Ratschläge für Fretless

  • Ersteller rbertram
  • Erstellt am
rbertram
rbertram
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.03.22
Registriert
25.03.14
Beiträge
81
Kekse
0
Ort
Frankfurt/Main
Hallo,

habe bis vor ca. 30 Jahren (semi-professionell) E-Bass gespielt und spiele seitdem verschiedene andere Saiteninstrumente.
Aus dieser Zeit habe ich noch einen umgebauten Ibanez Jazz Bass, den ich damals mit Edelteilen von einem inzwischen bekannten Pickup-hersteller zum bundlosen Bass habe umbauen lassen. Meine tollen (!) Bundbässe habe ich damals leider verkauft (Fender Precision Bj. 63 & Music Man Stingray Bj. 78).

Nun betrachte ich die heutige Bass-Entwicklung ganz positiv z.B. 5-Saiter mit tiefen B. Mit 6-Saitern kann ich mich aufgrund der Halsdicke nicht so anfreunden. Das tiefe B ist wirklich brauchbar gut!.

Auch werden auf neuen bundlosen Werksbässen inzwischen vielfach geschliffenene Flatwounds aufgespannt. Habe damals immer ungeschliffene Saiten auf allen Bässen gespielt. Dazu nun meine drei Fragen:

1. Bekommt man mit Flatwounds tatsächlich den typisch singenden Ton auf einem Bundlosen hin ?
2. Was haltet ihr von der Besaitung B-E-A-D auf einem Fretless 4-Saiter ?
3. Kann man die Saiten einzeln kaufen und wenn ja, wo ?

gruss Ralf
 
Eigenschaft
 
Hallo Ralf,

1) kann ich nicht abschließend beantworten, aber vermute dass die Saiten nicht der alleinige Faktor für den "singenden" Ton sind. Stichworte: Griffbrettholz und Tonabnehmer
2) Es gibt den Französischen Bassisten Jannick Top, spielte für France Gall (Ella, elle l'a), der einen Bass in dieser Stimmung spielt. Glaube auch bei genannten Song.
3) Der ein oder andere hersteller hat solch eine Zusammenstellung in seinem Programm (bspw. Rotosound)


Gruß
Andreas
 
Vielen Dank.

Der Bass hat mit Roundwounds, Pockholz-Griffbrett, Pao Ferro Body und Baddass-Bridge einen singenden Ton.

Ich wußte nicht, das es Bassisten gibt, die mit dieser Besaitung spielen.
Als (heutzutagiger) Gitarrist ist mir inzwischen klar, das Bass & Gitarre sich "nicht in's Gehege kommen" dürfen, um Soundbrei zu verhindern.

Der Keith Richards spielt Open G Tuning mit 5 Saiten (GDGBD). Vermutlich um:
1. den Grundton des Akkordes unten zu haben
2. mit dem Bassisten nicht in den gleichen Frequenzbereich zu kommen.

gruss
 
Vielen Dank.



Ich wußte nicht, das es Bassisten gibt, die mit dieser Besaitung spielen.
Als (heutzutagiger) Gitarrist ist mir inzwischen klar, das Bass & Gitarre sich "nicht in's Gehege kommen" dürfen, um Soundbrei zu verhindern.


gruss

Der ein oder andere Metal-Basser stimmt einen Viersitzer auf B-E-A-D.

Gerade wenn man eh in den unteren Registern spielt, ist die G-Saite oft wenig gespielt.

Peter Steele war dafür bekannt, seinen Bass so zu stimmen.
Tim Commerford von RATM und Audioslave hat auch immer mal wieder Viersaiter in der Stimmung gespielt.

Für mich der größte Nachteil: Ein Viersitzer ist eben kein Fünfer :D
Selbst nach Nacharbeiten von Sattel und Bridge fand ich, dass ein Viersaiter mit BEAD-Stimmung weniger Punch auf der B-Saite hatte als ein echter Fünfer.

Was auch meiner Meinung der Grund war, weshalb z.B. Traditionshersteller in den 80ern beim Thema 5/6-Saiter lange hinter neueren Herstellern herhinkten.

Auch werden auf neuen bundlosen Werksbässen inzwischen vielfach geschliffenene Flatwounds aufgespannt. Habe damals immer ungeschliffene Saiten auf allen Bässen gespielt.

Ich denke, dass hängt damit zusammen, dass Hersteller heute kostenoptimiert bei Freteless-Bässen die spezielle Behandlung von Griffbrettern scheuen und auch vermehrt auf Palisander denn auf Ebenholz zurückgreifen.
Roundwounds sorgen da doch für mehr Spielspuren als Flats.

Alternativ könnte man über D'addario Chromes nachdenken, dass sind Flats, die aber etwas brillianter Klingen, eher Richtung Rounds.
Hab ich z.B. lange auf einem P-Bass in einer Rockband gespielt.
 
Dem Pockholz-Griffbrett machen auch Roundwounds nichts aus.

Das Problem beim tiefen B sehe ich eher bei Amp & Boxen. Ich weiss nicht, ob mein 1x12-Combo das bringt. Hatte damals als Zuhause-Übungsverstärker (für Bass) einen Fender Musicmaster Bass mit 1x12'. Für Gitarre klingt der übersteuert richtig gut, für Bass sehe ich den eher als "Notlösung".
 
Aus dieser Zeit habe ich noch einen umgebauten Ibanez Jazz Bass, den ich damals mit Edelteilen von einem inzwischen bekannten Pickup-hersteller zum bundlosen Bass habe umbauen lassen.
welche sind das?
Bekommt man mit Flatwounds tatsächlich den typisch singenden Ton auf einem Bundlosen hin ?
im prinzip, imho ja (ich halte jedoch z.b. die saitenlage für wesentlich ausschlaggebender). das "weiche, singende" kommt zwar von den höhenanteilen, bedeutet jedoch nicht, dass man dafür "klingeldrähte" aufziehen muss.
Was haltet ihr von der Besaitung B-E-A-D auf einem Fretless 4-Saiter ?
ist zwar ´ne stimmung, jedoch wenig. allerdings bin ich von semi-pro "meilenweit entfernt" und eher "metal-bassist" ;). das fetteste *mwah* bekomme ich ich auf meinem ordinären yammi auf der "d- und g-saite" hin.
 
Teile von Badass, Schecter, Rockinger, DiMarzio, Schaller. Hoffe nichts vergessen zu haben.

Ich hoffe auch, durch tiefere Besaitung noch mehr Richtung Kontrabass zu kommen.
Dennoch: einen Bogen werde ich nicht benutzen ;-))))
 
Moin,
1) ja. Aaaaber nicht jede Saite passt zu jedem Bass. Ich hab letztes Jahr mal einen Schwung Saiten bestellt und rumprobiert. Die Soundveränderungen bewegen sich im Bereich "neue PUs einbauen", also schon recht drastisch. Wobei ich eben festgestellt habe, dass der eine Satz auf dem einen Bass gut klingt und auf dem anderen Bass gaaar nicht rüberkommt. Tomastik Flats auf Kirsche-FL hab ich mal spielen dürfen [lechz,schwelg].

2) Naja, hab ich noch nie probiert (aber ich spiele ja auch ganz anders [DGCFb] und auch noch 5er)

3) natürlich keine Ahnung,siehe 2) sollte aber wohl als Satz irgendwo zu bekommen sein wo doch einige so ab Werk ausgerüstet sind

4) Richtung Kontrabass kommst Du eher wenn du nicht an der Bridge anschlägst sondern überm Griffbrett, machen die KB-Jungs ja auch ;) aber das kennst Du ja.

Die Aufzählung hört sich nach einem fetten Ton an. :great:

Alsdenne
 
Der Keith Richards spielt Open G Tuning mit 5 Saiten (GDGBD). Vermutlich um:
1. den Grundton des Akkordes unten zu haben
2. mit dem Bassisten nicht in den gleichen Frequenzbereich zu kommen.
Der Grund ist einerseits sein extremes Rheuma in den Fingern. Er kann keine Akkorde mehr greifen. Und der zweite Grund ist schlicht und einfach die Tonlage des Sängers.
 
Als (heutzutagiger) Gitarrist ist mir inzwischen klar, das Bass & Gitarre sich "nicht in's Gehege kommen" dürfen, um Soundbrei zu verhindern.
Diese sehr begründete Erkenntnis darfst Du bei Gelegenheit gern unter Deinen Instrumentalkollegen weitererzählen - denn zumindest unter einigen Amateur-Jazzgitarristen in meiner Region scheint sie sich noch nicht epidemisch herumgesprochen zu haben ;)...

Hallo,
1. Bekommt man mit Flatwounds tatsächlich den typisch singenden Ton auf einem Bundlosen hin ?
Ich hab gerade mit einem schön dicken Flatwound-Satz, den ich von einem gebraucht gekauften anderen Baß runtergenommen habe, auf meinem Squier JV Jazz herumzuprobieren begonnen - das Ergebnis ist bislang schon mal sehr spannend: verglichen mit den vorherigen ungeschliffenen 045-105ern sind die funkigen Hochmitten und (sozusagen) tiefen Höhen ;) erheblich schwächer geworden. Das Singen allerdings ist nach wie vor da; und ich experimentiere gerade mit ungewohnt niedriger Saitenlage herum. (Palisandergriffbrett, wurde in den 80ern von meinem Vorbesitzer auf Fretless umgerüstet.)

Für meine Begriffe entwickeln die Flatwounds allerdings erst dann den leicht funkigen Jazz-Bass-Charme, wenn sie etwas härter angeschlagen werden. Wenn man sie nur streichelt, fehlt das gewisse Etwas (finde ich). Der wohlig-"nagende" Klang kommt nicht so deutlich durch wie bei ungeschliffenen Saiten.

Bislang sind das allerdings leider nur Versuche im stillen Kämmerlein - auf Gigs und Proben hatte ich seither noch keine Gelegenheit, das Ding einzusetzen.
 
Der Grund ist einerseits sein extremes Rheuma in den Fingern. Er kann keine Akkorde mehr greifen. Und der zweite Grund ist schlicht und einfach die Tonlage des Sängers.
leider komplett neben den Tatsachen - er hat das schon in den 70ern gespielt - die Aussage mit dem berühmten Zitat:
...The advantage (of the open-G tuning) is that you can get certain drone notes going. It's an open-G tuning, with the low E-string removed and there's really only three notes you use. My favorite phrase about this style of playing is that all you need to play it is five strings, two notes, two fingers and one asshole.

zum Thema:
Thomastik Flats sind vermutlich die Kontrabass-ähnlichsten Saiten mit dem 'holzigsten' Unterton
auf einem Bass funktionieren die bei mir sogar mit Quarterpoundern, die ich sonst nicht übermässig mag, richtig gut
(so gut, dass ich ein fast unspielbares setup beibehalten habe)
den d'Addario Chromes würde ich ebenfalls einen besonders 'hellen' Ton mit relativ viel Draht bestätigen
an Haltbarkeit sind die fast nicht zu überbieten - ein nicht zu verachtender Vorteil
(das Verhältnis Flats zu Rounds ist bei mir übrigens 4:1)

cheers, Tom
 
....
1. Bekommt man mit Flatwounds tatsächlich den typisch singenden Ton auf einem Bundlosen hin ?
......

gruss Ralf

Ralf,

ich spiele seit einigen Wochen als Zweit/Dritt/etc - Bass einen Warwick Rockbass Streamer 5-String fretless. Ich habe Daddario ECB 81 flats aufgezogen, die spielen sich wunderbar, der singende Sound bleibt erhalten, allerdings, so fühle ich, etwas mehr in die Höhen verschoben gegenüber den originalen roundwounds.

Zu diesem Bass gibt es auch ein Review von mir im Review-Bereich.

Gruß

Andreas
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben