Raubzug ;) rap

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Sneesl
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Leider fällt mir bisher nicht der richtige Refrain ein. Ich weiß, dass es ein heikles Thema ist aber ich will nur Story telling betreiben und das möglichst atmospärisch. Würd mich auch interessieren ob ihr es für vertretbar empfindet. Und nein, habe keine persönlichen Erfahungen diesbezüglich sondern mich nur bissl informiert ;)
ich leg einfach mal los:





3 Mann, runder Tisch
mach den Bunker dicht

Handys neben an, Musik läuft
man ist jetzt unter sich
teilt die gleiche Grundansicht
der Grund an sich
warum man spricht
ist unterm Strich
das Geld
das wundert nicht
ein unsern nicht

hier legt keiner blind los
es geht um Insiderinfos
so kommt bestimmt keiner in Not
im Hof

Eines Firmengeländes
werden Kameras mit infraroten Birnen geblendet
sicherheit heißt meist wieviel Hirn wird verwendet
und Geld um jemanden zu schmiern nie verschwendet

Sie wollen deine Fährten lesen
also niemals auf Wiesen oder Gärten treten
kehre auf geteerten Wegen
mach ihnen ein schweres Leben
so schwer es eben geht
denn du wirst ernten was du säst

sonst musst du verworrene Geschichten
an verdorbenen Gerichten
an Geschworene berichten
verlorene Aussichten
 
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Hi,

ich versuche mal, eine konstruktive Meinung abzugeben, warne Dich aber vor, dass ich zwar seit fast 30 Jahren Texte schreibe (allerdings fast nur englische) und mich mit Rap nicht gut auskenne.

3 Mann, runder Tisch
mach den Bunker dicht
- Es wird, auch nicht andeutungsweise, beschrieben, wer diese drei Männer sind. Politiker? Wirtschaftsbosse? Stammtischheinis? Eine diesbezügliche Ergänzung halte ich für sinnvoll.
- Die beiden Zeilen scheinen mir inhaltlich nicht zusammenzupassen.

Handys neben an, Musik läuft
man ist jetzt unter sich
- Wo befindet man sich, was ist der andere Raum, in dem sich die Handys befinden.
- Btw: Es heißt "nebenan" - ein Wort.

teilt die gleiche Grundansicht
der Grund an sich
- Reim/Wortspiel mit "Grundansicht" und "Grund an sich" halte ich für besonders gelungen. Gefällt mir.

warum man spricht
ist unterm Strich
das Geld
das wundert nicht
ein unsern nicht
- Du reimst "nicht" auf "nicht". Ein Wort auf sich selbst zu reimen, sollte man vermeiden wenn es der Kontext zulässt. Hier finde ich es aber nicht so schlimm.
- "ein unsern" klingt zwar irgendwie poetisch, ist aber leider falsches Deutsch. "Unsereinen" wäre richtig. Ich schlage "Uns alle" vor.

hier legt keiner blind los
es geht um Insiderinfos
so kommt bestimmt keiner in Not
im Hof
- Der Zusatz "im Hof" ist offensichtlich aus der Not heraus geboren. Hat keine Relation zu den vorherigen drei Zeilen und reimt sich nicht wirklich auf Not.

Eines Firmengeländes
werden Kameras mit infraroten Birnen geblendet
- Grammatikalisch falsch. Es müsste heißen: "Ein Firmengelände wird von Kameras mit infraroten Birnen geblendet". "...gelände" reimt sich auch besser auf "geblendet". "Birnen" würde ich durch "Lampen" oder "Lichter" austauschen.
- Infrarotlicht kann nicht blenden, da es unsichtbar ist. Aber das fällt unter den Aspekt "künstlerische Freiheit".

sicherheit heißt meist wieviel Hirn wird verwendet
und Geld um jemanden zu schmiern nie verschwendet
- Finde ich gut. Allerdings würde ich "ist nie verschwendet" schreiben.

Sie wollen deine Fährten lesen
also niemals auf Wiesen oder Gärten treten
kehre auf geteerten Wegen
mach ihnen ein schweres Leben
so schwer es eben geht
denn du wirst ernten was du säst
- "du wirst ernten was du säst" sagt eigentlich das Gegenteil von dem, was Du meinst. Das Original heißt ja, "Wer Wind sät wird Sturm ernten", sagt also aus, dass jemand, der anderen das Leben schwer macht ein noch schwereres Leben zu erwarten hat. Ich schlage daher folgendes vor: "so schwer es geht, eben - und [auch] Andere (oder "And're") werden sich erheben" (also deinem Beispiel folgen). Das setzt auch die Reimfolge "lesen", "treten", "Wegen", "Leben" konsequent fort.

sonst musst du verworrene Geschichten
an verdorbenen Gerichten
an Geschworene berichten
verlorene Aussichten
- Gut. Die Schlusszeile als Fazit finde ich wieder besonders gelungen. Nur das Wort "verworrene" würde ich ändern. So suggeriert es, der Angesprochene sei vor Gericht nicht ernstzunehmen. Es sollte durch etwas ersetzt werden, dass mit Wahrheit, Wirklichkeit, Wahrhaftigkeit, Realität ... zu deuten wäre. Wenn mir was besseres einfällt, melde ich mich wieder.

Insgesamt ein Text, bei dem man erkennt, dass sich der Autor - also Du - Gedanken gemacht hat, was auf die meisten mir bekannten Rap-Texte nicht zutrifft. Also ein :great: für Dich.

Ob der Text vertretbar ist? Ein ganz klares Ja von meiner Seite. Ich habe in den Achtzigern unter anderem Texte für eine Hardcore-Punk-Band geschrieben. Die waren teilweise noch viel heftigerer. Aber, dass Du danach fragst, während einige Gangsta-Rapper mit wüsten Beschimpfungen und Fäkalworten um sich werfen und das toll finden, ehrt Dich.

Ich hoffe, Du empfindest meine Kritik als konstruktiv und hilfreich. Ich habe mein Bestes versucht.

Gruß
Ted
 
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Wow ja, danke Ted.

ich versuch mal darauf einzugehen. Hoffe ich bekomme die Zitate hin, unterhalte mich zum ersten mal in einem Forum.

Hi,


- Es wird, auch nicht andeutungsweise, beschrieben, wer diese drei Männer sind. Politiker? Wirtschaftsbosse? Stammtischheinis? Eine diesbezügliche Ergänzung halte ich für sinnvoll.
- Die beiden Zeilen scheinen mir inhaltlich nicht zusammenzupassen.


- Wo befindet man sich, was ist der andere Raum, in dem sich die Handys befinden.
- Btw: Es heißt "nebenan" - ein Wort.


- Reim/Wortspiel mit "Grundansicht" und "Grund an sich" halte ich für besonders gelungen. Gefällt mir.


- Du reimst "nicht" auf "nicht". Ein Wort auf sich selbst zu reimen, sollte man vermeiden wenn es der Kontext zulässt. Hier finde ich es aber nicht so schlimm.
- "ein unsern" klingt zwar irgendwie poetisch, ist aber leider falsches Deutsch. "Unsereinen" wäre richtig. Ich schlage "Uns alle" vor.


Also wie man hoffentlich merkt besteht der Text teilweise aus vielen Reimen ohne viele Worte dazwsichen. Es sollte dem Zuhörer " in die Fresse gehauen werden" so dass er auch mitdenken muss und aufmerksam bleibt.
Die Personen sind nicht genau beschrieben, weil sie geheimnisvoll bleiben sollen. Die ersten Zeilen bis zu " ein unsern nicht " sollen folgendes Bild suggerieren : Es sitzen 3 Männer zusammen in einer Art Bunker ( in einem von der Außenwelt abgeschotteten Raum ). Die Handys liegen neben an, damit falls einer abgehört werden sollte, es keine Tonaufnahmen gibt. Die Musik läuft, damit von außerhalb des Raumes keiner zuhören kann. Wer solche "Probleme" nie hatte, hat sicher Probleme da zu folgen, was ich auch so wollte. " Ein Unsern " wollte ich umgangssprachlich für Unsereinen nehmen, dass es in deinem Fall nicht verstanden wurde sehe ich auch als konstruktive Kritik, war mir selber nicht sicher.


Hi,

- Der Zusatz "im Hof" ist offensichtlich aus der Not heraus geboren. Hat keine Relation zu den vorherigen drei Zeilen und reimt sich nicht wirklich auf Not.


- Grammatikalisch falsch. Es müsste heißen: "Ein Firmengelände wird von Kameras mit infraroten Birnen geblendet". "...gelände" reimt sich auch besser auf "geblendet". "Birnen" würde ich durch "Lampen" oder "Lichter" austauschen.
- Infrarotlicht kann nicht blenden, da es unsichtbar ist. Aber das fällt unter den Aspekt "künstlerische Freiheit".


Sorry das Im Hof ist mir in die Falsche Zeile gerutscht :/ richtig wär :

Im Hof eines Firmengeländes
werden Kameras mit infraroten Birnen geblendet.


Es soll sagen, dass die Kameras im Hof des Firmengeländes in das eingebrochen werden soll, mit Infraroten Birnen geblendet werden. In der Nacht nehmen Kameras sehr wohl Infrarotlicht war, um " mehr " als das menschliche Auge sehen zu können. Trägt man starke infrarot Birnen am Körper wird der Körper auf den Bildern nur als helle schimmernde Gestalt zu erkennen sein. Die Kameras sind sozusagen geblendet.



Hi,

i
- "du wirst ernten was du säst" sagt eigentlich das Gegenteil von dem, was Du meinst. Das Original heißt ja, "Wer Wind sät wird Sturm ernten", sagt also aus, dass jemand, der anderen das Leben schwer macht ein noch schwereres Leben zu erwarten hat. Ich schlage daher folgendes vor: "so schwer es geht, eben - und [auch] Andere (oder "And're") werden sich erheben" (also deinem Beispiel folgen). Das setzt auch die Reimfolge "lesen", "treten", "Wegen", "Leben" konsequent fort.

d


Vorher wird beschrieben wie man laufen sollte um keine Spuren zu hinterlassen, wenn man aber man sich aber wie der Elefant im Porzellanladen benimmt wird das später mit noch mehr Chaos auf dich zurückfallen. ( also damit, dass du Ärger vor Gericht bekommst.



Vielen Dank nochmal Ted hat mir wirklich geholfen meinen Text nochmal kritisch zu betrachten und werde folgerndermaßen was umschreiben :)

Mfg Sneesl
 

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