Raum einrauschen?

T
TheBum
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.04.24
Registriert
09.04.04
Beiträge
241
Kekse
191
Hallo,

ich habe mal einen akustisch sehr schlechten Raum einrauschen wollen. Dazu hab ich mir von Beyerdynamic das MC834 als Messmikro genommen, hat eigentlich einen sehr linearen Frequenzgang. Aus dem Internet hab ich mir eine AnalyzerSoftware geholt, die ganz passabel aussah. Die konnte ien weißes Rauschen erzeugen, dass ich wiederrum über das MC834 aufnahm und im Laptop in den Analyzer schickte. Ich konnte nun einigermaßen die problematisch dargestellten Frequenzen anheben bzw. absenken, mit einem UltragraphDing von Behringer. Klang hat sich danach tatsächlich etwas verbessert, aber kann man das noch anders machen? Ein Problem war nämlich, dass ich das Mikrofon vorher durch ein kleines Mischpult speisen musste. Und dann ist wahrscheinlich die Soundkarte auch nicht so gut von einem Standard Laptop, oder?
Wie würde ein Profi das machen? Wie würdet ihr das machen? Wie lange sollte man sich da aufhalten? Fragen über Fragen.

Thomas
 
Eigenschaft
 
Die Profis machen sowas auch ganz gerne mit dem Laptop und ohne viel Brimborium.
Warum? So ein Messmikro muss einfach nur linear sein im Frequenzgang. Wie es klingt, ist völlig latte.
Und man sollte in diese Art der Klangverbesserung auch nicht allzuviel Zeit investieren. Es ist ein guter Anhaltspunkt für die groben Schwächen eines Raums bzw. einer Anlage, aber die Feinarbeit muss man eh nach Gehör machen.

Jens
 
Das Problem hast Du schon richtig erkannt. Je mehr Geräte sich im Signalweg befinden, desto mehr Fehlerquellen gesellen sich dazu. Wenn die Soundkarte ein verfälschtes Signal abgibt und dann noch das Mikro bzw. der Mixer das aufgenommene Signal verfälschen, dann kann das Ergebnis unter Umständen schon nicht mehr zufriedenstellend sein.
Es gibt natürlich auch Analyzer im 19"-Format. Da kommt dann direkt das richtige Signal auf die PA und einen Messmikrofonanschluss hat es auch. Wie bei allen Geräten gilt auch hier: Je billiger, desto fragwürdiger. Aber welcher normalsterbliche ist schon bereit, so etwas zu kaufen: http://www.netzmarkt.de/thomann/klark_teknik_dn6000_audioanalyzer_prodinfo.html ?
Dann gibt es noch kombinierte Digital-EQs mit eingebautem Analyzer. Hiervon kann ich persönlich aber nur abraten. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich schon ein alter Sack bin und seinerzeit die erste Serie Ultracurve von Behringer gekauft habe (vor 10 Jahren oder mehr), aber dieses Teil war Schrott. Nach dem automatischen Einmessen gab es nur brachiale Reglerstellungen (ein Band +12dB, das direkt daneben dann -12dB und so weiter). Ergebnis: Kein Sound, keine Dynamik.
Und dann sollte man sich noch die Frage stellen, wieviele Messpunkte man auswählt. Nur einen am FOH-Platz? Oder vielleicht doch noch an anderen Stellen im Raum? Da kann man eine Wissenschaft draus machen.
Ich würde also auch nicht allzuviel Energie in das Einrauschen investieren, sondern lieber mit einer guten Referenz-CD und einem bischen Erfahrung dem eigenen Gehör vertrauen.
 
Hallo Thomas,

also ich setze z.B. beim einrauschen ein MM 1 Messmikro von beyerdynamic ein, welches über einen 1 Kanal Mic Preamp und eine kleine externe USB Soundkarte ( Creative Labs ) am Laptop angeschlossen ist. Als Einmeßprogramm benütze ich das SIA SMAART. Dieses Programm vergleicht das Originalsignal ( ein Kanal ) mit dem Signal des Messmikros ( zweiter Kanal ) und zeigt dann die Pegelkurve an. Dies hat den Vorteil, dass man auch während des Gigs sehen kann, ob sich der Raum durch Befüllung ändert. Ob ich einrausche oder nicht, entscheide ich aber wie viele andere Menschen durch das Anhören einer Referenz-CD über die PA bei einem glatten EQ.

Liebe Grüße

Bernd
 
Könnt ihr nochmals kurz erklären was mit Einrauschen gemeint ist?
 
@thebum: Welche Analyzer Software hast du denn benutzt. Ich such nämlich auch eine ;)
 
Ziffi schrieb:
Könnt ihr nochmals kurz erklären was mit Einrauschen gemeint ist?
Man gibt Rauschen mit einem bekannten Spektrum auf die Anlage und misst irgendwo (meist am Mischpultplatz) mit einem Messmikrofon, welches Spektrum ankommt.
Dann sieht man, welche Frequenzen z.B. die Boxen nicht so gut wiedergeben, oder welche durch den Raum verstärkt bzw. abgeschwächt werden und kann das mit einem EQ ausgleichen.

Jens
 
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich schon ein alter Sack bin und seinerzeit die erste Serie Ultracurve von Behringer gekauft habe (vor 10 Jahren oder mehr), aber dieses Teil war Schrott.


@ FranceArno: Ich schätze mal das olle 8000er ;)

Mit der 1.1 Software war es wirklich nicht als Analyzer zu gebrauchen, viel zu träge, daher auch die von dir beschriebenen Ergebnisse. Nun, ich habe auch noch so ein Teil, aber upgedatet auf 2.0. Damit viel besser, ich nutze es noch als Line-Delay.
 
Jens schreibt: ".. ein Messmikro muss einfach nur linear sein im Frequenzgang. Wie es klingt, ist völlig latte."

Dieser Satz ist wohl erklärungsbedürftig. Wenn ein Mikro "klingt" ist es wohl kaum linear oder?
 
engineer schrieb:
Jens schreibt: ".. ein Messmikro muss einfach nur linear sein im Frequenzgang. Wie es klingt, ist völlig latte."

Dieser Satz ist wohl erklärungsbedürftig. Wenn ein Mikro "klingt" ist es wohl kaum linear oder?
vll meint er mit "es" nicht das Mikro, sondern den klang allgemein :confused: :confused:
 
http://www.hitsquad.com/smm/win95/SPECTRUM_ANALYZERS/

Da gibt es eine ganze Latte von Programmen. Alles Share- und Freeware. Recht dümmlich zum teil, aber manche auch nett. Ich habe den PAS Spectrum Analyzer pro 4.1 benutzt.

Danke für die Antworten. Hat mich etwas bestätigt.

Thomas
 
Danke. Dann werd ich mir das mal anschaun ;)
 
engineer schrieb:
Jens schreibt: ".. ein Messmikro muss einfach nur linear sein im Frequenzgang. Wie es klingt, ist völlig latte."

Dieser Satz ist wohl erklärungsbedürftig. Wenn ein Mikro "klingt" ist es wohl kaum linear oder?
In dem Sinne, wie du das Wort "klingen" wohl meinst, hast du recht: Ein Mikro ist entweder "neutral" oder es "klingt" (ob das erwünscht ist oder nicht, sei mal dahingestellt).
Ich meinte eher folgendes: Die Messmikros sind normal für Aufnahmen nicht zu gebrauchen, weil sie zwar einen neutralen Amplitudenfrequenzgang haben, das bei der Phase aber nicht zwingend so ist (was für Aufnahmen unschön ist), dazu der Rauschabstand bescheiden ist (was beim Messen nicht stört) und alles andere als Pegelfest sind.
Damit hat so ein Messmikro die gleichen Mankos wie der übliche Onboard-Soundkrempel (rauschen, schnelles Verzerren bei hohen Pegeln etc.).

vll meint er mit "es" nicht das Mikro, sondern den klang allgemein
Nein, ich meinte schon das Mikro bzw. diese in Kombination mit der Soundkarte. Wollte sagen: Man braucht zum Einrauschen keine hochwertige Recording-Karte, sondern eine Standard-Laptop-Karte genügt. Sollte der Frequenzgang von letzterer verbogen sein, kann die Software das rausrechnen (siehe smaart)...

Jens
 
@witchcraft: Jawoll, so ein olles Teil ist es. Wie funktioniert das Update? Ist es mit einem einfachen Epromwechsel getan (irgendsoetwas hatte ich damlas in der Anleitung gelesen, meine ich...)? Und wenn ja: Wo gibt es den Programmcode?
 
Und wenn ja: Wo gibt es den Programmcode?

Den Code kannst du dir von der Behringer Homepage laden, macht aber nur Sinn wenn du einen Brenner hast.
Einfacher: Der Service vom Music-Store (jetzt am Großmarkt beim Zentrallager) ! Geht schnell und kostet 20 EUR.
Falls du auch die Delay Funktion nutzen willst, vorher prüfen ob auch die dafür notwendigen Speicherbausteine bereits eingebaut sind, war damals beim 8000er nur als Option mit drin.
Welche Software Version hast du denn, zeigt er dir ja beim Einschalten ?
 
Eproms brennen ist kein Problem. Aber wenn ich mir den Zeiteinsatz überlege, dann sind 20 Euronen ja gar nicht so viel.

Wäre aber bei mir das erste Mal, dass der Store schnell arbeitet :rolleyes:

Ich hatte keine Delay-Option, aber wenn der Rest des EQs schon mal besser arbeiten würde, dann könnte ich ihn auch nochmal einsetzen.

Danke für den Tip!
 
... die durch "Einrauschen" gewonnen Daten eignen sich selten, die Übertragungsqualität einer Anlage zu verbessern, weil der Direktschall im Wesentlichen klangbestimmend ist.

Bei einem Rauschsignal und der Auswertung mit einen Spektrumanalyzer wird der Direktschall von Raumanteilen überlagert, wodurch sich - je nach Position des Meßmikros - z.T. sehr unterschiedliche Ergebnisse "messen" lassen.

Eine Anlage, dessen Direktschallfrequenzverlauf neutral ist, klingt sowohl "Outdoor" als auch "Indoor" weitgehend optimal. Korrekturen in Problemräumen werden - wenn überhaupt - sinnvoll eher im Bereich 150 ... 400 Hz (d.h. im "oberen Bassbereich") vorgenommen (Raumresonanzen etc.).

Wer hofft, mit einem Equalizer und einem Analyzer eine Anlage "zum Klingen" zu bekommen, den muß ich enttäuschen.

Ich denke, daß viele preiswerte Geräte mit EQ-Sektion und Einrauschmöglichkeit eher angeboten werden, um Usern mit schmalen Budgets (... und nicht so tollen Lautsprechersystemen ...) auch noch den Rest ihrer Ersparnisse abzuzocken.

Daher mein Tip: Kauft Euch vernünftiges "Frontholz" (bei kleinen Budgets dann lieber etwas Gebrauchtes ...), dann könnt Ihr auf solchen Unsinn getrost verzichten.

Viele Grüsse
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben