Hi,
sehr guter Thread hier, viel wertvolles Wissen gut erklärt...
Mir persönlich hats sehr geholfen, die Tatsache zu verinnerlichen, dass man für die zweite Oktave
weniger Luft braucht als für die erste. Der Ansatz (im Sinne von Vorgehensweise), für die zweite Oktave einfach mehr reinzublasen, ist grundlegend falsch und kontraproduktiv, denn dadurch klingen die Töne dann gezerrt, oftmals zu hoch und einfach nicht gut. Eine gut trainierte Kombination aus Stütze und gutem Ansatz ist der Schlüssel zu der Sache. Luvanir hat das wunderbar erklärt, dem gibt's eigentlich nichts hinzuzufügen. Man lernt da auch nie aus, Töne in der dritten Oktave, die vor einem halben Jahr nicht ansprachen, treffe ich jetzt ohne Probleme...und ich spiele nicht mal Böhmflöte, sondern eher so 'ne Art Traversflöte mit Klappen.
Hier noch ein Tipp, den man sich nicht angewöhnen sollte...er sei aber der Vollständigkeit halber erwähnt: wenn die zweite Oktave zu hoch ist: mit dem Kopf etwas nach unten "nicken" und die Flöte lassen wo sie ist, dadurch deckt die Unterlippe das Anblasloch minimal mehr auf und der Winkel des Luftstroms ändert sich minimal - und dadurch wird der Ton tiefer. Sollte man sich aber nicht angewöhnen, da es eben mit etwas Übung - zumindest bei der modernen Böhmflöte - auch ohne diesen Trick geht.
Achja, zum Thema "Töne überblasen" - wie das bei der klassischen Musik ist weiß ich nicht, da kenne ich mich nicht aus. Beim traditionellen irischen Flötenspielstil ist es völlig normal, die erste Oktave bis zum Bersten zu belasten und mit dem Ansatz besonders den ersten Oberton (die Oktave) zu isolieren. Diese Technik ist für den charakteritischen irischen Flötensound verantwortlich.
Gruß,
shib