Reinigungsset Flügelhorn

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huw
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Hallo Leute,

ich habe mir ein preiswertes Flügelhorn zugelegt und würde gern wissen, ob ihr ein sinnvolles Reinigungsset empfehlen könnt, bei dem am besten auch das nötige Öl/Fett dabei ist. Bei den Sachen, die ich so auf die Schnelle ergoogelt hatte, scheint z.B. die Länge der Durchzieher zwar für Trompete geeignet, für Flügelhorn aber zu kurz zu sein - oder Schaumgummikugeln werden moniert, weil sie zu schnell zerbröseln. Mir wäre es schon aber lieb, wenn ich alles in halbwegs guter Qualität zusammen in einem Set bekäme und nicht alles einzeln kaufen muss - es sei denn, es hat jemand ein "Set von Einzelvorschlägen" ;-)

Schon mal vielen Dank für eure Ideen!
huw
 
Perinet- oder Drehventil? Ich frage das wegen der typbedingten Unterschiede im Umgang.

An hochwertigem hohen Blech habe ich aktuell noch 3 Trompeten und ein Perinetventil-Flügelhorn. Die Instrumente sind alle schon viele Jahre bis Jahrzehnte im Gebrauch und gut in Schuss.

Über die lange Zeit habe ich verschiedene Sachen ausprobiert, letztlich landete ich folgenden Hilfsmitteln:
1656262849505.png
https://www.thomann.de/de/meinlschmidt_hydro_jet_s1.htm
Die beste Anschaffung, die ich zur Pflege von Blechblasinstrumenten kenne, habe ich auch eine Nummer größer für die Posaune.

1656263033515.png
https://www.thomann.de/de/thomann_snake_brush_cleaner_trumpet.htm
Das Ding habe ich noch von Stölzel, nicht die Big T. Eigenmarke

1656262921837.png
https://www.thomann.de/de/stoelzel_mundstueckbuerste_590380.htm

Außerdem habe ich noch superweiche, fusselfreie Tücher wie z.B.
https://www.thomann.de/de/musicnomad_polishing_cloth_mn730.htm
Konkret benutze ich da allerdings schon ewig und nicht ganz so edel die feinsten Mikrofasertücher (Glasreiningung) aus dem Edeka-Markt. Davon habe ich welche zum Schweißabwischen beim Spielen und welche zum Abtrocknen nach der Reinigung, die Versilberung meines Kanstul F.Besson Flügelhorns hält schon 25 Jahre.

Trompetenöl habe ich noch meinen Vorrat von Hetman, die es nicht mehr gibt, gleichwertig wäre z.B. Meinlschmidt.
https://www.thomann.de/de/j_meinlschmidt_jm_nr._2_for_piston_rotor.htm
Anfangs hatte ich auch die preisgünstigeren Al Cass und LaTromba, einfach weil man die damals oft bei Kollegen gesehen hat.
Allerdings waren die nicht synthetisch bzw. petroleumbasiert und das muss ich nicht haben, das LaTromba roch auch entsprechend.
Auch das Öl von Yamaha hatte ich schon durch einen Trompetenkauf dabei.
https://www.thomann.de/de/fast_ventiloel.htm
https://www.thomann.de/de/stoelzel_ventiloel_590010.htm
https://www.thomann.de/de/yamaha_ventiloel_regular.htm
Die US-Stars nehmen oft das Öl von Ultra- Pure.
https://www.thomann.de/de/ultra_pure_valve_oil_professional.htm

Klappendichtungen aus Naturkork kann man schmieren, da nahm ich:
https://www.thomann.de/de/stoelzel_fett.htm
Wirklich wichtig ist das aber nicht, die Dichtungen nutzen sich mit der Zeit ab und müssen sowieso ab und an ersetzt werden.

Gruß Claus
 
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Ich kann Claus nur zustimmen. insbesondere was diese"flexiblen Reinigungsbuersten" betrifft. Beim Oel kann es evt. sinnvoll sein, mal verschiedene auszuprobieren, oder sich ggfs. von einem Intrumentenbauer beraten zu lassen (insbesondere bei gebrauchten Instrumenten). Ventiloele gibt es "verschieden duennfluessig", moeglicherweise sind fuer Perinet undTrommelventile unterschiedliche Oele optimal. Bei aelteren (evt. schon etwas "ausgenudelte" Ventile empfiehlt sich etwas dickfluessigeres Ventiloel. Fuer Stimmzuege (ausserfuer einen evt. vorhanenen "Trigger") auf keinen Fall Zugfett fuer Posaunen verwenden (sonst verstellen sich die Stimmzuege moegliccherweise von selbst). Dafuer benoetigt man dann dickeres Fett.
 
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Hallo ihr beiden, vielen Dank für die Antworten. Dumm von mir, das nicht zu erwähnen: Es handelt sich um Perinetventile. Da anscheinend ein Pflegeset doch nicht in Frage kommt, werde ich mir mal die einzelnen Vorschläge anschauen, sind ja immerhin alle auf einen Schlag beim selben Händler zu bekommen :)

So long
huw
 
Fein, Perinets brauchen bei normaler Pflege keinen Werkstattservice wie die Drehventilinstrumente, um optimal zu laufen.
Übrigens, die Ventile sollte man zum Ölen immer immer oben aufschrauben. Die Dekompensationslöcher im unteren Ventildeckel sind nicht zum "schnell 'mal Ölen" vorgesehen. Macht man das trotzdem, dann kann man dadurch Schmutz in den Zylinder zu spülen. Die Ventile können hakelig werden, nutzen sich schneller ab und die Maschine verliert mit der Zeit ihre Dichtigkeit.

Weil oben von Zugfett die Rede war: das "LaTromba Zug und Korkfett" nahm ich früher für den Hauptstimmzug sowie den ersten und den zweiten Zug.
Der für den Intonationsausgleich leicht bewegliche dritte Zug wurde vom mir mit Ventilöl geschmiert - ist lange her.

Ich bin vom Zugfett abgekommen, nachdem mir auf der Trompete beim Spielen ein paar Mal das Ventil zäh wurde, gerade beim Spielen eine peinliche Sache.
Weil es keinen Ölmangel oder schlechte Pfelge gab, dämmerte mir irgendwann, dass es an winzige Mengen vom "Zugfett" liegen musste, die in die Maschine geraten waren.

Die Lösung des Problems war für mich der komplette Umstieg auf synthetische Öle wie aktuell z.B. das Meinlschmidt Sortiment. Die unterscheiden sich über die Viskosität, von gel-artigen über dickflüssig für Züge bis zu den dünnflüssigen für Ventile. Der Clou ist, dass sich die verschiedenen Mittel vertragen. Kommen also Kleinstmengen des Zugschmierstoffs in die Maschine, dann wird das vom Öl verdünnt und kann das Ventil nicht mehr ausbremsen.
In Anhang ist noch ein PDF-Info zum Thema.

Gruß Claus
 

Anhänge

  • Hetman_A4_Deutsch.pdf
    3,6 MB · Aufrufe: 205
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Lieber Claus, entschuldige bitte meine späte Antwort, bin durch aktuelle Ereignisse etwas aus der Bahn geworfen, muss mich aber mal langsam wieder dieser mir viel wichtigeren Nebenbeschäftigung widmen ...
Vielen Dank!
huw
 
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Hallo Claus
Du schreibst, dass Du Meinlschmitt Schmierstoffe verwendest. Hetman Produkte sind aber meines Wissens nicht identisch, oder?
GPeter
 
Ob die Meinlschmidt als vollsynthetische Schmiermittel in verschiedenen Viskositäten nur funktionsgleich sind oder Meinlschmidt als ehedem wichtiger Vertriebspartner die Hetman-Rezepturen übernommen hat, das weiß ich leider nicht. Allerdings kann ich mir eine Form von Übernahme vorstellen, denn die Ähnlichkeiten der Systematik und des Materials sind schon verblüffend.
https://www.jm-gmbh.de/schmiermittel/

Ich hatte über Jahre Hetman, bis es die kaum noch gab. Meinlschmidt wurde mir im Handel als "gleich" empfohlen und so finde ich es auch.
Gerade gesehen, die Homepage "hetman.com" gibt es noch, aber ohne Aukunft zur geschäftlichen Entwicklung, mit weniger Inhalten sowie ohne Email-Kontakt.
http://hetman.com/

Gruß Claus
 
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Ich habe mir auch schon öfter Gedanken um die Reinigung gemacht. Bisher habe ich meine Instrumente eigentlich immer mit heißem Wasser gereinigt (auch mal ein Spritzer Spülmittel). Machen die Bürsten wirklich einen großen Unterschied? Theoretisch würde sich ja nur Schmiermittel/Öl ablagern, welches aber bei heißen Wasser eigentlich gut abgetragen werden sollte. Wobei ich zugeben muss dass es für die Hände nicht ungefährlich ist mit heißen Wasser Blech auszuwaschen :)
 
Das Problem im Blechblasinstrument ist nicht "nur Wasser und Öl". :D
Es geht bei Ablagerungen um die Prozesse, die aus Fermenten und Bakterien im eingebrachten Speichel gebildet werden, ggf. nebst Speiserückständen aus Zahnbett und Zwischenräumen.

Ein ungepflegtes Instrument bildet daraus Ablagerungen im Inneren, beginnend im Mundrohr. Zuerst sind diese noch weich und leicht entfernbar, vielleicht sogar nur ein schmieriger Biofilm. Dann riechen die Ablagerungen entsprechend dem Stoffwechselabbau auffällig bis übel, verdicken immer weiter und werden schließlich fest anhaftend und hart.
Im letzten Fall ist eine Werkstattreinigung sinnvoll, ob nun manuell oder vorzugsweise per Ultraschallbad.

Zu Hause reinige ich bei ausgebauten Perinetventilen und entfernten Zügen zuerst mit der Spiralreinigungsbürste und Bewässerung mit dem Brauseschlauch bei kaltem bis lauwarmen Wasser.
Danach gehe ich seit geraumer Zeit mit dem oben erwähnten Hydro-Jet und meist kaltem Wasser noch einmal langsam durch das Instrument, um die Rückstände auszuspülen.
Für die Züge brauche ich nur die Bürste und fließendes Wasser.
Danach schüttele ich das Wasser aus Instrument und Zügen und lasse alles über Nacht trocknen, zum Abschluss Ölen und Zusammenbauen.
Die eigentliche Reinigung dauert bei regelmäßig gepflegten Instrumenten keine 5 Minuten.

Gruß Claus
 
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Das macht Sinn. Laut diversen berichten scheinen ja durchaus schon Musiker an Infektionen wie Lungenentzündung durch Pilze in ihren Instrumenten gestorben zu sein. Auch wenn das wohl eher unwahrscheinlich ist zeigt es doch wie wichtig Pflege ist.
 

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