Hallo,
manchmal liegt es auch gar nicht an den Registerschaltern,
sondern an einem "Schaltkasten" mit verharztem Schmierstoff.
Das kommt besonders bei Akkordeons vor, die länger unbenutzt im Koffer standen.
Man muß also was reparieren :
Dazu bitte das Verdeck abnehmen , nun sieht man die Registerklappen und das dahinter laufende Schiebegestänge.
Wenn hier nichts auffällig verbogen oder oxidiert ist , oder durch Schmutz klemmt,
muß man die Registerschalter abnehmen.
Dazu lassen sich zunächst seitlich Schrauben lösen.
Die Registerschater sollten nicht aufgeschraubt werden, der ganze Block muß komplett raus.
Zur linken Seite laufen nun drei Arme, die jeweils mit einer runden Metallfeder festgeklemmt sind.
Diese vorsichtig mit einer feinen Schraubenzieherspitze abziehen (und aufpassen, daß sie nicht wegschnalzen...)
Jetzt sind die drei Hebel am Schaltkasten frei. Sie übertragen die Registerwahl nach innen und bewegen die kleinen Schienen unter den Stimmstöcken.
Wenn die Hebel hier frei laufen, ohne jeden Widerstand ist das Problem in der gerade abgeschraubten Registermechanik.
Sollte hier ein oder mehrere hebel klemmen, gibt es jetzt zwei Möglichkeiten :
Das Schmiermittel ist verharzt und die Achsen im Schaltkasten drehen sich nicht sauber ?
Die Schieber unter den Stimmstöcken sind verklemmt.
Letzteres halte ich für eher unwahrscheinlich, da sie bei der Concerto aus fein gleitendem Kunststoff sind.
Da man jetzt sowieso sehr viel abbauen muss, wird man das jedoch schnell feststellen.
Bitte die Blagnägel an der Diskantseite ziehen und das Diskant abnehmen.
Die drei Stimmstöcke vorsichtig abnehmen.
Es gibt zwei Versionen : entweder laufen die Schieber in einer feinen Nut im Fuß des Stimmstocks,
oder sie sind darunter befestigt.
Auf jeden Fall greift von unten ein Metallmitnehmer in eine Öse an dem Schieberende, was seitlich herausragt.
Sie lassen sich mit den Stimmstöcken abheben, oder herausnehmen, wenn diese abgebaut sind.
Alle bitte sorgfältig prüfen, ob sie frei in ihrer Bahn gleiten.
Sollte hier mal Sand oder gar Öl eingetreten sein, wäre das eine mögliche Fehlerquelle.
Möglich wäre auch ein Fremdkörper, der unter einer Klappe in den Tonkanal gerutscht ist.
Ich würde aber annehmen, daß hier alles glatt läuft.
Also ist es der Schaltkasten.
Man kann diesen nicht öffnen, da die Kunststoffhältften verklebt sind.
Da er auch verhindert, daß Luft aus dem Instrument nach außen bläst,
sind die Achsen sehr stramm eingesetzt.
Wenn diese sich nun schwer bewegen, ist es das alte Wachs im Inneren.
Ich habe bei zwei Instrumenten da selbe Problem genau hier gehabt.
Zu Anfang kann man die Achsen mal leicht erwärmen , indem man eine Lötkolbenspitze daran hält und
immer mit dem Finger prüft, ob sie nicht zu heiß werden.
Dabei bewegt man die Achsen, soweit es geht, so viel wie möglich.
Parallel nimmt man feines Waffenöl, wie Ballistol und betupft vorsichtig mit einem Q-Tip
die Achsen. Es dauert ziemlich lange, man muß viel wärmen, tupfen und noch mehr drehen,
doch irgenwann flutscht es wieder !
Unbedingt vermeiden, daß Öl an andere Stellen als die Achsen kommt !
Alles wieder zusammenbauen und weiterspielen.
Viel Erfolg.