"rausch freies" Geräusche aufnehmen - was mache ich falsch?

[Incurilium]

Hallo,

ich brauche mal eure Hilfe. Problemstellung ist folgende: Ich möchte in Zukunft Geräusche mit eigener Stimme oder mit Gegenständen gemacht aufnehmen. Nur habe ich zur Zeit das Problem das mit meinem Equipment der Pegel der Geräuche nicht über dem Rauschen liegt bzw. das Rauschen noch deutlich hörbar ist. Nun weiß ich nicht, ob das Equipment es nicht hergibt oder ich bei der Aufnahme was falsch mache.

Zum einem habe ich das T.Bone SC450USB - an zwei Rechnern mit gutem Grundrauschen obwohl das mal etwas mehr mal etwas weniger ausfällt. Aber da habe ich schon in einem anderen Thread gelesen, das dort die Gründe für sehr vielfältig sein können. Dachte ich mir mir - kein Problem habe ja noch eine Art Audio Interface USB Soundkarte plus Mikro. ( E-Mu 0404 USB und Rode M3) Aber auch damit bekomme ich das rauschen nicht weg. Damit vom Mikro übehaupt was hörbar aufgenommen werden kann muss ich den Regler am Emu so hoch drehen, das auch dort ein Rauschen zu hören ist. Auch wenn es "unregelmäßiger und knackender ist". Schließe ich ein Keyboard ans Emu an kann ich ohne den "Verstärker" aufnehmen und das Rauschen ist wirklich leiser.

Jetzt die Frage: Vergesse bzw. mache ich da etwas falsch? Oder ist mit meinem Equipment eine "rauschfreie" aufnahme eh nicht möglich? Und dann, mit welchem Equipment ist das möglich (es muss nicht im Einsteiger-Budget-Bereich liegen.) Ich möchte bei den Soundaufnahmen schon eine gewisse Qualität erziehlen, weil diese nachher im mobile/app Bereich verwendet werden sollten und wenn die ganze Zeit es ohne rauschen läuft und dann ein Sound eingespielt wird mit deutlich hörbarem rauschen entspricht das nicht meinen Ansrpüchen. ;-) Sollte ich besser neues Equipmetn brauchen, dann wäre mir noch wichtig, das es wenn möglich nicht gleich eine ganze Studioeinrichtung wäre. Ich habe hier nicht all zu viel Platz. ;-)

Vielen Dank schon mal!

 

[Reflex]

Hallo,

hast du am Audio-Interface die Phantomspeisung aktiviert?

Ich hatte selber mal ein Rode M3, und damit sind definitiv gute Aufnahmen ohne viel Rauschen möglich.
Du musst auch am M3 den Schalter auf "ON" stellen, hat ja drei Positionen.

 

[Astronautenkost]

Equivalent Noise Level (A-weighted) 21dB-A beim M3 ist aber auch nicht grade wenig Rauschen. Grundsätzlich gilt: je niedriger das Signal, desto hochwertiger das Equipment! Ein t.bone ist auch nicht grade hochwertig. Nimmst Du im Studio (Foley) oder auch in der Natur auf und bräuchtest eine netzfreie Variante? Grundsätzlich wäre das NT1-A von Rode die wohl billigste Nichtrauschervariante (Equivalent Noise Level (A-weighted) 5dB-A).

 

[Reflex]

Also bitte...

auch beim Rode M3 soll es nicht so ein, wie der TE beschreibt:

das mit meinem Equipment der Pegel der Geräuche nicht über dem Rauschen liegt

Wir reden hier nicht von super-rauscharmen Mikros, sondern einfach davon, dass das aufgenommene Signal von Rauschen überdeckt ist.

 

[Novik]

Mit welchem Kabel ist das Mikro(m3) angeschlossen?
So wie ich das sehe, kann man das Mikro entweder mit Batterie oder über die Phantomspeisung vom Vorverstärer speisen. Ich kenne das Mikro nicht und weiß also nicht, was passiert, wenn man Batterie und Phatompower vom Interface gleichzeitig hat.
Ich würde auch mal schauen, Ob die Padschaltung bzw. Wie die Padschaltung am Mikrophon eingestellt ist.

 

[ambee]

für gut klingende und rauschfreie foley- und atmo-aufnahmen braucht man unheimlich hochwertiges material. viele geräusche erzeugen nur wenig pegel, daher müssen mikrofone sehr empfindlich sein und die verstärker eine hohe rauschfreie verstärkung liefern. mit günstigem equipment wirds schon bei signalen auf zimmerlautstärke knapp, von noch leiseren schallquellen wie natur-atmo ganz zu schweigen.

 

[Incurilium]

Phantomspeisung und On-Schalter sind natürlich aktiviert. Auf dem Kabel was ich benutze steht "the stage 22 - higflex - 2x0,22mm² (AWG24) by Sommer Cable". Für meine Gitarren Aufnahmen damals war das Mikro auch zufriedenstellend, da ist mir das Rauschen nicht so extrem aufgefallen. Aber die Gitarre ist natürlich auch lauter als eine z.B. raschelnde Streichhölzchenbox. Das Mikro soll nur im Studio benutzt werden. Gänge in die Natur sind eigentlich nicht geplant.

Vielleicht auch nochmal zum Rauschen. Bei Lauten Signalen klar - da überdeckt das Rauschen nicht die Stimme, aber schon bei leisem reden ist mir das Rauschen zu viel ... Ich hätte auch kein Problem in neue Technick zu investieren, mir würden da die Empfehlung was ein gutes Mirko und ein gutes Interface für meine Zwecke sind extrem weiterhelfen. Zusammen sollte es im 3stelligen bereich bleiben.

 

[Astronautenkost]

RME Fireface UC als Interface und das Rode NT2-A. Ein Mikro das weniger rauscht in der Preisklasse findest Du nicht so schnell. Ich könnte mir vorstellen, dass Du die Kugel brauchen könntest.

 

[901]

Auf dem Kabel was ich benutze steht "the stage 22 - higflex - 2x0,22mm² (AWG24) by Sommer Cable".

2x0,22mm² ???

Für eine korrekte symmetrische Verbindung braucht man aber DREI Leiter! Ist das ein XLR auf Klinke Kabel?

 

[Incurilium]

Ne, von außen betrachtet ist es ein normals XLR Male/Female Kabel

 

[ambee]

keine Sorge, das passt schon, mit 2x0,22mm² sind die beiden signalführenden adern gemeint. die schirm/masse-leitung hat ja keinen durchmesser, da sie nicht als ader übertragen wird, sondern sich um den kabelkern legt.

bei so günstigem equipment kann es durchaus sein, dass man bei leisen geräuschen wie der streichholzschachtel den gain ganz aufreißen muss um überhaupt was reinzubekommen. dass das rauschen dann fast so laut ist wie das nutzsignal, liegt dann eben an der qualität der technik.

 

[Incurilium]

RME Fireface UC als Interface und das Rode NT2-A. Ein Mikro das weniger rauscht in der Preisklasse findest Du nicht so schnell. Ich könnte mir vorstellen, dass Du die Kugel brauchen könntest.

So, bin jetzt mal dazu gekommen mir die Empfehlungen anzuschauen. Vielen Dank dafür!

Ein kurzes Pfeifen sei angebracht. Hört sich alles sehr gut an was ich dazu gelesen habe. Da ich im Interface gefühlt schon in die höhere Preisklasse gestiegen bin, würde mich einfach mal aus neugier interessieren, wenn ich im Mirkobereich auch in höhrere Preisklassen gehen würde, was wäre dann ein Mikro mit "besserem Rauschverhalten" als das genannte NT2-A und ob es für meine Zwecke denn auch zu Empfehlen wäre mich dorthin zu bewegen.

 

[ambee]

für dein anliegen ist vor allem auf die empfindlichkeit der mikrofone interessant. je höher desto mehr pegel kommt aus dem mikrofon und desto mehr rauschabstand hast du (gibt natürlich noch andere faktoren, aber das ist der wichtigste). allerdings sollte man auch diese angaben mit vorsicht genießen, dein t-bone wird zB mit der gleichen empfindlichkeit angegeben, wie das neumann weiter unten. rechnerisch kommt der hersteller da bestimmt irgendwie drauf, aber dass das wenig mit der realität zu tun hat, hast du ja selber erfahren.



das NT2-A ist in der preisklasse mit 16mV/Pa ungeschlagen gut. eine preisklasse höher wäre der kleine bruder des legendären C414, das C412:
AKG C214 Großmemran-Mikro
dieses hat jedoch nur nierencharakteristik, ist also für atmo-aufnahmen, bei denen man durchaus gerne eine kugel nimmt, eingeschränkt.

nochmal eine klasse drüber wäre das Neumann TLM103 mit einstellbarer richtcharakteristik:
Neumann TLM 103 mt Großmembranmikrofon

oder dann schon das C414:
AKG C414 XLS



ich würde dir erstmal zu der kombi von artcore raten. mit beidem wirst du lange freude haben und einen gewaltigen sprung machen im vergleich zum t-bone. wenn du dann doch irgendwann ein besseres mikrofon brauchst, kannst du immer noch nachrüsten.

 

[Astronautenkost]

Das TLM 103 ist eine Niere und das AKG C 214 mit seinem sehr speziellen Sound und relativ hohem Rauschen gegenüber den anderen Mikros halte ich für den Zweck nicht besonders geeignet. Mit dem AKG C414 XLS sieht das wiederum anders aus.

 

[Incurilium]

Alles klar, vielen Dank euch beiden für eure Hilfe! Ich werde dann mal meine Scheinchen zählen gehen für die empfohlene Kombi. ;-)