Recording: Nehmt Ihr Eure Effekte mit auf ?

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Gast252951
Guest
Mist - das Wichtigste im Titel fehlt - "Effekte" mit aufnehmen ist das Thema :)


Hallo,

es wird wohl sicher keine abschließende Ja oder Nein Wertung geben können, trotzdem frage ich mal aus Interesse.

Normalerweise würde man ein Gitarrensignal trocken aufnehmen und später aus der 19" Kiste oder dem PlugIn den Effekt zumischen, der im Gesamtgefüge am besten passt.

Dennoch gibt es sehr charakteristische Effekte, die im Zusammenspiel mit dem Amp einen eigenen Sound erzeugen, oder wo z.B. der Effekt die Spielweise beim Einspielen beeinflussen kann.

Ich meine gelesen zu haben, dass die Gitarren bei Chris Isaaks Wicked Game direkt mit Reverb auf band gebracht wurden. Da dies die Möglichkeiten beim Mixen einschränkt, muss man da schon wissen was man macht.

Ich denke Flanger, Vibe, Chorus etc. sind da auch unproblematischer, aber Delay und Reverb ?
Kann man sich vorstellen, dass The Edge seine Gitarren ohne Delay einspielt und es erst nachträglich dazu kommt ? Weiß er überhaupt, dass Gitarren auch ohne Delay funktionieren ? ;-)

Manche Bodentreter haben auch einen so eigenständigen Sound, dass man ihn später gar nicht genau so nachbilden kann.

Wie macht Ihr das und warum ?
 
Eigenschaft
 
Ich nehme meinen amateurhaften Krempel mit Effekten auf. Zwar gibt es super Möglichkeiten dem trockenen Sound später Effekte am PC hinzuzufügen, aber ich fühle mich wohler, wenn ich schon bei der Aufnahme annähernt das höre was ich hinterher auf Band habe.
 
Aufnahmen mach ich mal so mal so. Ich bin allerdings auch nicht der große Recordingprofi und mach Aufnahmen bislang nur für mich und einen kleinen Kreis.

Wobei es mir in der Regel lieber ist, wenn ich vom Amp mit Effekten aufnehme - denn mit den diversen Softwareamps bin ich bis dato nicht warm geworden. Und mit Effekten ist das zum Teil noch komplizierter (für mich). Wobei ich durchaus hin und wieder auch "trocken" aufnehme um dann ein wenig herumzuprobieren.
 
Und was machst du, wenn zB der Hall später nicht passt ?
zu viel, zu wenig ?
Oder auch ganz einfach die Frage, dass es manchmal homogener klingt, wenn alle "in einem Raum stehen" ?
 
Hallo,

also ich bin auch kein Recording-Meister...im Gegenteil.
Aber im HomeStudio hänge ich beim Aufnehmen die Gitarre ans Audio-Interface und regel den Rest in der Software mit VST etc.

Bisher war es aber im echten Studio immer so, dass der Amp mit allem drum und dran recorded wurde!
Delay, Reverb, Zerrer etc...das Ergebnis war eig. super.
Abgesehen davon, will ich meinen Strymon Timeline nicht durch eine PC Software ersetzen :)

Liegt vll. auch an dem Menschen am Mixer :)
 
Wobei es mir in der Regel lieber ist, wenn ich vom Amp mit Effekten aufnehme - denn mit den diversen Softwareamps bin ich bis dato nicht warm geworden.

Sagen wir mal, wir reden vom einem richtigen Federhall.
Da kann ich es nachvollziehen, denn wenn man einen guten hat, dann klingt der aus der Dose vielleicht schlechter.

Wenn man jedoch sowieso ein digitales Hallpedal benutzt,
sollte man so etwas auch später nachbilden können, es sei denn man nutzt ein sehr spezielles
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bisher war es aber im echten Studio immer so, dass der Amp mit allem drum und dran recorded wurde!
Delay, Reverb, Zerrer etc...das Ergebnis war eig. super.
:)

interessant, weil es ja oft so ist ( je nach Studio ), dass dort meistens recht hochwertige Geräte zur Verfügung stehen.
 
Sagen wir mal, wir reden vom einem richtigen Federhall.
Da kann ich es nachvollziehen, denn wenn man einen guten hat, dann klingt der aus der Dose vielleicht schlechter.

Wenn man jedoch sowieso ein digitales Hallpedal benutzt,
sollte man so etwas auch später nachbilden können, es sei denn man nutzt ein sehr spezielles
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interessant, weil es ja oft so ist ( je nach Studio ), dass dort meistens recht hochwertige Geräte zur Verfügung stehen.
oder es ist eine Budget-Frage :) das kann ich nicht genau sagen :)

Ne aber im Ernst, das ist von Band und Studio wohl sehr unterschiedlich.
Manche wollen das man das "handgemachte" auch noch hört. Das spielt hier auch eine Rolle.
Nicht zu 100% perfekt sondern hier und da eine Nuance.
 
Wenn ich vom Amp aufnehme (Mikro oder DI Box), dann lass ich den Reverb meist aufgedreht. Wenn ich direkt ins Interface gehe, dann kommt der natürlich erst nachher dazu. Wobei der bei mir nie auch nur annähernd so harmonisch klingt wie der Federhall des Amps.
Wenn ich mehrere Spuren aufnehme, dann kommt der Hall sowieso nur auf die Summe, weil es sonst zu matschig wird.
 
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In erster Linie will man doch seinen Gitarrenklang aufnehmen. Wenn der eben mit Delay und Zerre aus dem Amp kommt, dann wird der auch aufgenommen. Ich kann mir aber vorstellen, dass manche Effekte auch nachträglich drauf können, wie zB ein Hall. Beim Delay macht es nur Sinn nachträglich, wenn das nicht Teil des Spiels ist (ein bisschen anfetten oder so).
 
Wäre es da nicht am geschicktesten, sowohl das trockene Signal als auch das Signal mit Effekt auf jeweils eine eigene Spur aufzunehmen?
Viele Effekte bieten doch noch einen "dry"-Ausgang an.
 
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Wobei der bei mir nie auch nur annähernd so harmonisch klingt wie der Federhall des Amps.
Wenn ich mehrere Spuren aufnehme, dann kommt der Hall sowieso nur auf die Summe, weil es sonst zu matschig wird.

Hängt natürlich von der Güte des Federhall ab. Den Blues jr würde ich nie mit dem Amphall aufnehmen, er gefällt mir nicht.

Zu den Spuren. Da kann eine Subgruppe oder ein Bus mit einem Hall in den alle Gitarren jeweils anteilig reinlaufen immer sinnvoll sein, weil dann alles im gleichen Raum ist und man gut die Tiefe über den Anteil regeln kann.

Ich finde bei Hall auf der Summe muss es schon ein guter Hall sein, der idR einen geringen Wet Anteil hat.
Wobei ich kein Freund davon bin, Signale die selbst schon Hall haben noch mit einem anderen Hall in der Summe zu belegen
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Wäre es da nicht am geschicktesten, sowohl das trockene Signal als auch das Signal mit Effekt auf jeweils eine eigene Spur aufzunehmen?
Viele Effekte bieten doch noch einen "dry"-Ausgang an.

Ist eine Möglichkeit, aber was ist hiermit:

Gitarre, Kompressor, Verzerrer, Hall, Amp/Box -> Mikro -> Pult / Aufnahmemedium
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
In erster Linie will man doch seinen Gitarrenklang aufnehmen. Beim Delay macht es nur Sinn nachträglich, wenn das nicht Teil des Spiels ist (ein bisschen anfetten oder so).

Bin ich bei dir, geht auch um etwas Autausch von Erfahrung und Gewohnheit.
Das Verzerrersignal würde ich auch immer mitaufnehmen, alles was charakteristisch ist auch.

Aber zB. einen mittelmäßigen oder rauschenden Chorus ? Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Manche Pedale klingen schrottig, aber genau DAS ist der Sound. Oder ein altes analoges Pedal rauscht, klingt aber besser als das Plugin....
 
Ich nehme immer die Effekte Live mit auf direkt was aus dem Amp kommt :)
Ich mag den Klang vom "Live" Sound und meistens passt es auch :D
An der DAW eigentlich nur noch bissl Reverb für Raumklang und fertig.
 
Wäre es da nicht am geschicktesten, sowohl das trockene Signal als auch das Signal mit Effekt auf jeweils eine eigene Spur aufzunehmen?
Viele Effekte bieten doch noch einen "dry"-Ausgang an.
Die meisten Einzelpedale haben keinen Dry-Ausgang, aber im Prinzip hast du Recht. Es kann hilfreich sein, das Signal mit einem guten Splitter aufzuteilen und das trockene Signal mit aufzunehmen. Dann hat man die Möglichkeit, Plugins und Studiohardwareeffekte zu benutzen oder, falls besser, doch nochmal alles durch die eigenen Pedale zu schicken.
Bei Reverb und Delay wünscht man sich manchmal erst im Mix, nochmal Einstellungen ändern zu können, für Perfektionisten ist Reamping oder zumindest “Reeffecting“ ;)schon nicht schlecht.

Bei meiner eigenen Band haben wir beide Varianten benutzt. Bei einer Aufnahme mit Tontechniker ging der abgenommene Sound vom Tonband hinterher durch mein Effektrack, so konnten wir beim Mix noch Anpassungen vornehmen (v.a. Delay und Reverb. Ein paar mal kamen auch Studioeffekte zum Einsatz). Wah, Verzerrung und manche Spezialeffekte wurden direkt aufgenommen, wobei ich mir bei einem Song gewünscht hätte, die Zerre nochmal austauschen zu können. Dumm gelaufen, mein Engl Rackhead war gerade kaputt und ich musste einen Behringer Vamp für verzerrte Sounds nehmen. War garnicht so schlecht, bis auf bei einem Song...
Also, wenn man sich mit den Sounds warum auch immer nicht ganz sicher ist, lohnt es sich, auch das trockene Signal aufzunehmen.

Mit der Option des Reampings steigt halt der Aufwand ziemlich an, vor allem der zeitliche.

Exotische Sachen oder Effekte, die eine Verlängerung der Gliedmaßen darstellen wie Whammy und Wah sollten auch direkt aufgenommen werden.

Abschließend ist für mich der Königsweg das parallele Aufnehmen mit Effekten und des trockenen Signals. Wenn alles gut eingestellt ist und mit wenig am EQ schrauben im Mix sitzt, braucht man das trockene Signal nicht und hat schnell ein gutes Ergebnis. Im anderen Fall oder wenn man einfach zu viel Zeit und Lust hat, kann man den Sound nachträglich verbessern oder ganz verrückte Dinge anstellen. Den Hall eines Treppenhauses neu aufnehmen - warum nicht? Und direkt aufs Band umständlich.

Mir persönlich fehlt das Equipment (Splitter und Reampingkiste), bei Sessions nahmen wir halt die vorhandenen Möglichkeiten. Mal so, mal so.
 
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Ich spiele über ein Line 6 Helix. Ich mache beides gleichzeitig und entscheide danach was ich davon nutze. Bei Bedarf kann ich für reamping das "neutrale" signal erneut durch den Helix jagen. Superflexibel, zumindest wenn man Modelling mag:)
 
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Hallo,
ich würde sagen, dass ist eine Frage des: Wozu die Aufnahme?
Wenn es nur für Dich ist, um eine Idee festzuhalten oder so, dann spricht nichts dagegen, alle möglichen Effekte mit aufzunehmen.
Effekte können gerade bei komplexeren Songs auch echte Probleme bereiten und mMn ganz besonders solch Effekte, die etwas mit Verzögerung und Phasenverschieberei zu tun haben. Dann können nämlich ganz schnell seltsame Sachen passieren, die störend sein können und Du fängst an, auf die Suche zu gehen, wo was schief ist.
Mal ein Beispiel. Im ersten Sample habe ich versucht, mit den Pedalen und anderem Zeug, Effekte direkt mit dem Signal aufzuzeichnen.
https://soundcloud.com/mjmueler/bluesrocksample
Irgendwas stimmt da nicht. Ich vermute (!) es sind Überlagerungen, Auslöschungen usw.
Im zweiten Beispiel wird das heftige Delay, aber ganz anders erzeugt, nämlich durch doppeln der Gitarrenspur und nachträglichem Einfügen mehrere Delays
https://soundcloud.com/mjmueler/2018-01-07-v1
Klingt wesentlich sauberer, klarer, transparenter.

Dann ist gerade bei Delay das Timing ja auch nicht ganz uninteressant.
Und am wichtigsten eigentlich auf eine Gesamtmix bezogen ist der Umstand, dass man/frau idR einen Raum möchte für alle Instrumente, was ja auch so "natürlich" der Fall wäre.

Es spricht doch aber auch nichts dagegen, ein Gitarrensignal trocken aufzunehmen und falls man/frau einen bestimmten Effekt nur als Treter oder als Federhall hat, diesen dann einfach auf einer separaten Spur mit dem trockenen Signal zu mischen.
Darüberhinaus gibt es aber auch unheimlich gute PlugIns, die für mein Empfinden "echten" Effekten in nichts nachstehen.
 
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Ja in der Regel schon.
Es sollte halt vor em Aufnehmen feststehen was wie/wann klingen und wirken soll.
Bei mir sind Effekte im Idealfall ein elementarer Teil des Spiels und quasi eigene Instrumente.
Da gehts meist nicht anders.

Aber auch Reamping oder nachträgliches Einbinden von Effekten ist mitunter ganz witzig und sinnvoll.
 
Wie macht Ihr das und warum ?

Ich bin wieder weg von Plugins (Einschränkung folgt), weil ich es irgendwie nicht mehr leiden kann, wenn die Band (oder auch ich solo) aus dem Rechner kommt. Da fehlt mir mittlerweile die Authentizität im Sinne von "Das ist der Basser, das ist sein Amp, das sind seine Effekte, das ist sein Sound -> der kommt aufs Band".
Ausnahme ist dann aber in der Tat doch der Hall, weil man vorher nie weiss, wieviel da im Mix zusammenkommt.
 
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wenn der Effekt schon ein Teil des Sounds ist -> mitaufnehmen, zb Delay das vor dem Verstärker eingeschliffen ist und auch massgeblich Einfluss auf die Performance oder den Sound des Gitarristen nimmt. oder auch zb WahWah

wenn aber der Effekt nur zur Verschönerung da ist, wie zb Hall oder Delays auf Gitarrensolos, Stimme, etc dann nachträglich erst in der DAW
 
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Da meine Amps und Effekte alle vom Rechner/Tablet stammen, ist es simpel:
eine Spur DI, dann parallel den Rest auf einer anderen - das Routing findet ja nach der Wandlung statt.
(ggf sind Ampsim und Effekte auf 2 oder 3 Spuren, kost' ja nix)
Die Effekte beeinflussen die Spielweise in jedem Fall - insofern sollte beides aufgenommen werden.
(manchmal schneide ich Teile später komplett neu, da ist die DI Spur ganz praktisch)

The Edge spielt(e) teilweise durchaus 'Billigkram', das Zeugs wurde erst durch seinen Namen Kult und teuer :D
 
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