Recording King RAJ-116

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Eine recht interessante und vollmassive Western-Gitarre mit Sitka-Fichtendecke ist seit kurzem lieferbar:


freundlicherweise hat mir meine US-Connection wieder ein kurzes Video zugemailt, das einen kurzen Eindruck vom Klang vermitteln soll. Bemerkenswert neben dem wirklich attraktiven Preis ist vor allem die Nitro-Lackierung.

 
Eigenschaft
 
Bemerkenswert neben dem wirklich attraktiven Preis ist vor allem die Nitro-Lackierung.

Weil sie einen zwingt vorsichtiger mit dem Instrument umzugehen, man bei jedem Ständerneukauf darauf achten darf, ob er denn auch keine Weichmacher enthält, die das Nitro angreifen, oder weil man in 20-40 Jahren vllt lustige kleine Cracks auf der Gitarre hat?
 
... weil man, sollte man mal einen kleinen Kratzer 'reinmachen ganz einfach nur die eine Stelle ausbessern kann, ohne gleich die ganze Gitarre machen zu muessen? Weil Nitrolacke duenner aufgetragen werden koennen als die gaengigen kalatlytischen PU Lacke und weil Nitrolacke weniger die Schwingungseigenschaften der Hoelzer veraendern?
Weil Nitrolacke mit der Zeit haerter und "besser" werden?
Und das "checking" von Nitro kannst Du vermeiden, wenn Du die Gitarre halt NICHT schnell von kalt nach heiss (oder umgekehrt) schickst.
Ausserdem haette ich bei einer Recording King keine Angst, was das Ding nach 20 Jahren macht. Gitarren in der Preisklasse sind "Ver- und Gebrauchsware".
 
Folgendes möchte ich ganz klar als meine eigene, nicht repräsentative Meinung kennzeichnen:

... weil man, sollte man mal einen kleinen Kratzer 'reinmachen ganz einfach nur die eine Stelle ausbessern kann, ohne gleich die ganze Gitarre machen zu muessen?

Halte ich bei einer 400€ Gitarre für ziemlich irrelevant. (Okay, generell halte ich es für ziemlich irrelevant Gitarren wegen Kleinigkeiten ausbessern zu lassen. Kratzer kommen beim Spielen nunmal rein. Solange es nicht bis aufs Holz geht hat der Lack getan wozu er da ist: Schützen. Wenn es bis ins Holz geht, ist eh ne größere Aufbesserung vonnöten)

Weil Nitrolacke duenner aufgetragen werden koennen als die gaengigen kalatlytischen PU Lacke und weil Nitrolacke weniger die Schwingungseigenschaften der Hoelzer veraendern?
Weil Nitrolacke mit der Zeit haerter und "besser" werden?

Theoretisch.
In der Praxis könnte ich dir nicht sagen, wie dick der Lack auf einer Gitarre ist. Ebensowenig kann ich von meinen Tests sagen, dass Gitarren mit Nitro-Finish "freier schwingen", oder sonstwas.
Für mich ist das alles nen bisschen Voodoo. Entweder klingt ne Gitarre gut (also, so dass sie mir gefällt), oder nicht. Aber eben als Gesamtkomposition. Die 0,5% (oder so ;-), die der Lack zum Klang beiträgt...

"Nitrolack" ist für mich einfach nur ein Verkaufsschlagwort, wie "Adirondack", "massiv" und Konsorten.
Letztlich sagt das noch gar nix aus. Schon gar nicht, dass es irgendwie "besser" als anderes ist.
 
Warum wird denn in letzter Zeit so viel "Werbung" für Recording King gemacht. Wir haben doch einen Recording King Userthread :D
 
Wir haben die News-Sufos aufgelöst und vereinbart, News künftig einfach als Threads zu starten. In so fern ist das ok.

Bei User-Threads wäre es richtig, wenn User diese Gitarre besitzen und darüber schreiben möchten. Das ist aber eben bei Neuheiten eher selten der Fall. Sollten hier tatsächlich mehrere User auflaufen, die diese Gitarre haben, dann wäre es in der Tat sinnvoll, das nach Userthreads zu verschieben.

BTW - zZt bereiten wir ein Gewinnspiel vor - gesponsert von Recording King & The Loar.
 
Gut zu wissen;):D.
 
Jetzt wo mir meine Freshman quasi schon ins Haus schwebt ihr Nasen :D
Solange es keine Gitarre mit Palisanderkorpus ist, werde ich mich wohl enthalten^^
 
Jetzt wo mir meine Freshman quasi schon ins Haus schwebt ihr Nasen :D
Solange es keine Gitarre mit Palisanderkorpus ist, werde ich mich wohl enthalten^^

Selber Nase! Guckst Du hier: http://www.recordingking.com/guitars_raj27.html
War auf der Messe in Frankfurt zu sehen, und hat mich schwach gemacht, sprich, steht auf meiner "Haben will"-Liste, weil die Kombination doch was ganz was anderes ist, als eine Dreadnaught.

@ Disgracer: mach Dich mal schlau, wo der Unterschied zwischen Sitka-Fichte und Adirondack liegt. Es gibt da nämlich schon noch was, und das ist die erzielbare Lautstärke, weil Sitka irgendwann am Ende ist, während man Adirondack nicht ins Knie zwingen kann. Ich habe vor zwei oder drei Jahren mal das Vergnügen auf der Messe am Boucher-Stand mal das Vergnügen gehabt, vom Chef persönlich die Gitarren in die Hand gedrückt zu bekommen, so nach dem Motto "spiel doch mal". Und Adirondack-Tops sind wirklich lauter, wenn man richtig reinhauen kann, bzw. bringen sie noch eine andere Dynamik als Sitka (man kann damit ja auch ganz leise spielen).

Und was Nitrolack angeht: der ist definitiv weicher als die heute üblichen Lacke, und - zumindest theoretisch - lassen sich Lackschäden grob gesagt ausbessern, indem man einfach neuen Nitrolack auf die Schadstelle aufbringt, der sich dann in den alten Lack "hineinfrisst". Natürlich ist auch viel Marketing dabei, aber viele Hersteller wollen damit auch zeigen, daß die Herstellung der Gitarre etwas aufwendiger ist, als einfach moderne Lacke aufzutragen, die schneller verarbeitbar sind und damit den Profit erhöhen oder zumindest die Kosten senken.

Vergleichbar wäre die Unterscheidung zwischen Ballenmattierung (Schell-Lack), die industriell nicht einsetzbar war, und der Nitrolackierung, die sich als Industriestandard durchgesetzt hatte. Und wenn der Nitrolack so viel schlechter wäre (er hat natürlich seine Nachteile), warum kommt er dann auf hochpreisigen Gitarren immer noch zum Einsatz?

@ corkonian: Ich habe zwei RecordingKings seit dem Spätherbst täglich im Einsatz, d.h. daß die beiden Gitarren auch im Winter das Wechselspiel mit den Temperaturen von drinnen nach draußen und umgekehrt mitmachen durften, und an beiden Gitarren ist absolut nix zu merken. Weder sind die Decken hochgekommen (hatte ich bei meinen TW's nach kurzer Zeit) noch eingefallen, und in Bezug auf herausstehende Bundstäbchen oder sonstige typischen Fehler bei der üblichen Chinamassenware ist bisher Fehlanzeige.

Du magst da Deine eigene Meinung haben, die eine gewisse Geringschätzung zum Ausdruck bringt, ich habe meine Erfahrungswerte mit meinen eigenen, und den Instrumenten, die ich so im Laufe der Jahre in die Finger bekommen habe. Und ich für meinen Teil bin von den Teilen ziemlich überzeugt, weil ich sehe, was ich für die Kohle bekomme. Und das muss man woanders erstmal suchen. Und daß die Marke hier nicht so bekannt ist, juckt mich ziemlich wenig, weil ich mir eigentlich immer das kaufe, was mir persönlich am besten gefällt oder vom Kosten-/Nutzen-Faktor für mich passt. Ob das im Trend liegt, oder von einer bestimmten - teuren - Marke ist, ist mir ziemlich schnurz, weil im Endeffekt die erzielbaren Ergebnisse zählen. Und nur als Statussymbol kaufe ich mir gar nichts, allerdings habe ich einige, weil der genannte Faktor eben passte.

Ansonsten: Beitrag 1111! Ist aber trotzdem ernst gemeint!:)

Nebenbei - vor ein paar Jahren gab es mit den TW ähnliche Diskussionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein ich meinte das Gewinnspiel, solange das Gewinnspiel keine Gitarre mit Palisanderkorpus hergibt, werde ich mich freundlicherweise enthalten und dem MB natürlich trotzdem für die ganze Mühe die sie sich mit den Sponsoren machen danken :)

Meine Recording King RD-126 geht/ging mit 12er Saiten sichtlich auf, aber der V-Hals ist für mich immer noch KO-Kriterium. Aber behalten werde ich sie trotzdem :)
 
Mir ist das egal was die Gitarre für Holz hatt solange sie gut klingt und sich gut spielen lässt.
 
um von der Schnapszahl wegzukommen, dazu noch ein Kommentar:

Wenn man viel verschiedene Gitarren in die Finger bekommt, und immer wieder ausprobiert und vergleicht, merkt man irgendwann, warum bestimmte Holzkombinationen Standard sind, und warum es Leute gibt, die die bevorzugen.

Das gilt für E-Gitarren genauso wie für die Akustiks. Bei den E-Gitarren ist eine Tele doch etwas anderes, als eine Strat, und SG, Paula und Hamer und PRS lassen sich auch nicht vergleichen, obwohl es bei der Holzkombination doch gewisse Ähnlichkeiten gibt, wobei ich der Meinung bin, daß die verwendeten Hölzer bei einer Akustik stärker ins Gewicht fallen.

Und das sind dann halt Erfahrungswerte, die man anderen kaum erklären, sondern höchstens bei gleichartigen Gitarren vorführen kann. Da ist es dann ähnlich wie bei den Mädels, Aussehen mag erstmal wichtig sein, die wahren Qualitäten zeigen sich erst im Lauf der Zeit, und die sind für manchen dann doch ausschlaggebend.

Einer der Gründe, warum ich von der genannten Marke so überzeugt bzw. fast begeistert bin, ist einmal die (Fertigungs-)Qualität (bei der gewisse kleine Fehlerchen doch auf einen Großteil von Handarbeit schließen lassen), und die halt doch etwas anderes ist, als bei den üblichen "Fabrik"- oder "Groß-Seriengitarren" von den üblichen und hier immer gern genannten Verdächtigen (Y,C,S und auch TW) und dann noch die Features, weil ich lange genug auf Mahagoni-Gitarren spielen durfte, die die anderen Features eben auch nicht hatten. Und das ist definitiv nicht mein Ding, gerade weil ich die Vergleiche mit den teureren (Palisander-) Gitarren aus meiner Sammlung mit beispielsweise einteiligen Hälsen und diversen anderen Kleinigkeiten habe, die es bei diesem Hersteller für vergleichsweise wenig Geld auch gibt.

Nur, die Erfahrungen muss jeder für sich selbst machen, und dann auch selbst seine Entscheidungen treffen. Weil - nur weil etwas in Foren hochgelobt wird, muss das noch gar nichts heißen. Wenn aber in den kleineren, einschlägigen Foren speziell aus dem amerikanischen Raum Begeisterungsweilen erkennbar sind, sollte man versuchen, deren Ursache auf den Grund zu gehen.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@S.Tscharles

Nun, Geringschaetzung waere zu viel gesagt. Ich habe nichts gegen RK oder BR. Mir haben die Gitarren, die ich von RK und BR in der Hand halten konnte nicht sehr zugesagt. Das ist auch ein paar Jahre her und war noch zu der Zeit, als man bei beiden Herstellern noch arg tief in die "Bling-Kiste" gegriffen hat. Ausser dem Bling fand ich die fehlende Liebe zum Detail und den damals verwendeten Tauchlack weniger ansprechend.

Die spaeteren Modelle haben mir entweder vom Hals her oder vom Klang her gefallen. Dummerweise halt nur ent- oder -weder.

Ich muss zugeben, dass ich ein paar Dinge bei vielen aelteren und modernen Gitarren nicht mag. Scalloped bracing ist so etwas. Rein theoretisch sicherlich eine feine Sache. Als ich meine D35 gekauft hatte, hatte ich auch eine HD35 und eine vintage D35 mit scalloped Bracing in der Hand. Gekauft habe ich dann die straight braced D35. Warum? Ich mag zwar durchaus einen guten Bass (und ich stime ja auch auf D-d'), aber bei den scalloped Varianten war der Bass nicht mehr "trocken" genug und bei der alten scalloped D35 sogar richtiggehend "flabberig". Und genau diesen flabberigen, undefinierten, viel zu losen Bass habe ich bei allzuvielen Gitarren mit scallopped bracing hoeren muessen. Wenn nicht neu, dann halt nach ein paar Jahren.

Bitte sei mir nicht boese, aber ich halte eigentlich so gut wie alle Instrumente unterhalb von €1000 - und, wenn ich ganz offen sein soll, auch die meisten Gitarren oberhalb der €1000 - heutzutage fuer Ge- und Verbrauchsware. Das schliesst auch meine D35 ein. Die Zeiten, wo eine D35 eine "besondere" Gitarre war, sind vorbei. Wenn selbst so eine arme Kirchenmaus wie ich sich so ein Ding zulegen kann (und wenn davon im Jahr mittlerweile mehr davon gebaut werden als in den 10 Jahren von 1969 bis 1979 zusammen), dann ist das nicht wirklich eine gute Praemisse fuer etwas, was mal ein "Familienerbstueck" werden koennte. Die Unterschiede zwischen einer Sigma DR28 und einer Martin D28 sind halt nicht mehr wirklich soooo gross. Auf jeden Fall nicht mehr so gross, wie der Preisunterschied.

Andere Dinge mag und (so bilde ich mir wenigstens ein) hoere ich auch. Ein duenner Lack, zum Beispiel, gibt mir ein anderes, besseres Gefuehl fuer die Gitarre und den Klang als ein dicker Tauchlack. Ob das jetzt Nitro- oder PU ist, ist mir eigentlich egal. Nitro hat Vor- und Nachteile, der groesste Vorteil ist sicherlich, dass Nitro halt meist duenner ausgefuehrt werden kann und Nachbesserungen einfacher macht. Bei PU braucht man meist keine Nachbesserungen ...

Was die QC bei TW angeht - ja, stimmt, mein oertlicher Haendler berichtet mehr und mehr von Schwierigkeiten mit TW (und hat Sigma ins Sortiment genommen). Mit meiner TW145 habe ich bislang keine Probleme... Was RK und BR angeht, da kann ich nichts ueber die langfristige Stabilitaet aussagen und deshalb mache ich das auch nicht. Leider hat, wie schon gesagt, der oertliche Vertrieb fuer BR und RK die Rezession nicht ueberlebt und deswegen habe ich nur noch sehr eingeschraenkt Zugriff auf diese Gitarren. Vieleicht sollte ich bei den neuen Gewinnspiel mitmachen?

EDIT: Und noch ein Wort zum Holz. Mein lokaler Gitarenbauer, der auch fuer die lokale Szene hier die Autoritaet ist und der auch viele Customs hier baut, hat mal ein paar halbfertige Decken gezeigt, Adi, Rotfichte, Alpine und Sitka. Meine Frage, wie er die denn auseinander halten wuerde und wie er die bestimmen wuerde hat er sinngemaess so beantwortet "das hat mir der Holzhaendler so verkauft". Er selber saehe da im "bezahlbaren" Bereich eher marginale Unterschiede, es kaeme mehr darauf an, wie er die Gitarre bauen wuerde. Wenn er mehr Vertrauen in das Deckenholz haette, wuerde er es auch auf "lauter" bauen, wenn nicht, dann eher auf "sicher".
 
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@Corkonian: böse bin ich Dir ganz bestimmt nicht. Allerdings muss der Seitenhieb hier sein, daß ich halt grundsätzlich nur was zu Instrumenten oder Marken oder Sachen schreibe, deren aktuelle Erzeugnisse ich kenne, bzw. bei denen ich aus irgendwelchen Gründen der Meinung bin, daß ich mitreden kann. Ansonsten halte ich mich ziemlich zurück, bzw. die Klappe.

Aber das kann jeder so machen, wie er es für richtig hält.
 

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