Recording Gitarre/Bass - welche Möglichkeiten?

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TimTom
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Hey leute,
ich will mit meiner Band in den kommenden Monaten ordentliche Aufnahmen unserer Songs machen. Wir sind uns schon einig das wir die Drums ganz normal mit Mics abnehmen wollen. Doch bei den Gitarren hatte ich persöhnlich zu Hause nur schlechte Erfahrungen mit Mikrofonierung von Amps -> Mic positionieren ist ja schon fast eine Wissenschaft, die Lautstärken die bei denen unsere Amps ordentliche Sounds produzieren sind auch ein wenig zu hoch ( Okay, das kann man mal machen, dennoch...) und auch ansonsten halte ich das ingesamt für zu schwierig...
Meine Frage: Was bieten sich für Alternativen? Ist ordentliche software wie der Revalver oder Guitar Rig 3 empfehlenswert? Irgendwo hab ich etwas über die "Palmer" Boxensimulationen gelesen, damit würde man sich ja Mikrofonierung und Box sparen, richtig?
Ist das erschwinglich?
Oder würdet ihr einfach zur normalen art der Aufnahme raten?
Fragen über Fragen...
Danke im Vorraus!
Tim
 
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Es gibt Alternativen, wie du schonn selber feststelltest. Ob sie eine Lösung darstellen ist Ansichtssache. Wenn das Mikrofonieren eine ziemliche Schwierigkeit darstellt, solltest du mal Ampsimulationen für den PC ausprobieren.

Ob das jetzt unbedingt Guitar Rig oder Revalver sein muss... die Dinger sind ja nicht gerade billig. Darum erstmal ein Tip von mir: Probiert erstmal die kostenlosen Ampsims aus, die sind in Sachen Sound auch nicht zu verachten. Das sind VST Plugins die du mit Cubase oder VSTHost (Freeware) einlesen, spielen und aufnehmen kannst. Dadurch sparst du dir die Mikrofonpositionierungen.

Hier mal eine Liste der kostenlosen/legalen Ampsims:
Guitar Suite (Skin-Version) - Marshall JCM 900, Fender Twin Amp mit zusätzlichen Effekten
Juicy77 - ein Soldano Amp mit mehreren Speakern
SoloC - Soldano Amp, es wird ein zusätzliches Cabinet benötigt (z.B. Voxengo Boogex)
Dirthead - High-Gain Amp mit ENGL ähnlichem Sound
Lead 8505 und Lead 71070 - zwei kostenlose Peavy-ähnliche Verstärker, die ein zusätzliches Cabinet benötigen.
Voxengo Boogex - Lautsprechersimulation mit der Möglichkeit, verschiedene Impulsantworten zu laden (benutze ich für Bass)

Wenn du Fragen hast dazu, dann frag einfach.
 
Bei solchen Simulationen hatte ich bisjetzt nur Erfahrungen mit Amplitube, wo schon ein Interface dabei war.
Heißt um jetzt ordentliche aufnahmen zu machen mit denen wir auch noch in Zukunft glücklich sind müsste ein Interface und eine externe Soundkarte her?
Was mich eh schon ewig interessiert hat: Was müssen solche externen Soundkarten kosten?
Die Resultate die ich mit meiner OnBoard Karte bekommen habe sind eher schlecht als recht...
Danke!
Tim
 
Hm... Ihr wollt Drums mit Mikrofon abnehmen, aber Gitarre klappt nicht? Finde ich persönlich etwas merkwürdig. Auch was die Lautstärke angeht... also da wo man von der Lautstärke her Schlagzeug aufnehmen kann sollte doch auch Gitarre möglich sein. Je nach Stilrichtung reicht bei der Gitarre oftmals ein einziges, gut platziertes Mikrofon locker aus. Eine durchaus praktikable Möglichkeit für euch wäre auch das sog. Reamping. Dabei nehmt ihr das direkte Signal aus der Gitarre auf und schickt es hinterher erst an den Amp, so könnt ihr euch beim Einstellen des Sounds Zeit lassen und dann einfach nur noch alle Spuren durch den Amp schicken wenn es passt. Es ist definitiv möglich mit einem einzigen Mikrofon einen hervorragenden Gitarrensound zu erzielen. Schlagzeug zu mikrofonieren ist da schon wesentlich anspruchsvoller.
Aber eigentlich fehlt die wichtigste Information... was habt ihr für Amps und Boxen, welche Richtung spielt ihr?
 
Ich merke mit schon, ich habe mich mit meiner eigenen Argumentatition besiegt. Ja, stimmt. Die Lautstärke wirds wohl nicht sein. Wegen der Schlagzeugabnahme: Für die fühl ich mich nicht verantwortlich das überlass ich unserem Drummer und seinem Dad.
Wir machen Hardrock mit leichtem Metalleinflüssen und doch oft cleanen passagen.
Ich spiele einen Laney VH100R über eine 1x12 Box mit Eminence V12´s, Bass über ein Warwick Topteil welches ich grad nich benennen kann, mein Co Gitarrist spielt im Proberaum einen HK Attax Combo, wahrscheinlich werden wir dann beide meinen Laney benutzen, gerade weil der Attax kaum clean bleibt und die Zerre nicht so sehr geil tönt :rolleyes:
 
Die Zerre vom Attax finde ich ehrlich gesagt auch etwas... wie formuliere ich das nett... "einfach" :)

Bass würde ich direkt ins Interface/Pult/Soundkarte einspielen (DI Box falls kein entsprechender Instrumenten - Eingang verfügbar ist) und hinterher in den Mix einarbeiten, da kann man dann noch recht viel erreichen. Wahlweise kann man auch den DI - Out vom Bass Amp mal versuchen.

Bei Gitarre gibt es meist ein paar einfache Probleme gegen die man selbst mit wenig Erfahrung was machen kann.
1. Falsches Mikrofon.
2. Falsche Position
3. Schlechter Raum
4. Falsches Equipment
5. Falsche Soundeinstellungen

-> 1. Shure SM57, Sennheiser MD421, Sennheiser e906, Audix I-5 ... sind klassische Kandidaten für Gitarrenaufnahmen, alle lassen sich auch wunderbar am Schlagzeug unterbringen. In der Preisklasse 100 - 200€ bekommt man definitiv ein Mikrofon mit dem man hochwertigste Gitarrenaufnahmen machen kann. Die Soundqualität hängt danach erstmal von anderen Faktoren ab.

-> 2. Es gibt nicht "die" Position vor dem Amp. Vielleicht nur ein paar Faustformeln... Oft falsch gemacht wird es, das Mikrofon genau im Center auf den Speaker auszurichten, das klingt nicht. Eine gute Ausgangsposition die man immer mal probieren kann ist der Übergang zwischen der kugelförmigen Abdeckkappe und der Membran. Von da aus lässt sich das Mikrofon gut auf der x-Achse hin und her bewegen. Hier sollte man sich unbedingt einmal die Zeit nehmen und anhören wie sich der Sound verändert. Bevor man mit 2 Mikros arbeitet sollte man erstmal mit einem einzigen einen passablen Sound hinkriegen. Mit zweien wirds erstmal nicht besser wenn man nicht weiß was man tut. Man darf nicht den Fehler machen und eine höhere Gesamtlautstärke durch 2 Mics mit einer besseren Qualität verwechseln. Außerdem geistert oftmals das Gerücht rum, man sollte das Mikrofon 10-20 cm von der Box weg stellen. Versuchs erstmal direkt.

3. Wenn die Gitarrenaufnahme zu "räumlich" klingt, liegt es oft schlicht und ergreifend am Raum :) Hier heißt es experimentieren, manchmal reichen ein paar Decken, Teppiche und ähnliches Zeug um es schon mal ein gutes Stück besser zu machen. Ist natürlich nicht perfekt und nicht so gut wie ein ausgemessener und durchgestylter Studioraum, aber immer noch besser als gar nichts.

4. Zentraler Punkt einer jeden Aufnahme bleibt der Tongenerator. Klingt der Amp dünn und kraftlos kann man auch an der Aufnahme nichts verbessern. Auch hier kann allerdings das schon angesprochene Reamping helfen. Dann hat man nämlich die Möglichkeit sich anschließend einfach irgendwo für einen Tag mal nen dicken Amp zu leihen und alles dadurch zu jagen. :)

5. Zwischen Proberaum, live und Studio können soundmäßige Welten liegen was die Einstellungen am Verstärker angeht. Hier ist Ausdauer gefragt und der Blick darauf wo man hin will. Eine Faustformel... weniger Gain ist mehr Sound :) Durch zu viel Zerre wirkt ein Sound oft lasch und unpräzise, die Präsenzen verschwimmen dann im allgemeinen Matsch.
 
Ich werd mir erstmal alle deine Ratschläge zu herzen nehmen! Unser Drummer hat im Hausinventar ein Shure SM58 - irgendwo hab ich gelesen das das Teil relativ baugleich zum 57er ist. Damit hätten wir ja zumindestens schonmal ne Basis!

Eine weitere Frage wäre für mich jetzt: Wir habe praktisch zwei größere Amps zur Verfügung: Meinen Laney und einen HK ZenTera würde uns für die Aufnahmen zur Verfügung stehen. Lieber alles trocken mit dem Laney rotzen oder auch mal experimentieren mit der riesigen Soundauswahl des ZenTera´s?
Wegen den Decken und Teppichen: Wie genau muss man den mit denen Arbeiten?
 
Wie du genau mit Decken und Teppichen "arbeiten" musst kann man nicht sagen... das ist auch eher mal ein rumprobieren ob es was bringt... einfach ein wenig Improvisationsgeist :) Versuch zu hören was das Problem in deinem Sound ist und wo es herkommen könnte.

Ich kenne den Zen Tera nicht und kann daher nicht beurteilen wie er klingt. Daher kann ich dir auch nur ausprobieren empfehlen. Wenn ihr eh alles selber macht habt ihr ja genug Zeit um auch mal ein paar Tage nur am Sound zu tüfteln.
 

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