Recording Newbie benötigt Hilfe - Gitarre aufnehmen unter Linux

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Falconer78
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Bevor ich auf Linux umgestiegen bin, habe ich Riffworks in Zusammenhang mit einem Line-6 GX Interface genutzt. Damit habe ich Songs aufgenommen, leider war Riffworks schon damals (2012) veraltet. Zudem war die Registrierung ein Albtraum, da hat immer etwas nicht funktioniert.

Jetzt möchte ich unter Linux umfangreicher aufnehmen können, inkl. Drums und allem, jedoch ist es gar nicht einfach da durchzublicken. Mein Lin-6 GX wird als Soundkarte zwar erkannt, jedoch ist es eher ein Matsch, der herauskommt, wenn ich meinen Roland 40XL anschließe, zudem weiß ich nicht wirklich, welche Software zur Aufnahme geeignet ist, die unter Linux läuft. Oder ist es besser mit Software wie Guitarix anstatt des Verstärkers aufzunehmen? Diese hat bei mir allerdings ein Problem mit der JACK Konfig, es könnte da aber auch am Line-6 UX liegen. So wirklich blicke ich da nicht durch.

Man liest bei vielen Interfaces, dass diese bei dem einen unter Linux funktionieren, bei dem anderen nicht, zudem ist die Konfig des Audiotreibers unter Linux nicht ganz ohne. Bei Windows war es relativ "einfach" (bis auf diverse Probleme mit der Line-6 Lizenz): Inferface per USB anschließen, Line-6 Software starten, Riffworks starten und aufnehmen, so etwas hätte ich auch gerne unter Linux. Windows kommt mir nicht mehr ins Haus (aus diversen Gründen).

Freue mich über alle Tipps & Ratschläge. Es gibt hier zwar schon Threads zur Aufnahme unter Linux, diese sind aber teilweise 10 Jahre alt.
 
Danke für den Tipp. Ubuntu Studio hatte ich mir auch schon mal angeguckt. Ich bin mit meinem Linux (Pop OS) aktuell sehr zufrieden und möchte nicht unbedingt direkt ein neues Linux installieren. Ardour und Guitarix, etc. gibt es ja auch für jede andere Distro. Wenn ich meine E-Gitarre mit dem Line-6 UX verbinde und meine Lautsprecher anschließe, dann bekomme ich cleanen Gitarrensound, aber egal was ich bei Guitarix einstelle, der Sound ändert sich nicht. Das ganze Zusammenspiel zwischen Jack, Guitarix (o.ä.) sowie der Recording Software (Ardour, o.ä.) ist mir ein Rätsel und wird auch nicht wirklich gut in irgendwelchen "Tutorials" erklärt. Dort läuft dann Guitarix schon mit fettem Gitarrensound, es gibt aber idR keine Anleitung, wie man dahin kommt. mk1967 werde ich mir als User mal merken, Danke dafür.
 
Bei fast jedem Audioprogramm kannst (musst) du einstellen, ob als Audiotreiber alsa, jack oder pulse verwendet werden soll. Wenn du mehrere Audio-Anwendungen gleichzeitig nutzen willst (z.B. guitarix & ardour) musst du jack nutzen und das ggf. bei jedem Programm auch einstellen.
Jack ist ein Audio-Server, der mehrere Audio-Anwendungen miteinander verbindet. Du kannst z.B. einstellen, dass das verarbeitete Signal von Guitarix an Ardour weitergeleitet und dort aufgenommen wird.
Um diese Einstellungen vorzunehmen brauchst du noch ein Konfigurationsprogramm für Jack, der Standard ist hier qJackCtl.

Tatsächlich ist die ganze Konfiguration nicht umbedingt intuitiv. Vondaher würde ich auch eine bekannte/ gut dokumentierte Distribution wie Ubuntu benutzen, außer du verfügst über die nötigen Linux-Kenntnisse, um an den entsprechenden Stellen in Tutorials Anpassungen für deine Distribution vorzunehmen.

Der Workflow wäre im Groben:
1) qjackctl starten
2) sicherstellen, dass die richtige Soundkarte ausgewählt ist
3) in qjackctl den jack-Server starten
4) dein Audioprogramm öffnen und dort ggf. manuell einstellen, dass jack verwendet werden soll
5) in qjackctl unter Connections deine Soundkarte mit dem Audioprogramm verbinden (Inputs und Outputs). Das geschieht bei manchen Anwendungen automatisch, du solltest aber kontrollieren, ob alles richtig verbunden ist, wenn es nicht funktioniert
6) Ab 4) für jede weitere Audioanwendungen
 
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Darf ich mich kurz einklinken, mit Fragen, da ich auch überlege auf Linux um zu steigen. Vllt sind die auch für Falconer78 nützlich.

Andernfalls bitte einen Hinweis von den Mods, einen eigen Thread zu erstellen, oder einen passenden Link, Danke.

Interfaces bringen eigentlich ihren eigenen Treiber mit, der wird installiert, dann läuft es, zumindest unter Win. Unter Linux scheint das nicht so zu sein, man muss zusätzlich qjackcl starten (bzw Alsa, Jack, Pulse)?
Auch sind einige Interfaces Class Compliant, bedeutet, sie sind "problemlos" auch unter Linux lauffähig.
 
Bei fast jedem Audioprogramm kannst (musst) du einstellen, ob als Audiotreiber alsa, jack oder pulse verwendet werden soll. Wenn du mehrere Audio-Anwendungen gleichzeitig nutzen willst (z.B. guitarix & ardour) musst du jack nutzen und das ggf. bei jedem Programm auch einstellen.
Jack ist ein Audio-Server, der mehrere Audio-Anwendungen miteinander verbindet. Du kannst z.B. einstellen, dass das verarbeitete Signal von Guitarix an Ardour weitergeleitet und dort aufgenommen wird.
Um diese Einstellungen vorzunehmen brauchst du noch ein Konfigurationsprogramm für Jack, der Standard ist hier qJackCtl.

Tatsächlich ist die ganze Konfiguration nicht umbedingt intuitiv. Vondaher würde ich auch eine bekannte/ gut dokumentierte Distribution wie Ubuntu benutzen, außer du verfügst über die nötigen Linux-Kenntnisse, um an den entsprechenden Stellen in Tutorials Anpassungen für deine Distribution vorzunehmen.

Der Workflow wäre im Groben:
1) qjackctl starten
2) sicherstellen, dass die richtige Soundkarte ausgewählt ist
3) in qjackctl den jack-Server starten
4) dein Audioprogramm öffnen und dort ggf. manuell einstellen, dass jack verwendet werden soll
5) in qjackctl unter Connections deine Soundkarte mit dem Audioprogramm verbinden (Inputs und Outputs). Das geschieht bei manchen Anwendungen automatisch, du solltest aber kontrollieren, ob alles richtig verbunden ist, wenn es nicht funktioniert
6) Ab 4) für jede weitere Audioanwendungen
Danke dir für diese super verständliche Zusammenfassung. :)

Folgendes habe ich jetzt ausprobiert:

1+2: die richtige Soundkarte PODStudioGXist ausgewählt, taucht allerdings 2 mal dort auf einemal mit dem Zusatz ",0". Scheint keinen Unterschied zu machen, was ich dort auswähle.
3: Jack Server läuft und ich bekomme auch einen cleanen Gitarrensound

Das Problem, was ich aktuell habe, ist eine vernünftige Verzerrung/Effekte nutzen zu können. Ich habe Rakarrack ausprobiert. Dort ist der Sound völlig übersteuert (egal was ich dort einstelle) und von einem stetigen Brummen begleitet. Bei Guitarix ebenso, unter "Jack Ports" gibt es jede Menge Einstellungsmöglichkeiten: Input/Output1/2 mit GX Stereo: playback_FL und playback_FR (bei Output), GX Stereo:capture_FL/FR sowie monitor_FL und FR, etc. Egal was ich dort einstelle, jedes mal übersteuert inkl. Fiepen und Brummen. Schade, dass das unter Linux so kompliziert ist. Unter Windows war zwar die Line 6 Registrierung nervig und manchmal fehlerhaft. Gefühlt hat man aber die Gitarre über die externe Soundkarte angeschlossen und der Sound war nach ein bisschen Anpassen 1a.
 
Ubuntustudio wäre schon von daher von Vorteil, weil es den LawLatencyKernel mitbringt und im wesentlichen bereits vorkonfiguriert ist. Ich habe auch erst versucht mit LinuxMint zu arbeiten. Da wuchsen mir aber schnell die ersten roten Haare. Habe Ubuntustudio daneben installiert und es lief von Anfang an. Ich habe ein kleines Behringer UM-2 im Einsatz (funzt per plug & play), an welchem ich über mein alterwürdiges Boss VF-1 die Gitarre zum Computer leite und/oder ein Mikrofon direkt anschliesse.
 
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Danke dir. Das werde ich dann mal ausprobieren und Ubuntu Studio auf meinem Laptop installieren. So sehr ich Linux liebe, aber wenn es mal Probleme gibt, dann aber richtig. :LOL:
Kann man Ubuntu Studio nur als eigenes Betriebssystem installieren, oer gibt es auch die Möglichkeit das zur bestehenden Linux Installation zu verwenden? Sprich, wa sgenau meinst du mit "daneben installiert"?
 
Du kannst Ubuntu-Studio bequem zusätzlich installieren, neben deinem Betriebssystem. Alternativ kannst du Studio auch als virtuelle Maschine in deinem OS laufen lassen. Ggf. den VM-Treiber im BIOS aktivieren.


Kleine Ergänzung: Beim Installieren kann das Medium eine neue Partition neben den bestehenden erstellen und nimmt die bestehenden dann auch in den Bootmanager auf. Du kannst dann beim Booten wählen, welchen hochfahren soll, aber natürlich imBetrieb nicht einfach so "umswitchen".
Mit der virtuellen Maschine geht das Umswitchen, weil du sozusagen beide Betriebssysteme gleichzeitig laufen hast. Studio läuft dann in einem Fenster, das du klein machen oder wegklicken kannst (minimieren).
 
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Sprich, wa sgenau meinst du mit "daneben installiert"?
Bei der Installation hast Du die Option es neben einem bestehenden System zu installieren. Somit habe ich jetzt Mint und UStudio auf dem Rechner. Beim Start kann ich dann wählen mit welchem ich arbeiten will.
 
Danke für euer Feedback. Mit Ubuntu Studio in Verbindung mit meinem Notebook und dem Line-6 POD bekomme ich trotz Tutorials mit Qjack & Co keinen vernünftigen Ton mit der Gitarre raus. Selbst clean ohne Effekte und Verzerrung kommt nur ein Rauschen und Fiepen. Ich werde dann rein für die Musikproduktion wohl wieder auf Windows gehen, alles andere läuft weiter über Linux.

Sehr sehr schade, aber Linux ist (für mich) in der Form nicht für die Musikproduktion brauchbar.

Edit: habe gerade diese Seite gefunden: https://linuxaudio.github.io/librem.../ultimate-guide-getting-started-guitarix.html
Da werde ich mich nochmal einlesen in Ruhe und dann mal schauen, ob es nicht doch klappt. Die Erklärungen sind auf jeden Fall sehr hilfreich, zumal ich auch genau die Programme nutzen will, die dort aufgelistet sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Hinweis, ist gefixt.
 
Wie hört sich das Brummen an? Eher wie ein Rauschen/Störgeräusch oder wie ein konstant pretterndes Sägeblatt?

Bekommst du das Clean-Signal auch ohne dass Rakarrack oder Guitarix gestartet wurde, nur jack / qJackCtl ?
Das könnte darauf hindeuten, dass mit der virtuellen Verkabelung noch was nicht stimmt.

Falls nicht, würde ich auf ein Pegelproblem tippen. Dein Interface hast bestimmt ein Gain-Regler und in Rakarrak gibt es auch noch separate In/Output Regler und dann noch ggf für jeden Effekt noch Weiteren. Da muss man dann jeden Regler so einpegeln, dass es in keinem Kettenglied des Signalwegs zu (ungewollter) Übersteuerung kommt.
 
Wie hört sich das Brummen an? Eher wie ein Rauschen/Störgeräusch oder wie ein konstant pretterndes Sägeblatt?
Es hört(e) sich an wie ein Rauschen mit Verzerrung, also so als ob der Input viel zu hoch ist.
Bekommst du das Clean-Signal auch ohne dass Rakarrack oder Guitarix gestartet wurde, nur jack / qJackCtl ?
Das könnte darauf hindeuten, dass mit der virtuellen Verkabelung noch was nicht stimmt.
Ja, wenn ich die Gitarre einstöpsle in das Line6 GX, habe ich cleanen Gitarrensound ohne dass ich dafür noch eine extra Software starten müsste.
Falls nicht, würde ich auf ein Pegelproblem tippen. Dein Interface hast bestimmt ein Gain-Regler und in Rakarrak gibt es auch noch separate In/Output Regler und dann noch ggf für jeden Effekt noch Weiteren. Da muss man dann jeden Regler so einpegeln, dass es in keinem Kettenglied des Signalwegs zu (ungewollter) Übersteuerung kommt.
Leider gibts am Device keinen Gain-Regler, nur Lautstärke. Klar wird beim Aufdrehen auch das Störgeräusch lauter.

Ich habe mal ein bisschen mit QJack und Guitarix herumexperimentiert und herausgefunden, dass das Problem mit den Einstellungen Abtastrate und Frames/Periode zusammenhängt. Wenn ich die Abtastrate auf 48000 und die Frames/Periode auf 128 stelle, ists soweit ok. Das ergibt laut Qjack dann eine Latenz von 2,67ms, kommt mir beim Spielen aber deutlich länger vor. Mal gucken, ob ich mich damit anfreunden kann. Evtl. liegt es aber auch an meinem Line-6 UX (obwohl das unter Windows einwandfrei lief und laut aller Programm jetzt unter Linux auch erkannt wird.). Den richtigen Gitarrensound unter Guitarix zu finden ist dann auch nochmal ein anderes Thema. Ich habe gestern mal etwas herumexperimentiert, die vielen Möglichkeiten sind zwar nett, erschlagen einen aber regelrecht. Ich habe mir dann ein gx File heruntergeladen mit vorkonfiguriertem Gitarrensound, habe aber im Tutorial (siehe oben) oder sonstwo im Netz eine Anleitung gefunden, wie ich das nach Guitarix bekomme. Ein Tipp dazu wäre sehr willkommen.
 
Die von dir beschriebene Geräuschkulisse kann ich bei Ardour verifizieren wenn das falsche Audiogerät ausgewählt ist. In meinem Fall ist es standartmäßig das Mikrofon vom Laptop. Abhilfe gibt es im Mixer. Klicke auf das Feld mit der 1 oder 2 (oder 1/2 bei Stereospuren) und wähle dein Gerät aus. Ist in der Regel eines von in 1-in 4. Im Verbindungsraster kannst Du dann direkt einstöpseln.
ardour.png
 
Bei Ardour bin ich zwar noch nicht, dennoch Danke für den Tipp. Bei Guitarix experimentiere ich immer noch mit dem Sound, leider setzen mittlerweile Verzerrung und sämtliche Effekte aus, sobald ich dort eine Einstellung vornehme an der abgespeicherten Konfiguration. Keine Ahnung weshalb das so ist, evtl. muss ich doch mal ein anderes Interface verwenden.
 

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