Rehlein aus der Uckermark

hobz biz-zejt
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Mein erster Text, den ich hier vorstelle. So eine Art romantisches Naturgedicht.
Ich hab in mehreren Etappen dran geschrieben und es zwischendurch auch mal länger liegenlassen, weil ich die Befürchtung hatte, dass es zwar irgendwie ganz "nett", aber gleichzeitig auch vorhersehbar und zu sehr dem Klischee folgend klingt.
Zuletzt hab ich dem Ganzen dann noch eine weitere Note gegeben und find es jetzt ganz stimmig und vorstellenswert.

Mich interessiert, wie es auf euch wirkt.



Rehlein aus der Uckermark

Rehlein aus der Uckermark
Rehlein auf der Weide
Springst tobend wild im Kreis umher
Bist jung und voller Freude

So ganz bei dir und ohne Wort
Denkst du noch nicht an morgen
So frei und wild an jedem Ort
Kannst endlos Kraft dir borgen

------------------

Rehlein aus der Uckermark
Stehst nun auch zwischen Bäumen
Bist noch am Springen dann und wann
Und manchmal auch am Träumen

Kennst Zeiten noch des Übermuts
doch auch die der Gefahren
Hast mehr im Blick als was du tust
Und mehr mit all den Jahren

-------------------

Rehlein aus der Uckermark
So stark und doch befangen
Im Dickicht, wo du spüren kannst
Was schon die Alten sangen

Gezehrt am Zufall und am Glück
Dem Schicksal oft entgangen
Wirfst manchen Blick nun auch zurück
Kannst endlos nicht empfangen

--- --- --- --- --- ---

Rehlein aus der Uckermark
Rehlein auf der Gabel
Bist fein tranchiert und optisch schön
Doch bleibt ein letzter Tadel

So zäh du warst als Lebendes
So zäh ist nun das Mühen
Zu lang bist du dem Tod entwischt
Dein Fleisch taugt nur noch für Brühen
 
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aber gleichzeitig auch vorhersehbar

Dass das Rehlein auf dem Teller landet, habe ich ehrlich gesagt nicht kommen sehen.

Mich interessiert, wie es auf euch wirkt.

Es wirkt auf den ersten Blick wie ein etwas altmodisches Gedicht. Das ist keine Kritik, es gefällt mir sehr gut, lässt sich gut lesen und hat gelungene Reime.

Auf den zweiten Blick meine ich einen satirischen Bezug zu einer real existierenden, öffentlichen Person zu erkennen. Sollte das stimmen, ist es durchaus gut gemacht und überhaupt nicht plump und vorhersehbar.
 
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Ich fühle mich von der Form her sehr an das Heideröslein erinnert. Und bei Uckermark denke ich automatisch an unsere Kanzlerin, wodurch ich mich für eine inhaltliche Interpretation des Stücks gleichzeitig disqualifiziere. Weil ich dann nichts mit unverstelltem Blick lese, sondern in allem einen metaphorischen Sinn zu sehen meine, der womöglich gar nicht drinsteckt.
 
Der Text ist ganz nach meinem Geschmack und hat trotz altertümlicher Anmut einen vortrefflichen Flow. Exzellent! :hat:
Nun stellt sich die Frage, wie die Musik dazu klingen könnte?
 
Danke euch fürs Mitdenken und Einbringen. Mindestens eine Überraschung ist für mich dabei ;-)


Dass das Rehlein auf dem Teller landet, habe ich ehrlich gesagt nicht kommen sehen.

Ich lange auch nicht. Diese Textpassage hab ich ganz zuletzt noch ergänzt.


Es wirkt auf den ersten Blick wie ein etwas altmodisches Gedicht. Das ist keine Kritik, es gefällt mir sehr gut, lässt sich gut lesen und hat gelungene Reime.

Schön. Das Altmodische ist mir bewusst. Das ist ja so ein bisschen der Rahmen, in dem sich der Text bewegt. Darin kann man aber immer noch viel Unterschiedliches machen. Wie du es beschreibst, finde ich sehr gut ;-)


Auf den zweiten Blick meine ich einen satirischen Bezug zu einer real existierenden, öffentlichen Person zu erkennen. Sollte das stimmen, ist es durchaus gut gemacht und überhaupt nicht plump und vorhersehbar.

Die Überraschung für mich! Eine real existierende Person!?
Tja, vielleicht hatte ich ja unbewusst jemand im Kopf. Wenn das den Text aufwertet und interessant macht, dann sollte ich das wohl besser nicht verneinen ;-)



Ich fühle mich von der Form her sehr an das Heideröslein erinnert. Und bei Uckermark denke ich automatisch an unsere Kanzlerin, wodurch ich mich für eine inhaltliche Interpretation des Stücks gleichzeitig disqualifiziere. Weil ich dann nichts mit unverstelltem Blick lese, sondern in allem einen metaphorischen Sinn zu sehen meine, der womöglich gar nicht drinsteckt.

Das "Heideröslein" nehm ich natürlich als Kompliment.

Ansonsten, grad ein bisschen gebrowst und Folgendes gefunden.
Zitat: "1957 wechselte Kasner dauerhaft nach Templin in der Uckermark, ... Dort wuchs Angela Merkel auf."

Lol, ich les das gerade zum ersten mal!



Der Text ist ganz nach meinem Geschmack und hat trotz altertümlicher Anmut einen vortrefflichen Flow. Exzellent! :hat:
Nun stellt sich die Frage, wie die Musik dazu klingen könnte?

Vielen Dank für die schmeichelnden Worte.
Wie die Musik dazu klingen könnte, weiß ich auch (noch) nicht. Es gibt diesbezüglich keinen Plan. Vielleicht probier ich selber was, vielleicht meldet jemand anderer Interesse an, vielleicht passiert nichts.
Dass man Musik dazu machen könnte, glaub ich aber schon.
 

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