Rackmixer oder Interface als Sub/Monitor-Mixer

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Hallo allerseits,

folgende Ausgangssituation:
Seit einiger Zeit habe ich richtig geile (Monitor-)Boxen. Da ich noch nie ein Fan der In-Ears war, manchmal aber kein (vernünftiges) Monitoring vor Ort ist, möchte ich was das angeht möglichst autark sein. Nun habe ich ein süßes 3HE-Rack, in dem Endstufe und Controller für den/die Speaker sind.
Je nach Lust und Laune möchte ich zu den (meistens) 2 Boards das Rack sowie, abhängig von der Bühnengröße, 1 oder 2 (yeah...stereo) Monitore einpacken.

Nun kommt mein "Problem": Bisher habe ich das ganze, wenn nicht gerade ein entsprechendes FOH-Pult mit ausreichend Kanälen und Auxwegen da war, über mein Allen & Heath PA12 gemacht. Das funktioniert soweit einwandfrei, nur nimmt das Pult in meinem Wagen fast genau so viel Platz ein wie das Rack, und ist mit seinen 12 kg nun auch nicht wirklich ein Leichtgewicht. Da ich viel spiele, mir nicht jedes Mal einen Bruch heben und eine möglichst kompakte Lösung finden möchte, habe ich mir folgendes überlegt: ein Rackmixer muss her... und ein Rack mit einer HE mehr ;-)

Da meine Erfahrungen mit Behringer-Mixern bisher weniger gut war, möchte ich mich auf die billigste Lösung nicht mehr einlassen.
Als reiner Rackmixer käme also der Tascam LM-8ST in Frage... wirklich gute Alternativen scheint es ja nicht zu geben.

Eine andere Möglichkeit wäre, ein 19" Interface zu nehmen. Ein befreundeter Trommler macht sein ganzes In-Ear mit einem RME Fireface 800, und ist damit mehr als zufrieden. Das Fireface, evtl. auch in der kleineren Version, sollte mit Abstand die besseren Preamps/Wandler haben, ist natürlich wesentlich vielseitiger was das Routing betrifft, und würde es mir ermöglichen ohne viel Aufwand kleinere Gigs mitzuschneiden, oder aber zur Selbstkontrolle eine Summe und mein Signal aufzunehmen.
Außerdem könnte ich bei Duo-Sachen oder ähnlichem ohne mein "großes" Pult durch die Gegend fahren, und über den Rechner oder sogar ein zuhause zurechtgebogenes Preset spielen.

Nachteile des Fireface wären, dass ich keinen so direkten Zugriff auf die Parameter habe, wie mit dem Rackmixer. Es stellt sich aber die Frage, ob ich das wirklich brauche während einer Show. Mac und/oder Ipad habe ich ja sowieso eigentlich immer dabei.
Ein weiterer Nachteil: das billigste Fireface ist doppelt so teuer wie der Tascam Mixer. Das 800er kostet fast 3mal so viel.
Ich bin prinzipiell bereit ordentlich Geld zu investieren, immerhin verdiene ich meine Brötchen mit dem Zeug, aber ich gebe natürlich ungern einen Haufen Asche aus für Geräte, die ich nachher nicht wirklich sinnvoll nutzen kann.

Was meint ihr? Gibt es Erfahrungen mit den beiden Lösungen? Lohnt sich der Aufpreis zu einem guten Interface?
 
Eigenschaft
 
Hey Nortnar,

die Threads kenne ich natürlich. Wirklich zu einer Entscheidung beigetragen haben sie aber leider nicht.
Es ist ja für mich vor allem interessant, warum Kollegen gerade NICHT den Schritt zum Interface machen, sondern den Tascam kaufen... oder andersrum: warum (wenn ich das richtig gelesen habe) du zum Bespiel wesentlich mehr Geld für ein Interface ausgegeben hast, anstatt den Tascam zu kaufen. Nur wegen dem einen Test von Bondedo? An anderer Stelle wurde bisher nämlich noch nie vom Rauschen des Kopfhörerkanals geschrieben, und für den Live-Betrieb ist es ja nun nicht gerade entscheidend.

Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Geräte sind mir durchaus bekannt. Für mich stellt sich nur die Frage: Lohnt es sich, doppelt so viel Moneten zu investieren für ein Motu/Fireface etc, oder ist das, wenn man nicht gerade im Studio aufnehmen möchte, ein Fall für die Spatzen und die Kanonen?
 
Also ich habe mich GEGEN ein Interface entschieden, da ich keine ausgefuchsten Routingmöglichkeiten benötige und einfach nur stumpf meine Line-Signale so zusammenmischen möchte, als kämen sie alle gemeinsam aus einer Workstation. Da mir der Tascam was Preis/Feature angeht zu teuer ist, habe ich mich für den einzigen Konkurrenten, den Behringer entschieden. Bin mit der Wahl auch soweit zufrieden, meine Signalqualität hat sich maximal geringfügig, d.h. kaum wahrnehmbar verschlechtert.
 
Wenn ich nur ein paar Line-Signale für FOH- und Monitormix mischen möchte und keine VST-Einbindung habe, würde ich den Tascam nehmen. Das ist mein Einsatzzweck, und ich werde mir den Tascam holen, sobald mein jetziger Rackmischer das zeitliche segnet.
Das Argument mit der besseren Zugriffsmöglichkeit für den Tascam ist eigentlich keins, denn den Rackmischer stelle ich einmal ein und rühre ihn dann nicht mehr an, zumal er nicht mal eine Klangregelung hat. Alles andere (Lautstärkeverhältnisse, EQ etc.) programmiere ich an meinen Kisten.

Ich würde den finanziellen Mehraufwand nicht tragen wollen (zumal auch der Tascam nicht ganz preiswert ist), habe aber über den Mix hinaus auch keine weiteren Anforderungen an das Teil...

Stephan
 
Ich weiß nicht, wieviele Eingänge Du brauchst. Behringer RX1602 und Tascam LM-8St sind das vom Umfang und Möglichkeiten nahezu identisch. Bei beiden kannst du zusätzlich zu dem Key Submix to FH auch noch Dein persönliches Monitorsignal basteln. Der Tascam ist qualitativ sicherlich besser, ob man den Mehrpreis ausgeben muss, soll jeder für sich entscheiden.

Wenn Du mehr willst wäre halt ein Audio-Interface eine Möglichkeit. Hier hättest Du auch noch zusätzlich die Option von Einbindung über VSTi über MIDI, hab ich z.B. noch mal in absehbarer Zeit vor.
Bei den meisten Interfaces hört's leider bei 8 Analog Inputs auf, was wegen Stereokopplung der Eingänge max 4 Keys bdeutet, bzw. 3 Keys plus ggf. 2 MONO. Brauchst du mehr, musst Du über per ADAT angeschlossenen Digitalwandler ergänzen.
Reichen Dir 8 Inputs, ist das Motu Ultralite wohl die günstigste Alternative. Hier hast Du gegenüber dem großen Bruder, dem 828, keine ADAT-Anschlüsse zum späteren Aufrüsten. Dafür hast Du als Reserve noch einen SPDIF, den ich z.B. auch mal für meinen PC3 als Eingang genutzt habe. Damit wäre man dann bei max 10 Inputs.
Das Schöne bei den MOTU Geräten ist die CueMixFX Software zur Steuerung. Du kannst zwar auch alles am Gerät selber einstellen, ist aber über die Softwareoberfläche komfortabler. Aber du hast recht. Im normalen Bühnenalltag regelt man nicht mehr viel, wenn man einmal die Einstellungen gefunden hat. Also brauchst Du den Rechner/MacBook nur am Anfang und kannst dann auch getrost drauf verzichten.
Wenn man dann tatsächlich mal Aufnahmen mitschneiden will, ist die CueMix dann schon wieder sinnvoll, aber dann ist ja der Rechner auch dabei.
Das A&O ist halt nur die Anzahl der Kanäle. Wenn Du halt mit den 8 bzw. max 10 für die Keys auskommst, brauchst Du für einen Livemitschnitt wenigstens nochmal einen Master vom FOH, besser eigentlich mehr Kanäle. Hier wäre dann ein über das ADAT angeschlossener Wandler mit eigenen Eingängen (günstigste Lösung das Behringer ADA8000) eine sinnvolle adhoc Ergänzung, was dann aber nicht am Ultralite geht, sondern schon eine MK828 erfordert.
 
Vielen Dank an die Runde. Ich selber hätte jetzt eher in die andere Richtung tendiert, aber das mag an meinem unermüdlichen GAS liegen ;-) Da ich bisher nur Erfahrungswerte von meinem Trommler habe, für den aufgrund der benötigten Preamps wenn es klein und leicht sein soll ja nur ein Interface in Frage kommt, ist es gut da ein wenig Pro-Linemixer zu hören ;-)

Grundsätzlich brauche ich nicht wirklich viele Kanäle. In den meisten Fällen sind's 2 Boards, sehr selten auch mal 3... sowohl beim Tascam als auch bei den größeren Interfaces sollten da mehr als genug Reserven sein.

Mir fallen aber gerade noch 2 Entscheidungspunkte ein:

1) weiß einer wie es mit dem Ausgangspegel aussieht? Ich möchte ja nachher meinen Monitormix sofort an meine Endstufe schicken. Gibt's da noch irgendwas zu beachten, oder sollten alle genügend Output liefern um vernünftig zu arbeiten?

2) Ich spiele relativ viel im Duo, also Gesang/Klavier... Dinner-Jazz und so ein Kram. Hier könnte ich es mir ja sparen, das Pult einzupacken, und theoretisch mit einem Interface/Rechner mischen. Stellt sich aber für mich die Frage, ob das nicht sehr umständlich ist. Ein bisschen mehr Hall hier, ein bisschen weniger Klavier da... vielleicht ist es da doch einfacher den richtigen Mixer mitzunehmen ;-) Hat einer von euch schon mal über's Interface gemischt?
 
zu 1) Der Ausgangspegel nimmt sich nach meiner Erfahrung nichts, ob Du nun mit Linemixer oder mit Interface arbeitest, sollte als als Eingangspegel für die Endstufe genauso reichen, als ob Du von Deinem A&H Pult kommst.
zu 2) ich weiß nicht, wie das mit anderen Audio-Interfaces aussieht, das MOTU liefert intern Effekte und Dynamics für jeden Kanal individuell nutzbar. Das ist für mich besonders für die Akkustikgitarre nett, weil ich sie über den Keyboard-Submix fahren kann ohne einen Kanal am Pult zu belegen, den ich dann auch noch nicht mal im Zugriff habe. Ein wenig Kompressor, ein wenig Hall und klingt super, sogar besser als direkt über's Pult. Über die Cuemix ist das sehr komfortabel zu regeln, geht aber auch am Interface direkt.
Und wenn Du schreibst "ein weniger Klavier" - greifst Du dann tatsächlich zum Pult? Schneller und einfacher wäre doch am Keyboard direkt ein wenig runterzuziehen. Ich fasse meinen Submixer - egal ob Interface, Linemixer oder Pult mit Fadern - eigentlich den ganzen Gig so gut wie nie an, wenn denn die Grundeinstellung einmal erfolgt ist, nicht einmal von einem Gig zum nächsten, weil die Grundeinstellung immer gleich bleibt, egal wo wir spielen.
 

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