Recording Magazin DVD mit Thomas Blug-Band: Wenig Licht und viel Schatten!

  • Ersteller georgyporgy
  • Erstellt am
georgyporgy
georgyporgy
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.11.24
Registriert
24.04.06
Beiträge
1.806
Kekse
15.078
Ort
Kiel
Hallo Freunde,

ich bin gelegentlicher Käufer des Recording-Magazins.

Seit 2006 verfolge ich mit gewissem Interesse die DVD-Workshops von Uli Pallemanns (da vor allem den Drum-Workshop). Nun habe ich mir die neueste Ausgabe 3/09 gekauft, weil dort dokumentiert ist, wie eine (extrem gute) Band live aufgenommen wird.

Mein Eindruck:

Uli Pallemanns gehört meinetwegen hinter's Mischpult und mag ein nahmhafter Toning. sein, als Moderator, "Erklärbär" und ganz besonders als Interviewer ist er IMHO eine mittlere Katastrophe (sorry Uli, ich finde Dich nämlich eigentlich ganz sympatisch).

Diesen Eindruck hatte ich schon 2006, aber dass sich bis heute nicht wirklich etwas verbessert hat, finde ich extrem schade.

Die DVD wirkt wie eben mal nebenbei zusammengestrickt. Beispiele:

Sachen (wie die Phasenlage bei Mehrfachmikrofonierung) werden doppelt und dreifach "erklärt". Einmal "richtig" mit ordentlichen Bildern dazu (Schnitt, Kameraeinstellungen) wäre besser.

Man merkt Uli bei den Interviews und in der Regie den Zeitdruck an, den er ganz offenbar als unangenehm empfindet.

Er steht neben seinem Gesprächpartner (u.a. mit den Händen in den Taschen) und wirkt wie abwesend. Dann fällt er seinen Interview-Partnern ins Wort, beendet deren Sätze (auch wohl schon mal nicht in deren Sinne), um die Zeit einzuhalten, die er/die Regie für diesen Take vorgesehen hat.

Das ist schade, zumal die DVD dann doch nicht so lang geworden ist, wie es möglich gewesen wäre (so ca. 1:24 Stunden).

Ich hatte den Eindruck, die ausserordentlich guten Künstler hätte gerne mal etwas mehr erzählt, wurden aber manchmal schon in der Fragestellung ausgebremst ("Erzähl' mal in 3 kurzen Sätzen worauf es ankommt...")

Umgekehrt sinniert Ulli, wenn er abends im 301 Studio alleine ist, keinen Druck verspürt (und wohl ein wenig zu locker ist) mehrfach darüber, welche Tageszeit gerade ist und warum er immer von "morgen" spricht, wenn er die kommenden Aufnahmen erwähnt oder überlegt laut, ob es eine oder zwei DVDs werden. Das ist schon etwas off topic (würde man hier sagen).

Den Interviews hätte es gut getan, wenn sie mit 3 (meinetwegen festen) Kameras aufgezeichnet worden wären. An Kameras waren ja angeblich genug da (oder hat man für die Videotakes die Musiker einzeln nacheinander aufgenommen, weil nur eine Kamera da war????).

Eine totale, und 2 close Einstellungen: Damit hätte man auch mal schneiden können, um die Zeit besser einzuhalten, Uli mal aus dem Blickfeld zu nehmen und die Gesichter der Musiker mit deren sichtbaren Emotionen zu zeigen. Statt dessen wird in der ewig gleichen Einstellung Gas geben, damit es fertig wird. Im Übrigen kann man auch mal eine feste Einstellung schneiden: Hauptsache die Künstler können frei etwas von sich geben.

Na das durften sie dann ja auch beim Musizieren: Dafür hat sich die DVD dann echt gelohnt.:great: Hier kommt das rüber, was oft gepredigt wird und so selten erreicht:

Wenn die Band gut klingt, ist alles andere leicht!!

Fazit:

Die Absicht, Einblick in den Studiobetrieb zu geben, die die Reihe verfolgt, erreicht sie schon mal in Ansätzen, die Umsetztung ist jedoch lange nicht optimal.

Es wird eigentlich ausschließlich Ulis Arbeitsweise und Recordingphilosophie vorgeführt.

Ich weiß nicht, wie ein Anfänger einordnen soll, was Uli da macht:
Dass es viele Wege gibt, die nach Rom (bzw. zum guten Klangergebnis) führen wird eher selten deutlich. Die Sache mit den EQ-Einstellungen spricht da eine deutliche Sprache: Das Pult, die Mikros, der Raum, damit klappt das.

Nur wem soll das weiterhelfen? Es gibt nunmal kein Kochrezept. Man kann z.B. Drumrecording auch von hinten (Overheads als Hauptmikros) Nahmikrofonierung als "Stützen" aufziehen.

Uli ist in seiner Rolle sichtlich überlastet (Versprecher, missverständliche, hin- und herkorrigierte Aussagen, die Sache mit den Interviews s.o.).

Mein Vorschlag:
Macht ein Treatment/Drehbuch, lasst Planung,Interviews und Erklärungen einen tontechnisch geschulten Redakteur machen (die SAE ist doch ein Ausbildungsbetrieb und das 301 ja auch ein SAE Studio). Nehmt Euch Zeit für die Aufnahmen und den Schnitt. Diese "selbstgestrickte" Art (Camcorder an und drauflossabbeln) ist nur kurz sympatisch und fängt bald an, zu nerven.

Versucht deutlicher allgemein Wichtiges und allgemein Gültiges von Ulis Recordingphilosophie zu tennen. Nur so kann ein Newbie die Sachen richtig einordnen.

Das wäre dann auch ein besseres Aushängeschild für die SAE in deren Räumen diese Produktion stattfindet.

So: Und nun dürft Ihr auf mich schießen!! :D

Was meint Ihr zu den DVDs und dem was und wie es dargebracht ist?

LG Jörg
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
So: Und nun dürft Ihr auf mich schießen!! :D

Keine Angst werde nicht auf dich schießen :D

Ich fand die DVDs eigentlich immer recht interessant, interessant aber leider nicht mit dem oftmals erwarteten Lernerfolg :( . Um einen Einblick in ein solch großes Studio zu bekommen sind die DVDs wirklich toll, um das Handwerk des Recordings zu erlernen reichts allerdings nicht. Die wenigsten von uns können mit einem M149 rumjonglieren. Für mich ist das Konzept einfach irgendwie fehl am Platz.

Lg vom Tobi
 
Das Problem am Rec Mag ist meines Erachtens, dass - nicht nur in der DVD, sondern generell - viele sinnvolle Themen zwar angesprochen und umrissen, aber letztendlich nicht konsequent genug bearbeitet werden, so dass man einen breiten Lerneffekt hat. Da tun auch sich scheinbar wiederholende Themen ihren Teil dazu. Auf der aktuellen Ausgabe (die ich nicht habe) lese ich auf der Titelseite was von wegen Drums und Druck etc. - schön, aber das war doch bestimmt schon mindestens zweimal Thema!?

Besonders bedauerlich finde ich das bei den Softskills, weil das eigentlich eine Rubrik mit Themen ist die sonst so direkt kaum ein Magazin abdeckt. Schade dann, wenn die Sache nicht tiefgehend genug ist um wirklich was rauszuziehen, gleichzeitig aber kein allgemeines Verständnis dafür vermittelt.

Kurz gesagt: das inhaltliche Konzept sollte imho etwas auf Vordermann gebracht werden, und vielleicht sollte man die Nutzung der DVD doch auch etwas überdenken. Ich schau/hör dem Ulli auch gerne zu und hab auch schon viele Kleinigkeiten für mich verwenden können, aber ich bin mir sicher man könnte dieses Medium stärker mit dem Heft selbst in Verbindung bringen, als nur die Pult/Fx Settings abzuschreiben...
 
Ich habe noch nie irgendein Video dieser art gesehen..........
Braucht man tutorial videos um zu lernen?
Und wozu gibt man geld für recordingmagazine aus, wo man eigentlich nur mit werbung zugeballert wird?
Fachlektüre gibt es ohne werbung in buchform, und diese ist dann auch sinnvoll.

Aber vielleicht motiviert es ja einfach den einen oder anderen neue dinge auszuprobieren!?!?!?!

cheers
Mika
 
Ich war - besonders von der letzten DVD - auch nicht begeistert.
Er wirkt echt komisch wie er da mit Händen in den Taschen daneben steht, ihn selten ansieht etc..

Ich erinnere mich jetzt nicht an alle DVDs, aber bisher fand ich sie zumindest spannend, und teilweise auch informativ. ICh finde es auch interessant einem Profi bei der Arbeit zuzusehen..
 
Na das durften sie dann ja auch beim Musizieren: Dafür hat sich die DVD dann echt gelohnt.:great: Hier kommt das rüber, was oft gepredigt wird und so selten erreicht:

Wenn die Band gut klingt, ist alles andere leicht!!

Word! :D
Ich hab mir ehrlich gesagt noch nicht die ganze DVD angeschaut, der Anfang war für mich so fad dass ich nur so schnell übersprungen hab, Teile von den Interviews angeschaut hab und dann den einen Take von der Band ^^

Generell find ich die DVD's schon recht nett, vermitteln schön einen Eindruck wie man in einem Profistudio arbeiten KANN, aber als Lerndvd oder Tutorial kann man das überhaupt nicht nehmen.

Kfir's Worten zum Magazin an sich kann ich nur zustimmen, es ist oftmals so dass im Magazin total interessante Themen angesprochen werden. Dann fang ich begierigt an den betreffenden Artikel zu lesen, muss erst wieder die selben Basics lesen die in jeder Ausgabe in gleicher weise abgehandelt werden, dann kurz zum Thema und wenns endlich spannend wird is der Artikel auch schon wieder aus bevor es in die Tiefe geht!!!

Es ist halt das ganze Magazin auf einem Level dass auch wirklich jeder Anfänger damit zurecht kommt auch wenn er nur eine einzige x-beliebige Ausgabe in die die Hand bekommt, was halt leider nicht dazu animiert länger beim Recmag zu bleiben....
 
Das ist ja auch das Problem an so einer Workshop DVD. Nicht alle sind auf dem gleichen Wissensstand und damit nicht nur eine "handvoll" (statistisch unrelevante Größenbeschreibung) das verstehen wird halt trivialisiert. Als "Lehrvideo" kann man das eh nicht heranziehen, eher um sich vielleicht mal eine Anregung abzuholen und dann an dieser Stelle selber weiterzulernen.
 
Man merkt Uli bei den Interviews und in der Regie den Zeitdruck an, den er ganz offenbar als unangenehm empfindet.
das war nur bei der dvd eigtl so ^^ bei den ganzen dvds davor war er immer seeehr entspannt :D

Kfir's Worten zum Magazin an sich kann ich nur zustimmen, es ist oftmals so dass im Magazin total interessante Themen angesprochen werden. Dann fang ich begierigt an den betreffenden Artikel zu lesen, muss erst wieder die selben Basics lesen die in jeder Ausgabe in gleicher weise abgehandelt werden, dann kurz zum Thema und wenns endlich spannend wird is der Artikel auch schon wieder aus bevor es in die Tiefe geht!!!
joar das is bei mir auch immer so .. auf der anderen seite wenn ich mir überleg als ich das teil gelesen hab wie ich "angefangen" hab war mancher artikel schon fast zu viel :D

merk das oft bei artikeln die nicht nur auf tontechnik bezogen sind sondern z.b. video dreh usw. auf dem gebiet hab ich praktisch gar keine erfahrung und da finde ich die artikel für anfänger echt gut geschrieben.

Mein Vorschlag:
Macht ein Treatment/Drehbuch, lasst Planung,Interviews und Erklärungen einen tontechnisch geschulten Redakteur machen (die SAE ist doch ein Ausbildungsbetrieb und das 301 ja auch ein SAE Studio). Nehmt Euch Zeit für die Aufnahmen und den Schnitt. Diese "selbstgestrickte" Art (Camcorder an und drauflossabbeln) ist nur kurz sympatisch und fängt bald an, zu nerven.
das unterschreibe ich aber so ^^

generel fände ich es interessant mal auch dvds zu wirklichen homerecording aufnahmen zu machen und die dann vllt auch wirklich als tutorial dvd aufziehn. evtl sogar zu den artikeln im magazin 20 minuten oder so und dann 301 studios immer wenn die artikel schlecht umsetzbar sind oder eben die artikel 40 minuten und ulli kriegt 80 minuten oder so. wenn bei beiden teilen mit nem skript gearbeitet wird und mal konsequent bullshit rausgeschnitten wird passt das locker!

noch was allgemeines: bei den tests vllt auch einfach ein paar grafiken zu frequenzverläufen oder so einfügen .. wenn ich mich am recording mag bei mikrofonkäufen orientieren würde könnte ich so ziemlich alle bisher getesteten kaufen :D
 
Word! :D
Generell find ich die DVD's schon recht nett, vermitteln schön einen Eindruck wie man in einem Profistudio arbeiten KANN, aber als Lerndvd oder Tutorial kann man das überhaupt nicht nehmen.

Kfir's Worten zum Magazin an sich kann ich nur zustimmen, es ist oftmals so dass im Magazin total interessante Themen angesprochen werden. Dann fang ich begierigt an den betreffenden Artikel zu lesen, muss erst wieder die selben Basics lesen die in jeder Ausgabe in gleicher weise abgehandelt werden, dann kurz zum Thema und wenns endlich spannend wird is der Artikel auch schon wieder aus bevor es in die Tiefe geht!!!

Genau das gesagt, was ich mir schon beim Lesen des ersten Posts dachte.

Ich denke mir oft: Und wem soll DAS jetzt was nutzen, Ulli?
Bestes Beispiel ist da meiner Meinung nach die DVD zum "Guitar Recording". Ich hab mir die damals als ziemlicher Neuling gekauft, weil ich hoffte, dass da das Thema mal komplett von Grund auf angegangen wird und mal mit dem ganzen Halbwissen zum Thema aufgeräumt wird, das ich mir so angelesen hatte, ohne konkrete Beispiele, wie's denn "richtig" geht, gesehen oder gehört zu haben. Statt aber grundsätzlich zu zeigen, wie so ein Amp abmikrofoniert wird, welche Einstellungen man schon am Amp vornehmen kann usw., werden vor jeden Amp vier Mikros gestellt, von denen ich froh wäre, mir eins leisten zu können, und dann die EQ Einstellungen durchgegangen. Wem soll das denn was nützen? Die EQ-Einstellungen taugen nichtmal als Richtwert für Homerecording Anfänger, weil die gar nicht mit vier solchen Mics arbeiten können und es sich leisten können "eins für die Höhen und eins eher für den mittigen Punsh" zu nehmen, sondern die das beste aus EINEM guten Mic rausholen müssen. Und so dominiert die DVDs leider sehr oft die Tatsache, dass es zwar ganz nett ist, Ulli über die Schulter blicken zu können, aber etwas mehr Konzept, Planung, Zielgruppenorientierung wäre sehr wünschenswert.

Und wie Mexx schon geschrieben hat: Den Artikeln fehtl es an Konkretheit. Alles was da abgehandelt wird, hat man sich schon angelesen oder es ist so selbstverständlich, dass es keinen Guide zu braucht. Und durch Überschriften geködert, ist man dann immer wieder enttäuscht, wenn man aus dem Artikel doch nichts rausziehen konnte.
Auch ein Beispiel aus dieser Ausgabe: Auf dem Cover der Teaser "Mastering - Macht eurer Musik Dampf! - Kompressoren richtig einsetzen"
Cool, denk ich mir, das ist ja interessant, grad Mastering, wo ich mich noch nicht so auskenn, super also da einen Artikel dazu zu lesen.
Und um was gehts dann in dem Artikel ... die Kompressorparameter werden erklärt und die unterschiedliche Anwendungsweise von Single- und Multibandkompressoren erläutert. Klasse ...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben