Raumkriterien für eine Blasorchester Aufnahme

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FloK66
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Hallo liebe Recording-Profis,

ich brauche eure Hilfe bei der Raumauswahl.

Ich würde gerne eine Aufnahme eines Orchesters/Blaskapelle mit 10 Leute durchführen.
Ziel der Aufnahme ist eine ordentliche CD zu erstellen um darzustellen welche Stücke wir im Repertoar haben.
Instrumente sind neben Trompeten, Klarinetten, Hörner und Tuba auch ein Schlagzeug.
Ebenso soll gesungen werden...

Das Schlagzeug sowie die Tuba sollen eigen Mikrofone bekommen, der Rest soll über x-y mit Kondensatormikrofonen aufgenommen werden.
Hall-Effekte wie der große Meister Ernst Mosch verwendet hat, würd ich gerne vermeiden.

Ich freue mich auf Vorschläge, nach welchen Kriterien ich den Raum aussuchen kann.

Und los ;)
 
Eigenschaft
 
Hallo,

...was ist geplant? Alle gleichzeitig aufnehmen? Wie ist das mit dem Gesang? Solisten, Kleinensemble, Chor? Was steht an Ausrüstung zur Verfügung?
Aus dem Handgelenk würde ich mich mal nach einer nicht zu großen Kirche umsehen, da kannst Du den hoffentlich angenehmen Raumhall gleich mitnehmen bzw. über Raummikrofone separat aufzeichnen.

Viele Grüße
Klaus
 
Ziel der Aufnahme ist eine ordentliche CD zu erstellen
Meinst du nicht es wäre besser, dafür einen Recording Profi zu engagieren, der das von der Aufnahmevorbereitung bis zur Fertigstellung der CD durchführt?

Instrumente sind neben Trompeten, Klarinetten, Hörner und Tuba auch ein Schlagzeug.
Ebenso soll gesungen werden...

Das Schlagzeug sowie die Tuba sollen eigen Mikrofone bekommen, der Rest soll über x-y mit Kondensatormikrofonen aufgenommen werden.
Steht hinter dieser Entscheidung ein Konzept?
Wenn auch gesungen werden soll, wäre erstmal das Naheliegenste, den Gesang einzeln abzunehmen. Oder wird der über PA verstärkt? Bzw. wird überhaupt irgend was über eine PA verstärkt?
Das Schlagzeug hat in diesem Kontext definitiv die größten Lautstärke Reserven und braucht demnach eigentlich als aller letztes Einzelabnahme.

Ebenso frage ich mich, ob XY wirklich die richtige Entscheidung ist. Mit einer AB Aufstellung können wesentlich räumlichere und breitere Ergebnisse erzielt werden, auf Kosten der Monokompatiblität natürlich. Werden allerdings ein paar Dinge beachtet, auch bei der Nachbearbeitung, kann man einen guten Kompromiss finden.

Hierzu mal zwei Links:

http://www.sengpielaudio.com/Visualization-AB.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Laufzeitstereofonie

Die dort angesprochenen 73cm dürften den besten Kompromiss darstellen. Für ein optimales Ergebnis ist dann die Breite der Bandaufstellung und der Abstand des Mikrofonsystems zur Band entscheidend.

Für den Raum würde ich mich mal bei kleineren Konzertsälen und Clubs umschauen. Kirchen bringen normalerweise viel Hall und damit Klangfarbe mit, bei Distanzmikrofonie kann das dann auch schnell zu viel werden.
Auf ein trockenes Signal kann man nachträglich immer noch etwas Hall legen. Umgekehrt geht das nicht.
 
Moinsen!

Was steht an Ausrüstung zur Verfügung?

Das wäre wirklich erst einmal gut zu wissen. Danach kann man gezielter etwas sagen.

würde ich mich mal nach einer nicht zu großen Kirche umsehen

Wäre jetzt auch für mich die erste Wahl, möglichst eine nicht zu Neumodische, da diese meist viel Beton und Glas verbaut haben, das ist dort dann sehr schwierig gute Aufnahmen hin zu bekommen. Raummikrofone bringen den Hall des Raumes natürlich mit und den kann man dann nach Bedarf zumischen. Ich würde auf alle Fälle die Bläsergruppen wenn irgend möglich mikrofonieren.

Greets Wolle
 
Hallo,

bei den Kirchen kann es noch dazu das Problem mit der Belüftung geben - ich habe da am Wochenende in Rodenkirchen wieder meine üblen Erfahrungen machen müssen (...kannte die Kirche allerdings schon vorher). Moderne Kirche, klang sehr schön, aber wenn die Lüftung losging, gute Nacht. Kleinere Dorfkirchen klingen aber oft sehr schön, vor allem, wenn der Innenraum recht hoch ist.
Von Schul-Aulen und Turnhallen rate ich dringend ab...

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo und danke für die Antworten.

Es steht ein XR18, ein Pärchen t.bone Kondensator miks und ein Pärchen Oktavia Mk 012. Für die Snare habe ich noch ein sm57 und für die kick ein AKG D112

Die Hauptmikros sollen die Okravia sein...

Ich habe Gefallen daran gefunden, mich mit Recording zu beschäftigen und möchte die Aufnahme selbst durchführen. Das Mischen und Mastering wird je nach Material an ein Studio vergeben...

Bei der Auswahl der Aufstellung bin ich noch zu un informiert. Da werd ich erst mal in meiner Lektüre nachlassen... über
hilfsmikros für Klarinetten z.b. kommt man wohl nicht rundum...



So was habe ich mir bisl vorgestellt...

Ich bin für jeden Tipp dankbar, auf was man achten soll
 
Man kann so halt wenig dazu sagen, wie du das am besten aufnehmen solltest. Außer, dass ich die Hauptmikrofone in Groß AB wie oben beschrieben aufstellen würde. Bei einer Basisbreite von 73cm hast du einen Aufnahmewinkel von 90°. Dann kannst du über die Bühnenbreite bzw. Breite der Bandaufstellung mittels Pythagoras ausrechnen, in welchem Abstand du das Hauptmikrofonsystem aufstellen solltest.

Für die Stützmikros müsste man vor Ort hören, wie die Gewichtung der Band ist. Es kann auch sein, dass das Schlagzeug zu sehr raussticht und eher andere Instrumente(-ngruppen) Stützmikros brauchen.
Und dann war ja noch die Sache mit dem Gesang.
 
Moin!

Naja bei solchen Möglichkeiten würde ich die Snare und die Kick nicht separat abnehmen, eher die einzelnen Bläsergruppen und auch die Gesangsparts.
Also die Hörner, Klarinetten und Trompeten je als Gruppe mikrofonieren, die Soloinstrumente und Stimmen auch. Das Schlagzeug bekommt man sehr gut über Raummikros oder auch als OH Abnahme sehr gut in den Griff.
Wenn du anfängst zu recorden, solltest du so ein Projekt vielleicht nicht gleich als erstes zulegen, denn das bedarf schon einiger Übung um da gute Aufnahmen für CD zu erstellen die dann auch noch für Präsentationszwecke dienen soll. Mit den einzelnen Mikrofonen muß man schon testen wie man wo was mikrofoniert und auch mit den richtigen Abständen, das ist nicht mal eben so hier im Forum erklärt.

Greets Wolle
 
Ein rein akustisches Ensemble, das in sich klanglich sehr ausgewogen, differenziert und homogen spielen kann, kann man in einem sehr gut dazu passenden Raum nötigenfalls sogar mit nur zwei Mikrofonen in einer sinnvollen Hauptmiktofonanordnung durchaus präsentabel aufnehmen.
Das X18 ist völlig o.k., die Oktava sind als Hauptmikrofone so lala, lassen sich aber auf jeden Fall dazu einsetzen. In AB-Anordnung würde ich die Kugeln nehmen. Damit kann man etwas näher an das Ensemble heran als mit den Nieren, hat aber trotzdem einen guten Raumklangeindruck dazu. Bei Nieren würde ich wahrscheinlich eher die EBS-Anordnung nehmen (Mikro-Abstand 25 cm, Mikros 90 Grad zueinander gewinkelt, Aufnahmewinkel=Schallereiginswinkel=90 Grad, d.h. die Einsprechöffnungen schauen jeweils auf den linken und rechten äußeren Rand des Ensembles).
Das D112 ist gut für die Kick-Drum, da ich diese hier aber eher auch nicht stützen würde, kommt es hier für mich eher nicht zur Anwendung. Das SM57 würde ich dem Gesang als Stütze geben. Die beiden t-bone als Overhead-Stütze in das Ensemble setzen. Bei einer Aufstellung im Halbkreis und wie gesagt ausgewogen und gut kontrolliertem Musizieren, braucht es die möglicherweise auch nicht, bzw. kann man sie dort hinstellen, wo Bläser vielleicht nur schwach durchkommen (Klarinetten?).

10 Leute sind auch eine eher kleine Besetzung, da braucht der Raum nicht allzu groß zu sein. Für Bläser darf er aber auch nicht zu klein sein und auf keinen Fall zu viel Nachhall haben, er muss die abgestrahlte Schallenergie gut aufnehmen und ´verarbeiten´ können. Er darf also im Forte auf keinen Fall "knallen" und zu dicht und undifferenziert klingen und im pp nicht zu stark dämpfen. Eine kleine Kirche erscheint mir auch ideal. Ich habe auch schon moderne Kirchenbauten erlebt, die eine ideale Akustik hatten. Das waren aber nicht die schon genannten Beton- und Glasmonstren, sondern stets recht verwinkelt und verschachtelt gebaute Räume, die den Schall sehr gut verteilten und angenehm diffus machten ohne zu viel Nachhall, aber auch nicht trocken. Ich könnte mir auch ein großes, modernes Foyer vorstellen, das sich zu mehreren Treppenaufgängen hin öffnet, nach oben weitet und auf keine Fall parallele Wände hat.
 

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