Rat für kompakte Notfall-Lösung

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LittleMopp
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin als Musiker professionell unterwegs und auch oft und weit. Ich habe vor vielen Jahren einmal live während eines Konzerts erleben müssen, wie es ist, wenn das Netzteil des Stagepianos den Geist aufgibt und seitdem jedes Mal beim Einschalten meines Yamaha CP 4 kurz Angst, ob wohl alles glatt geht. Passiert ist das nie wieder, aber die Angst fährt mit. Das gleiche Instrument als Backup noch einmal mitzunehmen, ist keine echte Alternative, weil es relativ kostspielig ist bei sehr geringen Wahrscheinlichkeit, dass wirklich etwas passiert. Außerdem ist es zusätzliches Gewicht, Transportvolumen usw.

Ich wollte mich bei euch mal erkundigen, ob ihr eine Lösung mithilfe von iPad / Garage Band oder auch mit dem Macbook Pro (Mainstage?) empfehlen würdet und wie die aussehen könnte. Leider habe ich von den ganzen aktuellen technischen Möglichkeiten in diesem Bereich überhaupt keine Ahnung. Alle Programme habe ich dafür, aber bislang null Ahnung. Ich habe nur auf dem Bildschirm bei Garage Band auf dem iPad mal rumgedrückt und gestaunt, was da klanglich inzwischen möglich ist (zum Beispiel bei den Orgeln).

Der Einsatzzweck: Ich bräuchte zwei oder drei Setups:
1) Split: linke Hand E-Bass / rechte Hand Piano, rechts als Layer zuschaltbare Strings wären ideal
2) Split: linke Hand E-Bass / rechte hand E-Piano, rechts als Layer zuschaltbare Strings wären ideal
3) Komplett als Orgel spielbar und alle Einstellungen (Drawbars, Percussion, Chorus/Vibrato, Leslie, Drive) in einer Oberfläche in Echtzeit einstellbar

Ist das realistisch mit dem iPad oder doch eine Nummer zu komplex? Und wie kriege ich eine gescheite und zuverlässige Verbindung hardwareseitig hin?

Ich bin dankbar für Hilfe!!
 
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Es wurde hier schon häufig diskutiert, wie solche Backup bzw. Havarie Szenarien bewältigt werden können.
Aber pauschal kann man das so nie wirklich beantworten. Immerhin kommt es ja drauf an, was Du mit Deinem Notfallplan abdecken möchtest/musst. Wie komplex ist Dein Setup? Inwiefern bist Du von einem bestimmten Gerät abhängig?
Geht es lediglich um ein Stagepiano, wo hauptsächlich Pianosounds benötigt werden, dürfte es ein geringeres Problem sein. Hierfür Ersatz zu bekommen, ist vermutlich überschaubar, weil Du im Prinzip mit jedem anderen Stagepiano auch klarkommen dürftest. In Deinem Fall wird es schon schwieriger, da nicht jedes Stage Piano splitbar ist.
Noch schwieriger wird es bei einem Setup, wo deutlich mehr Sounds benötigt werden. Beispiel: EIne Workstation, die ja nicht nur alles Mögliche an Sounds liefert, sondern wo man sich üblicherweise aufwendige Setups/Mutlis/Performances, oder wie man es bei dem verwendeten Typ nennt, erstellt hat. Für den Fall der Fälle hat man ein Backup auf einem USB Stick oder SD Karte, braucht dann aber ein Keyboard gleichen Typs mit möglicherweise gleicher Ausstattung,w as z.B. ROM Erweiterungen etc. angeht. Da wird es schon schwieriger, so etwas auf die Schnelle zu organisieren.
Hier kann es ein Vorteil sein, wenn man mit Macbook und Mainstage oder Laptop mit entsprechender Software unterwegs ist. Zumindest bin ich damit von Keyboards unabhängig, weil es im Grunde egal ist, welches Keyboard ich unter den Fingern habe. Selbst wenn es nicht dass 88er mit der Hammertastatur ist, das ich gewohnt bin, sondern ein 61er mit leichtgewichteter Tastatur tut's notfalls auch. Wenn natürlich das Laptop streikt, hab ich auch hier ein Problem. Wenn das Audiointerface streikt, kann ich mir mit einem beliebig anderen notfalls auch helfen. Ggf. tut's sogar mal die interne Soundkarte, zumindest beim Macbook.

Ich kenne das CP4 leider nicht. Die drei von Dir beschriebenen Setups fährst Du vermutlich so mit den Möglichkeiten des CP4.
Ein iPad jetzt als Backup einzusetzen, ist nicht ohne. Garage Band klingt schon ganz beeindruckend, ist aber gerade, was MIDI angeht, kaum zu gebrauchen. Du müsstest verschiedene Musik-Apps für die unterschiedlichen Sounds nutzen, die Du über eine App wie Audiobus zusammenmischen kannst. Jeder App müsste man einen MIDI Kanal zuweisen, wobei ich im Moment keine App kenne, die So etwas wie Splits und Layer verwaltet.
Vielleicht gibt es die, und jemand anderes hat hier einen guten Tipp.

Die Ansteuerung eines iPads vom Keyboard geht theoretisch über Bluetooth Midi, wobei ich nicht sicher bin, ob das für Live geeignet ist, und auch die wenigsten Keyboards haben Bluetooth verbaut. Besser wäre ein Midiinterface, das man entweder über ein Camera Connection kit (CCK) anschließt, oder noch besser ein Dock für das iPad, das neben der Midi-Verbindung bereits auch noch bühnentaugliche Ausgänge besitzt.
Aber was hilft Dir das iPad, wenn Dein CP4 nicht läuft? Daher vielleicht doch besser die Mainstage Lösung für Dich...

Ich beschreib mal, wie ich für solche Fälle gewappnet bin:
Ich hab immer zwei Keyboards am Start, eine Kurzweil Workstation und ein Nord Stage hauptsächlich für Orgel und Synths. Zusätzlich hab ich als Soundergänzung ein Macbook mit Audiointerface dabei. Damit bin ich schon relativ sicher, was Ausfälle angeht, auch wenn es natürlich mit Kompromissen verbunden ist. Streikt das Nord, müssen die Orgeln vom Kurzweil oder aus Mainstage kommen. Will der Kurze nicht, hab ich einen Großteil der Setups in Mainstage programmiert, bzw. kann die fehlenden behelfsweise in Mainstage nachbauen, sowie auch andere Sounds daraus nutzen. Fällt das Macbook oder das Audiointerface aus, geht's (wie früher) auch ohne Rechner. Ggf. muss ich das eine oder andere Setup noch modifizieren, wobei ich häufig schon parallel arbeite. D.h. zum Beispiel: ich nutze in einem Setup Brass-Sounds aus dem Macbook. In dem Setup ist dafür ein Layer konfiguriert, der nur via MIDI an das Macbook schickt. Trotzdem hab ich am Kurzweil für diesen Layer auch intern einen Brass-Sound hinterlegt, der halt nur aktiviert werden muss.
 
Er hat doch eh genau geschrieben, was er braucht. Für diese paar Setups reicht wohl sogar das iPad, wenn man klanglich zurecht kommt. Ich weis allerdings nicht, ob es eine so umfangreiche Orgel am iPad gibt. Wenn nicht, dann spricht nichts gegen eine Mainstage Lösung. Das ist ja in deinem Fall überschaubar. Ein Masterkeyboard brauchst du in jedem Fall mit, falls dein Stage Piano den Geist aufgibt. Dazu ein kompaktes Interface mit zwei Outs, Midi zur Not über USB.
 
Er hat doch eh genau geschrieben, was er braucht. Für diese paar Setups reicht wohl sogar das iPad, wenn man klanglich zurecht kommt. Ich weis allerdings nicht, ob es eine so umfangreiche Orgel am iPad gibt. Wenn nicht, dann spricht nichts gegen eine Mainstage Lösung. Das ist ja in deinem Fall überschaubar. Ein Masterkeyboard brauchst du in jedem Fall mit, falls dein Stage Piano den Geist aufgibt. Dazu ein kompaktes Interface mit zwei Outs, Midi zur Not über USB.

Wäre es nicht einfach sinnvoller, ein zweites Stage-Piano dabei zu haben, statt sich diesen Verkabelungsaufwand zu geben (Netzteile, Klinkenkabel, USB, MIDI, etc.pp)?
 
Auch eine Möglichkeit. Ist allerdings, je nachdem was man schon hat, teurer (es muss ja Splits können und eine amtliche Orgel haben) und schwerer als ein Masterkeyboard. Man brauchts ja vermutlich eh nie. Ich würde in dem Fall dann sogar mit Asio4All über die Onboard Karte mit USB Midi spielen. Hab ich bei Sessions früher oft gemacht

Stage Pianos gäbe es die Kawais (sehr schwer) und ich glaube Rolands, die auch Splits können. Kurzweil hätte auch einiges im Angebot (PC3Le, SP Serie). Unter 15kg kommt man da aber selten.
 

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