Recording- Einsteigern zum Master-Limiter raten

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Hallo Allesamt. :)

Ich hätte da mal eine Frage, die ich mir bezüglich des "Recording Einsteiger"- Unterforums schon länger stelle.

Ganz konkret:

"Warum wird es Anfängern so gut wie nie empfohlen, einen Limiter auf den Master zu klatschen?"

Ich denke da ausdrücklich nicht an "richtige" Aufnahmen zum Zwecke einer Demo-CD, sondern eher an die sehr große Fraktion: "Ich will einfach ein paar Songs covern und auf Youtube stellen, sowie Ideen mit Gitarre und EZ-Drummer festhalten und die sollen gut klingen und meinen Freunden gefallen."

Genau diese Gruppe gibt es ja, wie man ja an den vielen vielen solchen Threads sieht.

Und daran ist ja auch nichts verkehrt.

Was mir aufgefallen ist, ist, dass fast immer als erstes darauf hingewiesen muss, dass man kein Mischpult, sondern ein Interface braucht.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es sich lohnen würde, jedem Anfänger genauso sofort zu raten, einen Masterlimiter auf die Aufnahme zu klatschen.

Warum?

Weil dieser bei null Recording-Erfahrung einfach den größten Unterschied macht. Das ist vlt mehr oder weniger schade, aber bei Anfänger ist es meist einfach so.

Ich könnte mir mittlerweile sogar vorstellen, dass man die Threads à la "Suche externen Preamp für Gitarrenaufnahme" oder "Suche besseres Amp- Plugin" oder "Wandler meines USB Interfaces sind drucklos" etc vlt sogar halbieren könnte, wenn man sofort zu einem Masterlimiter raten würde.
Weil es eben weder am Preamp, noch am Wandler, noch am Mischen, und auch nicht am Interface liegt, dass der TE mit dem Sound unzufrieden ist, sondern schlicht und einfach am fehlenden Wissen über alles, was Mastern angeht, liegt.

Jetzt frage ich mich, warum Anfängern nie zum Limiter geraten wird.

Mir fallen da auch merhere Gründe ein:

1. Man beantwortet genau die Frage des TE und die hat scheinbar nichts mit dem Limiter zu tun

2. Man geht davon aus, dass der Anfänger weiß, dass nach dem Mischen das Mastern kommt.

3. Man befürchtet, dass der wahllose Einsatz eines Limiters mit irgendeinem Preset mehr kaputt macht, als dass er hilft

4. Man überschätzt allgemein das Wissen des TE

5. Man findet es "unsauber" so zu "arbeiten"

Mich interessiert jetzt einfach Eure Meinung dazu.

Findet Ihr es falsch, einem Recording Anfänger zu raten, einen Limiter draufzuklatschen ("ich sag extra "draufklatschen", weil schon der Begriff impliziert, dass es ohne fachliche Können gemacht werden wird)?

Meint Ihr vielleicht auch, dass Einsteiger vielleicht zufriedener mit Ihrem Equipment und ihren Aufnahmen wären, wenn sie um den Masterlimiter wissen täten?

Findet Ihr es gar moralisch verwerflich?

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

Gruhu
 
Eigenschaft
 
Hi Stephan,

interessante Gedankenanstöße!
(Auch wenn sie mich im Prinzip nicht interessieren, da ich mich nicht in der Ecke herumtreibe^^ Aber dann jetzt einfach das Maul zu halten wäre ja meine Sache und nicht deine :redface:)

Allerdings komme ich nicht ganz mit, warum du zu einem Limiter raten würdest? Wenn ich auf der Summe was in der Richtung mach, dann ist das erst mal ein Kompressor - und zwar ein Multiband-Comp. Oder meintest du das implizit?

MfG, livebox

P.S. Deine Sig... --> :rofl:
 
Wieso sollte das moralisch verwerflich sein?

Allerdings finde ich sollte man erstmal die essentiellen Regeln des Recordings verstehen bevor man zu sowas greift.
Zumindest wenn der Thread lautet "... es soll möglichst professionell klingen".

Ich meine wenn das so einfach wäre einem song mächtig Bass zu verpassen indem er übern EQ auf dem Stereobus verstärkt wird würde bald jeder selber mixen/mastern (nur so als Beispiel). Aber so ist es halt nicht, da Tontechnik IMHO nicht nur der beste Beruf sondern auch ein verdammt anspruchsvoller ist. Man hat halt keine Anleitung nach der man Maschinen bastelt sondern muss die Anleitung jedes Mal neu entwickeln um den Song zu dem zu machen, was er sein sollte.

Es gibt immer wieder Leute hier, denen man versuchen möchte zu erklären worum es beim recording geht, die sich aber einen sch**ßdreck dafür interessieren sondern "einfach nur mal machen wollen" und sich dementsprechend dämlich anstellen. Für genau diese Situationen gibt es Garage Band, Sequel und Konsorten. Aber nein, es muss immer gleich Cubase sein, da ja das Ergebniss wie ein Profimixdown klingen soll. Sobald jemand sagt ich arbeite mit dem und dem Sequenzer und der ist durchaus für fortgeschrittene gedacht gehe ich davon aus, dass sich der Musiker wirklich fürs Recording interessiert.

Ich würde daher deine These anders formulieren: Jedem, der einfach nur auf YT, SC etc. bisschen veröffentlichen möchte sollte zu Sequel oder Garaband geraten werden.

Grüße

PS.: Multiband dürfte noch das schwierigste sein einem Anfänger zu erklären. Ich glaube er meinte eine klassische Brickwall/Maximizer. IMO wird ja der Mutliband noch maßloser überschätzt als jede andere Art Kompressor :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es sich lohnen würde, jedem Anfänger genauso sofort zu raten, einen Masterlimiter auf die Aufnahme zu klatschen.

Warum?

Weil dieser bei null Recording-Erfahrung einfach den größten Unterschied macht. Das ist vlt mehr oder weniger schade, aber bei Anfänger ist es meist einfach so.

ich versteh nur nicht ganz wieso... meinst du einen brickwall-limiter, und laut = besser (fletcher-munson)? ein schlechter mix klingt auch künstlich laut gemacht schlecht, einfach in laut...
oder versteh ich dich falsch?

Weil es eben weder am Preamp, noch am Wandler, noch am Mischen, und auch nicht am Interface liegt, dass der TE mit dem Sound unzufrieden ist, sondern schlicht und einfach am fehlenden Wissen über alles, was Mastern angeht, liegt.

der total falsche ansatz m.M.n.
 
Multiband dürfte noch das schwierigste sein einem Anfänger zu erklären.

Das wäre dann mein nächster Punkt gewesen ;)

Und wo nichts ist, kann man nichts holen - das ist (mir) auch klar. Einsteigern, egal ob am live-Pult oder vor der Software im Heimstudio - auch Musikern - allerdings oft nicht. Ein Multiband-Comp ist ne nette Sache, weil er... naja... eben auf mehreren Bändern mit unterschiedlicher Bandbreite und Intensität komprimieren kann :nix::D Der streicht die Butter auf dem Brot etwas glatt, aber er bringt definitiv nicht die Butter aufs Brot.

MfG, livebox
 
Zunächst mal, danke an Alle, die sich hier beteiligen! :)

Hi Stephan,
Allerdings komme ich nicht ganz mit, warum du zu einem Limiter raten würdest? Wenn ich auf der Summe was in der Richtung mach, dann ist das erst mal ein Kompressor - und zwar ein Multiband-Comp. Oder meintest du das implizit?
P.S. Deine Sig... --> :rofl:

Hi livebox, ich meine doch tatsächlich einen Limiter und keinen Multiband- Compressor, weil ein Anfänger wohl damit überfordert sein dürfte. Ich rede wirklich vom "billigen" Brickwall-Limiting mit dem falschen Ansatz = Laut gleich gut und druckvoll.

(offtopic: ^^ freut mich immer, wenn jemand meine Signatur liest.)

Allerdings finde ich sollte man erstmal die essentiellen Regeln des Recordings verstehen bevor man zu sowas greift.

Das beschreibt ziemlich genau das "Problem", das ich meine! Ich frage mich halt: "Sollte wirklich jeder so rangehen?" Also erst die essentiellen Regeln lernen und als Sahnehäubchen den Limiter oder Loudness-Maximiser sinnvoll daraufsetzen?
Wenn es um hochwertige Aufnahmen geht, ganz sicher. Aber gilt das auch für jeden Youtube-Coverer?

Ich stelle mir das mit dem Limiter so ähnlich vor wie Fahrad mit Stützräder lernen. Das Gefühl "Wuhu, ich sitze auf einem echten Fahrrad" und später kommen die Stützräder dann (hoffentlich) weg.

Oder auch nicht...je nachdem welche Ansprüche der Fahrer hat. Vielleicht reicht es ihm ja sein Leben lang mit Stützrädern rumzukurven.

Zumindest wenn der Thread lautet "... es soll möglichst professionell klingen".

Ich sehe, Du kennst den Thread, der mich hauptsächlich zu diesem Thema inspiriert hat.

Das ist auch wieder ein Punkt, den ich meine. Ja, der TE schreibt "semiprofessionelles Gitarrenaufnahme". Aber meint er damit auch wirklich semiprofessionell? Oder meint er nicht doch eher "so wie die annehmbaren Youtube- Videos"?

Ich meine wenn das so einfach wäre einem song mächtig Bass zu verpassen indem er übern EQ auf dem Stereobus verstärkt wird würde bald jeder selber mixen/mastern (nur so als Beispiel). Aber so ist es halt nicht, da Tontechnik IMHO nicht nur der beste Beruf sondern auch ein verdammt anspruchsvoller ist. Man hat halt keine Anleitung nach der man Maschinen bastelt sondern muss die Anleitung jedes Mal neu entwickeln um den Song zu dem zu machen, was er sein sollte.

Alles richtig. Ich sage ja auch nicht, dass man nicht einen Anspruch entwickeln soll, ich überlege nur, ob man da vlt reverse engineering mäßig rangeht und halt erstmal einfach ein erstes Erfolgserlebnis haben soll mit einem Limiter und danach dann immer mehr den Anspruch entwickelt, wie mische ich richtig, wie setze ich Kompressoren zielgerichtet ein etc.


Ich würde daher deine These anders formulieren: Jedem, der einfach nur auf YT, SC etc. bisschen veröffentlichen möchte sollte zu Sequel oder Garaband geraten werden.

Siehst Du, genau für solche Vorschläge habe ich den Thread erstellt. Daran hätte ich selber mangels Erfahrung mit diesen Programmen nämlich gar nicht gedacht. :)

Man sieht aber auch bei dem Vorschlag wieder, wie sinnvoll es ist, genau zu wissen, ob der TE eben "nur" Youtube- Sachen machen will und nicht "richtig" recorden will.


ich versteh nur nicht ganz wieso... meinst du einen brickwall-limiter, und laut = besser (fletcher-munson)? ein schlechter mix klingt auch künstlich laut gemacht schlecht, einfach in laut...
oder versteh ich dich falsch?

Doch doch, Du verstehst mich richtig. So schade es ist. Ich denke halt, dass wir uns vielleicht in junge Recording- Einsteiger hineinversetzen müssen, die mit komplett anderen Hörerfahrungen aufgewachsen sind als wir. Ich kenne tatsächlich noch Metalscheiben, bei denen man Tiefenstaffelung der Instrumente heraushören kann. :D

Jetzt fällt es mir halt schwierig, mich in jemanden reinzuversetzen, der nur Metalscheiben kennt, die als eine linealgerade Wand aus den Boxen kommen und alles plattwalzen.

da überlege ich halt, sollte man ihm nicht erstmal helfen, durch Empfehlen eines Limiters in ähnliche Gefilde zu kommen und dadurch sein Interesse an den Möglichkeiten des Mischens und Masterns zu wecken?

Klar könnte man den Weg gehen und von vorn herein versuchen, das Gefühl für einen tiefen, gestaffelten farbigen Mix zu wecken. Aber wenn das dann nur dazu führt, dass der TE frustriert auhört und dafür nach DEM Ampplugin, das wie in seinem favorite Youtube-Video klingt zu suchen, nach DER Impulsantwort, die ihn von dem Brickwall Sound trennt, oder nach DEM Interface....

ich: "Weil es eben weder am Preamp, noch am Wandler, noch am Mischen, und auch nicht am Interface liegt, dass der TE mit dem Sound unzufrieden ist, sondern schlicht und einfach am fehlenden Wissen über alles, was Mastern angeht, liegt. "

der total falsche ansatz m.M.n.

:) Hm, das kam wahrscheinlich anders rüber als ich es gemeint habe. Ich wollte damit sagen: Der Preamp des Interfaces reicht für die erwartete Youtube Qualität, die Wandler reichen für die erwartete Youtube Qualität, das interface reicht für die erwartete Youtube Qualität, das Mischen vielleicht (!) auch, aber nicht wenn das Mastern weggelassen wird.

Kurz gesagt: Durch den völligen Verzicht auf das Hinweisen auf das Mastern scheinen mir immer mehr Anfänger ihr Vertrauen in sogar annehmbares Einsteigerequipment zu verlieren, sowie die Lust am ordentlichen Mischen.

Und wo nichts ist, kann man nichts holen - das ist (mir) auch klar. Einsteigern, egal ob am live-Pult oder vor der Software im Heimstudio - auch Musikern - allerdings oft nicht. Ein Multiband-Comp ist ne nette Sache, weil er... naja... eben auf mehreren Bändern mit unterschiedlicher Bandbreite und Intensität komprimieren kann :nix::D Der streicht die Butter auf dem Brot etwas glatt, aber er bringt definitiv nicht die Butter aufs Brot.

Klaro, stimmt so. In dem Thread, der mich inspiriert hat, gab es ja auch wirklich Defizite bei den Einzelaufnahmen und das soll natürlich niemals unberücksichtigt bleiben.

Ich glaube, Ihr versteht meinen Ansatz "Limiter für erste schnelle und zweifelhafte Erfolgserlebnisse, die hoffentlich Lust auf mehr Wissen- Aneignung machen."

Und wenn jemand dann sagt: "Das halte ich eher für den falschen Ansatz, weil es meiner Meinung nach didaktisch in eine Sackgasse führt", dann kann ich das als Meinung vollkommen akzeptieren, bzw. freue mich über eine entspannte Diskussion dazu.

Die Idee mit Sequel und Garageband find ich auch schonmal cool, weil ich daran irgendwie noch nie gedacht habe.
 
Hi Stephan! :)

Ich kann glaube ich sehr gut nachvollziehn was du meinst.
Jedoch würde ich mich nie trauen wirklich einen solchen Absatz zu schreiben:

"Versuchs doch mal mit deinem Limiter auf der Stereosumme.
Damit kannst du deine gesammte Mischung lauter machen ohne bösartig zu übersteuern.
In den meisten Fällen klingen lautere Aufnahmen auch gleich druckvoller und mächtiger.
Natürlich darfst du es mit dem Limitieren nicht übertreiben, weil sonst hast du nur mehr Matsch."


Wenn ich das schreibe (und ich habs bewusst versucht neutral zu schreiben).
Dann hab ich min. 3 Leute die mir sagen das das der größte Blödsinn überhaupt ist, das jetzt zu empfehlen.
Dadruch sieht es aus als ob ich keine Ahnung hätte (könnte mir zwar egal sein, ich versuche es trotzdem zu vermeiden ;) ),
dadruch geht der Thread aber auch in eine falsche Richtung, weil ich mich ja dann rechtfertigen müsste.

Und das obwohl es doch eigentlich primär mal darum geht den TE zumindest von den ärgsten Fehlern fern zu halten.
Ich glaube nicht, das man damit irgendetwas wirklich für irgendwen verbessert. :redface:

Wie gesagt ich verstehe deinen Ansatz, und kann sehr gut nachvollziehen, dass dir das durch den Kopf geht,
aber vermutlich bringt ein 0815 Maximizer/Limiter auf der Summe erstmal nicht so viel wie er Risiken offenlegt.
.. Also ja ich glaube, dass man damit mehr Kaputt macht zu beginn als verbessert, und ich möchte vorallem nicht, dass das aufgrund meiner Empfehlung passiert.

LG Jakob
 
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Ich glaube du überschätzt hier irgendwie die Wirkung eines einmaligen kleinen Erfolgserlebnisses (wenn das denn überhaupt eines ist..)

Dein Beispiel zielt ja, wie du erwähnst, auf den stark komprimierten Metal-Sound ab, aber es gibt auch genug Beispiele, wo es völlig unnötig ist, groß irgendwelche Limiter in den Master zu schmeißen.
Ich denk auch, dass die meisten Leute erstmal damit anfangen kleinere Sachen aufzunehmen (z.b. mal ne Akustik-Gitarre und Gesang), als gleich ne ganze Band inklusive Double-Base-Schlagzeug.

Wenn jemand so ein größeres Projekt mit mehr als 15 Spuren als Anfänger angeht, wird er einfach zunächst mal mit vielen Rückschlägen rechnen müssen.
Da klingt das Rohmaterial erstmal nicht gut, man muss sich Gedanken über Frequenzen machen, lernen bestimmte Teile der Software zu nutzen, etc.
Das Problem "nicht laut genug" ist da glaub ich eher ein kleineres.
Ich persönlich geh ja immer davon aus, dass jemand auch was richtiges Lernen will, wenn er mich was fragt, also wieso sollte ich ihm irgendwelche Pseudotricks verraten, die auf irgendwelche Psychoakustischen Effekte abzielen.
Nur damit es hier weniger Threads gibt, die ich beantworten "muss"..?
Mir wird so der wirkliche Mehrgewinn noch nicht ganz klar, den du siehst..
 
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Wenn jemand so ein größeres Projekt mit mehr als 15 Spuren als Anfänger angeht
:D
Du hast ja vollkommen Recht damit^^ Glaube ich wäre allerdings richtig froh, wenn ein Projekt heutzutage mal nur 15 Spuren haben würde :rolleyes:

Naja, ich verstehe ihn in der Hinsicht sehr gut, da ich die Grundempfehlung von vielen auf Kompressoren zurück zu greifen nicht verstehe^^
Bevor ihr :bang: macht meine Eklährung:

Grundsätzlich wird doch jedem , der sagen wir eine Gesangsspur hat (welche roh ist und sich nicht "einfügt" bzw. ihren Platz nicht findet im Mix) der Einsatz eines Kompressors empfohlen. Und die meisten Leute sind mit dem Ergebnis (aus mir häufig unerfindlichen Gründen) schwer zufrieden. Also müsste doch nun theoretisch der Limiter auf dem Stereobus eine deutliche Verbesserung in deren Ohren bringen. Aus dem gleichen Grund.

Auch wenn ich mich nur schwer damit anfreunden könnte wäre das eine logische Schlussfolgerung. Um nochmal auf die kleinen Programme für die Kreativität zwischendurch zurück zu kommen: Auch die bieten durchaus für Hobbyzwecke Zwecke brauchbare tools! Ich hatte letztes Jahr eine Bluesaufnahme die über Garageband erstellt wurde. Es handelte sich um 3 drumspuren, einmal Sax+Vox, Bass DI und einmal hollowbody vom fender amp abgenommen (+plus paar synthi flächen im Hintergrund, warhscheinlich iwelche preset dingers). Aufgenommen wurde auf einer kleinen Bühne in Oslo.
Diese Aufnahme überstieg das, was man so allgemein unter "home-recording" versteht um ein vielfaches. Nicht nur weil es sich um extrem kreative und vorallem gute Musiker handelte. Beim mixing hatten wir keine einzige Reparatur zu leisten was etwas heißen will denn die Band hatte wohlgemerkt keine technischen Vorkenntnisse und keine Hilfe von Technikern.
Ich bin der Meinung, dass ein Musiker mit genau diesen Programmen einfach besser arbeitet als mit einer richtigen DAW.
Vorallem ist er nicht mit jedem zweiten Menupunkt überfordert sondern kann sich voll und ganz auf seine Kreativität konzentrieren!

Grüße
 
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...halt erstmal einfach ein erstes Erfolgserlebnis haben soll mit einem Limiter und danach dann immer mehr den Anspruch entwickelt, wie mische ich richtig, wie setze ich Kompressoren zielgerichtet ein etc.

Hm. Ich (glaube ich) verstehe, auf was du raus willst. Aber ich halte es für falsch.

Mal wieder einer dieser dämlichen Auto-Vergleiche: Fahrschule.

Erfolgserlebnis a: Man wird in ein Auto mit Automatik-Getriebe gesetzt. Darf Gas geben, bremsen und lenken. Schalten lernen wir hinterher. Autofahren = toll --> Erfolgserlebnis. GUT.

Erfolgserlebnis b: Der Fahrschullehrer erzählt, dass Autofahren ja so toll ist und um etwas Spaß an der Sache zu bekommen, müsse man erst mal viel fahren. Also ignorieren wir erst mal die roten Ampeln, das lernen wir dann hinterher wie das richtig geht. --> Autofahren ohne das nervige Bremsen und Beschleunigen = toll --> Erfolgserlebnis. NICHT GUT!
(Und zwar komplett unabhängig davon, ob an der Ampel jemand von der Seite kommt oder nicht.)

So, und jetzt zerreißt mein Beispiel und zeigt mir auf, wo es hinkt :D


Es einem Recording-Anfänger möglichst einfach zu machen, zu einem guten Ergebnis zu kommen, halte ich für eine tolle Idee. Ihm dabei aber "Hilfs"mittel an die Hand zu geben, die am Ende in vielen Fällen erst mal kontraproduktiv sind, nicht.


Aus meiner eigenen Erfahrung: Ich hab mit Samplitude (SE, wohlgemerkt) herumgespielt und nichts verstanden - obwohl ich mich an kleinen live-Pulten schon durchaus auskannte. Bin dann "zurück" auf Kristal gegangen und alles war wunderbar. (Und habe, als ich mir vor einer Weile Harrison Mixbus angeschaut hab, mir tatsächlich wieder ein Stück Einfachheit durch Beschränktheit gewünscht.)

MfG, livebox
 
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Ich glaube wir müssen hier Unterscheiden zwischen Leuten, die einfach nur zu einem Ergebnis kommen wollen, und solchen, die sich wirklich mit der Materie "Mixing" auseinandersetzten wollen. Einem Anfänger, der es wirklich richtig lernen will, würde ich auch nicht direkt zu einem Maximizer/Limiter raten. Sondern in erster Linie würde ich ihm empfehlen, Referenztrack zu hören, und das bei gleicher Abhörlautstärke.

Für Leute, die einfach nur schnell zu einem Ergebnis kommen wollen, sind Programme wie Sequel optimal. Sie nehmen einem viel arbeit ab, da schon vieles Automatisiert ist. Mitunter ist im Masterbus schon der Maximiser installiert und angeschaltet, ohne das man es erstmal weiß. Auch sind schon 2 Effektkanäle mit Effekten belegt. Über das Routing muss man sich auch nicht mehr kümmern. Aber für ambitionierte Leute, die etwas lernen wollen, erhält man leider keinen detailierten Einblick in das Geschehen.


Einen Maximizer in die Summe zu packen und mal ordenlich aufzudrehen würde aber wahrscheinlich solchen Leuten helfen, die eigentlich sonst nix großartig falsch gemacht haben und derern Grundsound eigentlich sehr gut ist. Die fehlende Lautstärke assoziieren sie aber mit schlechter, druckloser und dünn. Und der Grund ist dann die fehlende Kentnis darüber, das komerzielles Material aufgepumpt wurde. Dann zeigt sich plötzlich, das ihr Mix vielleicht gar nicht so schlecht ist. Klar einen Maximizer würde ich auch nicht empfehlen, wenn der Sound an sich schon nicht stimmt. Egal bei welcher Lautstärke. Da ist es natürlich kontraproduktiv. Viele Anfänger haben meist kleine Abhören oder gar keine richtigen Abhören. Deren Mixe leiden oft unter einer Bassüberbetonung und fehlenden Lowcuts. Da ist ein Limiter natürlich tötlich

@ pHjalmarson

deine Geschichte mit dem Kompressor verstehe ich gerade nicht wirklich. Irgendwie fehlt da die Pointe:D
 
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Der Punkt war eigentlich nur, dass wenn man den Kompressor für Einzelnspuren schon als Butter und Brot verkauft wieso dann nicht auch für den Masterbus :D
Ich hab die Aussage nicht eingehend überprüft bevor ich den Post abgeschickt hab aber das war so meine erste Intuition xD

Hatte tatsächlich nach einem netten Gespräch vorgestern über genau diesen Einsatz von Kompressoren überlegt, mal nen kleines Video zu machen für ambitionierte Anfänger die selber "Mastern" mit ein paar Tricks, war mir aber nicht sicher ob das wirklcih nötig ist. Bin ich mir auch immer noch nicht aber wenn man sich das hier so durchliest es scheint durchaus ein bisher wenig beleuchtetes Thema zu sein :gruebel:
 
ich habe in dem Ausgangsthread auf den sich Stephan bezieht, das Stichwort Multi-Band erwähnt.
Offensichtlich aber in einem ganz anderen Sinn, als es wohl üblicherweise verstanden (und eingesetzt) wird.

Soweit ich weiss arbeitet(e) der Sonic Timeworks Mastering Compressor/Limiter intern mit einer Multiband-Struktur.
Für den Anwender ist die aber weder sichtbar noch konfigurierbar.
Das Dingen sieht so aus. Einfacher geht eigentlich nicht...
Man zieht (normalerweise) einfach den linken Regler um den gewünschten 'extra dB' Wert runter.
Hier ist ein thread mit Audio-Beispielen im Vergleich zu Waves L2/L3 einschliesslich Original Datei.
(das erste Beispiel ist Hip-Hop, das zweite Metal)
Momentan ist das Plugin nicht im Vertrieb, die waren wohl zwischenzeitlich mal weg vom Fenster.
(steht irgendwas von 'wir sind zurück' auf der Webseite)
Ich fand das Plugin extrem gut, wenn man Ergebnis zu Aufwand setzt
dafür pack ich den manuell konfigurierbaren Optimaster (Sonic Core) gar nicht erst aus.

cheers, Tom
 
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Ich finde das ein spannendes Thema. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es oft schon als "verwerflich" angesehen wird, wenn man auch als Recording Anfänger den Wunsch hat diese ominöse kommerzielle Lautheit zu erzielen. Ich gebe gerne zu, dass es bei mir eine ganze Weile gedauert hat, mich davon wieder zu befreien. Und da waren auch diesen Zwischenschritte dabei, bei denen gleich auf der Summe im Mix der DAW eigene Limiter und ein Kompressor werkelten oder der Multibandkompressor im Preset "Mastering Loud". :) das Ergebnis klang (und klingt) schauerlich.

Deswegen habe ich mich bewusst dafür entschieden mit dem Slate FG-X in Zukunft eine "all-in-one" zu benutzen. Dafür gab es in meiner Überlegung auch Gründe:
Das Ding kann einfach erstmal "nur" lauter machen, Mix Fehler lassen sich damit nicht kaschieren. Gerade für einen klassischen Homerecordler im Selbstversuch wie mich hat das Vorteile. Ich komme nicht auf die Idee irgendwo Höhen reinzudrehen, weil mein Mix zu dumpf klingt. Mulmt der Bass, dann mulmt er auch mit dem Ding. Ist der Mix nicht breit, dann kann ich ihn damit auch nicht breiter kriegen indem ich irgendwo, irgendwelche Seitensignale raufziehe, obwohl ich eigentlich keine Ahnung hab was ich da eigentlich mache.
Durch die einfache Möglichkeit, im PlugIn automatisch den Ausgangspegel auf den Eingangspegel angleichen zu lassen kann ich so lange rumfummeln, bis ich den Eindruck habe, dass zwischen Mix und "Lautmacher" kaum ein Unterschied besteht. Für alle Korrekturen muss ich direkt in den Mix zurückgehen.
Dann habe ich mir als Referenz in etwa die Lautheit von Aufnahmen Mitte-Ende der 90er Jahre gesucht. Dieses Level (nicht das Niveau *g*) bekomme ich hin und wenn es dann platt klingt oder pumpt, dann liegt das Problem schon vorher an einer Überkomprimierung im Mix.

Mein persönliches Gefühl dabei ist, dass ich mir dadurch den Lerneffekt beim Mixen nicht kaputt mache...

Warum versuche ich eigentlich überhaupt die Tracks lauter zu kriegen? ... Obwohl ich eine echte Produktion der eigenen Musik nicht selbst machen würde, so wird das Demo und Vorproduktionsmaterial trotzdem verwendet um zum Beispiel Veranstalter mit neuem Material zu bemustern. Jetzt haben wir allerdings auch schon eine CD veröffentlicht, von der auch immer noch Titel für Bemusterungen verwendet werden. Stelle ich jetzt neue Titel und alte Titel gegenüber habe ich das Gefühl, dass der Bruch zwischen komplett gemastert und vollkommen unbehandelt zu groß wäre. Da benutze ich jetzt ganz einfach noch das Dynamic Range Verfahren und ziehe die alten Titel nachträglich ein klein wenig runter und kriege so ein homogeneres Bild... in der Hoffnung, dass das auch so ist ;)
 
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Ich denke man sollte Anfängern wirklich dazu raten in einem Maximizer zu mischen. Noch mal: in den Maximizer mischen und nicht am Schluss Maximizer drauf knallen!

Ich bin mir sicher das auf diese Weise die meisten Anfänger ein besseres Ergebnis erzielen würden; mit bloßen Lautstsärke-Anhebungen bzw. Absenkungen könnten Anfänger noch einen "anständigem" Misch hinbekommen. Das hinzu ziehen von Lowcuts würde es noch mal verfeinern.

Letztendlich vergleicht der Anfänger seinen Misch mit einer aktuellen Produktion und ist über den grossen Lautstärkeunterschied enttäuscht. Ich meine jetzt nicht gefühlte 1-2 dB, meist sind es mehr.

Ich persönlich finde Tracks mit einem DR Wert von 12 sehr gut, aber für manche muß es DR 6 sein.
 
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Vielen Dank für die rege Beteiligung. :)

Mich interessiert das sehr, denn ich bin ja selber noch Recording Anfänger. Ich mache zwar schon seit Jahren herum, aber habe mich eigentlich nur mit technischen Problemen rumgeschlagen und hab fast nichts recorded. Ich lerne gerade erst, wie man z.B einen Kompressor einsetzt, um z.B den Ausklang der Snare hörbar zu machen, oder einen Kompressor auf der Summe eines zusammengestückelten elektronischen Drumsets, um die hihats rhythmischer zu machen, weil der Kompressor auf die Snare reagiert etc.

Super Sache.

Interessant finde ich auch, dass viele sagen, das erste Erfolgserlebnis durch einen Limiter wäre wahrscheinlich gar nicht so groß. Also ich kann nur von mir damals sagen, für mich war der Unterschied riesig groß. Wahrscheinlich lag's auch, wie Novik erwähnt, an der Abhörsituation und fehlendem Abhörverständnis.
Bei mir warens typische kleine madige PC-Speaker. Ich hätte meinen Mix gar nicht so laut drehen können, dass ich ihn mit einem guten Referenztrack hätte vergleichen können, weil das die Speaker einfach nicht hergegeben hätten. :)

Tatsächlich waren das keine Metalsachen, sondern cleane Gitarre(n) und Gesang.

Und da waren wieder die typischen Anfängerfehler. Z.B das Einpegeln. Aber ganz ehrlich, wer da neu anfängt, kann schon verwirrt werden. Lautstärkeregler am Interface-Eingang, Lautstärkeregeler am Input der Ampsimulation, zwei Lautstärkeregler am virtuellen Amp, ein Lautstärkeregler am Output des Plugins, ein Lautstärkeregler für die Spur am Mischpult in Cubase, ein Regler am Stereo-Out in Cubase, dann noch Lautstärkeregler am Ausgang des Interfaces und Lautstärkeregler an den PC-Speakern. :)

Klar, für jemanden mit auch nur ein bißchen Erfahrung sind alle diese Regler völlig selbsterklärend. Für mich waren sie es damals nicht und ich hab alles viel zu leise aufgenommen. Und da hat dann der Limiter wirklich Wunder gewirkt. Ich könnte mir vorstellen, dass da viele Anfänger auch Probleme haben.

Aber klar, wenn ich es recht betrachte, macht es wirklich mehr Sinn, sich da Wissen anzueignen, als den Pseudotrick Limiter zu verwenden.
 
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