Raumakustik für Musikzimmer und Büro Kombi - Möbel, Piano und Absorber positionen

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esmond
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Hallo,

nach einem kürzlichen Umzug hätte ich gerne eure Meinung zu folgendem kleinen Raum, den ich ca. 60/40 als Büro und Musikzimmer nutze. Mein Problem ist, dass ich nicht genau weiß, wie ich den Schreibtisch mit Genelecs und das Piano am besten positionieren soll und wo entsprechend Absorber Sinn machen.

Aber erstmal zum Fragekatalog:

Erfahrung Raumakustik?
  • nur in Foren und auf Herstellerseiten gelesen. Sonst keine Erfahrung.

Vorhaben Raum?
  • Homeoffice (3-4 Tage in der Woche)
  • Musik hören über Genelecs; lauter Musik hören über Kopfhörer
  • Klavier (Piano) lernen und spielen
  • ggf. Klavierspiel aufnehmen; Hydrasynth Explorer für Aufnehmen und Spielen über Genelecs wäre auch vorhanden

Probleme mit Nachbarn?
  • Es ist zwar ein recht neues Haus (BJ 2018), aber hier und da hört man Stampfen, Babygeschrei oder auch mal ein "ITS ITS ITS", wenn der Nachbar seine wöchentlichen 5 Minuten hat und Techno hört. Man kann also davon ausgehen, dass auch mein Klavierüben und auch Musikhören mit bereits mittlerer Lautstärke über die Geneles zu hören ist.

Problem des Raums?
  • Raum ist bis auf Schreibtisch und Digitalpiano noch nackig. Akustik ist also komplett hallig.

Erwartung Qualität?
  • gute Optik des Raums und damit der Absorber spielt eine Rolle
  • Absorber sollten Zweck für bessere Akustik für Videokonferenzen, Musik hören und Klavier üben/spielen erfüllen

Budget?
  • Da noch nicht klar ist, welche und wie viele Absorber sinnvoll sind, steht das Budget noch nicht fest. Bauchgefühl 1.000 - 2.000 €.

Raumzustand verändern?
  • Das ist ein Grundanliegen meines Beitrags. Schreibtisch und Piano können umgestellt werden. Die beiden angehängten Bilder zeigen, was aus meiner Sicht möglich ist.
Option 1 - Schreibtisch und Piano nebeneinander
Vorteil: Fenstertür kann unkompliziert geöffnet werden, u.a. zum Lüften und 1-2 Mal im Jahr putzen; Zugang zu Wandschalter für elektrisches Fensterrollo erreichbar; mehr Raumfläche zur Nutzung; eher klassisches Bürosetting, da Schreibtisch und Piano nebeneinander und damit eher abgerenzt voneinander; Bürostuhl und Klavierbank kommen sich nicht in die Quere
Nachteil: Genelecs strahlen zur kurzen Raumseite ab; keine Seitensymmetrie - rechte Wandseite wäre entsprechend weit weg; die Erstreflexionen könnten linksseitig zum Teil auf Fenstertür treffen; Bildschirm zum Anschauen von Piano-Tutorials umd zum Aufnehmen des Pianospiels nicht im direkten Sichtfeld - man müsste immer aufstehen, um am Bildschirm etwas zu schauen (Tablet könnte hier aber eine Lösung sein)
Option 2 - Schreibtisch mittig vor Fenstertür
Vorteil: Seitensymmetrie; Absorber können links und rechts an Wand angebracht werden; Klang kann sich besser im Raum "ausbreiten", da Genelecs nicht auf kurze Raumseiten abstrahlen; Piano lernen und aufnehmen angenehmer, da nur halbe Drehung um einen Blick auf den Bildschirm zu werfen; Raumausrichtung mit Fokus auf Musik, Aufnahme und Klavier lernen
Nachteil: Hinter linkem Monitor Fenstertür; Lüften und Fenstertür putzen umständlicher; Wandschalter für elektrisches Fensterrolle hinter Bildschrim; Bassfalle auf linker Raumseite nicht möglich, da Fenstertür und Raumtür; Schreibtisch nimmt mehr Raumplatz ein; Bürostuhl und Klavierbank kommen sich in die Quere - einer von beiden muss immer umpositioniert werden; optisch weniger Ausrichtung auf Büro


Selbstbau geplant?
  • keine Option

Equipment?
  • RME ADI 2 Pro BE
  • Geneles 8320 + GLM-Set
  • Beyerdynamic DT880, Hifiman Sundara Silver, AKG 371
  • Kawai ES120 (Upgrade nach Zeitraum X auf hochwertiges Digitalpiano geplant)
  • Linux-Notebook

Anmerkung
  • KISS - keep it short und simple
  • Aufwand für Raummessung und Auswertung der Ergebnisse wäre für den Zweck des Raumes wahrscheinlich zu hoch
  • Optisch gefallen mir die Ekustik Woody Absorber
  • an Decke kaum Platz für Absorber, da Lampe und Lüftung (Tellerventil)

Frage:
  • Wie würdet ihr den Schreibtisch und das Kawai stellen?
  • Welche Maßnahmen würdet ihr für den Raumzweck empfehlen?
  • Wo und wie viele Absorber würdet ihr je nach Positionierung von Schreibtisch und Piano anbringen?
  • Würdet ihr, weil Büro, auch einen Bücherschrank oder Wandregale einplanen?
  • Empfiehlt ihr für die Fenstertür einen Akustikvorhang oder einfach einen dickeren "Standardvorhang"?

Über eure Einschätzung und Tipps wäre ich super, super dankbar! :)

Grüße, esmond
 

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Hallo Esmond,

ich würde auf teure Absorber erstmal verzichten, und ein (oder 2) Bücherregal/CD-Regal in den Raum bringen. Du hast eh Sachen unterzubringen. Eine unruhige Struktur in den Fächern lässt sich zwar schlecht berechnen, ist aber für die Akustik gold wert.
Bei der Raumgröße und der Fenster/Tür-Anordnung sowohl Piano als auch Schreibtisch mittig auf den Längswänden gegenüber positionieren. Neben die Tür/Fenster jeweils ein 80er Regal (Billy o.ä.) (Key rechte Wand - dann bleibt die optische Linie Tür-Fenster frei.)
Viel Spaß!
Gruß Dirk

Edit sagt: Wie ist denn der Boden? Fliesen/Laminat? - dann auf jeden Fall einen Teppich (160/230) unter Schreibtisch/Piano... (2x Billy, 1x Teppich - 250€)
 
Grund: Text ergänzt
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Ich denke, da musst Du nicht vorinvestieren. Reinstellen, Raum füllen, drin leben, umstellen, Erfahrung vor Ort sammeln. Akkustische Optimierung in ca. 20 m^3 ist .. nun ja ... overdone von der Physik her (rechne einfach die Zollstockmeter um in Vielfache von Wellenlängen: das "sieht" Dein Ohr)

Nachbarn kannst Du i.W. auf zwei Weisen stören:
  • bewegte Wände und Decke/Boden (LAUTsprecher)
  • rhythmische Bodentraktur
Zum ersten Punkt, stelle Dir vor, Deine Lautsprecher wären wie ein Luftballon, der an alle 6 Flächen ragt ... d.h. tausche im Geist Wand/Decke/Boden gegen die dann planen Ballonflächen. Wiedergabe ist dann so, als ob dieser Ballon rhythmisch etwas größer und kleiner wird ... So gelangt der Schall zu allen 6 Benachbarten. Den Pfad vom Nachbarn zu Dir hast Du ja beschrieben ... Dein Beitrag wird ähnlich sein. Also Zimmerlautstärke sollte nahezu kein Problem sein.

Zum zweiten, der tritt bevorzugt auf am Kickfuss an der E-Drum, Stepptänzern usw. Ähnliche Bodenanregungen könnte Deine Hammermechanik verursachen, aber wohl in deutlich geringerem Maße. Man kann diesen Beitrag nicht wegbekommen (Impulserhaltung). In diesem Fall könnte man, falls es überhaupt nötig wird, versuchen, etwas Teppich oder so darunterzulegen. // Erproben kannst Du das vorab mit Gummihammer oder beherztem Aufstampfen. Wummert es dumpf, wäre das nicht gut.

Ansonsten hilft immer das Gespräch mit Nachbarn. Weiß man voneinander, finden sich auch Wege. Du willst ja nicht Piloten, Notarzt oder Schichtarbeiterin um Dich herum um den konzentrierten Nachtdienst bringen (= schläft/ruht tagsüber) ...
 
Ich denke auch mal normal möblieren, gerne mit Teppich und dann schauen, ob sich akustische Probleme ergeben.
Zur Positionierung von Schreibtisch und Klavier: da der Hauptnutzen des Raums ja als Büro ist würde ich nicht in Richtung Fenster sitzen. Ein Fenster hinter dem Bildschirm ist nicht gut für die Augen und wenn es dann nur hinter einem von mehreren ist könnte das sehr anstrengend werden, wenn sich die Augen beim hin und her schauen jedes Mal umstellen müssen.
 
Vielen, vielen Dank für eure Antworten, Einschätzungen und Tipps!

Bei der Raumgröße und der Fenster/Tür-Anordnung sowohl Piano als auch Schreibtisch mittig auf den Längswänden gegenüber positionieren.
Du meinst wirklich an den Längsseiten gegenüber? Dann wird es sehr eng. Der Raum ist 238 cm breit. Abzüglich 70cm Tiefe Schreibtisch, ca. 60cm Tiefe Bürostuhl und ca. 35cm Tiefe Piano bleibt kaum noch Platz, um sich vernünftig bewegen zu können. Vor allem, wenn man noch den Puffer dazurechnet, denn der Schreibtisch braucht vielleicht noch ein paar Zentimeter Abstand zur Wand für Kabel. Außerdem sitzt man mit dem Bürostuhl nicht bündig am Schreibtisch und muss auch hier noch ein paar Zentimeter Abstand dazu rechnen.

Aus diesem Grund kommen für mich nur die beiden von mir skizzierten Optionen in Frage.

Wenn ich den Schreibtisch und das Piano nebeneinander an die Wand stelle, könnte rechts oder links ein Regal für Bücher gut passen. Das wäre möglich. Allerdings würde ich es in dieser Anordnung als unpraktisch empfinden, wenn ich mir Tutorials anschauen und Klavierspielen lernen oder auch mal etwas (über den RME ADI 2 Pro BE) am Computer zum Üben aufnehmen möchte. Denn der Bildschirm wäre dann nicht so leicht zugänglich. Hier würden mir nur (übergangsweise) zwei Lösungen einfallen: Tablet auf Notenpult vom Piano stellen und Tutorials schauen. Mit der Aufnahmefunktion des Pianos aufnehmen und so das Spiel kontrollieren.

Aber unabhängig davon. Wenn ich den Schreibtisch und das Piano nebeneinander positioniere, dann sind die beiden Längsseiten weiterhin nackig. Gut, Bilder oder Wandregale wären auch noch möglich. Aber wirklich so gar keine Absorber? Nicht mal 2-4 Stück einfach so pauschal an den Wänden für eine bessere, trockenere Akustik? :biggrinB:

Edit sagt: Wie ist denn der Boden? Fliesen/Laminat? - dann auf jeden Fall einen Teppich (160/230) unter Schreibtisch/Piano... (2x Billy, 1x Teppich - 250€)

Stimmt, gar nicht erwähnt. Es ist Laminat verlegt
Einen besonders großen Teppich kann ich jedoch nicht hinlegen. 1. Fußbodenheizung und 2. muss ich mich gut mit dem Bürostuhl bewegen können. Ein kleinerer Teppich unter Piano und Klavierbank wäre aber denkbar.

Ich denke, da musst Du nicht vorinvestieren. Reinstellen, Raum füllen, drin leben, umstellen, Erfahrung vor Ort sammeln. Akkustische Optimierung in ca. 20 m^3 ist .. nun ja ... overdone von der Physik her
Das klingt praktisch. :LOL: Ich bin nur ungeduldig und möchte den Raum nicht mehrfach "anfassen". Daher jetzt vordenken, Schreibtisch und Piano final platzieren, Schall in den Griff bekommen und gut ist.

Ansonsten hilft immer das Gespräch mit Nachbarn. Weiß man voneinander, finden sich auch Wege. Du willst ja nicht Piloten, Notarzt oder Schichtarbeiterin um Dich herum um den konzentrierten Nachtdienst bringen (= schläft/ruht tagsüber) ...
Auch Rücksichtnahme ist mir wichtig und sollte selbstverständlich sein. Wegen der Kleinkinder im Haus benutze ich schon so oft wie möglich Kopfhörer. Vor allem, wenn es mal lauter sein soll. Aber immer Kopfhörer ist auch nicht die Lösung und gerade beim Klavierüben kann das Kabel schon nerven. Außerdem liebe ich meine Genelcs und höre sehr gerne Musik mit denen. (By the way: Ich habe das GLM-Kit und die Genelecs können in den Raum eingemessen werden).

Im Mietvertrag steht übrigens, dass an Werktagen maximal 90 Minuten musiziert werden darf. Trompete, Klavier und ähnliche Instrumente nur mit Dämpfer. Gut, ich habe jetzt ein Digitalpiano und die Lautstärke ist regelbar. Also diesbezüglich sollte es keine Probleme geben, weil erlaubt. Aber wie störend das ist, wird man spätestens nächsten Freitag sehen, weil da eine Klavierlehrerin kommt und in Zukunft vielleicht regelmäßig.

Zur Positionierung von Schreibtisch und Klavier: da der Hauptnutzen des Raums ja als Büro ist würde ich nicht in Richtung Fenster sitzen. Ein Fenster hinter dem Bildschirm ist nicht gut für die Augen und wenn es dann nur hinter einem von mehreren ist könnte das sehr anstrengend werden, wenn sich die Augen beim hin und her schauen jedes Mal umstellen müssen.
Ein wirklich guter Hinweis. Das habe ich gar nicht bedacht. Ab und zu mal zwei, drei Minuten aus dem Fenster schauen ist ganz angenehm, um das Auge vom Bildschirm wegzubekommen. Aber da die Blickrichtung zum Bildschirm die zum Fenster ist, muss sich das Auge schon sehr konzentrieren, ständig auf den Bildschirm fokussieren. Vor allem, wenn das Lichtspiel draußen wechselhaft ist - Sonnenstrahlen, Wolken, Sonnenstrahlen, etc.

Was aber dennoch fehlt ist ein Vorhang oder ein Plissee. Wobei ich denke, dass ein Vorhang, vielleicht ein schwerer halb-abdunkelnder Vorhang die Akustik des Raumes auch nochmal verbessern könnte.

Nochmals vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, das alles zu lesen und mir zu antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja…Klavierbank und Bürostuhl durch ein Möbel ersetzen…drehbar…
Beides ohne Aufstehen direkt im Zugriff…aufnehmen und spielen von einer Position! …
 
Das klingt praktisch. :LOL: Ich bin nur ungeduldig und möchte den Raum nicht mehrfach "anfassen". Daher jetzt vordenken, Schreibtisch und Piano final platzieren, Schall in den Griff bekommen und gut ist.
Jupp.

Lobenswert + läuft doch anders ;)
Gutes Gelingen
 

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