Raue Stimme verloren

P
Pablo499
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.08.19
Registriert
06.05.19
Beiträge
6
Kekse
0
Hey Leute, um mich kurz vorzustellen: ich bin männlich, 20 Jahre und neu hier.

Ich singe seit mehreren Jahren, bisher jedoch ohne professionellen Gesangsunterricht. Als Jugendlicher hatte ich noch eine "klare" Stimme die mit der Zeit immer rauer wurde.
Da mir raue Stimmen sehr gefallen war ich sehr froh über meine Entwicklung und mit der Zeit lernte ich meine raue Stimme immer besser zu kontrollieren. In letzter Zeit wurde meine Stimme leider immer weniger rau. Zum jetzigen Zeitpunkt ist meine Stimme fast gar nicht mehr rau.

Ist das einfach eine natürliche Entwicklung der Stimme oder kann ich mir diese raue Stimme wieder antrainieren?
Oder ist es möglich, dass ich mir meine Stimme durch zu viel singen ruiniert habe, da ich nie professionellen Gesangsunterricht hatte?

Danke für eure Antworten!
 
Eigenschaft
 
Ja, das kann man üben. Und ja: es kann weggehen, wenn es eben nicht kontrolliert erzeugt wird sondern andere Ursachen (wie: belegte Stimmbänder) hat.
 
Ja, das kann man üben. Und ja: es kann weggehen, wenn es eben nicht kontrolliert erzeugt wird sondern andere Ursachen (wie: belegte Stimmbänder) hat.

Danke für deine Antwort! Und wie genau kann ich es kontrollieren?
 
Gute Frage, ich habe mir das selber beigebracht und kann das nicht wirklich erklären... ich empfehle da am besten einen Gesangslehrer, der sollte so etwas vermitteln können?
 
Willkommen,

sei mir nicht böse, aber das eine der putzigsten Fragen der letzten Zeit - ohne dein Problem herabwürdigen zu wollen.


Wenn du jetzt 20 bist, wo stufst du dich als "Jugendlicher" ein? Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass dein Stimmbruch jetzt erst endgültig durch ist und das vermeintlich Raue nur ein Zwischenstadium war. Zwar ist ist das nervige Überschlagen der Stimme am Anfang des Stimmbruchs meist schnell vorbei, aber die Stimme reift trotzdem noch ein paar Jährchen weiter und verändert sich.

Oder ist es möglich, dass ich mir meine Stimme durch zu viel singen ruiniert habe

Das dauert länger. Aber normalerweise passiert eben das Gegenteil: Die Stimme wird durch Überlastung rauer und kaputter, aber nicht klarer.

ich empfehle da am besten einen Gesangslehrer, der sollte so etwas vermitteln können?

Gesangslehrer vermitteln eher selten bis gar nicht das raue Singen. Es sei denn, sie gehören zu den Metal-Guttural-Spezialisten, die aber nicht sehr verbreitet sind.

Ist das einfach eine natürliche Entwicklung der Stimme oder kann ich mir diese raue Stimme wieder antrainieren?

Ich würde, bevor ich mich zu weiteren Spekulationen hinreißen lassen, erst ein paar Fragen stellen wollen:

In welchem Zusammenhang und wie oft singst du überhaupt? Singst du seit Jahren regelmäßig zB in einer Punk-Band? Singst du nur gelegentlich zuhause? Im Chor? Welches Genre? Nimmst du dich auf und kontrollierst deinen Stand?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
antipasti hat völlig Recht: Dass die Stimme klarer wird, ist sicherlich kein Zeichen davon, dass sie "kaputt" geht, eher im Gegenteil, dass sie sich stabilisiert und es sein kann, dass Dein Stimmbruch abgeschlossen ist.

Tatsache ist: So sehr der rauhe Sound je nach Geschmack und Genre gefragt ist, entspringt er in der Regel einer be-/geschädigten Stimme und nicht umgekehrt. Ein rauher Stimmklang, der nicht willentlich herbeigeführt wird, ist medizinisch gesehen ein Anzeichen für eine funktionelle oder sogar organische Störung.


Das sei einfach mal vorweg angemerkt.

Nichtsdestotrotz kann ich gut verstehen, dass Dir Dein bisheriger Stimmklang gefallen hat und der Verlust der Rauhigkeit Dich stört. Und es gibt auch diverse Möglichkeiten, die Stimme anzurauehn. Pauschal etwas zu raten ist online aber schwierig. Letztendlich gilt, dass die meisten Techniken, einen rauhen Klang zu erzeugen, die Stimme auch belasten, weswegen es sehr individuell ist, was einer jeden Stimme zumutbar ist.


Wie immer hilft eine Hörprobe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Erstmal Danke für eure Antworten!

Wenn du jetzt 20 bist, wo stufst du dich als "Jugendlicher" ein?

Also am rauhesten war meine Stimme zwischen 18 und 19, dann wurde es weniger.

In welchem Zusammenhang und wie oft singst du überhaupt? Singst du seit Jahren regelmäßig zB in einer Punk-Band? Singst du nur gelegentlich zuhause? Im Chor? Welches Genre? Nimmst du dich auf und kontrollierst deinen Stand?

Seit etwa 4 Jahren treffe ich mich regelmäßig mit einem Freund zum Musik machen und Singen. Manchmal 3x die Woche, manchmal auch nur 1-2x im Monat. Zusätzlich singe ich oft daheim.
Wir singen vorwiegend Popmusik und nehmen uns auch manchmal auf, um unserem Stand zu kontrollieren.
 
Als ich heute morgen unter der Dusche stand hab' ich mal ein bisschen herumexperimentiert um herauszufinden wie ich das mache: im Grunde ist es ähnlich wie räuspern, du müsstest also, wenn dein Stimmapparat nicht durch Krankheit oder ähnliches eine Grundrauheit in die Stimme bringt dich eigenlich permanent räuspern. So ganz stimmt das auch nicht, aber an der Stelle würde ich gesangstechnisch anfangen, da das meines Erachtens beides technisch gesehen die selbe Grundtechnik hat. Growling (Totmetalgesang) würde ich auch da einordnen, wobei man bei letzterem wohl vor allem versucht mithilfe der Stütze aus dem Räspern eine Art Dronnergroll (a growl) zu erzeugen.

Das Problem dabei ist, dass du vermutlich ziemlich lange brauchst bis du das kontrolliert und schmerzfrei hinbekommst, da die Technik meines Erachtens nicht besonders einfach ist, wenn man nicht entsprechende Grundvorraussetzungen hat. Es gibt wohl Menschen die automatisch rauh klingen, da diese ein paar Hautlappen im Rachen haben die diesen Sound automatisch bzw. mit wenig Aufwand erzeugen, ich habe dafür jedenfalls ziemlich lange gebraucht und es ist definitiv auch etwas was ich als "Extremen Stil" bezeichnen würde, den man permanent pflegen und üben muss: wenn ich mal ein paar Wochen aussetze, dann kann ich mich jedenfalls anschließend auf min. 4 Wochen Heiserkeit und Schmerzen nach der Probe freuen.

Ein weiteres Problem das zumindest ich habe: die Technik benötigt eine gewisse Grundlautstärke oder einen Grunddruck (ich bin Heavy Hitter, fange also alles erstmal ziemlich laut und mit Power an und werde mit der Zeit leiser und kontrollierter), das macht das üben Zuhause etwas schwierig, wenn ich dort leise übe um Töne zu memorieren, dann fehlt diese Rauhheit bei mir meistens komplett.
 
Irgendwelche Experimente, um die Stimme wieder rauh zu bekommen, würde ich tunlichst bleiben lassen, vor allem alles, was mit Räuspern zu tun hat. Damit kannst du deine Stimme tatsächlich ins Aus manövrieren. Eine gesunde Singstimme ist in der Regel nun einmal klar und nicht rauh. Das ist, wie Foxx schon geschreiben hat, eher ein Zeichen für eine Stimmstörung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Eine gesunde Singstimme ist in der Regel nun einmal klar und nicht rauh.
Von welchem "gesund" und welcher "Singstimme" redest du? Joe Cocker? Ian Gillan? Freddy Mercury? Bonnie Tyler? Um mal ein paar zu nennen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Von welchem "gesund" und welcher "Singstimme" redest du? Joe Cocker? Ian Gillan? Freddy Mercury? Bonnie Tyler? Um mal ein paar zu nennen. ;)
Klar kann man eine gesunde Stimme bewusst zerstören und hoffen, das die kaputte Stimme genau so klingt wie eine berühmte kaputte Stimme.
Pech natürlich, wenn sie dann anders "kaputt klingt". Aber notfalls gibt es ja dann auch noch anders Hobbys als singen ...
lg Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Grunde ist die Frage: Was will ich werden, Rock'n'Roller oder Tanzmusikhure? In letzterem Fall geb ich Koksi und der Klingel recht: Ja, die Stimme ist das Kapital, also immer schon lauwarmes Wasser trinken, nicht rauchen, viel Sport treiben und auch im Hochsommer mit dem kuscheligen Kaschmierschal durch die Welt laufen.

Es gibt auf der Welt aber Musiker der ersten Kategorie. ;)
 
Tja, aber so einfach ist das nicht. Man kann nicht steuern, wie die Stimme kaputt geht. Auf einen Cocker/Coverdale/Waits/________________ kommen 1.000, die es auch so weit getrieben haben und deren Stimme dann aber - schwupps - weg war. Stimme kaputt ist nicht gleich Stimme kaputt. Man kennt logischerweise nur diejenigen, bei denen die Stimme geil kaputt ist, die anderen (und es sind garantiert viel, viel mehr) verschwinden einfach, sitzen daheim im Eck und weinen ein Tränelein.

Den Gitarrenhals mit einer Säge bearbeiten ist auch nicht Rock'n'Roll, sondern Dummheit ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Selbst "All in" gehen ist ok, sogar cool, gewinnt man klopfen einem alle auf die Schulter, aber verlieren ist dann nicht so cool und jammer darüber noch viel weniger. Aber soll ich wirklich jemandem raten "All in" zu gehen?
.
Wenn ich heute youtube schaue, dann sehe ich sehr wenig "Sex, Drugs and R&R" ich sehe und höre aber ganz viele Nerds, die dann als PR etwas von dem "Musiker-Image" hinzuadden damit es ins Klischee passt. Selbst das ist mit enormen Aufwand verbunden.
.
Hätte Beethoven seine Sinfonien gegeben für sein Hörvermögen, ich bin mir fast sicher. Hätte Caruso gern noch etwas länger gelebt (ein klein wenig weniger Ruhm Auftritte, ...), bin mir da auch fast sicher.
.
Viele sind zu cool für die Tanzmusikhure, aber die haben oft gar kein Problem mit der payroll, ganz im Gegensatz zu den vielen hard-core-rock and rollern, die schweigen immer so komisch wenn es um die "armen Künstler" geht.
.
On Topic, die Stimme (Kehlkopf) wächst noch (bis ca 24), Veränderungen sind ganz normal. Kaputt machen geht immer, reparieren nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Beim Pokern mit vollem letztem Einsatz, entweder es klappt oder du bist raus.
 
Joe Cocker? Ian Gillan? Freddy Mercury? Bonnie Tyler? Um mal ein paar zu nennen.
Muss man sich alles zum Vorbild nehmen? Ich wage zu behaupten, von denen hatte am Ende keiner eine so richtig gesunde Stimme. Die hatten halt Glück, dass es sich trotzdem geil angehört hat. Oder haben es mit anderen Mitteln geschafft, die Leute zu berühren.
Was will ich werden, Rock'n'Roller oder Tanzmusikhure?
Wieso ist wer eine Hure, nur weil er Tanzmusik macht? Es muss glatt einen Grund geben, dass das recht beliebt ist. Die schon genannte payroll z.B. (mit nicht so knurrendem Magen singt es sich halt doch besser). Außerdem haben viele Leute viel Spaß mit Tanzmusik. Und es gibt davon viele Arten... Ist nicht alles schwarz und weiß, es gibt auch grau. Und viele, viele Farben.
In letzterem Fall geb ich Koksi und der Klingel recht: Ja, die Stimme ist das Kapital, also immer schon lauwarmes Wasser trinken, nicht rauchen, viel Sport treiben und auch im Hochsommer mit dem kuscheligen Kaschmierschal durch die Welt laufen.
Ähmja. Ist nicht alles schwarz und weiß... Man kann tatsächlich die Stimme auch ohne Kaschmirschal gesund halten. Und mit Schokolade essen. Und damit, auf Sport zu verzichten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Grunde ist die Frage: Was will ich werden, Rock'n'Roller oder Tanzmusikhure? In letzterem Fall geb ich Koksi und der Klingel recht: Ja, die Stimme ist das Kapital, also immer schon lauwarmes Wasser trinken, nicht rauchen, viel Sport treiben und auch im Hochsommer mit dem kuscheligen Kaschmierschal durch die Welt laufen.

Es gibt auf der Welt aber Musiker der ersten Kategorie. ;)

Ach was. Ich war jahrelang eine ordentlich rauchende und auch nicht gerade wenig trinkende Tanzmusikhure. Und auch die müssen mitunter ordentlich schreien und Gas geben. Meine Stimme ist trotzdem nicht rauh geworden und ist es bis heute nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben