gar nicht so Rock n Roll wie man sagt, sondern hegt und pflegt ihre Instrumente wie der Rentner die Rosenhecke ?
Hahaha ... Spaß :)

Warum hat keiner Bock auf abgerockte Rockgitarren ?
 
Eigenschaft
 
Noch'n Faden über ab Werk kaputte Gitarren?:D Metal-Äxte zerballert man selbst. Alles andere ist nicht "true". Und das muss Metal immer sein. Ausser Nu-Metal. Aber das ist ja auch kein Metal. Und auch der stinkendste Ritter hat ein glänzendes Schwert. Manowar auf ner Relic-Gitarre...wie klingt denn das?:ugly:
 
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Ich bin zwar von der Akustikfraktion (ok, einige haben Tonabnehmer ;)) … aber ich schaue bei jeder neuen Gitarre, egal welche Marke, immer zuerst ob es eine (gute) Gebrauchte mit kräftigeren Gebrauchsspuren gibt. Oder wenn nicht, wenigstens eine neue aber (gut) geagete. Ich mag einfach diese Optik … Erst dann kommt evtl. eine normale neue ins Spiel, wenn ich keine Lust habe länger zu warten. Markennamen sind mir völlig schnuppe … die Gitarre muss mir passen, als Gesamtpaket, Optik, Anfassgefühl, Klang ...
 
Aber ist die Metalfraktion gar nicht so Rock n Roll wie man sagt, sondern hegt und pflegt ihre Instrumente wie der Rentner die Rosenhecke ?
Hahaha ... Spaß :)

Warum hat keiner Bock auf abgerockte Rockgitarren ?

Das würde ich nicht so stehenlassen. Die Metalfraktion macht halt nicht so ein Geschiss um das ganze Thema. Wenn die Axt abgerockt ist, ist sie abgerockt.

Ich kann auch dem ganzen Fetisch rund um die perfekte Frankenstrat oder 5150 nicht nachvollziehen. Für mich ist EVH DER Rockgitarrist schlechthin, der nach JH der Gamechanger war. Ich kenne wie wohl die meisten hier alle Geschichten seiner Gitarren aus dem effeff. Ab der MM Sig mag ich die. Das ganze Gekröse davor ist mich mich optisch aber ein GAU. Aber das ist halt Eddie. Er hat sein Zeugs schon immer genau so hin gedängelt, dass es für ihn passt. Über die Lizenzeinnahmen freut er sich und lacht sich im stillen Kämmerlein wahrscheinlich schlapp.

Das ganze Relic-Gedöns ist m.E. weniger was für Berufsmusiker, als für Gutverdiener, die zeigen wollen, dass sie wahnsinnig cool sind mit ihrer abgerockten Klampfe, wenn sie auf einer Coktailparty eine windschiefe Version von Lady In Black zum Besten geben. :nix: Und gleich geht es los ...
 
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So'ne Metalklampfe hat man ruck zuck selbst gerelict. Nieten-/Nagelarmbänder, Patronengurt, Kunstblut, zerlaufene Pandaschminke... das gibt jedem Lack schnell den Rest. Und mit den ausladenden Zackenbarschen knallt man dazu noch andauernd irgendwo gegen. Da altern die Gitarren im Zeitraffer.
Von daher ist künstliches Aging nicht nur untrue, sondern vollkommen überflüssig :D.
 
Das würde ich nicht so stehenlassen. Die Metalfraktion macht halt nicht so ein Geschiss um das ganze Thema. Wenn die Axt abgerockt ist, ist sie abgerockt.

Das ist natürlich auch nicht bierernst gemeint ... wobei es gar nicht so sehr darum gehen soll, wie man zu Relic steht - das wird ja an anderer Stelle schon vielfach diskutiert.

Mich wundert nur, dass gerade in der Metal Szene schon auch oft geschaut wird, welches Instrumentarium der Hero spielt und man sich daran orientiert - trotzdem werden dort selten bis nie Signature Modelle gebaut, die ein 1:1 Abbild der Tourgitarre mit allen Macken sind, sondern eben fast immer brandneue Ware

Schau dir Greenie / Green Monster von Vai an - eine wirklich ikonische Gitarre - mit Macken ohne Ende und Aufklebern und und und - aber eine Serie davon gabs nie. Auch von der JEM habe ich noch nie eine gesehen, die alle Wunden des Tourlebens bei Neukauf aufweist ... alles immer wie aus dem Ei gepellt.
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Und mit den ausladenden Zackenbarschen knallt man dazu noch andauernd irgendwo gegen. Da altern die Gitarren im Zeitraffer.
Von daher ist künstliches Aging nicht nur untrue, sondern vollkommen überflüssig :D.

Aber trotzdem ( oder deswegen ? ) kriegt man so was im Laden nur neu
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Manowar auf ner Relic-Gitarre...wie klingt denn das?:ugly:

hahaha - damit ist alles gesagt, Thread kann zu :)
 
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Schau dir Greenie / Green Monster von Vai an - eine wirklich ikonische Gitarre - mit Macken ohne Ende und Aufklebern und und und - aber eine Serie davon gabs nie. Auch von der JEM habe ich noch nie eine gesehen, die alle Wunden des Tourlebens bei Neukauf aufweist ... alles immer wie aus dem Ei gepellt.

Charvel wird kaum eine Serie auflegen, wenn der Endorser zu Ibanez wechselt:D.

Was die Jem angeht ... hier die EVO kostete damals 7.777 USD als Serie (na ja, 100 Stück).

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prich, unter den Ibanezen, Kramers, ESPs, Jacksons oder PRSe dieser Welter gibt es einen Haufen Gitarren, die auch schon 30 oder 40 Jahre auf dem Buckel haben und entsprechend gealtert sind ... zwar nicht zwingend von Geburt an mit Nitrolack versehen, aber auch da gehen die Jahre nicht spurlos vorbei.
Also mein Ibanez Bass, den ich mir 1985 gekauft habe schaut eigentlich noch recht gut aus. Und der hat mit mir auch schon einiges durchgemacht, inklusive einmal gestohlen worden.
Der hat halt einen ordentlichen PU Lack, der altert nicht so wie ein Nitrolack und wird in weiteren 34 Jahren wahrscheinlich noch immer recht frisch aussehen.

Aber Relic ist nicht nur für Fender und Gibson, es gibt eine ganze Reihe von kleineren Herstellern, die genauso künstlich gealterte Instrumente herstellen. Aber auch das sind meist Nachbauten von Fender oder Gibson Modellen. Ich denke die sind einfach deshalb gefragt, weil es die Modelle sind, die in der Frühzeit mit Nitro lackiert wurden und mehr oder weniger bald Alterungserscheinungen gezeigt haben. Während die Ibanez, Kramer etc. einfach schon eine andere Generation von Instrumenten sind.
 
Als Metal- oder Punk-Gitarrist die Spielspuren zu faken passt nicht zur Szene. Mit ner neuen Strat ins Drumset springen=Punk. 500€ mehr zahlen, damit sie aussieht, als wäre man ins Drumset gesprungen=kein Punk. Man schminkt sich ja auch kein kaputtes Gesicht, man trinkt Discounter-Bier, bis man mit 27 aussieht wie die eigene Oma. Niemand würde von einem Joe Bonaqua verlangen, dass er den Blues wirklich lebt. Aber gerade im Metal ist diese lustige Trueness halt wichtig. Da schmeißen Jungs Schweineköpfe von der Bühne oder hängen nackte Leute an Kreuze (ich geh zu solchen Konzerten meist mit hellblauem Shirt und dreifarbigem Jäckchen, da schauen immer alle voll true evil aus ihren Lederhößchen:D), solche Typen können keine unechten Wunden an der Gitarre haben, wenn ihre Seelen voll echter Wunden sind und sie dem einzig echten Satan huldigen. Steve Vai ist übrigens auch nicht true. Und bei Van Halen gabs Keyboards, die keine Sümpfonien genudelt haben oder Dark Ambient-Geschwurbel und der David Lee war sogar blond - KEIN METAL!
 
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Der hat halt einen ordentlichen PU Lack, der altert nicht so wie ein Nitrolack und wird in weiteren 34 Jahren wahrscheinlich noch immer recht frisch aussehen.
.....
Aber Relic ist nicht nur für Fender und Gibson,

Das es beim Lack und der Alterung Unterschiede gibt ist klar. Das dann ein Aging anders aussieht auch.
Trotzdem gibt es ja etliche Gitarren von 80er Gitarristen, die sie seit Jahren nutzen - und die sehen auch entsprechend aus. Anders als Nitro, aber nicht gerade taufrisch - da gibt es aber selten Bemühungen von Herstellern solche Serien auf den Markt zu werfen ... das meinte ich.


Und klar, es gibt auch kleine Läden die Aging anbieten - ich bezog mich eher auf die Modell Auswahl. Das sind eben immer Strats, Teles, LP oder ggf. SGs ... da hört es aber schon auf
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Als Metal- oder Punk-Gitarrist die Spielspuren zu faken passt nicht zur Szene. Mit ner neuen Strat ins Drumset springen=Punk.
Also eher ne Frage der Attitüde ;-)
 
- da gibt es aber selten Bemühungen von Herstellern solche Serien auf den Markt zu werfen ... das meinte ich.
jetzt könnte ich bös sagen: diese Hersteller versuchen auf anderen Weise innovativ zu sein, während Fender und Gibson sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. Allzu viel lässt sich ja an deren Topmodellen nicht mehr "verbessern", während Ageing sich als Goldgrube erwiesen hat, die entsprechend ausgenutzt wird.
Du findest aber zB bei Ibanez kaum Modelle, die seit 30 oder mehr Jahren am Markt sind.
 
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Relic funktioniert halt nur mit Nitrolack.

PU-Panzer auf der Gitarre = kein Relic. Da ist das einzige, was du machen kannst, mit grobem Gerät für Abplatzer zu sorgen. Das sieht aber kacke aus und deshalb wirds nicht gemacht So einfach isses eigentlich....
 
Du findest aber zB bei Ibanez kaum Modelle, die seit 30 oder mehr Jahren am Markt sind.
Wieso, an Ibanez RG, S Modellen hat sich seit den 80ern doch eigentlich auch nicht groß was geändert. Da hat ne LP Standard allein mit den ganzen Weight Relief Versionen mehr grundlegende Änderungen erfahren. Jackson Dinky und Soloist gibt es auch schon ewig, ebenso ESP MI/MII und Horizons. Da gibt's mal andere PUs oder Brücken aber im Prinzip auch immer die gleiche Klampfe.
 
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Relic funktioniert halt nur mit Nitrolack.

PU-Panzer auf der Gitarre = kein Relic. Da ist das einzige, was du machen kannst, mit grobem Gerät für Abplatzer zu sorgen. Das sieht aber kacke aus und deshalb wirds nicht gemacht So einfach isses eigentlich....

Meine erste Squier-Strat hab ich jahrelang gespielt. Gürtelschnalle und Armauflage zeigen mittlerweile den roten Grund unter dem grauen Satin-Lack. Waren aber viiiele Stunden.
 
Hi-

hat schon jemand auf die ursprüngliche Frage geantwortet? Wenn dann hab ich`s wohl überlesen...;)...

Naja, dann mach ich mal:

Nein, natürlich nicht nur.
Hab schon paar richtig schön gerelicte Fender CS in der Hand gehabt, aber auch exzellente Nash, Haar und Relicmasters.

Absolut stimmig altert auch meine "Leib und Magen-Firma" Eastman...

Die aufm letzten Bild ist sehr alt....da sieht man, wie gut die Eastmänner das treffen!
 

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Das ist halt irgendwo so ein Vintage-Ding glaube ich. Fender + Gibson sind eben schon lange im E-Gitarren-Business und für gewöhnlich spielt sich dieser ganze Relic-Trend auch nur bei deren Modellen der 50er + 60er ab würde ich behaupten. Darin liegt ja (ursprünglich) wohl auch der Reiz. Man kauft ein neues Instrument, was aussieht und sich anfühlt (und womöglich gar fast so klingt) wie so ein altes Schätzchen aus dieser Epoche.

Und bezugnehmend zu den Metalgitarristen würde ich sagen die sind einfach prakmatisch und geben den Mehrpreis für "authentisches relicing" lieber für Bier und Whisky aus :prost:


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Du findest aber zB bei Ibanez kaum Modelle, die seit 30 oder mehr Jahren am Markt sind.

Ein paar gibt's da aber schon: Iceman, RG, AS200, Artist, JS-Modellreihe (Joe Satriani),PM-Modellreihe (Pat Metheny), GB-Modellreihe (George Benson), ...
 
Naja...der Relic-Arbeit als Handswerkskunst kann ich schon etwas abgewinnen...auch wenn es nicht mein Geschmack ist und es mich beider ein oder anderen Methoden schüttelt...aber der ein oder andere legt da schon viel Liebe zum Detail rein. Es passt aber irgendwo auch nur zu einem bestimmten Typ-Gitarre.
Die gealterten Ibanez Jems sehen einfach furchtbar aus.

Zu den Hochglanz-Superstrats passt das irgendwie nicht und die Metaller, die ich so kenne erfreuen sich eher an schicken Lackierungen und glänzender Hardware oder eben schlichtem Schwarz.

Trotzdem: Charvel hat z.B. Henrik Danhage eine Gitarre spendiert, die schon sehr stark dem "mit dem Traktor übers Feld gezogen"-Klischee entspricht.
Auch hat nach meinem subjektivem Empfinden die Telecaster-Form in den letzten Jahren vermehrt Einzug in den Metal gehalten (vorwiegend in modernen Stilrichtungen). Vielleicht kommen die Relic-Sachen da tatsächlich auch noch an?
Aber eine Relic-Explorer von ESP...das bekommt man hoffentlich nicht vermerht zu sehen:eek:
 

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