Raumoptimierung für live-recording taugliches Projektstudio (Optimale Lösung gesucht)

[Egosozial]

Hallo

Wir sind eine 3 Mann Stoner Rock Band und wir wollen eine Räumlichkeit, die uns zur Verfügung steht als Studio/Proberaum nutzen. Im Anhang ist eine Plan mit den genauen Maßen.

Es gibt einen kleineren Raum, welchen wir als "Regie-und Aufenthaltsraum" geplant haben (also Schreibtisch, Mischpult, Monitore, Sofa usw.) und einen größeren, welchen wir als Studio und Proberaum nutzen wollen. Das Ziel ist später, vor allem unsere Proben in passabler Qualität mitschneiden zu können und gute live recording Sessions spielen zu können.
Genauso aber auch mal den einen oder anderen Song richtig aufzunehmen.
Der Raum hat Betonwände, die mit Holz verkleidet worden sind und hat leider einen Pfosten in der Mitte.

Nun wollten wir uns mal hierher wenden, was man denn mit einem Budget von sagen wir +/- 1000 Euro am Raum machen kann und sollte, sodass wir eine relativ schöne und saubere Akustik haben und eben gut aufnehmen können.
Also empfiehlt es sich die Amps irgendwie zu seperieren, die Räumlichkeiten mit Trennwänden aufzuteilen oder sonstiges? Was machen wir mit den Wänden damit möglichst wenig nach außen kommt und es kein Gematsche innen gibt? Momentan ist das in unserem jetzigem Proberaum das Problem, weil alles vor allem vom Bass rumscheppert.

Dabei müssen wir bedenken, dass in dem Proberaum dann später eine Orgel, ein Synthesizer und ein Schlagzeug (ggf. auf einem kleinen Podest), sowie die Amps (Bass und Gitarre) und evtl. ein kleiner Leslie für die Orgel drinsteht.

Wir würden uns sehr über Vorschläge, Anregung oder völlige Ablehnung des Konzepts freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Der Bassist

 

[rbschu]

Ich würde den Recordingraum in den kleineren Raum verlegen (immerhin 25 qm), weil es dort keine Fenster hat, die es zu dämmen gilt und weil der größere Raum nur "scheinbar" größer ist, denn durch die Säule wird er sehr ungünstig geteilt in ca. 3,5x4m sowie 3x4m. Das erschwert die Kommunikation zwischen den Musikern erheblich. Zudem hat ein kleinerer Recordingraum den Vorteil, dass weniger Absorptions- oder Reflexionsmaterialien vonnöten sind, um den Aufnahmen einen sauberen Klang zu geben.

1000 € für alle Optimierungsmassnahmen ist nicht viel. Ich würde daher zunächst in selbstgebaute Basschunks (Absorber) für Ecken und Kanten des Recordingraumes investieren, sowie 4-6 mobile Absorberwände bauen oder erstehen. Auch die Raumdecke könnte man mit ein wenig schräg gehängten Platten/Clouds versehen.

Den großen Raum würde ich ggf. für das Studio verkleinern und dann akustisch optimieren. - Ist ein Mauerdurchbruch und das Einsetzen einer Glasscheibe geplant?

 

[Egosozial]

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Leider waren wir da beim Plan etwas zu ungenau und haben die 4 Fenster die in dem Nebenraum sind vergessen weil wir nicht direkt damit gerechnet haben, dass wir darin auch was machen können.
Also zu genaueren Erklärung der Raum ist im Keller. Die Fenster sind nur kleine fenster relativ weit oben an der Wand.
Ein Durchbruch ist bisher nicht geplant, da die Mauer ziemlich dick ist.. die 41cm waren ein bisschen untertriebener Schätzwert.. keine Ahnung wie mein Kollege darauf gekommen ist. Die restlichen Werte stimmen aber

Eine Idee von uns war noch Trennwände vom Pfsoten zur Wand zu ziehen, so dass die Türen abgeschottet sind. Allerdings wird es dann vermutlich schwierig mit unserem Budget.

 

[rbschu]

Wenn das Budget feststeht und nicht oder nur mit Mühe erweitert werden kann, dann ist es doch auch denkbar, nur den großen Raum zu nutzen? Dann würde ich analog dem beigefügten Bildchen Rigips-Wände in Sandwichmanier einziehen und mit ordentlich Dämmstoff/Steinwolle füllen. Im unteren Bereich des Bildes habe ich eine Aussparung für ein Fenster zum Kontrollraum angedacht. Diese Wand ist etwas schräg gehalten, weil man dadurch parallele Flächen vermeidet. Die Rigips-Wände dämmen schon recht ordentlich zum Kontrollraum hin. Auf Seiten des Recordingraums kann man am Rigips nochmal eine Lage Steinwolle für Absorberzwecke drauftun und mit Stoff verkleiden. In die Ecken wieder Basschunks aus Steinwolle. Das wär`s dann für mich schon fast.

Der Kontrollraum hinter dem Fenster ist noch eine andere Geschichte, aber es bleibt noch ausreichend Platz für ein Sofa hinten an der Wand. Außerdem sollte am oberen Rigipspart im Bild noch eine Durchgangstür eingebaut werden. Dann sind 1000 € sicher schon verbraucht. Allein die Glasscheibe wird ein paar Hunderter kosten. Mach sie schön breit, aber nicht zu hoch - und schräg einsetzen.

Sicher gibt`s da noch professionelleren Rat als den Meinigen, aber so ähnlich würde ich`s angehen - für 1000 € Budget. Der Platz ist dann zwar für das von Dir geschilderte Equipment knapp, aber Du machst Dir vielleicht gar kein Bild davon, was alles in der Enge noch geht...

 

[Egosozial]

Danke für die Mühe und die guten Vorschläge! Wir schauen uns den Raum jetzt nochmal genau an und überlegen uns in Ruhe was da für uns die optimale Lösung ist. Melden uns dann wieder falls neue Fragen kommen!

 

[Bert4]

Für Schlagzeugaufnahmen würde ich IMMER die maximale Raumgröße haben wollen !!

Schallschutz im Bass ist weder mit Rigipswänden noch einer massiven Trennwand im selben Gebäude möglich.
Stichwort: Körperschall !!


Und NIEMALS einen Regieraum unsymmetrisch Planen !!

Die schräge Wand in der Skizze hätte keinen akustischen Vorteil aber riesige Nachteile !!


lg Bert

 

[Trommler53842]

Für Schlagzeugaufnahmen würde ich IMMER die maximale Raumgröße haben wollen !!

Zustimmung!

(Bin seit kurzem in neuem Proberaum, der noch behandelt werden will...ca. 15 x 5 Meter Grundfläche, Deckenhöhe 3,30 Meter.)

 

[rbschu]

Für Schlagzeugaufnahmen würde ich IMMER die maximale Raumgröße haben wollen !!

Schallschutz im Bass ist weder mit Rigipswänden noch einer massiven Trennwand im selben Gebäude möglich.
Stichwort: Körperschall !!


Und NIEMALS einen Regieraum unsymmetrisch Planen !!

Die schräge Wand in der Skizze hätte keinen akustischen Vorteil aber riesige Nachteile !!


lg Bert

Hi Bert,
ich würd mal sagen, dass wer lesen kann, im Vorteil ist. - Da stehen höchstens 1000 € zur Verfügung. Für ALLES. Dafür gibt es keine Studiolösung, die gut ist, sondern nur Kompromisse. Schon gar nicht lassen sich davon 2 Räume optimieren. Ich gebe Dir Recht, wenn es darum geht, im Kontrollraum saubere Abhörpositionen und Symmetrien zu finden, aber den kleinen Raum entsprechend auszubauen verschlingt locker das 5-fache des Budgets - und dann gibt es immer noch keine SICHTVERBINDUNG zum großen Raum. Was tun? Kameras installieren und Monitore? Kostet nochmal 800 €, wenigstens. Oder Mauerdurchbruch? Hatten wir schon. Entfällt. Wie willst Du also in diesem tollen Kontrollraum kommunizieren? Nur per Mikrofon?...

Und der große Raum? Schlagzeug krachend machen? Oder bedämpfen, wie`s im Studio auch (oft) geschieht? Und die restlichen Instrumente und Amps? Auch alles krachend? Nee, das hatte ich früher auch. Das führt nur zu einem Klangmatsch und ist außer zum Üben überhaupt nicht brauchbar...

Mein Vorschlag zielt zunächst auf die sinnvolle Verwendung des Budgets ab. Hinter 2 Rigipswänden kann man sehr wohl aufnehmen, zumal dazwischen und davor Steinwolle ist. Aber das ist natürlich keine perfekte Isolation, sondern nur eine Schalldämpfung (wenigstens 40cm Schichtdicke). Vermutlich ist es sogar besser als eine massive Trennwand (Körperschall). Und wie ich bereits schrieb, ist "(...) der Kontrollraum hinter dem Fenster ... noch eine andere Geschichte (..)". Nochmal, mit 1000 € kannst Du kein Studio erwarten, sondern eine Behelfslösung.

 

[Bert4]

@rbschu

Na jetzt willst du deine Aussage schön reden, nicht mehr und nicht weniger !!

Ich habe zwei Sachen angesprochen !

1. Symmetrie ist wichtig im Regieraum.

Da kannst du noch so viele Argumente suchen.

Wer mit nachträglichen arbeiten einen Regieraum unsymmetrisch plant, weiß nicht was er tut.

Und du hast nun mal eine unsymmetrische Lage vorgeschlagen !

Dreh es dir wie du willst.

2. Sagte ich: Schlagzeug braucht Raum.

Das ist eine Tatsache !



Und was kosten deine vorgeschlagenen Wände ?

Das Geld anstelle der Wände kann man zB. für ordentliche mobile Stellwände (Breitbandabsorber) nutzen. Und schon ist es nicht mehr krachend!!

zB.:
https://www.musiker-board.de/threads/diy-breitbandabsorber-und-stellwände.589452/

Beispielsweise lassen sich 8 Große Stellewände a´ 60 Euro machen = 480 Euro.

Dann noch 8 Pakete Sonorock als Bassfallen = 160 Euro

Also läßt sich mit 640 Euro schon eine sehr gute Grundbasis machen.

Hui bleiben noch gut 360 euro über

Genauso können die Stellwände nach den Aufnahmen für den Regieraum genutzt werden.
Flexibilität ist da kein Ende gesetzt.

und dann gibt es immer noch keine SICHTVERBINDUNG zum großen Raum. Was tun? Kameras installieren und Monitore? Kostet nochmal 800 €

1. Von einer Sichtverbindung war hier nie die rede !!

2. Fenster als Sichtverbindung macht meist mehr ein akustisches Problem als Gewinn.

3. 800 Euro für Monitor und Kamera hat nichts mehr mit Homerecording zu tun

Hinter 2 Rigipswänden kann man sehr wohl aufnehmen, zumal dazwischen und davor Steinwolle ist. Aber das ist natürlich keine perfekte Isolation, sondern nur eine Schalldämpfung (wenigstens 40cm Schichtdicke)

Und was soll die Variante an Isolierung deinerseits bringen ?

Es kommt genug mulmiger Krach in den Regieraum rüber,
wo dann ein gleichzeitiges Abhören (beurteilen) nicht mehr möglich ist.






lg Bert

 

[rbschu]

Na ich bin schon gespannt auf das Ergebnis, wenn die 1000 € verbraucht sind und man unterm Strich immer noch nichts mit den Räumen anfangen kann außer darin zu üben und das Equipment zu verwahren... - Aber wenigstens hat man dann ein paar mobile Absorberwände, worauf ich in Post #2 schon eingegangen bin.