Rauscht ein EQ vor der Endstufe (nach dem Main Out) mehr als im Insert?

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Hallo!

Bin zwar schon lange dabei aber bislang mit dem Schwerpunkt E-Gitarre, die PA Feinheiten erarbeite ich mir gerade.

Meine Frage bezieht sich auf dem Einsatz eines EQ zur Anpassung an die Räumlichkeiten bzw. zur gezielten Bekämpfung von Feedback im Main-Mix bzw. Monitorweg. Es geht also nicht um das komplette Verbiegen eines Frequenzganges.

Soweit ich das mehrfach gelesen habe, wird der EQ in der Regel über einen Insert eingeschleift, z.B. für die normale Summe über den Main-Insert. Daneben gab es den Hinweis, dass die Alternative, nämlich den EQ hinter den Main Out und vor die Endstufe zu hängen zu Rauschen führt.
Letzteres kann ich noch nicht nachvollziehen. Wenn ich davon ausgehe, dass alle Pegel jeweils ordentlich eingestellt sind: Wieso rauscht dann der EQ im Insert weniger als nach dem Main Out. Das Pegelniveau müsste doch das gleiche sein.

Oder ist die Information sogar falsch und es ist egal wo man den EQ reinhängt?
 
Eigenschaft
 
Das Rauschen eines EQs ist immer gleich - ich meine den Pegel des Rauschens.
Je nachdem in welchem Verhältnis dieser Rauschpegel (Noise Floor) im Verhältnis zum Nutzsignal steht stört dieses Rauschen mehr oder weniger.
Wenn ich ein Signal mit Mikrofonpegel habe und schalte den EQ in dieses Signal macht sich der Rauschpegel mehr bemerkbar als wenn ich den gleichen EQ in die Zuleitung zur Endstufe (i.d.R. 0dBu oder 0,7746 Volt) den EQ einschleife.
Bei dem von dir genannten Beispiel (Insert) wird der EQ nach dem Preamp (also schon bei ordentlich Pegel) VOR dem Kanalfader eingehakt - dadurch wird die "mitgelieferte" Rauschspannung je nach Stellung des Kanalfaders proportional zum Nutzsignal kleiner oder größer.
Wird der EQ in die Endstufenzuleitung geschaltet ist die Rauschspannung zur Endstufe immer gleich, das Eingangssignal des EQs (vom Pult->Masterfader) kann aber auch schon mal so leise werden dass das Rauschen zu hören ist.

 
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Hallo netstalker!

Danke, der erste Satz deiner Antwort war der entscheidende. Ich war davon ausgegangen, das das Rauschen des EQ nicht statisch sondern proportional o.ä. zum Nutzsignal ist. Jetzt verstehe ich das. Also sollte ich immer eine Möglichkeit suchen, das das Nutzsignal und das Rauschen des EQs zusammen geregelt werden. So wird bei einem zurückgezogenen Fader das Nutzsignal leiser aber eben auch das Rauschen des EQ.
 
Im Insert ist die Lautstärke des Rauschens (das vom EQ) immer proportional zur faderstellung - wenn der Fader zu ist kommt gar nix - kein Nutzsignal und kein Rauschen; wenn man den EQ zwischen Pult und Endstufe schaltet und macht die Masterfader zu kommt kein Nutzsignal, das Rauschen des EQ bleibt aber.
Klar - wenn der Kanalfader offen ist und es kommt kein Nutzsignal bleibt das Rauschen - im Verhältnis aber geringer als vor der Endstufe.
Im Übrigen sollte ein Kanal der nicht gebraucht wird eh gemuted sein => auch kein Rauschen.
 
Okay, verstanden. Wenn der EQ im Insert ist, kann das Rauschen maximal den Wert erreichen wie direkt vor der Endstufe, allerdings ist es in den meisten Fällen darunter. :)
 
Wenn ich ein Signal mit Mikrofonpegel habe und schalte den EQ in dieses Signal macht sich der Rauschpegel mehr bemerkbar als wenn ich den gleichen EQ in die Zuleitung zur Endstufe ... den EQ einschleife.

Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann willst du den EQ in diesem Beispiel in den Kanalinsert einschleifen.

Die Frage vom TE hab ich aber so verstanden, dass er den EQ im Master-Insert bzw. AUX-Insert einschleifen möchte.
Soweit ich das mehrfach gelesen habe, wird der EQ in der Regel über einen Insert eingeschleift, z.B. für die normale Summe über den Main-Insert. Daneben gab es den Hinweis, dass die Alternative, nämlich den EQ hinter den Main Out und vor die Endstufe zu hängen zu Rauschen führt.

Und in der Anwendung würde ich den EQ lieber im Insert haben, als zwischen Pult und Endstufe, weil dann das Rauschen des EQs mit reduziert wird, wenn man den Masterfader runterzieht, bzw. die gesamte Show mit gemäßigtem Pegel fährt.
 
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Ob Kanalzug- oder Summen-insert - die Funktion bleibt die gleiche; Im Insert wird die Rauschspannung mit der Summe geregelt.
 
Ob Kanalzug- oder Summen-insert - die Funktion bleibt die gleiche

Mag sein, aber darum geht es hier ja nicht. Es geht offensichtlich um den Vergleich EQ im Masterinsert, oder EQ zwischen Master OUT und Endstufe.

Und da ist meine Anmerkung schon relevant. Ein EQ rauscht immer genau gleich viel, egal, wo er im Signalweg sitzt.
Fahre ich meine Anlage mit recht hohem Pegel, also indem ich den Masterfader recht weit offen habe, dann macht der Einschleifpunkt des EQs wenig bis nichts aus. Fahre ich meine Anlage aber relativ leise, dann wird der richtige Einschleifpunkt wichtig.
Pultintern, also bis vor den Masterfader sollte der Pegel relativ hoch sein (verschiedene Pulte haben unterschiedliche Arbeitspegel, deshalb lasse ich konkrete Werte mal weg). Hab ich den EQ jetzt im Masterinsert, also vor dem Masterfader, dann habe ich ein Gerät mit einem zusätzlichen Rauschen, dass aber deutlich geringer ist, als der anliegende Nutzpegel. das Rauschen fällt also nicht (nennenswert) auf, weil es vom Nutzsignal überlagert und daher verdeckt wird. Reduzieren ich das Mastersignal, ziehe also den Masterfader nach unten, dann senke ich das Rauschen mit ab, das Verhältnis zwischen Rauschen und Nutzsignal bleibt gleich und das Rauschen fällt weiterhin nicht (nennenswert) auf.
Habe ich aber den EQ hinter dem Masterfader und vor der Endstufe, dann wird das Verhältnis aus Nutzsignal und Rauschen bei immer weiter zugezogenem Master immer ungünstiger weil das Rauschen des EQs nicht mit abgesenkt wird. Das Nutzsignal nähert sich pegelmäßig dem Rauschen immer mehr an. Folglich ist es in der Anwendung deutlicher zu hören.
 
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Danke mHS für sie Ergänzung. Deine und die Erklärung von netstalker decken sich ja. Tatsächlich ging es mir um den Unterschied zwischen Main Insert oder nach dem Main Out. Das habe ich jetzt dank Eurer Erklärung verstanden. Entscheidend ist ja die Frage, ob ich Rauschen und Nutzsignal gemeinsam regel, oder nur das Nutzsignal. Mache ich nur das Nutzsignal leiser wird der Abstand zum Rauschen schlechter.
 
Danke mHS für sie Ergänzung. Deine und die Erklärung von netstalker decken sich ja.

Upps, so hatte ich ihn nicht verstanden. Hast aber Recht.
:gruebel: Naja, jetzt ist es zumindest nochmal umfassend erklärt.
 
Ein Punkt wäre noch anzumerken:

Die Insertpunkte sind zu 95% unsymmetrisch, die Mainausgänge zu 99% symmetrisch. Da aber in der Regel kurze Kabel verwendet werden, wird man sich keine Störungen im Insertpunkt einfangen.
 

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